Maartje Kamprath - Mit der 18 bis zu dir

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Elise macht in der Nacht einen Spaziergang durch die menschenleere Kölner Innenstadt. Auf der Deutzer Brücke spricht sie ein Mann an, dessen Gesicht sie nicht zuordnen kann, der jedoch energisch darauf besteht, sie bereits seit langer Zeit zu kennen. An seiner Seite unternimmt sie einen Spaziergang entlang der Straßenbahnlinie 18. Auf diesem Weg gehen Elise und ihr Begleiter einzelne Stationen ihrer Vergangenheit durch, die einen Konflikt an die Oberfläche treten lassen, der in Buchheim in Elises Küche seinen Höhepunkt findet. Als der Fremde sich endlich als das zu erkennen gibt, was er wirklich ist, ist es bereits zu spät: Elise hat ihm ihr Herz geschenkt.

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Diese Aussage ist auf so vielen Ebenen verstörend, beängstigend und irgendwie falsch. Aber ich bin nicht fähig ihm etwas entgegenzusetzen, und ein Gefühl der Hilflosigkeit, der Ohnmacht steigt in mir auf. Da ist er, denke ich, der erste Verbündete des Schmerzes.

In der Vergangenheit hat sich das Spannungsfeld zwischen meinem emotionalen Erleben und meiner Handlungsweise in Form einer Überregulation veräußerlicht: Es war gleichgültig, wie stark die Gefühle waren, die mein Inneres erfüllten, sie haben mich vermeintlich nicht dazu verleitet, mein Handeln wesentlich dadurch beeinflussen zu lassen, und durch einige recht bewährte Methoden habe ich mich ihrer dann innerhalb weniger Sekunden entledigt.

Obwohl sich meine Angst angesichts des plötzlichen Stimmungswechsels und aufgrund der grotesken Gesamtsituation nun nicht mehr ignorieren lässt, wird mein Fluchtimpuls wie üblich durch etwas gehemmt und unterdrückt, das auf den ersten Blick nach immenser Selbstdisziplin aussieht, in Wahrheit aber vielleicht nicht mehr ist als pure Überforderung.

Ich bin noch immer vollkommen stumm, aber eines Gedankens kann ich mich nicht erwehren: Der Mann ist ein Psychopath. Ich fürchte ihn, ich fürchte um mein Leben. Und dennoch, bemerke ich allmählich, fühle ich mich auf grausame, schmerzhafte Weise zu ihm hingezogen. Welche Informationen fehlen mir? Was stimmt nicht mit mir, dass ich mich nicht an ihn erinnern kann, so ein Mensch hinterlässt doch in jedem Falle Eindruck?

Jetzt erst bemerke ich, dass er seine schmalen Hände auf meine Schultern gelegt hat. Sie sind so kalt, dass ich den Temperaturunterschied durch den Stoff meiner Jeansjacke hindurch spüren kann. Ich schlucke, und unter enormer Anstrengung gelingt es mir, mich aus dem Fang seines Blickes zu lösen; ich schlage die Augen nieder. Er lässt mich los, fast ist es, als würde er mich von sich stoßen. In seiner Bewegung liegt etwas, das sich für mich wie Abscheu anfühlt.

Ich bin vollkommen absorbiert vom Nachhall seiner Worte. Du atmest mich. Was meint er damit? Wie kann ein Mensch, zu dessen Namen ich kein Gesicht habe und umgekehrt – zumindest seiner Aussage nach - so essenziell für mich sein wie Luft?

Als ich ihm wieder ins Gesicht schauen kann, ist die Aggression verschwunden. Für die Dauer eines Wimpernschlages sind seine Züge wieder weicher, wenn man denn sein Gesicht mit diesem Adjektiv überhaupt zu irgendeinem Zeitpunkt beschreiben kann.

Als müsste er einen unsichtbaren Trümmerhaufen wieder aufkehren, bevor es weitergehen kann, holt er tief Luft, strafft die Schultern und dreht mir dann den Rücken zu. „Komm, wir gehen. Dann können wir gleich die Achtzehn nach Klettenberg nehmen.“

[3]

Still und lediglich durch den gelben Schein der Natriumdampflampen erhellt, liegt die Haltestelle Neumarkt schließlich vor uns. Der Weg die Cäcilienstraße hinauf ist mir wie eine Ewigkeit vorgekommen.

Um den Neumarkt herum fährt die Straßenbahnlinie Achtzehn für einige Stationen unterirdisch, um den ohnehin meist schwierigen Verkehr in der Innenstadt nicht zu behindern und selbst auch nicht dadurch behindert zu werden. Ich kann nicht von mir behaupten, dass ich sonderlich viel von urbaner Infrastruktur verstehe, habe ich doch nicht einmal einen Führerschein. Aber mir ist durchaus bewusst, dass in der Stadt vor lauter Straßen, Einkaufszentren, Museen, Denkmählern und Kirchen kein Platz für eine Straßenbahn wäre. Wenn ich darüber nachdenke, was ich seltsamerweise recht häufig tue, kehre ich immer wieder zu der Frage zurück, ob all diese Dinge zuerst da waren und diese Gebäude für die Straßenbahn untertunnelt wurden, oder ob nur einige Gebäude da waren und nach dem Bau eines Straßenbahntunnels beschlossen wurde, den Boden darüber dicht an dicht mit Kommerz und Kultur zu bedecken. Dieser Gedankengang ist einer von denen, die für meine Art, mich mit Tatsachen auseinanderzusetzen, sehr typisch ist. Ich frage mich ständig, was zuerst da war. Mein Gehirn scheint nur in einer „Huhn-oder-Ei“-Struktur zu funktionieren. Manchmal fällt es mir schwer, mich selbst damit ernst zu nehmen.

Wir steigen ein, und es kommt mir vor, als beträten wir eine Gefängniszelle aus blauem Plastik, grauem Laminat und gelb lackiertem Stahl. Hier werde ich Mortimer nicht einmal entfliehen können, wenn ich mich psychisch dazu in der Lage sehe. Was wohlgemerkt immer noch nicht der Fall ist.

Lächelnd lässt er sich auf einem Fensterplatz nieder, schiebt das Becken vor, lehnt sich zurück, verschränkt die Hände im Nacken, schlägt die Beine übereinander und blickt mich unter seiner Hutkrempe hindurch an.

Ich nehme den Sitz, der am meisten physikalische Distanz zwischen uns bringt, ohne mich aus dem unausgesprochenen Radius hinauszuwagen, innerhalb dessen er noch die Hand nach mir ausstrecken kann. Es ist der Sitz schräg gegenüber, am Gang, aber in Fahrtrichtung. Es ist einerlei, was Mortimer über mich weiß; er weiß zu viel. Jetzt schon bin ich ein Spatz in seiner Hand.

Ich schiebe meine Hände in die Taschen meiner Jacke. Zu allem Überfluss habe ich diesen „Stadtbummel“, der einfach als abendlicher Spaziergang begonnen hat, auch noch ohne mein Handy angetreten. Meine Hände sind von einem hauchdünnen Film klebrigen, kalten Angstschweißes überzogen.

„Also“, setzt Mortimer unvermittelt an, „eine Sache würde ich aber schon gerne wissen. Ich kann verstehen, dass du aus diesem Loch in Schleswig-Holstein herauswolltest. Aber dir stand doch die ganze Welt offen. London, Rom, Paris – ich liebe Paris – Hamburg, München, Wien. Sogar Berlin hat schöne Ecken. Aber Köln? Ich bin nicht das erste Mal hier, und dank dir werde ich wohl auch noch einige Zeit hier verbringen müssen, aber warum nur ausgerechnet Köln?“

Ich schlucke. Ein weiterer Hinweis. Offensichtlich sind unsere Schicksale – zumindest seiner Meinung nach – untrennbar miteinander verknüpft.

Mortimer ergreift seinen Hut mit der rechten Hand und nimmt ihn ab. Eine Strähne seines aschblonden Haares, das er vorhin noch streng zurückgekämmt getragen hat, fällt ihm in die Stirn. Er platziert sie mit einer federleichten, grazilen Bewegung seines Ringfingers wieder dort, wo sie hingehört, senkt den Blick, und seine langen, skelettartigen Finger spielen mit der Krempe des Hutes, während er auf meine Antwort wartet.

„Na ja“, spöttele ich, tief versunken in meiner emotionalen und physischen Abwehrhaltung: Ich will dieses Gespräch nicht führen. Immer noch nicht, auch nicht nach all den Jahren. Es ist eine der seltenen Gelegenheiten, in denen sich meine sarkastische, kleine Stimme in den Vordergrund drängt und ausnahmsweise laut ausspricht, was ich üblicherweise zurückhalte. „Hässlicher Mensch, hässliche Stadt. Ich dachte, ich bringe das Innere mit dem Äußeren in Einklang.“

Wieder lacht Mortimer dieses leise, hohle Lachen. An den Falten zwischen seinen Augenbrauen kann ich erkennen, dass mein erster Eindruck vielleicht gar nicht einmal so abwegig war: Offensichtlich hat dieser wenigstens oberflächlich betrachtet in Würde gealterte Mann tatsächlich Schmerzen, wenn er lacht. Endlich wird meine Angst und auch der Ärger, den seine bevormundende Haltung mir gegenüber in mir ausgelöst hat, von einer anderen Empfindung abgelöst, oder vielleicht eher überdeckt. Ich habe Mitleid mit ihm. Kein echtes Mitgefühl, dazu verschließe ich mich ihm zu sehr – zu Recht, wie ich finde – aber Mitleid. Kein Wunder, dass er bitter und launisch ist, wenn die Schnittmenge positiven emotionalen Erlebens und dessen Ausdrucksmittels ihm körperliche Schmerzen bereitet.

Ich überspiele meine Überraschung darüber, dass er offenbar die Gedanken, die ich mir zu seinem eigenen Wesen gemacht habe, nicht hat erraten können. Ein Glück, überlege ich. Etwas in mir ahnt, dass es eine Herausforderung werden könnte, abwägen zu wollen, welche meiner intimen Gedanken er lesen kann und welche nicht. Schließlich hat er vorhin ja keine Hemmungen gehabt, mir meine Worte zu stehlen, ehe ich überhaupt die Chance hatte, meine Gedanken zu artikulieren, während er nun vollkommen ungerührt immer noch mit den Fingern über seinen Hut streicht.

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