Jean-Louis Glineur
Todesangst in der Nordeifel
Schreer und Vartan ermitteln
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Inhaltsverzeichnis
Titel Jean-Louis Glineur Todesangst in der Nordeifel Schreer und Vartan ermitteln Dieses ebook wurde erstellt bei
Der Autor Der Autor Todesangst in der Nordeifel - Schreer und Vartan ermitteln - von Jean-Louis Glineur Handlungen und Personen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind rein zufällig.
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kommentare
Danksagung
Der Autor - kurz und knapp
Impressum neobooks
Todesangst in der Nordeifel
- Schreer und Vartan ermitteln -
von
Jean-Louis Glineur
Handlungen und Personen sind frei erfunden.
Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind rein zufällig.
Marianne Belder hechtete über die Pfütze. Jogging war ihre Leidenschaft, und es verging kein Morgen ohne einen Langlauf durch den Wald zwischen Dedenborn und Hammer inmitten der nahezu unberührten Nordeifel. Die Täler und Höhen motivierten sie, jeden Lauf mit neuer Bestzeit zu schaffen. Die Kühle des Morgens und eine Spur Verschlafenheit ließen sie den Tag etwas später als an anderen Tagen beginnen. Wolfram war über Nacht geblieben, und der kleine Max wollte nicht ins Bett. Es war bereits 7 Uhr und spät für eine Frühaufsteherin wie Marianne. Die Nässe und die matschigen Wege waren ihr recht, denn dann gab es auch keine gaffenden Spaziergänger unterwegs. Ihre Freundin Elke hatte leider abgesagt. Vermutlich hatte Elke wieder mal einen Typ am Vorabend im Simmerather Bistro aufgegabelt und mit nach Hause genommen. Elke lernte einfach nicht dazu, dachte Marianne, als sie über die nächste Pfütze sprang.
Anders als die Schumi-Brüder Michael und Ralf, die sich noch einen Tag zuvor in der Schlussrunde vom Grand Prix von Monaco ein wahnwitziges Duell Rad an Rad auf der Ziellinie lieferten, lief Marianne lieber alleine und gegen die Uhr über Stock und Stein. Ralf Schumacher fand das Manöver von Bruder Michael zu riskant und krähte überall heraus, bei Schumi I würde das Hirn aussetzen. Sie dachte daran, weil sich Wolfram und ihr kleiner Sohn Max gestern lieber vor die Glotze setzten. Also lief Marianne auch schon am Nachmittag des Vortages, nachdem die zwei Fachsimpler Christian Danner und Kai Ebel bei RTL immer noch der kompetenten Meinung von Co-Moderator Niki Lauda vertrauten. Wolfram und der kleine Max diskutierten natürlich vor dem Fernsehapparat mit und Marianne zog lieber ihre Läuferklamotten und ihre neuen Nike , die sie noch richtig einlaufen musste, an.
Der Montagmorgen war kalt und feucht. Mariannes Walkman trällerte „ Summer Of 69 “ von Bryan Adams, als sie die nächste Pfütze mit Laufschuhen voll erwischte. Sie fluchte laut und spürte die schmutzige Nässe an ihren schlanken und durchtrainierten Waden hochkriechen.
Der Regen der Nacht konnte Marianne nicht davon abhalten, auch heute mindestens sechs Kilometer zu laufen. Ihr Outfit war nicht sexy. Das blaue T-Shirt saß ebenso eng am Körper wie ihre blaue Laufhose, die unterhalb der Knie endete. Ihr kleiner Busen machte einen Büstenhalter überflüssig. „ Stay my ground “ von Within Temptation jagte jetzt durch die zwei Ohrstöpsel. Bryan Adams gefiel ihr besser. Oder Billy Idol, dieser Edel-Punk aus den 80er Jahren.
Den Mann hinter den Büschen sah sie nicht. Marianne atmete regelmäßig und spürte keine Seitenstiche. Ihr Schritt war stark und gleichmäßig, so gleichmäßig, wie ihr trainiertes Herz schlug.
Als Marianne etwas am Kopf streifte, spürte sie einen derben Schmerz und strauchelte. Ein Ast konnte es nicht gewesen sein. Für die Läufer und Spaziergänger hatte das Forstamt jeden auf die Laufwege ragenden und lästigen Ast abgesägt. Marianne hörte ein böses und schallendes Lachen. Pfiffe und Anfeuerungsrufe von Spaziergängern beantwortete sie beim Joggen, je nachdem, wer es war, mit einem Augenzwinkern oder einem Stinkefinger.
Was war das? Sie blieb einen Moment stehen uns fasste sich an die Stirn. Blut lief ihr in die Augen, und den Mann, der wie aus dem Nichts auftauchte, nahm sie nur verschwommen wahr. Sie sah den großen Stein, der sie mit spitzer Kante getroffen haben musste.
„Wehr’ dich nicht!“ Marianne hörte eine Stimme wie durch einen Schleier und mit einem Dialekt, den sie später als vielleicht russisch oder polnisch in Erinnerung hatte. So sollte sie es zu Protokoll geben. Angst floss durch ihren Körper. Ihr Herz schlug schneller, und Marianne sah nur schemenhaft, wie der Unbekannte auf sie zustürzte. Der Schlag seiner Faust war so wuchtig, dass sie wankte.
Ich muss mich wehren , dachte Marianne in dem Augenblick, als der Unbekannte sie packte. Sie stürzte zu Boden und spürte den Griff einer massigen Pranke um ihren Hals. Es war sein linker Arm, der sie auf den nassen und aufgeweichten Boden presste. Die andere Hand des Angreifers fasste zwischen ihre Beine und riss an der Sporthose und ihrem Slip. Marianne schlug wild um sich und riss den Unbekannten an seinem Hemd. Er roch nach Schweiß und verbrannter Asche. Er stank einfach bestialisch. Sein Atem an ihrem Hals roch nach Zähnen, die nicht geputzt waren. Diese Gerüche nach Fäule und Knoblauch sollten Marianne nie mehr verlassen.
Der Mann schrie und Marianne zerrte verzweifelt an seinem Hemd. Sie krallte sich in sein Kinn und wollte das Monster fortdrücken. Er lag mit seinem ganzen Gewicht auf ihr, als sie wieder seine Hand zwischen ihren Beinen spürte. Ein Finger drang brutal in sie ein.
Seine andere Hand würgte sie. Marianne sehnte sich nach frischer Luft. Sie empfand den Atem des Fremden wie eine Mischung aus Hausmüll und wässrigem Durchfall. Ekel stieg in ihr hoch.
Die zweite Hand des Fremden wühlte plötzlich nicht mehr in ihrer Vagina und ergriff sie an der Kehle. Das Stöhnen von Marianne wurde schwächer. Die zwei starken Pranken schlossen sich um ihren Hals. Marianne hatte ein Gefühl, als würden ihr die Augäpfel herausspringen.
Sie sah in zwei dunkle Augen, die ihr irre erschienen. Das schwammige Gesicht mit dem Doppelkinn und den schütteren Haaren sollten Marianne in Erinnerung für das Phantombild bleiben. Sein Kraftaufwand und die Wut ließen ihn rot anlaufen. Seine Halsmuskeln waren geschwollen und unnatürlich. Der stinkende Fremde drückte ihr die Kehle mit aller Kraft zu, er schrie in dieser fremden Sprache, die Marianne nicht verstand.
Als sie ihre Augen schloss und ihre erschöpften Schreie verstummten, ließen die beiden Hände von dem Fremden ihren Hals los. Sie spürte, wie er ihr die Trainingshose herunterriss und in sie eindrang. Der stechende Schmerz erinnerte sie an die Vergewaltigung, als sie noch siebzehn war.
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