Marla Saris - Enthüllungen im Mittelformat

Здесь есть возможность читать онлайн «Marla Saris - Enthüllungen im Mittelformat» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Enthüllungen im Mittelformat: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Enthüllungen im Mittelformat»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Jörg Zadek kämpft sich nach seinem Verkehrsunfall wieder ins Leben zurück. Doch es ist nicht mehr sein altes Leben. Seine Frau Franziska scheint sich verändert zu haben. Oder bildet er sich das nur ein? Nachdem sie plötzlich verschwindet, versucht er verschiedene Ereignisse der letzten Tage in einen folgerichtigen Zusammenhang zu bringen. Und so taucht er in Franziskas Vergangenheit ein, um dort Antworten auf seine Fragen zu finden.
Damit beginnen die sieben turbulentesten und gleichzeitig spannendsten Tage eines Mannes, der jahrelang fest davon überzeugt war, beruflich und privat alles im Griff zu haben.

Enthüllungen im Mittelformat — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Enthüllungen im Mittelformat», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

“Warum mieten Sie sich nicht einfach irgendwo ein Zimmer? Dann wären Sie völlig unabhängig.” Bei der krächzenden Stimme bekam ich Gänsehaut und ich stellte mir vor, welche unangenehme Person gerade den Raum auf der anderen Seite der Galerie verlassen hatte. “Ich weiß gar nicht, was Sie haben? Mein Mann ist noch nicht einmal eine Woche zu Hause. Bald wird er wieder arbeiten und die Sache ist erledigt. Ich verstehe gar nicht, weshalb Sie sich so ereifern.” Franziska klang wieder fremd und gereizt. Sie machte nicht den Eindruck, als hätte sie gerade einen Superorgasmus erlebt, sondern wirkte eher angestrengt im Sinne von müde und kaputt. “Und wenn er ein Krüppel bleibt?” “Wenn Sie sich jetzt nicht beeilen, können Sie diese Frage meinem Mann persönlich stellen, aber ich glaube kaum, dass Sie das möchten, oder?” Franziska ging zuerst die Treppe nach unten und verabschiedete sich dann von den beiden. “Geht schon mal. Ich melde mich später bei dir, Markus.”

Kaum war die Haustür zugefallen, lief Franziska noch einmal die Treppe hoch und verschwand in ihrem Zimmer. Ein paar Minuten später kam sie erneut heraus, ging noch nach unten ins Bad und verließ anschließend ebenfalls unser Haus. Es wurde still um mich herum und ich war noch eine Weile damit beschäftigt, zu realisieren, was ich gehört hatte. Mein Blick fiel wieder auf das Bild vor mir. Ja, es war an der Zeit, endlich die Oberfläche zu verlassen und in die Tiefe zu gehen.

Fest entschlossen umklammerte ich meine Krücke und humpelte zur anderen Seite der Galerie. Ich fragte mich, was mich in dem Zimmer meiner Frau erwarten würde. Ich war schon lange nicht mehr dort gewesen, genau genommen seitdem sie es eingerichtet hatte. Dieser Gedanke erschreckte mich ein wenig, denn er machte mir deutlich, welch großes Interesse ich an dem Leben meiner Frau hatte.

Als sie bei mir einzog, empfand ich es als überaus praktisch, dass sie neben ihren Kleidungsstücken und ein paar persönlichen Dingen nur einen kleinen Tisch und eine rote Ledercouch mitbrachte. Alles andere hatte sie einer Freundin überlassen, mit der sie vorher zusammenlebte. Zumindest sagte sie mir das damals. Ich dachte nicht weiter darüber nach, weshalb jemand dazu bereit war, seine bisherige Umgebung wie eine zweite Haut abzustreifen und komplett gegen eine neue einzutauschen. Aber ich gebe zu, dass mir dieser Umstand sehr entgegenkam.

Franziska musste den gleichen Geschmack gehabt haben wie ich, denn sie äußerte keinerlei Wünsche hinsichtlich neuer Möbel oder anderer Einrichtungsgegenstände. Das einzige, was sie umkrempelte, war mein Gästezimmer, womit ich aber keinerlei Probleme hatte, zumal dort nur ein Bett aus meiner Jugendzeit stand und kein besonders wertvoller Kleiderschrank. Ich hatte mich mit diesem Raum nie wirklich identifiziert und benutzte ihn als Abstellkammer oder als Zwischenlager für unliebsame Geschenke, die irgendwann doch in den Müll wanderten.

Nachdem mir das Zimmer nicht mehr zur Verfügung stand, beschloss ich, diese Zwischenstation für immer zu schließen und mich ab sofort nicht mehr mit unnötigen Dingen zu belasten. Im Großen und Ganzen gelang mir das auch. Alles andere kam in den Keller, der mir auch als Pharmalager diente. Sämtliche Proben, mit denen ich die Ärzte und Apotheker beglücken durfte, waren fein säuberlich und trocken im Keller untergebracht, jedenfalls bis zu meinem Unfall. Inzwischen war fast alles abgeholt worden, um es meinen Kunden anderweitig zukommen zu lassen. Man wollte nicht warten, bis ich wieder einsatzfähig wäre, hieß es offiziell, obwohl ich eher den Eindruck hatte, dass niemand mehr so richtig an meine Rückkehr ins Arbeitsleben glaubte.

Langsam drückte ich die Klinke herunter und öffnete die Tür. Ich weiß nicht, was ich erwartet hatte, jedenfalls war ich zugegebenermaßen etwas enttäuscht, weil nichts auf eine Orgie oder Ähnliches hindeutete. Die Fenster an der Frontseite hatte meine Frau mit einer Folie abgeklebt, die außen weiß war und innen schwarz. Sie sagte mir mal, dass sie keine Lust hätte, sich mit den Rollläden abzumühen, bevor sie endlich fotografieren könne. Ich fand dieses Argument reichlich bequem, aber letztlich war es mir egal. Das Fenster an der Seite bildete die einzige natürliche Lichtquelle in diesem Raum, sodass mir das Atelier eher wie eine Höhle vorkam. An der Decke hingen drei schwere Leinwandrollen, die ganz nach Wunsch ausgezogen werden konnten und dann als Bildhintergrund dienten. Die Blitzanlage war nicht besonders groß, aber ausreichend, um gute Portraitaufnahmen machen zu können. In der Mitte stand eine Hasselblad auf einem Stativ. Ich fragte mich, ob sie gerade im Einsatz gewesen war oder die Spiegelreflexkamera, die im Regal an der Wand lag. Auf dem Sofa saß ein Teddy, sinniger Weise mit verbundenen Augen, und daneben stand der kleine Tisch, den meine Frau mit in die Ehe gebracht hatte. Er sah seltsam aus und schien gar nicht zu ihr zu passen, schon gar nicht zu der roten Couch, die einem überdimensional großen Lippenpaar glich. Die aufwändige Intarsienarbeit der Tischplatte war mir beim Einzug nicht aufgefallen.

An der linken Wand hingen unzählige Schwarz-Weiß-Aufnahmen. Fast konnte man meinen, dass meine Frau die Bilder als Tapetenersatz ansah. Die gegenüberliegende Seite wurde von zwei großen Bildern dominiert, auf denen zwei menschliche Oberkörper abgebildet waren. Für mich bestand kein Zweifel darin, dass die Aufnahmen von Franziska gemacht worden waren, denn sie hatte einen Blick für Ästhetik, für wahre Kunst. Nur fragte ich mich, zu welchem Mann und zu welcher Frau diese perfekt erscheinenden Körper gehörten.

Das Telefon klingelte und ich wurde etwas unsanft aus meinen Gedanken gerissen, obwohl mich das Gebimmel nicht weiter störte. Schließlich konnte man uns ja eine Nachricht hinterlassen, wenn man einen Rückruf wünschte.

Mein Blick fiel auf die Hasselblad und auf ihr Filmmagazin. Es steckte darin, als wäre es bereit, für die nächste Aufnahme oder aber – eine innere Unruhe überkam mich urplötzlich – der Rollfilm von heute Nachmittag war noch nicht herausgenommen worden. Ich wusste, wie man das Magazin austauschte, von dem noch ein weiteres leer im Regal lag, und tat dies, ohne weiter darüber nachzudenken. Den Rollfilm selber fasste ich nicht an, da ich mir nicht sicher war, wie man ihn unbeschadet herausnehmen konnte. Beim Einfädeln hatte ich schon einmal zugeschaut. Deshalb probierte ich es auch gleich bei dem leeren Magazin und es funktionierte. Als der neue Schwarz-Weiß-Film eingelegt war, steckte ich es zurück in die Kamera. Meine Frau sollte von der Manipulation nichts merken und glauben, dass der Film einfach nicht transportiert worden sei, obwohl sie das im Grunde schon nach der ersten Aufnahme hätte merken müssen.

Ich wusste nicht, ob es in der Stadt eine Möglichkeit gab, die Bilder sofort entwickeln zu lassen. Große Hoffnungen machte ich mir nicht, schließlich ging es hier nicht um den Film einer Kleinbildkamera, der an jeder Ecke innerhalb einer Stunde bearbeitet wurde. Da erinnerte ich mich an Ralf, einen ehemaligen Klassenkameraden, der seit vielen Jahren als Pressefotograf arbeitete. Er hatte schon während der Schulzeit einen Faible für die Fotografie entwickelt und ausgebaut. Er verbrachte damals Stunden über Stunden in der schuleigenen Dunkelkammer, während wir anderen auf dem Fußballplatz tobten oder uns die Sonne im Schwimmbad auf den Bauch scheinen ließen. Für die Fächer Kunst und Geschichte war er immer zu begeistern gewesen, alles andere interessierte ihn herzlich wenig. Seine Faulheit kannte keine Grenzen; die Hausaufgaben schrieb er fast täglich von mir ab. Nun hatte er Gelegenheit, sich für meine Loyalität ihm gegenüber zu revanchieren und mir einen Gefallen zu tun.

Ich wollte ihn gleich anrufen und wandte mich zum Gehen. Da blickte ich geradewegs in die Augen eines dunkelhäutigen Kindes, das offenbar durch einen Bretterzaun schaute und sich nicht traute, aus seinem Versteck zu kommen. Es hatte Tränen in den Augen und schien mich fassungslos anzublicken. Die Schwarz-Weiß-Aufnahme war einzigartig und wirkte durch die ausgewählte Größe noch stärker auf mich. Der Gesichtsausdruck dieses unschuldigen Wesens traf mich tief, obwohl ich das Kind nicht kannte, und ich war froh, als ich die Tür wieder hinter mir schließen konnte. Ich atmete noch einmal tief durch, steckte das Filmmagazin in meine Hosentasche und begab mich auf den beschwerlichen Weg ins Erdgeschoss.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Enthüllungen im Mittelformat»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Enthüllungen im Mittelformat» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Enthüllungen im Mittelformat»

Обсуждение, отзывы о книге «Enthüllungen im Mittelformat» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x