Michael Schenk
Für Freiheit, Lincoln und Lee
Historienroman zum nordamerikanischen Bürgerkrieg
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Inhaltsverzeichnis
Titel Michael Schenk Für Freiheit, Lincoln und Lee Historienroman zum nordamerikanischen Bürgerkrieg Dieses ebook wurde erstellt bei
Kapitel 1 1849 - Das Ende der Freiheit
Kapitel 2 Der lange Marsch
Kapitel 3 Passage
Kapitel 4 Erkenntnisse
Kapitel 5 Seegang
Kapitel 6 1854 – Differenzen und die Gradwanderung des Missourikompromisses
Kapitel 7 1855 - Neue Leben
Kapitel 8 Eine Plantage im Süden
Kapitel 9 Gescheitert und ein Neubeginn
Kapitel 10 Klare Verhältnisse
Kapitel 11 1858 – Harpers Ferry
Kapitel 12 1858 – Ein persönlicher Verlust
Kapitel 13 Die Peitsche des Aufsehers
Kapitel 14 1859 – Gegensätze
Kapitel 15 Grenzkonflikte
Kapitel 16 Stimmungen
Kapitel 17 1860
Kapitel 18 1861 – Sezession
Kapitel 19 Das geteilte Regiment
Kapitel 20 1861, April – Fort Sumter
Kapitel 21 Im deutschen Debattierclub
Kapitel 22 1861, Juli - Bull Run / Manassas
Kapitel 23 Das Deutsche Corps
Kapitel 24 Von New Yorkern und McClellan
Kapitel 25 1861, Dezember – Weihnachtsvorbereitungen
Kapitel 26 Blutige Weihnacht
Kapitel 27 1862 - Jahresbeginn
Kapitel 28 Besondere Depeschen
Kapitel 29 Friederike Arguille
Kapitel 30 1862, März – Die Eisenschiffe
Kapitel 31 1862, Mai – Pea Ridge
Kapitel 32 Eine neue Bindung
Kapitel 33 Die „Virginia Hotspurs“
Kapitel 34 Friedrichs Verwundung
Kapitel 35 Juni 1862 – Die Sieben-Tage-Schlacht
Kapitel 36 Wiedersehen
Kapitel 37 New Darmstadt
Kapitel 38 1862, April / Mai – Shiloh/Corinth und Memphis
Kapitel 39 Die Sklaven zu befreien?
Kapitel 40 Bernd Kahlmann
Kapitel 41 1862, 28. - 30. August – Zweites Bull Run / Manassas
Kapitel 42 Im Schatten der Schlacht
Kapitel 43 Englands Sympathien
Kapitel 44 Ungewohnte Klänge
Kapitel 45 1862, 14. September – Turner´s Gap
Kapitel 46 1862, 16.–18. September: Sharpsburg / Antietam
Kapitel 47 Der Gesetzlose
Kapitel 48 1862, 11.-15. Dezember - Rappahanock River / Fredericksburg
Kapitel 49 1863, Januar - Die Proklamation
Kapitel 50 Mama Byckerdyke
Kapitel 51 1862, 31.12. - 02.01.1863 - Stones River / Murfreesboro
Kapitel 52 Unsicherheiten und Absichten
Kapitel 53 1863, 2.-5. Mai - Chancellorsville / Wilderness
Kapitel 54 Für Freiheit, Lincoln und die Liebe
Kapitel 55 1863, 7. Juni - Millikens Bend
Kapitel 56 Die Kokarde der Freiheit
Kapitel 57 Dem Abgrund entgegen – 1863, 9. Juni – Brandy Station
Kapitel 58 1863, 1.-3. Juli Gettysburg
Kapitel 59 Ein Stück Gerechtigkeit
Kapitel 60 Trommeln und Pfeifen
Kapitel 61 1863, 4. Juli - Vicksburg
Kapitel 62 1863, 19. November – Die Botschaft von Gettysburg
Kapitel 63 SCHLUSSWORT
Impressum neobooks
Kapitel 1 1849 - Das Ende der Freiheit
Die Bretter der Wand waren nicht ganz dicht gefügt und die hereinfallenden Strahlen des Sonnenlichtes zauberten eine Mischung aus Gold und Kupfer in Friederikes Haare. Gedankenverloren drehte sie einen Finger in eine Locke und seufzte behaglich, während Friedrichs Hand sanft zwischen ihren Brüsten entlang glitt. Sie spürte den feinen Schweißfilm auf ihrer Haut und die Schwiele an seinem Zeigefinger. Sein Atem klang gepresst und Friederike wusste, dass seine Lust nicht gestillt war. Doch sie war nicht bereit ihm ihre Jungfernschaft zu geben. Noch nicht. Sie wusste, dass er sie begehrte und irgendwie verspürte sie selbst das Verlangen, sich ihm endlich ganz hinzugeben.
„Du bist unersättlich“, sagte Friederike leise und das Lächeln nahm ihren Worten die Schärfe. „Du weißt, Friedrich, ich bin ein sittsames Mädchen und was wir hier tun, das ist nicht Recht.“
Die Worte klangen selbst in ihren Ohren unangemessen schwülstig und noch vor wenigen Tagen hätte sie sich Friedrich wahrscheinlich nicht verweigert. Friedrich und Friederike, sie hatten einander versprochen, auch wenn ihre Eltern wohl nicht begeistert von ihrer Absicht waren, zu heiraten. Doch für sie beide war ihre gemeinsame Zukunft klar vorgezeichnet gewesen, als sie sich zum ersten Mal an den Frankfurter Barrikaden begegneten. Die Republik schien so nahe, zum greifen nahe, und Friederike hatte, neben der Demokratie, sogar schon die Möglichkeit einer Gleichberechtigung der Frauen kommen sehen. Es gab bekannte Suffragetten, in Amerika und selbst im königlichen England, die sich für das Wahlrecht der Frauen aussprachen. Alles schien möglich, doch nun kamen die Soldaten des preußischen Königs und zerschlugen ihren Traum.
Friedrichs Hand schob sich sanft unter ihr Unterkleid und Friederike seufzte erneut, legte ihre Finger an seinen Arm. „Ich glaube, Friedrich, es ist vorüber.“
„Was?“ Seine Gedanken waren bei anderen Dingen, sehr viel hübscheren und angenehmeren Dingen, und er sträubte sich dagegen, diese Gedanken aufzugeben.
Sie zog seine Hand sachte von ihrem Schenkel. Auch wenn sie dabei lächelte, so verfinsterte sich doch sein Gesicht, als er erkannte, dass sie keine intimeren Zärtlichkeiten zulassen würde. Friederike richtete sich halb auf und stützte sich mit einem Ellbogen auf die Decke, die er auf dem frischen Stroh ausgebreitet hatte.
„Ich glaube es ist vorbei mit der Demokratie“, sagte sie erneut. „Der Preuße schickt seine Truppen und die paar Freischaren, die es noch gibt, werden ihm nicht standhalten.“
„Sie werden nicht gegen uns kämpfen“, meinte er zögernd. „Sie sind unsere Brüder. Die in Rastatt, die sind doch auch kampflos zu uns übergegangen.“
„Ach, Friedrich.“ Sie griff mit einer Hand in seine braunen Locken und zog sein Gesicht zu sich heran. Sie küsste seine Wange und er wandte den Kopf, so dass sich ihre Lippen fanden.
Draußen, vor der Scheune, ertönte ein kurzer Ruf. Friederike löste die Lippen von den seinen. „Ich glaube, Hans und Karl werden ungeduldig. Du musst zu ihnen gehen.“
Friedrich Baumgart beugte sich ein wenig vor, fand erneut ihren Mund. „Die sollen warten.“
Friederike lachte auf und drückte gegen seine Brust, so dass ihr Verlobter sich grummelnd aufrichtete. „Dein Hauptmann Wenzel wird es nicht schätzen, wenn du deine Brüder warten lässt.“
Friedrich verzog enttäuscht das Gesicht und Friederike zupfte ihm ein paar Strohhalme aus dem dichten Vollbart, den er trug. „Ohne gefällst du mir besser.“
„Hä?“
„Ohne den Bart. Er sticht.“ Friederike zog spielerisch an den Barthaaren. „Du solltest ihn wieder abnehmen.“
„Er ist praktisch“, erwiderte er. Friedrich zuckte mit den Schultern. „Ich mag es nicht, mich mit kaltem Wasser zu rasieren. Wenn wir im Feld sind, lassen sich viele von der Freischar einen Bart stehen.“
Erneut ertönte ein fordernder Ruf und Friedrich wandte unwillig den Kopf. „Ja, Herrgott, ich komme.“
Friederike griff an die Schnüre ihres Mieders und begann es zu schließen. „Vielleicht kommen die Königlichen ja auch gar nicht“, sagte sie ohne Überzeugung. „Und wenn doch, dann muss es ja kein Geschieße geben.“
„Ich passe schon auf mich auf“, sagte Friedrich ernst und rollte sich von der Decke herunter. Missmutig streifte er Heu von seiner Hose. „Aber egal ob sie kommen oder nicht, es wird Zeit, dass wir heiraten.“
Sie schlug auflachend nach ihm. „Du willst mir nur die Jungfernschaft rauben.“
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