Bernd Bellmann schüttelte den Kopf. »Zweihundert Euro! Die Geräte kosten im Laden fast siebenhundert Euro.«
»Das kam mir auch komisch vor«, sagte Max. »Tricky hat einen Trödelladen in der Berliner Straße. Bei uns im Viertel kennt ihn eigentlich jeder, und jeder nennt ihn nur Tricky, weil er immer irgendwelche Tricks auf Lager hat, mit denen er an seine Waren kommt. Als ich ihn gefragt habe, warum er die Laptops so billig verkauft, meinte er, er habe eine ganze Ladung von Bellmann-Computer günstig bekommen.«
»Seltsame Geschichte!« Horst Bellmann spielte mit seiner Brille.
»Eben!«, fuhr Max fort. »Also habe Tricky gesagt, dass ich mir das mit dem Laptop erst einmal überlegen muss und mir die Seriennummer eines Rechners von dem Karton abgeschrieben und...«
»...und sofort bei meinem Vater bei der Polizei angerufen«, fuhr Stefan fort, ehe Max die Geschichte noch weiter ausschmücken konnte. »Max hat meinem Vater die Seriennummer durchgegeben, und mein Vater fand die Nummer dann sofort auf der Liste der gestohlenen Geräte, die Sie nach dem Einbruch letzte Woche bei der Polizei abgegeben haben.«
Horst Bellmann verzog das Gesicht bei der Erinnerung. »Der Diebstahl letzte Woche war der bisher größte Fall. Nachts ist jemand in die Lagerhalle eingedrungen und hat einen fertig beladenen Lieferwagen mit hundert Laptops gestohlen. Den Lieferwagen hat die Polizei dann einen Tag später leergeräumt gefunden.«
»Mein Vater hat Tricky natürlich sofort verhaften lassen!«, beendete Stefan die Geschichte. »Er hatte nur noch sieben Computer im Wagen - alles Geräte aus dem Diebstahl letzte Woche.«
»Toll!«, entfuhr es Bernd Bellmann. »Ganz toll! Wenn ihr nicht so aufmerksam gewesen wärt, würde dieser Tricky uns bestimmt noch weiter bestehlen!«
Sein Bruder Horst legte seine Brille beiseite und sagte: »Deswegen wollten wir uns auch bei euch bedanken!« Er deutete auf den schicken schwarzen Laptop auf seinem Schreibtisch. »Der ist für dich, Max! Unser neuestes Modell!«
Max bekam ganz glänzende Augen. »Wow!«, brachte er nur hervor.
»Und das hier ist für dich!« Bernd Bellmann überreichte Stefan einen neuen Tablet-Computer. Stefan wusste gar nicht, was er sagen sollte. »Danke!«, fiel ihm schließlich ein.
»Die Ermittlungen«, meinte Max auf einmal, »werden natürlich von Stefans Vater weitergeführt. Er hat Tricky Müller inzwischen verhört. Dabei hat er herausgefunden, dass Tricky früher mal hier bei Ihnen gearbeitet hat.«
»Ja?« Horst Bellmann schob sich die Brille auf die Nase. »Das würde natürlich erklären, warum der Dieb immer unbemerkt auf unser Gelände kam. Und dass er stets genau wusste, wann wirklich wertvolle Ware zu stehlen war.«
Bernd Bellmann zog das Keyboard des Rechners auf dem Schreibtisch heran und rief ein Programm auf. »Das ist interessant. Ein ehemaliger Mitarbeiter von uns.« Er tippte etwas und starrte auf den Bildschirm. »Das ist unsere Personaldatei!«, erklärte er. Eine Liste mir siebenundzwanzig Müllers erschien. Bernd klickte einen Eintrag an. Auf dem Bildschirm erschien das Foto eines Mannes von etwa dreißig, mit Kinnbart und schmalen Augen.
»Genau!«, sagte Max. »Das ist Tricky.«
»Richard Müller!«, las Bernd Bellmann die Daten ab. »Er war vom 1. Januar bis zum 28. Februar bei uns im Lager beschäftigt.«
Stefan bemerkte den Blick, dem Max ihm zuwarf. Nachdenklich nagte er an seiner Unterlippe. Horst und Bernd Bellmann erhoben sich. Horst Bellmann streckte ihnen die Hand entgegen. »Also nochmal: Vielen Dank für euren Einsatz, Jungs!«
Kaum waren Max und Stefan wieder draußen auf dem Parkplatz, als Stefan meinte: »Da ist etwas faul.«
»Genau!«, bestätigte Max. »Dein Vater hat doch gesagt, Tricky hätte im Verhör von einem Komplicen gesprochen, der angeblich hier in der Firma arbeitet.«
»Ja, das hat er«, bestätigte Stefan. »Aber mein Vater hat das für Angeberei gehalten. Tricky hat gesagt, dieser Komplice hätte ihm immer die Tipps gegeben, wann besonders wertvolle Geräte zu stehlen sind. Angeblich soll der Komplice ein ganz hohes Tier bei der Bellmann AG sein.«
»Ich halte das gar nicht für Angeberei von Tricky!«, sagte Max. »Er hat wirklich einen Komplicen hier in der Firma - und zwar einen der beiden Bellmann-Brüder.«
»Tja«, meinte Stefan nachdenklich und holte sein Handy heraus. »Dann ist dir eben das Gleiche aufgefallen wie mir.«
Wer ist Trickys Komplice - Horst oder Bernd Bellmann?
Lösung:
Bernd Bellmann war Trickys Komplice. Er konnte auf Anhieb den richtigen Mann mit den nicht gerade seltenen Namen »Müller« aus der Liste mit den siebenundzwanzig Müllers, die bei der Firma arbeiteten, aus seinem Computer abrufen. Er kannte nämlich »Tricky« Müllers Vornamen »Richard« - und das, obwohl niemand zuvor diesen Vornamen erwähnt hatte.
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