Saskia Françoise Elvers
Künstlerseelen
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Inhaltsverzeichnis
Titel Saskia Françoise Elvers Künstlerseelen Dieses ebook wurde erstellt bei
Titel Titel Künstlerseelen Gesellschaftsroman von Saskia Francoise Elvers
Leerseite Saskia Françoise Elvers Künstlerseelen Dieses ebook wurde erstellt bei
Phase 1 Phase 1 ANFANG MÄRZ MONTAG PREMIERENTAG
Familie Brandig
Laura Herz
Nachrichten
Luise Irsch
Hardi Raacke
Schule
Familie Brandig
Luise Irsch
Phase 2
Regierung
Luise Irsch
Schule
Nachrichten
Pärchen
Doreen Timmel
Betsi Herrig
Phase 3
Regierung
Nachrichten
Familie Brandig
Hardi Raacke
Pärchen
Schule
Doreen Timmel
Valentin Bader
Luise Irsch
Phase 4
Regierung
Nachrichten
Phase 5
Familie Brandig
Doreen Timmel
Hardi Raacke
Schule
Luise Irsch
Nachrichten
Betsi Herrig
Valentin Bader
Phase 6
Pärchen
Nachrichten
Hardi Raacke
Betsi Herrig
Doreen Timmel
Regierung
Phase 7
Nachrichten
Valentin Bader
Familie Brandig
Luise Irsch
Nachrichten
Betsi Herrig
Doreen Timmel
Regierung
Musiker
Phase 8
Luise Irsch
Valentin Bader
Schule
Nachrichten
Betsi Herrig
Familie Brandig
Phase 9
Betsi Herrig
Schule
Luise Irsch
Nachrichten
Regierung
Valentin Bader
Betsi Herrig
Phase 10
Nachrichten
Valentin Bader
Luise Irsch
Regierung
Pärchen
Familie Brandig
Phase 11
Musiker
Valentin Bader
Doreen Timmel
Phase 12
Valentin Bader
Nachrichten
Schule
Luise Irsch
Phase 13
Regierung
Betsi Herrig
Hardi Raacke
Luise Irsch
Valentin Bader
Doreen Timmel
Phase 14
Pärchen
Schule
Musiker
Betsi Herrig
Valentin Bader
Schule
Nachrichten
Hardi Raacke
Luise Irsch
Pärchen
Phase 15
Hardi Raacke
Doreen Timmel
Luise Irsch
Familie Brandig
Regierung
Nachrichten
Phase 16
Pärchen
Betsi Herrig
Hardi Raacke
Familie Brandig
Phase 17
Hardi Raacke
Nachrichten
Musiker
Schule
Phase 18
Regierung
Luise Irsch
Nachrichten
Doreen Timmel
Phase 19
Regierung
Luise Irsch
Phase 20
Valentin Bader
Betsi Herrig
Hardi Raacke
Phase 21
Regierung
Phase 22
Musiker
Luise Irsch
Regierung
Pärchen
Betsi Herrig
Laura Horsch
Phase 23
Pärchen
Valentin Bader
Musiker
Luise Irsch
Nachrichten
Schule
Regierung
Phase 24
Die Hütten und die Mauer
Leben ohne Strom, fließend Wasser und Heizungen
Die Galerien
Ein Andenken an die Künstler
Der Künstlerfilm
Info und Danke
Leerseite
Impressum neobooks
Künstlerseelen
Gesellschaftsroman
von
Saskia Francoise Elvers
ANFANG MÄRZ
MONTAG
PREMIERENTAG
Als sie sich im Spiegel betrachtet, kommt sie zu der Erkenntnis, dass sie für ihr Alter relativ jung aussieht. Das rote Kleid steht ihr hervorragend, obwohl ihr viele davon abgeraten haben. Unter anderem ihre Agentin, die ein Jahr jünger ist und momentan damit kämpft fünfzig Jahre alt zu sein.
Im Gegensatz zu ihrer Agentin kommt Julia Horsch mit ihrem Alter gut zurecht. Der Kopf ist jung geblieben und das strahlt sie auch aus. Eine Frau, die weiß, dass sie noch genug Zeit hat, die Welt zu verändern.
Elegant steigt Julia in die schwarze Limousine, welche vor dem Hotel auf sie wartet. Da sie kein großes Interesse an Automobilen hat, erkennt sie anhand der Automarke nicht, ob sie zu den gehobenen Schauspielerinnen gehört. Alles was sie weiß ist, dass die Fahrer stets freundlich sind, egal, mit welchem Auto sie vorgefahren wird.
Statt sich mit dem Fahrer zu unterhalten oder auf ihrem Handy rumzutippen, geht sie im Kopf die Posen durch, die ihre Tochter ihr vor wenigen Tagen beigebracht hat.
Während sie sich aus dem Auto schlängelt, ist das Blitzlichtgewitter am roten Teppich in vollem Gang. Vor lauter Aufregung blickt Julia im falschen Moment zu einer blitzenden Kamera, woraufhin gelbe Glitzerpunkte vor ihren Augen zu tanzen beginnen. Dennoch erkennt sie, wer ihr wenige Meter entfernt zuwinkt - Edgar Brandig. Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor und ein wunderbarer Mann. Genauer gesagt: ihr Mann.
Nachdem Julias erste Ehe in die Brüche ging, glaubte sie nicht mehr daran einen passenden Mann zu finden. Bis Edgar in ihr Leben trat.
Er ist vom Leben gezeichnet, musste selber viel durchmachen, aber genau das macht seinen Charakter aus - er weiß was er will und arbeitet hart dafür. Manchmal erwischt sich Julia sogar dabei, wie sie sich wünscht, ihr einziges Kind - eine Tochter - würde von Edgar stammen.
„Frau Horsch, schauen Sie bitte hierher?“
„Julia, mehr nach links.“
„Julia Horsch, hier her ... nein hier ... Mensch, hier her. Ich will ein Foto.“
„Frau Horsch, können Sie nochmal in meine Kamera lächeln? Geht es auch frecher?“
„Stellen Sie sich vor das Filmplakat und posen Sie wie dort, ja?“
Bei so vielen Stimmen weiß Julia nicht, wo sie zuerst hinsehen soll. Desto mehr sie sich auf einen Fotografen konzentriert, desto aggressiver werden die anderen. Die Stimmen werden schroffer und erinnern sie wieder daran, wieso sie zum Theater gegangen ist.
Bereits als Kind bekam sie Nebenrollen angeboten und spielt daraufhin bei einigen interessanten Filmen mit. Da die Bezahlung gering ausfiel, lud man Julia zu den Premieren ein, wo sie mit den großen Berühmtheiten über den roten Teppich laufen durfte.
Diese Momente hat sie sehr genossen, obwohl sie nur für Gruppenfotos ins Bild geschoben wurde. Dennoch haben ihr diese wenigen Minuten einen Einblick in die turbulente Welt eines Filmschauspielers ermöglicht. Bemerkenswert fand sie, wie freundlich die Darsteller blieben und sämtliche Kommentare seelenruhig über sich ergehen ließen.
Ab diesem Tag stand für Julia fest, dass sie zum Theater geht. Diesen ganzen Trubel braucht sie nicht. Ihr reicht es, nach jeder Szene einen kurzen und am Ende des gesamten Stücks einen längeren Applaus zu bekommen. Sobald die Zuschauer das Theater verlassen haben, kann sich Julia in Ruhe auf den Heimweg machen, ohne ständig angesprochen zu werden. Es kommt nur sehr selten vor, dass Menschen auf sie warten und um ein Foto oder Autogramm bitten. Aufdringlich oder unfreundlich war dabei allerdings noch niemand.
Das sich Julia jetzt das erste Mal aus ihrer Komfortzone bewegt, hat sie nur Edgar zu verdanken. Er wollte unbedingt, dass sie in seinem Film mitspielt. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass die Premiere so ein Ausmaß nehmen würde, obwohl sie die Medienpräsenz ihres Mannes sehr gut kennt.
Nachdem die Glitzerpunkte vor ihren Augen wieder verschwunden sind, sieht Julia kurz zu ihm hinüber, in der Hoffnung ihm einen hilfesuchenden Blick zuwerfen zu können, doch Edgar ist bereits in einem Interview vertieft.
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