Corinne Lehfeldt - Faywood Manor
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„Ich bin froh, Sie gefunden zu haben“, fuhr der Inhaber des bedeutungsvollen Familiennamens inzwischen unbeirrt fort. „Ich war in der Ausstellung, und dann habe ich mich gleich auf die Suche gemacht.“
„Ach!“, entfuhr es Niklas. Eigentlich hatte er das nur denken wollen, aber seine Zunge war wie immer schneller gewesen als sein Verstand. Das konnte natürlich nur ein Scherz sein. Edward Faywood war wahrscheinlich ein unterbezahlter Schauspieler am Repertoire-Theater, der hin und wieder den antiquierten Lord geben durfte. Gut möglich, dass er zwischen Oscar Wilde und George Bernard Shaw gezwungen war, sich etwas dazu zu verdienen. Netter Versuch, Eure Lordschaft! Ernst sein ist alles! Niklas war in Versuchung ihn zu fragen, ob er den Snob-Anzug hatte kaufen müssen. Was man ihm wohl für diesen Auftritt hier zahlte? Und vor allem: Wer hatte es bezahlt? Dass von den anderen aufstrebenden Künstlern jemand neidisch genug auf ihn sein könnte, um ein solches Kabinettstückchen zu spendieren, das hielt er für ausgeschlossen. Wer hätte auf ihn schon neidisch sein können.
Der Hauptdarsteller dieser surrealen Szene schien indes Niklas’ Schweigen als interessiertes Abwarten zu deuten und fuhr fort: „Der Pinselstrich, die Unbestimmtheit des Lichts. Das ist schwer zu finden – unmöglich, wie ich bisher gedacht hatte.“
Oh ja, er war gut!
„Die Bilder sind wie ein Blick in einen Traum , den man lange vergessen hatte. Man erinnert sich, aber man kann es nicht begreifen. Man meint, man würde unversehens etwas zurück erhalten, mit dessen Verlust man sich bereits abgefunden hatte – außergewöhnlich.“
Spätestens jetzt war Niklas sicher, dass er sich in einer inszenierten Komödie befand. Warum sonst würde jemand so viel Text auswendig lernen.
Edward setzte indessen zum großen Finale an: „Nur jemand mit diesem Pinselstrick könnte einen Norland fälschen.“
„Bitte was?!“
Edward‘ Lächeln wurde etwas matter, als hätte er befürchtet, im Verlauf der Aktion Farbe bekennen zu müssen, jedoch immer noch gehofft, es zu vermeiden. In dem Bewusstsein, dass ihm jetzt nur noch die Flucht nach vorn helfen konnte, holte er tief Luft und legte ein Geständnis ab:
„Ich brauche eine Fälschung von einem Norland. Es ist eins seiner letzten Werke, und die Pinselführung ist so eigentümlich, dass ich es niemand anderem zutrauen würde.“
Das Wort Komödie griff jetzt eindeutig zu kurz. Heute in der Ausstellung war das Publikum an seinen Bildern vorbeigehuscht, als würden es sieben Jahre Pech bedeuten, sie eines zweiten Blickes zu würdigen. Niklas hatte im dunkelsten Winkel der Galerie gestanden und sich der seligen Illusion hingegeben, es könnte nicht mehr schlimmer kommen. Dass ihn sein Pinselstrich, nachdem sonst kein Hahn krähte, noch tiefer reinreißen würde, damit hatte er wirklich nicht gerechnet. So tief in der Weltordnung lausige Künstler auch stehen mochten, Niklas hatte nie gezweifelt, dass Fälscher eindeutig noch tiefer standen. Wer hätte gedacht, dass DAS seine Berufung wäre, die Tätigkeit, für die sein Pinselstrich prädestiniert war! Jetzt hätte er nur zu gern geglaubt, alles sei nur ein Scherz, aber das gelang ihm plötzlich nicht mehr.
Sein Gegenüber hatte indes offenbar gar nicht erwartet, dass Niklas sich der großen Ehre auf Anhieb bewusst war, von einem ignorierten Maler zu einem Fälscher erster Wahl befördert zu werden. Die verständnislose Stille nutze er dazu, das Projekt in seiner ganzen Attraktivität zu präsentieren und alle denkbaren Zweifel auszuräumen, noch bevor sie überhaupt ausgesprochen werden konnten: Niklas brauchte, Gott behüte, nicht zu glauben, er käme mit dem Gesetz in Konflikt. Edward packte eine lange Geschichte aus, über seine Tante Rose, die nicht mehr die Jüngste war, und die deshalb kürzlich beschlossen hatte, ihr Leben in Übersee aufzugeben, um wieder in der Nähe der Familie zu sein. Hier kam der Moment, in dem Edward Faywood Farbe bekennen musste. Das einstmals legendäre Vermögen der Faywoods gehörte zu diesem Zeitpunkt tatsächlich dem Land der Legenden an. Was geblieben war, war die Tradition. Für Edward bedeutete dies konkret, dass ihn die Tradition dazu verpflichtete, Faywood Manor, den Familiensitz auf dem Land, vor dem drohenden Untergang zu retten. Die jahrhundertealten, erhabenen Mauern würden zwar kaum einstürzen, aber sie könnten in den Besitz eines Individuums geraten, das nicht den Namen Faywood trug – was zweifellos noch schlimmer wäre.
Für Edward hatte nie ein Zweifel daran bestanden, dass es seine Pflicht war, dieses Schicksal von Faywood Manor abzuwenden. Weniger klar war ihm zunächst gewesen, was genau er tun konnte. Geduldig hatte er auf einen Geistesblitz gewartet und mit beiden Händen das erste ergriffen, was einem Geistesblitz ähnlich sah. Als ihm einfiel, die – wie er es nannte – „Schattensammlung“ zu veräußern, war es ihm wie eine Erleuchtung erschienen. Bei der „Schattensammlung“ handelte es sich um die weniger bekannten Stücke unter den vielen Artefakten, die Faywood Manor im Laufe seiner Geschichte angesammelt hatte. So wie Edward es beschrieb, war das Haus vom Keller bis zum Dach vollgestopft mit erlesenen Kostbarkeiten. Einige der Stücke waren schon von hohem historischen Wert gewesen, als sie in den Familienbesitz gelangt waren. Andere waren erst durch den Lauf der Zeit in diesen Rang aufgestiegen. Faywood Manor war offenbar so verschwenderisch mit Antiquitäten und Kunstschätzen ausgestattet, dass darunter einige nicht ganz so bemerkenswert waren wie der Rest. Man sparte es sich, sie Besuchern vorzuführen, und niemand sprach ehrfürchtig, hinter vorgehaltener Hand davon, dass sie sich im Besitz der Familie Faywood befanden. Wem würde es also auffallen, wenn sie fehlten?! Selbst wenn man bei einem der solventen und wohlweißlich weit weg von Faywood gelegenen Antiquitätenhändlern über eins der Artefakte stolpern sollte, musste man Lokalhistoriker sein, um sie zu erkennen. Niemand würde den Schluss ziehen, dass es mit den Finanzen der Faywoods nicht zum Besten stünde.
Als Folge des Geistesblitzes hatten in den letzten Monaten bereits die ersten Bestandteile der „Schattensammlung“ klammheimlich den Familienbesitz verlassen. Ein Gemälde, ein Leuchterpaar, ein nahezu blinder Spiegel, ein Collier mit einem unelegant großem Klunker und sogar eine nur wenig kampferprobte Ritterrüstung hatten auf diese Weise unbemerkt den Besitzer gewechselt. Das wohl aufsehenerregendste Stück war die mit Grünspan geschlagene Bronzeskulptur des Gottes Pan, den der Gärtner durch puren Zufall und mittels einer Heckenschere aus einem vollkommen nichtssagenden Gestrüpp im Park befreit hatte. Kein Mensch auf Faywood Manor hatte geahnt, dass die Figur dort gewesen war, also war wohl auch kaum davon auszugehen, dass jemand sie erkennen würde, sollte sie eines Tages in Japan wieder auftauchen.
Kurz gesagt, der Plan war lückenlos. Edward sprach nicht ohne Stolz davon. Niklas fühlte sich mit jeder Minute unwohler. Die Situation kam ihm vor, wie aus einem schlechten Theaterstück. Dass ein wildfremder Mensch nichts dabei fand, ihm ohne weitere Vorrede ein Geheimnis zu enthüllen, für dessen Wahrung er vorher abgelegene Antiquitätenhändler aufgesucht und wohl auch sonst keine Mühen gescheut hatte, steigerte sein Misstrauen immer weiter. Er konnte sich beim besten Willen nicht denken, was das alles mit ihm zu tun hatte, und er wollte es auch nicht wissen. Die zum Schneiden dicke Luft in dem schummerigen, verwinkelten Raum schien ihm mit einem Mal den Atem abzuschnüren. Warum nur hatte er sich früher im „Mathilda“ immer so wohl gefühlt?! Torkelnd kam er auf die Beine. Absichtlich undeutlich murmelte er, er würde gleich zurückkommen – was er allerdings nicht wirklich vorhatte.
Draußen vor der Tür schlug ihm kühle, klare Nachtluft entgegen. Sie roch nach frisch gefallenem Regen und er sog sie gierig ein. Es war so friedlich, dass er einfach nur dastand und die Augen schloss, statt sich davonzumachen, wie es seine feste Absicht gewesen war. Dass der Moment verpasst war, rückte ihm wieder ins Bewusstsein, als er Edward Faywoods Stimme hinter sich hörte.
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