„ Naja, mich erschreckt nichts mehr. Mit dem Puzzle wirst du mir kaum was antun können … Also erzähl mal.“
„ Ich war Drogensüchtig. Hab mich immer mehr in diese Welt begeben und obwohl ich einmal viel Geld hatte, ging es irgendwann einmal aus. Von der Sucht getrieben musste ich mir also Geld beschaffen, um meine Drogen kaufen zu können und auf diesem Weg begann ich andere auszurauben. Anfangs Fremde, dann Bekannte und Verwandte. Die Menschen, die mir nahe waren, hätten mich leicht anzeigen können, also begann ich ihnen das Leben zu nehmen.
Ich war nicht mehr bei Sinnen. Habe Menschen getötet, die mir einmal sehr wichtig waren. Darunter meinen besten Freund und meine Schwester. Es war wirklich schlimm und ich konnte nicht mehr dagegen ankämpfen.
Als man mich bat meine Schwester zu identifizieren, ich sie im Leichenhaus leblos auf dem Tisch liegen sah, zerbrach ich endgültig. Am Heimweg beschloss ich mich umzubringen und setzte mir den goldenen Schuss. Allerdings hatte mich die Polizei bereits in Verdacht und stürmte meine Wohnung. So kam es, dass man mich im Krankenhaus rettete.“
Maria dachte, nichts könnte sie mehr schockieren, doch mit dieser Geschichte hatte sie nicht gerechnet. Es war ihr nicht entgangen, dass Ludwig sein fröhliches Gesicht verlor. Nun schaute er traurig auf die Puzzleteile.
„ Wie gehst du mit dieser Vergangenheit um?“
„ Würde man mich hier nicht mit Tabletten vollstopfen – gar nicht gut.“
„ Ehrlich, nun bin ich irgendwie froh mich an nichts mehr erinnern zu können. Entschuldige.“
„ Nein, du hast ja Recht. Ich wünschte auch mich nicht zu erinnern. Meine Taten waren wirklich schlimm und ich bedaure es getan zu haben.
Dir kann ich es ja sagen. Mir wäre lieber gewesen, wenn mein Selbstmordversuch geglückt wäre und ich jetzt nicht hier sein müsste.“
„ Klingt hart, aber ich verstehe dich.“
Die Zeit verging schnell und ohne dass beide es merkten, begann das Personal das Mittagessen herzurichten. Jeder musste sich wieder alleine auf einen der Tische setzen.
Maria dachte über Ludwigs Worte nach. Wenn jeder von den Patienten etwas angestellt hatte, warum war sie dann hier?
Nach dem Essen mussten die meisten wieder in ihre Zimmer. Maria wurde von einem der Wärter in ihren Raum begleitet. Im Flur sah sie, wie man Grete in einem Krankenbett vorbei schob. Sie hatte die Augen verdreht und rote Flecken seitlich der Stirn. Ludwig musste Recht haben. Ihr wurden eindeutig Elektroschocks verpasst.
Maria war müde. Die ganze Zeit in Einsamkeit und dann so viele verwirrende Geschichten. Sie war durcheinander, konnte ihre Gedanken kaum ordnen.
Ludwigs Vergangenheit machte sie sehr betroffen. Dazu kam, was Grete sagte, dass man hier niemanden trauen konnte und die Möglichkeit, vielleicht selbst ein Verbrechen begangen zu haben, verunsicherte sie sehr.
Obwohl Maria versuchte, ein wenig zu schlafen, gelang es ihr nicht. Der Kopf wollte einfach keine Ruhe geben.
Am Abend bekam sie wieder eine Schlaftablette, doch erholen konnte sie sich dennoch nicht. Abscheuliche Träume weckten sie regelmäßig auf. Die Erlebnisse vom Tag und das kleine Mädchen, welche ihre schlagenden Eltern beobachtete, vermischten sich.
Aber sie wurde eigentlich fast jede Nacht aus dem Schlaf gerissen. Nicht nur, weil sie von den eigenen Träumen hochschreckte, sondern auch von lauten Schreien einiger Patienten.
Ihr Geschrei ging einem unter die Haut.
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