Corinne Lehfeldt - Faywood Manor
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Ben glaubte nicht an Talent, weder an sein eigenes noch an das irgend eines anderen Menschen. Er glaubte nur an Glück, von dem er annahm, dass es ansteckend wirken könnte. Deshalb hatte er Niklas bei der Ausstellung mit ins Boot geholt. Niklas’ Begeisterung darüber war allerdings schnell der Ernüchterung gewichen, als er die Gesprächsfetzen auffing, die aus seiner schwach besuchten Nische drangen.
Eine noch sehr junge Frau blieb eine ganze Weile vor einem seiner Bilder stehen. Es zeigte eine weiße, grob verputzte Wand mit einer kreisrunden Fensteröffnung, in der durch eine Tupftechnik ein breites Spektrum von Licht dargestellt. Niklas lag dieses Bild besonders am Herzen, denn die Idee dazu war ihm im Traum gekommen. Es trug den Titel „Feenring“, nach einer Legende, über die Niklas gelesen hatte, und nach der man in den Kreis der Feenwelt geraten konnte. Wenn man dann in die wirkliche Welt zurückkehrte, konnten Wochen oder sogar Jahre vergangen sein.
Das Bild war auf eine quadratische Leinwand gemalt. Niklas kannte mehrere abstrakte Maler, die nahezu wahnsinnig wurden, wenn eine wohlmeinende Hilfskraft in einer Galerie aus schlichtem Mangel an Anhaltspunkten ihre Bilder falsch herum aufhängten. „Feenring“ war so ein Bild, dem das leicht passieren konnte, und Niklas würde es gelassen lächelnd zur Kenntnis nehmen. Es war ein gewollter Effekt, dass die Himmelsrichtungen, von der eine immer der Punkt sein musste, an dem man gerade stand, in der Mitte zusammenflossen. Dort, in dem magischen Kreis, schien sich das Licht zu verändern. Oben und unten gab es nicht. Alles hing davon ab, wo man stand.
Die junge Frau schenkte dem Bild einen langen, aufmerksamen Blick und sagte dann, halb zu sich selbst, mit dem Idealismus eines Erstsemesters: „Ich frage mich, was der Künstler damit sagen wollte.“
„Was soll er damit sagen wollen?“, ließ sich ein Galeriebesucher vernehmen, der zufällig neben ihr stand. „Ich habe kein Fenster?“
Die junge Frau zuckte mit den Achseln und ließ den Blick weiter auf das Bild gerichtet. Das darin liegende Desinteresse an einem Diskurs ignorierte der junge Mann beharrlich, der sich soeben selbst zu ihrem Gesprächspartner ernannt hatte.
„Du verstehst aber grundsätzlich, was ich meine, oder?“
„Sicher“, gab sie abwesend zurück.
„Das ist keine Kunst. Das denkt man nur leicht, weil es in einer Galerie hängt.“
„Ich studiere Kunstgeschichte“, sagte sie gelangweilt.
Wenn sie gehofft hatte, ihn mit ihrer Expertise abzuschrecken, damit er sich jemand anderen suchte, der sich leichter beeindrucken ließ, hatte sie sich geirrt. Ihre Vorbildung schien sie für ihn nur noch zu einem lohnenderen Publikum für seine Meinung zu machen, ohne dass er sich gleichzeitig für ihre interessierte.
„Eins muss ich dazu noch sagen“, verkündete er. „Es ist ein sehr schlechtes Zeichen, wenn man überhaupt danach fragen muss, was der Künstler sagen wollte.“
Niklas bereute es bitter, dass er in diesem Moment gedacht hatte, es könnte jetzt nicht mehr schlimmer kommen, denn augenblicklich kam es schlimmer.
Wie eine biblische Plage brach es über ihn hinein, in Gestalt einer äußerst engagierten Ausstellungsbesucherin. Sie hatte die Ausstrahlung einer verbissenen Kunstlehrerin, über ihrem ponchoartigen Kleid baumelte eine Kette mit einem Anhänger, der die Größe eines Schrumpfkopfs hatte und auch in Form und Farbe daran erinnerte. Ihre nicht zu bändigende Lockenpracht wirkte schon für sich allein einschüchternd.
Es dauerte eine Weile, bis Niklas sie erkannte. Auf einer früheren Ausstellung hatte Ben es nicht vermeiden können, sie einander vorzustellen. Ihren Namen hatte Niklas inzwischen längst vergessen. Sie hingegen war allerdings mit dem Gedächtnis eines Elefanten ausgestattet, und so wusste sie noch genau, wen sie vor sich hatte. In Null Komma Nichts war ihr klar, dass es Niklas’ Bilder waren, die hier im Regen standen.
Ein gewöhnlicher, sterbenslangweiliger Mensch hätte es auf sich beruhen lassen, anstandshalber den Blick schweifen lassen, dann vielleicht Niklas noch aufmunternd auf die Schulter geklopft, „Wird schon werden“ gemurmelt und sich dann in Richtung Ausgang verdrückt. Nicht so die namenlose Dame mit der wilden Lockenfrisur. Wo er denn sonst noch ausgestellt hätte in letzter Zeit, verlangte sie zu wissen. Als er widerwillig zugab, dass dies seine einzige „Ausstellung“ war, wurde es erst richtig lustig. Was er zu tun gedenke, um diesen Zustand zu ändern, war jetzt die Frage. Woran es denn seiner Meinung nach läge. Ungefähr so stellte Niklas es sich vor, wenn man im Beichtstuhl einem katholischen Priester gegenüber zugeben musste, dass die letzte Beichte 35 Jahre zurücklag. Er hätte sonst was dafür gegeben, einen Plan vorweisen zu können, der zumindest so klang, als würde er funktionieren. Warum gab es an der Kunstakademie eigentlich keinen rhetorischen Selbstverteidigungskurs für Situation wie diese? Für den Moment schien es ihm viel wichtiger zu wissen, wie er diesem Verhör entrinnen konnte als zu wissen, wie es denn nun wirklich weitergehen sollte…
Er wachte auf in einem Wechselbad der Gefühle, als er zuerst erkannte, dass er geträumt hatte, nur um sich im nächsten Augenblick zu erinnern, dass der zurückliegende Nachmittag exakt so verlaufen war. Bevor er sich darüber ein zweites Mal in dunkle Verzweiflung stürzen konnte, wurde ihm bewusst, dass er aufgewacht war, weil jemand seinen Namen gesagt hatte.
Es hätte noch ein letzter Traumfetzengewesen gewesen sein können, aber es musste wohl doch real gewesen sein, denn im schummerigen Licht des inzwischen schon weitgehend menschenleeren „Mathilda“ sah er, wie Millie mit einem Fremden sprach und dabei in seine Richtung wies. Es war wie die Geste einer Krankenschwester, die einen Arzt auf einen besonders schwierigen Fall aufmerksam machte.
Der Fremde war ein junger Mann, vielleicht ein paar Jahre älter als Niklas selbst. Sein hellblondes Haar war aus der hohen Stirn gestrichen. Seine Gesichtsfarbe war ungewöhnlich hell. Irgendetwas an seinem Gesicht kam Niklas ungewöhnlich vor, aber er konnte nicht ausmachen, was es war. Der junge Mann trug einen Anzug, den er ganz sicher nicht angezogen hatte, um eine Spelunke wie das „Mathilda“ aufzusuchen. Sein Träger musste sich entweder verlaufen haben, oder er hatte sich absichtlich von einer viel zu eleganten Party abgesetzt, um – gänzlich unpassend gekleidet – einen Anfall von Abenteuerlust auszuleben und das zu erkunden, was er vermutlich für die Unterwelt hielt.
Der junge Mann schenkte Millie ein einnehmendes, dankbares Lächeln. Dann ging er ohne Umschweife auf Niklas zu. Die Hoffnung, es könnte sich um einen Zufall handeln, zerschlug sich, als der overdresste Unbekannte sich einen Stuhl heranrückte.
„Niklas Goddard?“, erkundigte er sich.
„J-ja“, bestätigte Niklas, während er sich gleichzeitig ärgerte, dass er sich hatte überrumpeln lassen. Was immer dieser Typ wollte, Niklas wollte es nicht hören. Er wollte nicht reden, über nichts und mit niemandem! Warum hatte er nicht einfach geleugnet Niklas Goddard zu sein?! Ihm fiel kaum eine Identität ein, die leichter zu leugnen gewesen wäre als Niklas Goddard. Niklas Goddard war ein Niemand!
Zur selben Zeit hellte sich das Gesicht seines Gegenübers auf. Zum Vorschein kam eine Ausstrahlung, durch die man den jungen Mann – notfalls auch unter Protest – sympathisch finden musste. Er atmete erleichtert auf, jetzt wo er wusste, dass er an der richtigen Adresse war.
„Ich bin Edward Faywood“, ließ sein Gegenüber ihn wissen. Trotz seiner auffallend akzentuiert-vornehmen Aussprache wirkte es, als würde er bei der Erwähnung des Namens Faywood bewusst die Stimme senken. Er machte einen leicht verlegenen Eindruck, als müsste sein Nachname absolut jedem Menschen etwas sagen, und als könnte er nicht sicher sein, welche Schlüsse sein Gegenüber daraus zog.
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