Corinne Lehfeldt - Faywood Manor
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Niklas und Rob hatten sich auf der Kunsthochschule kennengelernt. Rob war von ihnen beiden der engagiertere, leidenschaftlichere Künstler gewesen – man hätte auch sagen können, der Besessenere. Er hatte sich nachts bei Nieselregen im Park herumgedrückt, um die Impressionen der unperfekten Morgendämmerung nicht zu verpassen. Im Wohnzimmer der Wohngemeinschaft hatte wochenlang eine ausladende Skulptur gestanden, weil sie nie und nimmer durch Robs Zimmertür gepasst hätte. Rob hatte wie ein Verrückter ununterbrochen daran gearbeitet und alles, was irgendwie gegenständlich zu werden drohte, sofort abgeschliffen. Der Geruch von feuchtem Ton war für Niklas schon richtig mit Zuhause assoziiert gewesen, denn er hatte ihn beim Betreten der Wohnung als erstes umfangen.
Der erdige Geruch des feuchten Tons, der Bilder eines regenfeuchten Herbstwaldes heraufsteigen ließ, war allerdings seit Monaten verflogen. Der surrealen, Rorschach-Test-ähnlichen Skulptur war bei einem Talent-Scouting der Hochschule kein Erfolg beschieden gewesen. Die Regenimpressionen aus dem Park waren einen ähnlichen Weg gegangen, genau wie mehrere andere Projekte, deren Entstehen Niklas beobachtet hatte, und die er neidlos als überlegen gegenüber jeder seiner eigenen Arbeiten eingestuft hatte.
Inzwischen war das Wohnzimmer aufgeräumt, nüchtern und zeigte keinerlei Anzeichen mehr von Robs kreativer Seite, denn Rob hatte die Kunst aufgegeben, die Akademie verlassen und studierte jetzt Wirtschaft. Niklas bekam ihn jetzt kaum noch zu sehen, nicht nur weil das gemeinsame Wohnzimmer jetzt nicht mehr als Ersatzatelier herhalten musste, sondern auch weil Rob selbst wie vom Erdboden verschluckt zu sein schien. Wenn er sich nicht mit seinen neuen Freunden traf, die urplötzlich wie Pilze aus dem Boden geschossen waren, und mit denen sich Rob durch das Band seiner neuentdeckten Ambitionen zusammengeschweißt sah, dann war er mit Sicherheit in irgendwelchen Seminaren, in der Absicht, die verlorene Zeit aufzuholen.
Niklas war indes geblieben, wo er war, und mit jedem Tag, der verging, fühlte er sich weniger und weniger dazu berechtigt. Wenn jemand, dem Mutter Natur eine so viel größere Portion Talent mitgegeben hatte, es schon vorzog, lieber den geordneten Rückzug anzutreten, was hatte er selbst dann noch von der Kreativität zu erwarten? Wenn Niklas ehrlich war, wusste er genau, dass er eines Tages würde aufgeben müssen. Er würde zugeben müssen, dass er kein Talent hatte. Diesen Moment zögerte er nur immer weiter hinaus, weil er einfach nicht wusste, wie es dann weitergehen sollte. Ihn schreckte die Leere ab, die hinter dem Rand seiner bekannten Welt lag. Noch gehörte er nicht zu den Vermissten des „Mathilda“, aber wenn er sich an all diejenigen erinnerte, die talentierter waren als er selbst und die Kunst aufgegeben hatten, weil der Weg zu schwer war, wusste er, dass es auch bei ihm nicht mehr lange dauern würde. Oh nein, Rob war nicht der Mensch, den er unbedingt sehen wollte, an dem Abend, an dem er vom Maler zum Fälscher degradiert worden war.
Irgendwann führte selbst der weiteste Umweg Niklas zurück in die dunkle Wohnung. Er war allein dort.
Sein Schlafzimmer war klein und quadratisch, mit einem schmalen, hohen Fenster, das auf einen dunklen Hof hinausblickte. Das Zimmer war vollgestopft mit Niklas’ Projekten; gerahmten Bildern, Skizzen, einer Pinnwand mit Flyern von Wettbewerben, die alle schon in der Vergangenheit lagen. Als er all diese Dinge aufgehoben hatte, war das mit der Hoffnung geschehen, sie könnten sich eines Tages im Rückblick als Meilensteine erweisen. Inzwischen waren sie zu Erinnerungen mit Kuriositätenwert zusammengeschrumpft, hart an der Grenze zu Luftschlössern.
Es würde vielleicht Sinn machen, Edward Faywoods großspurige Visitenkarte an die Pinnwand zu hängen, dachte Niklas. Eine weitere Misserfolg-Trophäe, ein weiterer Tiefpunkt, noch ein Stein für das Mosaik. War er wirklich schon so tief gesunken? Er würde ihn natürlich nicht anrufen.
Das Bett lag voll mit Skizzen, die Niklas, seiner Stimmung entsprechend, achtlos beiseite fegte. Wie Herbstlaub ließen sie sich raschelnd auf dem Boden nieder. Niklas hatte nur vorgehabt, kurz die Augen zu schließen, aber als er wieder nach der Uhr sah, waren Stunden vergangen. Er war sicher, dass jemand etwas gesagt hatte, weil er sonst wohl tief und friedlich weitergeschlafen hätte bis zum Morgen. Vielleicht war Rob jetzt nach Hause gekommen.
Erst einen Moment später wurde ihm klar, dass er gar nichts gehört hatte. Alles war still. Die Stimmen waren in seiner Erinnerung gewesen, ein Nachklang der Ausstellung.
„Nur weil es hässlich ist, muss es nicht zwangsläufig Kunst sein.“
„Was soll der Künstler damit sagen wollen? Ich habe kein Fenster?“
Um diese Stimmen in seiner Erinnerung verstummen zu lassen, hätte er ihnen irgendetwas entgegenzusetzen haben müssen, aber es fiel ihm nichts ein. Er gab ihnen Recht, und dieses Gefühl würde ihn für den Rest der Nacht wachhalten.
Schon in der vorangegangenen Nacht hatte er schlecht geschlafen, nur hatte es da noch daran gelegen, dass er von freudigen Erwartungen für die Ausstellung erfüllt gewesen war. Am Anfang war es noch harte Arbeit gewesen, positiv zu denken und alle Gedanken auf die Chance zu richten, die ihm da geboten wurde, aber schließlich war er vollkommen der verführerischen Hoffnung erlegen. Schließlich hatte er sich sogar gestattet, sich auszumalen, wie sich seine Zukunft entwickeln würde, wenn nur bei der Ausstellung alles gut ging. Immer bildhafter hatte er sich ausgemalt, wie er in dem kleinen, schäbigen Café, in der er jetzt kellnerte, seinen Job kündigen würde. Noch mehr hatte er die Traumvorstellung ins Herz geschlossen, er würde Caroline anrufen und ihr von dem überwältigenden Erfolg erzählen. In seiner Phantasie hatte er atemlos darüber gesprochen, euphorisch, ganz wie jemand, der sein Glück noch kaum fassen konnte, aber dennoch hatte er sich im Geiste schon genau zurechtgelegt, was er sagen würde.
Er hatte alles schon so greifbar vor sich gesehen, dass es schwer war, sich von dieser erfundenen Realität wieder zu trennen und die echte wieder an ihre Stelle treten zu lassen.
Besonders um den verlorenen Vorwand für einen Anruf bei Caroline tat es ihm leid. Sie hatte das Entstehen der meisten Bilder verfolgt. Sie hatte ihm zugeredet, sich nicht entmutigen zu lassen, und weil sie ein eher rationaler, praktisch veranlagter Mensch war, hatte es ihm umso mehr bedeutet. Daher hätte nichts dagegen gesprochen, wenn er sie angerufen und von dem triumphalen Erfolg erzählt hätte, an dessen Entstehung sie Anteil gehabt hatte.
Caroline war ihres Studiums wegen in die Stadt gezogen. Niklas und sie hatten sich im Frühling kennen gelernt und einen Sommer zusammen verbracht. Dass sie in ihre Heimatstadt zurückging, als sich beruflich dort die Chance ihres Lebens bot, war nur die logische Fortsetzung der Geschichte. Sie würden eben vorerst eine Fernbeziehung führen. Er würde bald nachkommen. Entweder der Abschluss an der Kunsthochschule oder sein großer Durchbruch würden ihn räumlich unabhängig machen, je nachdem, was zuerst kommen würde. Caroline war in der Werbebranche und ging so oder so in Arbeit unter. Niklas würde die frei gewordene Zeit in die Malerei stecken. Umso schneller würde er frei sein.
Vor ein paar Tagen hatte er sie dann am für Werbeleute knapp bemessenen Wochenende besucht. Die Bahnfahrt dorthin kam ihm jetzt wie das glücklichste Erlebnis seines Lebens vor. Er hatte sich so gefreut sie zu sehen, die im Stillen die Minuten bis zur Ankunft runtergezählt und sich vorgestellt, wie sie die paar Stunden, die sie zusammen hätten, verbringen würden. Vor allem kam ihm diese Zeit im Nachhinein als so unglaublich glücklich vor, weil es die letzten Stunden waren, in denen er noch nicht begriffen hatte, dass es aus war.
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