Maartje Kamprath - Mit der 18 bis zu dir

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Elise macht in der Nacht einen Spaziergang durch die menschenleere Kölner Innenstadt. Auf der Deutzer Brücke spricht sie ein Mann an, dessen Gesicht sie nicht zuordnen kann, der jedoch energisch darauf besteht, sie bereits seit langer Zeit zu kennen. An seiner Seite unternimmt sie einen Spaziergang entlang der Straßenbahnlinie 18. Auf diesem Weg gehen Elise und ihr Begleiter einzelne Stationen ihrer Vergangenheit durch, die einen Konflikt an die Oberfläche treten lassen, der in Buchheim in Elises Küche seinen Höhepunkt findet. Als der Fremde sich endlich als das zu erkennen gibt, was er wirklich ist, ist es bereits zu spät: Elise hat ihm ihr Herz geschenkt.

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In einer Hafen- und Küstenstadt aufgewachsen zu sein, macht es oft schwer, fernab vom Meer zu sein. Aus meinem etwa zweihundert Leute großen Abiturjahrgang haben nur drei Menschen Nordfriesland längerfristig verlassen. Spätestens nach ihrem Abschluss hat es doch fast alle wieder in die Heimat gezogen.

Auch wenn ich selbst die Hafenpromenade, die Windmühlen, den Geruch nach Gischt und Dung und die Salzwiesen kaum noch ertragen kann, kann ich sie verstehen. Es ist, als würde unser Geist eine andere Sprache sprechen. Wir Friesen sind ruhige, treue Zeitgenossen, die guten Kaffee und solide, kalorienreiche Torten schätzen. Es ist schwer, das Herz eines Friesen für sich zu gewinnen, aber hat er dir einmal Zutritt zu seinem Kuhstall gewährt, ist er so verlässlich wie kaum ein anderer. Ich habe aus meiner Jugend einige Werte mitgenommen, die typisch für meine Herkunft sind: Pflichtbewusstsein, Schweigsamkeit und Gelassenheit. Leider habe ich zunehmend das Gefühl, dass meine ganze Konstitution nicht in diese Wertevorstellung passen will, obwohl ich mich davon nicht lösen kann. Die Säulen, auf denen mein Leben steht, scheinen aus Seesand und Meersalz zu bestehen, und ich habe keinen Grund, gelassen und zielstrebig zu sein, weil ich bei jeder Flut von der Brandung weggespült zu werden drohe. Ganz abgesehen davon, dass ich ständig nach Worten suche und nicht aufhören kann zu kommunizieren. Schweigsamkeit war immer eine Tugend, die ich zutiefst bewundert, aber niemals befolgt habe, niemals befolgen konnte. Interessanterweise habe ich aber nie das Gefühl, wirklich etwas zu sagen, auch wenn ich nicht schweigen kann.

Deshalb jedenfalls habe ich schweren Herzens beschlossen, der See und dem sandigen Boden den Rücken zu kehren und tiefe Verbundenheit mit dem Rhein herzustellen, wenn mir einmal das Wasser fehlt, das zu Hause mein Leben bestimmt hat. Wurzeln zu schlagen in einem Boden, in dem ich nicht erst nach Halt suchen muss, an den ich mich nicht anpassen muss, bis nichts mehr von meiner ursprünglichen Natur übrig ist.

So stehe ich also, tief über die Brüstung der Deutzer Brücke gebeugt, in einer mondlosen Julinacht und sehe der sich kräuselnden Wasseroberfläche entgegen.

Wie schon so oft fängt mich die Magie des Wassers ein, ich werde eins mit dem Wassergedächtnis, ordne mein Selbstverständnis zwischen Wasserstoffbrückenbindungen ein. Ich glaube zum ersten Mal seit Monaten, bei vollem Bewusstsein zu sein, umströmt von dem kühlen System, das vor meinen Augen, viele Meter unter mir, mit einer nicht einzuschätzenden Kraft und Geschwindigkeit schier unendlich davonfließt.

Da plötzlich spüre ich einen Blick im Nacken. Hinter mir steht ein Mann. Er ist groß und schlank, seinen grauen Augen entgeht nichts, er trägt einen Wollmantel mit doppelter Knopfreihe und einen Hut. Was ich unter der Krempe von seinem Gesicht erkennen kann, ist weder jung noch wirklich alt; tatsächlich kann ich auf den ersten Blick kaum sagen, wie alt er wirklich sein mag, nur eines ist sicher: er ist deutlich älter als ich. Sein aufmerksamer Blick jedoch kann nur einem Menschen gehören, der sich an der Welt noch lange nicht hat sattsehen können. Durch das Licht der Straßenlaternen liegt ein dunkler, scharf umrissener Schatten auf seinem Gesicht, gegen den seine Augen silbrig funkelnd einen kalten, beeindruckenden Kontrast bilden.

„Was tun Sie da?“, fragt er. An der Art, wie er das A in „was“ und „da“ ausspricht, erkenne ich, dass auch er nicht von hier ist. Auch seine Wurzeln müssen weit nördlich der Elbe liegen. Seine Stimme klingt ein wenig rau und heiser, als hätte er eine lange Zeit geschwiegen.

Ich weiche zurück. Etwas stimmt hier nicht. Dieser Mann hat etwas Katzenartiges, seine Bewegungen sind geräuschlos und geschmeidig, die Züge fein und doch irgendwie unnachgiebig, die Kleidung stilvoll, elegant und auf eine gewisse Art präzise, vollkommen aufgeräumt.

Mein Blick wandert von seinem Mantel hinauf zum Revers, zu dem weißen Hemdkragen und der grünen Paisley-Krawatte. Ich spüre eine diffuse, hartnäckige Angst in mir aufsteigen, die ich nicht wirklich begründen kann. Dieser Mann strahlt eine ruhige, aber vielleicht doch etwas einschüchternde Autorität aus. Vor allem jedoch denke ich, dass niemand mich mitten in der Nacht auf einer Rheinbrücke in der Kölner Innenstadt ansprechen sollte.

Jedes Detail an dem Mann kommt mir auf schier unerträgliche Weise vertraut und doch so neu vor. Er steht so nahe bei mir, dass ich sein Parfum riechen kann. Ich habe wirklich keine wesentliche Kenntnis über Männerdüfte. Auch nicht über Frauendüfte. Ich reagiere empfindlich auf die meisten Parfums, aber ich habe mich nie mit den zugehörigen Marken auseinandergesetzt, kann also auch diesen besonderen, nun allgegenwärtigen Duft nicht konkret zuordnen. Er weckt Erinnerungen, Bilder, die ich nicht zulassen kann.

Eine hektische Ratlosigkeit nimmt mein Bewusstsein augenblicklich in Besitz, ich versuche die Frage zu unterdrücken, was hier gerade überhaupt vor sich geht, aber sie drängt sich auf und lässt mich nicht los.

Der Mann vor mir hebt die Hand und zieht den Hut. Meine Augen fixieren trotz meiner rasenden Gedanken immer noch seine Krawatte. Ganz langsam nur wandert mein Blick seinen bereits etwas eingefallenen Hals hinauf, ich sehe das rasierte und doch rau erscheinende Kinn mit der kleinen Falte unterhalb der Unterlippe, den leichten Überbiss, der seinem Mund einen feinen Zug gibt, ich sehe die hohlen Wangen, die hohe, fliehende Stirn. Seine Haut ist so hell, dass sie im Licht der Straßenlaternen wie Perlmutt glänzt. Sein schütter werdendes Haar ist weder blond noch grau, es ist farblos, genau wie die Augen, die tief in ihren Höhlen liegen und durchscheinend in einem sternförmigen Netz winziger Fältchen wie silberne Monde aufleuchten, als unsere Blicke sich treffen. Eine Woge der Anspannung, der elektrischen Ekstase durchfährt mich.

Seine oberflächliche Farblosigkeit ist trügerisch, das zeigt mir jede noch so kleine Regung in seinem Gesicht, jeder Lichtstrahl, der auf seine Haut fällt. Sein Inneres schimmert durch das fast gläsern erscheinende Auftreten hindurch. Wenn das Licht ihn nur im richtigen Winkel trifft, strahlt etwas aus ihm heraus so leise und verborgen, dass jede Reflexion die Neugierde auf mehr weckt, ohne dabei jedoch eine unmittelbare Erkenntnis über ihn nach sich zu ziehen.

Mir ist nicht bewusst, dass durch mein intensives Bestreben, alle Eindrücke, die auf mich einströmen, in Worte fassen zu wollen, eine längere Stille zwischen uns eingetreten ist.

„Ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt, Verzeihung. Ich bin Mortimer“, bricht er das Schweigen, und fast glaube ich in seinem Blick zu lesen, dass er meine Gedankengänge verfolgt hätte. Unbehaglich spüre ich, wie ich innerlich versuche, Distanz zu der Situation zu schaffen, ohne mir äußerlich etwas davon anmerken zu lassen.

Ohne auch nur zu blinzeln, schiebe ich meine rechte Hand ein wenig vor und spüre unvermittelt einen kalten, harten und unnachgiebigen Händedruck. Als würde ich einem Stück Rauchglas die Hand schütteln. Ich kann in diesem Augenblick nicht sagen, ob es nur Angst oder auch Faszination oder eine Mischung aus beidem ist, die den Blickkontakt mit Mortimer aufrechterhält, als ich entgegne: „Elise.“

Er nickt wissend, lässt meine Hand los, setzt sich den Hut wieder auf.

Fieberhaft suche ich nach einer Vokabel, einem Ausdruck, der diesen Mann in seinen Bewegungen, seinem Stil vollständig beschreibt. Ein Wort, das aus meinem alltäglichen Sprachgebrauch eigentlich schon längst verschwunden ist, trifft wie ein Wassertropfen auf mein Bewusstsein: Anmut. Dieser Mann ist anmutig. Jede seiner Bewegungen ist so geschmeidig und präzise, und doch ohne den Hauch einer Anstrengung. Seine Hände sind schmal, mit langen, schlanken, fast knochigen Fingern, die durch die Form der Nägel spitz zuzulaufen scheinen. Auf den Handrücken treten zwischen den deutlich erkennbaren Sehnen bläuliche Adern hervor.

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