Michael Siemers - Floh und Biene

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War früher alles besser? Einfacher? Gesitteter? Nein, es war nur anders. Die Beziehungsgeschichte der beiden fünfzehnjährigen Protagonisten Sabine und Florian ist ein Retro, was Generation für Generation erleben darf. Diese Geschichte spielt in den Achtzigern, wo es weder Facebook, noch Smartphone gab. Die Probleme und Sorgen aber waren, bleiben und werden immer gleich sein.
Eine heitere Geschichte, in der es um die Vorbereitung und Ausführung einer Party geht. Leider endet sie nicht so, wie es sich die Eltern wünschten. So erfahren auch Floh und Biene, dass Liebe nicht immer nur Freude bedeutet.

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Michael Siemers

Floh und Biene

Party und Nebenwirkung

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Inhaltsverzeichnis Titel Michael Siemers Floh und Biene Party und Nebenwirkung - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Michael Siemers Floh und Biene Party und Nebenwirkung Dieses ebook wurde erstellt bei

Vorwort Vorwort War früher alles besser? Einfacher? Gesitteter? Nein, es war nur anders. Die Beziehungsgeschichte der beiden fünfzehnjährigen Protagonisten Sabine und Florian ist ein Retro, was Generation für Generation erleben darf. Diese Geschichte spielt in den Achtzigern, wo es weder Facebook, noch Smartphone gab. Die Probleme und Sorgen aber waren, bleiben und werden immer gleich sein. Eine heitere Geschichte, in der es um die Vorbereitung und Ausführung einer Party geht. Leider endet sie nicht so, wie es sich die Eltern wünschten. So erfahren auch Floh und Biene, dass Liebe nicht immer nur Freude bedeutet.

1.Kapitel

2. Kapitel

3. Kapitel

3. Kapitel

6. Kapitel

7. Kapitel

8. Kapitel

9. Kapitel

10. Kapitel

11. Kapitel

12. Kapitel

13. Kapitel

13 Kapitel

14 Kapitel

15. Kapitel

Impressum neobooks

Vorwort

War früher alles besser? Einfacher? Gesitteter? Nein, es war nur anders. Die Beziehungsgeschichte der beiden fünfzehnjährigen Protagonisten Sabine und Florian ist ein Retro, was Generation für Generation erleben darf. Diese Geschichte spielt in den Achtzigern, wo es weder Facebook, noch Smartphone gab. Die Probleme und Sorgen aber waren, bleiben und werden immer gleich sein.

Eine heitere Geschichte, in der es um die Vorbereitung und Ausführung einer Party geht. Leider endet sie nicht so, wie es sich die Eltern wünschten. So erfahren auch Floh und Biene, dass Liebe nicht immer nur Freude bedeutet.

1.Kapitel

"Wie kann sich jemand in so einem Saustall wohlfühlen?", wetterte Frau Becker gegen ihren 15 jährigen Sohn Florian, als sie sich dessen Zimmer betrachtete. Sie, eine sonst ruhige und besonnene Frau, bebte vor Zorn. Seine blauen Augen folgten ihren Blick und ihm blieb nichts anderes übrig, als ihr Recht zu geben. Die Ermahnung, sein Zimmer aufzuräumen, kehrten in regelmäßigen Abständen wieder. Genauso regelmäßig regte sie sich über ihrem Schlendrian von Sohn auf. Wäsche, Hefte, Fahrradteile, Papier, Stifte und Werkzeuge lagen überall dort, wo sich eine Fläche bot. Selbst am Lampenschirm hingen Gürtel und ein Springseil. Die Schranktür stand stets offen, weil sie sich durch die herausquellenden Kartons, Schuhe und Wäschestücke nicht schließen ließ. Auf dem Schreibtisch türmten sich Schrauben, Kabel, Schallplatten und ein auseinandergenommenes Gerät, was ursprünglich mal ein Radio darstellte. Mitten in diesem Chaos stand er seiner Mutter gegenüber und musste sich ihre Standpauke anhören. Das nach hinten zusammengeknotete dunkle Haar ließ sie besonders streng wirken. Die sonst immer freundlichen Augen sprühten und die in die Hüfte gestemmten Fäuste kündigten den Ärger an, den Florian zu erwarten hatte.

"Tag ein Tag aus, immer dasselbe mit dir! Wo du gehst und stehst, hinterlässt du deine Unordnung. Legst Sachen hin und überlässt mir die Drecksarbeit. Aber jetzt ist Schluss. Ein für alle Mal! Wenn du dein Zimmer nicht tipptop in Ordnung bringst, kannst du dir Claudias Geburtstagsparty aus dem Kopf schlagen!"

Wahllos griff sie ein Stück Zeug und schleuderte es in die Ecke.

"Muddelchen ...", versuchte er seine Mutter umzustimmen. So nannte er sie immer, um sich aus heiklen Situationen zu winden. Dieses Mal aber schien es ihr ernst zu sein. Mit erhobenem Zeigefinger baute sie sich vor ihm auf.

"Es hat sich ausgemuddelt!", fuhr sie ihn an, "Räume hier auf oder du bleibst morgen zu Hause."

Mit diesen Worten verließ sie das Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu. Florian stand da und kratzte sich hilflos am Hinterkopf. Die Ansage seiner Mutter war deutlich genug und er musste handeln. Bei dieser Unordnung wusste er gar nicht, wo er anfangen sollte. Von was sollte er sich trennen? Alles wurde gebraucht, irgendwie und irgendwann. Diese Erkenntnis fand er immer dann, wenn er etwas kaufen musste, was er Tage zuvor entsorgte. Gleichgültig hob er ein Heft auf, um es irgendwo wieder abzulegen. Wütend über seine eigene Hilflosigkeit schoss er den schmutzigen Lederball, der mitten im Zimmer lag, gegen die Wand, wo er ein graues Muster hinterließ. Unglücklich prallte er vom Boden und landete daraufhin auf die Fensterbank. Genau auf eine, mit Erde gefüllte Blumenschale, die dumpf zu Boden fiel. Sie hinterließ einen weiteren Dreckhaufen. Nachdenklich setzte er sich auf sein Bett. Auf Claudias Fünfzehnten hatte er sich nicht nur gefreut, sondern auch seelisch darauf vorbereitet. Es sollte eine richtige Party werden, mit Musik und Tanz. Nicht wie die Früheren, wo sie um 18Uhr mit einer Tüte Bonbon nach Hause geschickt wurden, weil das Geburtstagskind ins Bett musste. Dieses Mal sollte es fetzen.

Von der Mutlosigkeit befallen fuhr er sich mit den Fingern durch das Haar. Vor seinen Füßen lagen gut ein Dutzend Comichefte. Er kannte längst alle Geschichten auswendig und doch las er sie immer wieder. Ordnung, immer wieder Ordnung. Wie er das Wort hasste. Alles senkrecht und waagerecht platziert. Jedes Ding seiner Bestimmung und nichts Unbrauchbares herumliegen lassen. Auch wenn man es mehrmals am Tag brauchte. Es widerte ihn an, ein ordentlicher Junge zu sein zu müssen. Das veranlasste sogar sein Vater zur Vorfreude auf dem für Florian unweigerlich zukommenden Wehrdienst. Wenngleich dieser Wunsch noch ein paar Jahre entfernt war. Dort müsste er sich wohl um gut 180 Grad drehen. Dabei nahm sein Vater die Ordnung selbst nicht so genau. Sein Werkzeugschrank war der beste Beweis: Ein Griff und die Sucherei ging los. Oder der Nähkasten seiner Mutter, dessen Inhalt aussah, als hätte er den letzten Schleudertest hinter sich. Und ausgerechnet er sollte Ordnung halten. Was noch schlimmer war, er wusste nicht einmal für wen. Seine Freunde kannten ihn und der erwachsene Besuch seiner Eltern hatte doch überhaupt keine Veranlassung, sein Zimmer zu betreten. Herr Berger, der sich oft die Mühe machte es seinem Sohn plausibel zu erklären, hielt die Unordnung für ein Virus, der sich verbreitet. Seine These besagt: "Heute lässt man zwei Sachen liegen, morgen sind es dann vier und in einer Woche vierzehn. Am Monatsende würden dann so an die 60 Teile herumliegen, die nicht mal so beiseitegelegt werden konnten."

"Wenn ich wenigstens einen Bruder oder eine Schwester hätte", dachte Florian, "dann könnte ich mir, mit der Abtretung des Taschengeldes, das Problem vom Hals schaffen. Oder was noch besser wäre", fuhr er in Gedanken fort, "ich hätte die Schuld von mir geschoben. Vorausgesetzt, sie wären jünger und dumm genug."

Sein Blick fiel auf das kleine Bild, das auf dem Schreibtisch zwischen leeren Joghurtbecher und Colaflaschen stand. Es zeigte seine gleichaltrige Freundin Sabine, mit der er seit fast einem Jahr zusammen war. Sie hatte dunkelblondes Haar, das auf dem Foto beinahe schwarz war. Den Kopf leicht zur Seite geneigt, lächelte sie ihn unentwegt an. Er dachte an sie und daran, was sie ihm in zärtlicher Zweisamkeit ins Ohr gehaucht hatte: dass sie alles für ihn tun würde. Ihm offenbarte sich die Lösung für sein Problem. Mit langen Schritten stieg er über das Gerümpel hinaus auf den Flur zum Telefon. Seine Mutter stand am Kücheneingang und hörte das Gespräch mit. Nach einer kurzen Einleitung, wie es Sabine ging und was sie gerade tat, kam Florian schnell auf den Punkt. Von Problembeseitigung, Freundschaftsdienst und indirekte Androhung, sie nicht zur Party begleiten zu können, war die Rede. So entlockte er nicht nur ihr Einverständnis, sondern das Kommen auf dem schnellsten Wege. Zufrieden legte er den Hörer auf und sah seine Mutter an.

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