Ross hütete sich davor, etwas zu erwidern. Er betrachtete das gedankenverlorene Spiel seiner Finger und wartete voller Unbehagen die nächste Frage ab.
Und sie kam ... sie kam so kalt und unausweichlich wie der nächste Winter:
«Welche Kompetenzen hat Faber im Fall Reuben?»
«Fast keine. Er sorgt für die Formalitäten und nimmt den Bericht des zuständigen Kommissariats entgegen. Natürlich wird er sich ein Bild von Reubens Todesumständen machen wollen. Ich habe angedeutet, dass er dabei nicht zu weit gehen soll. Aus Rücksicht auf die örtlichen Behörden.»
«Aber Sie haben Faber doch instruiert, den Fall der Presse gegenüber geheim zu halten?»
«Sicher. Ja, natürlich.»
«Stoßen Sie ihn trotzdem nicht mit der Nase darauf, was Reuben dort unten in Guatemala wirklich wollte. Halten Sie ihn von den Indizien fern.» Er strich sich mit einem Anflug von Ekel über die wächserne Nasenfalte. «Es würde schwierig für mich sein, dem Innenminister begreiflich zu machen, dass wir in unserem eigenen Müll graben, völlig unnötigerweise, Ross …»
«Ja, ich verstehe.»
«Sehr schwierig. Erst recht, wenn irgendeiner dieser journalistischen Spürhunde Blut geleckt hat und die Einsetzung der parlamentarischen Kontrollkommission ins Spiel bringt. Schon ihre Erwähnung ist gefährlich. Dann wird man jeden Widerspruch sofort als Schuldeingeständnis auslegen. Wir haben in der Angelegenheit doch keinen Dreck am Stecken, Ross?»
«Ich kann Sie beruhigen. Das wird nicht geschehen. Unsere Abschottung ist wasserdicht. Außer Marten, Ihnen und mir wurde niemand eingeweiht. Wir haben Faber völlig unter Kontrolle
wir haben Vorkehrungen getroffen, will ich sagen. Verschiedenartige Vorkehrungen …»
«Und Reubens Verwandte? Könnten sie Schwierigkeiten wegen der Überführung machen?»
«Es gibt nur noch eine ältere Schwester. Sie hat sich nie sehr für ihren Bruder interessiert. Ich glaube, sie wusste nicht einmal, für wen er arbeitete.»
«Gut. Halten Sie den Kreis der Informierten so klein wie möglich.» Als Ross wieder im Fahrstuhl stand, war er überzeugt, noch einmal glimpflich davongekommen zu sein. Er dachte an Hauptmann Alvarez, und seine Erinnerung an den schnauzbärtigen guatemaltekischen Haudegen vermischte sich auf eigentümliche Weise mit den flauen Gefühlen, die der absackende Fahrstuhl in seiner Magengrube verursachte.
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