Marla Saris - Enthüllungen im Mittelformat

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Jörg Zadek kämpft sich nach seinem Verkehrsunfall wieder ins Leben zurück. Doch es ist nicht mehr sein altes Leben. Seine Frau Franziska scheint sich verändert zu haben. Oder bildet er sich das nur ein? Nachdem sie plötzlich verschwindet, versucht er verschiedene Ereignisse der letzten Tage in einen folgerichtigen Zusammenhang zu bringen. Und so taucht er in Franziskas Vergangenheit ein, um dort Antworten auf seine Fragen zu finden.
Damit beginnen die sieben turbulentesten und gleichzeitig spannendsten Tage eines Mannes, der jahrelang fest davon überzeugt war, beruflich und privat alles im Griff zu haben.

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Als mein Vater starb, konnte ich keine Trauer empfinden. Im Gegenteil, ich sah in seinem Tod eher eine Befreiung für die ganze Familie und weigerte mich erfolgreich, auf seine Beerdigung zu gehen. Damals war ich gerade 15 Jahre alt geworden. Meine Mutter heiratete später wieder. Ich konnte nicht verstehen, dass sie ihre wieder gewonnene Freiheit erneut an den Nagel hing, zumal ich den Mann ihrer Wahl als Schmarotzer empfand. Man muss ihm allerdings zugute halten, dass er immer freundlich war und niemals ausfällig wurde. Vermutlich fand sie dieses Verhalten so faszinierend, dass es ihr nichts ausmachte, diesen Mann mit ihrem kleinen Einkommen durchzufüttern. Anders kann man das nicht bezeichnen, denn er bekam nur eine kümmerliche Frührente, von der er weder hätte leben, noch sterben können.

Meine Schwester, die drei Jahre älter war als ich, flüchtete sich nach dem Tod meines Vaters in eine Ehe, die schon nach einem knappen Jahr in die Brüche ging. Cornelia hatte sich offenbar einen Vaterersatz gesucht, was sie wohl ein wenig zu wörtlich genommen hatte, denn ihr Mann soff und schlug mindestens ebenso gut wie unser beider Erzeuger. Ich hatte diese Familienverhältnisse damals so satt, dass ich die erstbeste Gelegenheit ergriff, um auf eigenen Füßen zu stehen.

Ich weiß noch genau, was ich empfand, als ich in meine kleine Studentenbude einzog. Für mich eröffnete sich auf diesen zwölf Quadratmetern eine ganz neue Welt. Ich konnte wieder frei atmen und meine Gedanken fließen lassen. Der Kontakt zu meiner Mutter und ihrem neuen Partner beschränkte sich auf ein oder zwei Pflichtbesuche und ein paar Telefonate pro Jahr. Ich ließ alles Erlebte wie eine ausgediente Schlangenhaut zurück und genoss die Unbeschwertheit des Seins, auch wenn ich mir meinen Lebensunterhalt selber verdienen musste, was nicht gerade einfach war. Das Angebot, das Studium aufzugeben und als Pharmareferent anzufangen, nahm ich deshalb auch sofort an und arbeitete mich schnell in meine neue Aufgabe ein. Auf diese Weise wurde ich schneller als ich mir je erträumt hatte zu einem erfolgreichen und vor allem bei den Frauen begehrten Mann, was ich beides genoss. Vor mir hatte sich eine neue Welt entfaltet, die bunt war, voller Überraschungen steckte und mir zeigte, dass man mit Geld so ziemlich alles erreichen konnte.

Mir war klar, dass mich der Hunger nach freiem und ungezwungenem Leben zu einem Egoisten gemacht hatte. Als Jugendlicher zählte ich zu den engagiertesten Umweltschützern unserer Stadt, demonstrierte gegen Atomkraftwerke und setzte mich aktiv für die Erhaltung der Regenwälder ein. Nach dem Abitur hatte ich dafür zunächst keine Zeit mehr und brach die Kontakte zu Gleichgesinnten ziemlich schnell ab. Ich sah nur noch mein Studium und die damit verbundene Möglichkeit, endlich so viel Geld zu haben, dass ich mir mein Leben gestalten konnte, wie es mir passte. Unabhängig sein, das war mein Ziel. Aber war ich das wirklich? Hatte ich mich nicht vielmehr von all den materiellen Dingen, die mich umgaben, abhängig gemacht? Was wäre aus mir geworden, wenn ich meinen Kindheitstraum nie aufgegeben hätte? Wäre ich heute ein anderer Mensch?

Es war müßig, darüber nachzudenken und doch kamen mir die Bilder von damals in den Sinn. Da kniete er wieder, der Straßenmaler, dem ich als kleiner Junge lange zugesehen hatte. Er faszinierte mich, obwohl er ärmlich aussah und ungepflegt wirkte. Er strahlte etwas aus, was ich nicht beschreiben konnte, und von dem ich mir wünschte, wenigstens ein kleines bisschen zu besitzen. Später wurde mir klar, was ihn so besonders machte und von anderen Menschen abhob; er hatte es fertig gebracht, sich so in seine Malerei zu vertiefen, dass er mit ihr zu einer Einheit verschmolz.

Nach dieser Begegnung stand mein Berufswunsch fest, ich wollte auch Maler werden. Mein Selbstbewusstsein reichte aus, um nicht an meinem Talent zu zweifeln. Ich ließ mich auch nicht von meinen Eltern entmutigen, die mir sofort zu verstehen gaben, dass ich als Künstler nichts verdienen und eines Tages in der Gosse landen würde. Mit dem Begriff Kunst waren sie ohnehin intellektuell überfordert und konnten damit nichts anfangen, besonders mein Vater. Deshalb nahm ich es ihnen nicht weiter übel, dass sie mich in keiner Weise unterstützten. Sie hatten es in ihrem Leben versäumt, rechtzeitig aus dem ihnen angelegten engen Korsett auszubrechen und einen Blick über den eigenen Tellerrand zu wagen.

In der Schule erkannte man sofort meine Fähigkeiten und ließ mir viel Freiraum, diese weiterzuentwickeln. Als ich in der neunten Klasse war, förderte mich mein damaliger Kunstlehrer und gab mir sogar regelmäßig Einzelunterricht. Dass er dies nicht ganz uneigennützig tat, konnte ich nicht ahnen. Er begehrte meinen Körper, was mir erst klar wurde, als er anfing, mich zu streicheln und an sich zu ziehen. Über Homosexualität hatte ich mir bis dahin so gut wie keine Gedanken gemacht. Ich empfand seine Annäherungsversuche als abstoßend und gleichzeitig erregend, was mich völlig durcheinander brachte und wofür ich mich zu schämen begann. Langsam aber sicher machte ich mich selber für die Situation verantwortlich und bekam Schuldgefühle, die mich Nächte lang kaum schlafen ließen. Damals brach in mir eine Welt zusammen, in der ich mich im Gegensatz zu meinem Zuhause geborgen und verstanden gefühlt hatte. Mein inneres Gleichgewicht, das ich durch die Malerei gewonnen hatte, schien für immer verloren und mit ihm das Vertrauen in andere Menschen.

Immer wieder versuchte ich, etwas Brauchbares zu Papier zu bringen, doch das Blatt vor mir blieb leer, weil ich nur noch den Blick meines Lehrers vor Augen hatte, der mich und meinen Körper voller Verlangen anstarrte. Um das Erlebte zu verdrängen und ihm nie mehr zu begegnen, auch nicht in meinen Gedanken, fasste ich keinen Pinsel mehr an, wechselte die Schule und wandte mich anderen Fächern zu. Meine Mutter sowie Bekannte meiner Eltern führten die Veränderung in mir und das plötzliche Verschlossensein auf den Tod meines Vaters zurück. Sie konnten den wahren Grund nicht ahnen und ich ließ sie in dem Glauben. Meine grundsätzliche Liebe zur Kunst blieb von diesem Zwischenfall glücklicherweise unberührt, auch wenn ich selbst nicht mehr malen wollte. Ich sorgte schon früh dafür, dass mich Bilder umgaben, die mich in irgendeiner Weise berührten.

Mir gingen noch viele Gedanken durch den Kopf und meine Müdigkeit verwandelte sich in Neugierde. Es war zugegebenermaßen spannend, sich mal wieder in der eigenen Vergangenheit zu bewegen, zumal ich sie jetzt mit anderen Augen sah, vieles besser verstand und Zusammenhänge realisierte, die vorher als solche nicht sichtbar waren.

Ich weiß nicht mehr, an was ich noch alles dachte, wie lange ich so da saß und von früher träumte, aber plötzlich wurden meine Erinnerungen unterbrochen, und zwar von einem kaum spürbaren Kuss. “Du sitzt ja immer noch am Computer, Liebling. Du hättest nicht auf mich warten sollen.” Franziska ging in die Küche und machte sich am Kühlschrank zu schaffen. Ich hatte sie nicht kommen hören und kehrte nur widerwillig in die Realität zurück.

Nachdem ich den Computer heruntergefahren hatte, humpelte ich in Richtung Bad, denn ich wollte vermeiden, eine ähnliche Situation zu erleben, wie am Abend zuvor. Nachdem ich endlich im Bett lag, musste ich sofort eingeschlafen sein, denn ich bekam nicht mehr mit, ob und wann meine Frau mir nachfolgte.

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