Sven E. Janssen - Hummel, Hummel, Latschenflicker

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Hummel, Hummel, Latschenflicker: краткое содержание, описание и аннотация

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Schon mit 16 Jahren ist Jan Lübben ist ein wahres Schwein: exzessiv rauchend und saufend, gerät er bald zum hemmungslosen, sexsüchtigen Bonvivant, zum lediglich auf schnellen Konsum fokussierten, stinkfaulen Egoisten, der nie ans Morgen denkt. Wirklich verstanden fühlt er sich nur von seinem Busenfreund Johann Redepenning, der all seine Laster und Seelennöte inbrünstig teilt. Gemeinsam sind sie der gesellschaftliche Schrecken des in der tiefsten süddeutschen Provinz gelegenen Industriestädtchens Ludwigshausen der 1980er-Jahre.
Sven Eberhard Janssens Roman «Hummel, Hummel, Latschenflicker» wird so auch zum Spiegelbild des typischen Lebensgefühls jener Zeit, dem Jahrzehnt der sogenannten Baby-Boomer, die hier auf eine wilde Zeitreise in die eigene Jugend entführt werden: Plötzlich spürt man wieder den einst so lang herbeigesehnten Fahrtwind auf dem ersten Mofa im Gesicht, während man zur verhassten Schule fährt, fühlt das flaue Gefühl im Magen vor dem «ersten Mal», durchlebt erneut den ersten Kater nach dem ersten Vollrausch, hört allenthalben die damals noch aus dem Walkman dröhnende Musik von Kultbands wie AC/DC, Depeche Mode, Queen oder Police.
Das Buch versteht sich somit auch als eine – sehr respektvolle – Verbeugung vor dem experimentellen, dokumentarisch-naturalistischen Stil eines Émile Zola oder eines Jerome David Salinger.

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Doch bereits mit Beginn des zweiten Jahres auf der neuen Schule begann sich die Situation zu wandeln. Jan Lübbens Klasse bekam jetzt mit Rudi Fuchs einen neuen Mathematiklehrer, denn Vizerektorin Friedelknecht hatte sich in den Ruhestand verabschiedet. Rudi Fuchs war nur etwa einen Meter sechzig groß, dafür aber breitschultrig und sehnig, quälte er sich doch täglich mehrere Stunden lang mit Kraft- und Lauftraining. Sein nicht mehr vorhandenes Haupthaar suchte er durch einen dichten, orange-roten Vollbart auszugleichen, was sein zwergenhaftes Aussehen nur noch zusätzlich unterstrich. Doch vor allem litt Rudi Fuchs unter Komplexen; nicht nur, weil er ein Zwerg war; nein, Rudi Fuchs hatte Komplexe, weil er sich selbst hasste. Als Jüngling, und auch noch als Student, war Rudi Fuchs stets von eher schwächlicher Statur, was von seinem hellen Teint, den Sommersprossen und dem karottenroten Haar nur noch unterstrichen wurde. Schon als 14jähriger entdeckte er seine extrem stark vorhandene Vorliebe für das männliche Geschlecht, als er sich hoffnungslos in seinen grauäugigen, athletischen Mitschüler Matthias Deppler verliebte, der ihn, mit seinen kaukasischen Gesichtszügen, um fast zwei Köpfe überragte. Nur um dem unerreichbaren Matthias Deppler, dessen Äußeres fast schon der Karikatur eines Deutschen Hünen gleichkam, zu imponieren, begann Rudi Fuchs seinerseits, Sport zu treiben, mit der verbissenen Hartnäckigkeit eines zum Opfer prädestinierten rothaarigen Zwerges. Schon als Teenager versuchte er, seine homophilen Neigungen, für die er sich stets schämte, für die er sich stets schmutzig fühlte, durch ein exzessiv zur Schau getragenes Männlichkeitsgehabe zu überdecken. Immer wieder hatte er es mit Frauen versucht, doch stets waren diese Beziehungen gescheitert; es war ihm schlichtweg unmöglich, Sex mit einer Frau zu haben, er bekam dann einfach partout keinen hoch. Wegen all dem hasste Rudi Fuchs sich selbst, doch noch viel mehr hasste er die Menschheit und deren Brut, die er in seinen Schülern repräsentiert sah. Jan Lübben hasste er vom ersten Augenblick an ganz besonders, der ‚Neue´ war zu hochgewachsen, zu blond, zu blauäugig, und, darüber hinaus, auch noch der Lieblingsschüler seines Erzfeindes Böckel. Wie ein blutgeifernder Kettenhund roch Rudi Fuchs Jan Lübbens in der Grundschule angeprügelte Angst vor dem Rechnen, die von seiner Vorgängerin Friedelknecht nur oberflächlich geheilt werden konnten. Und so riss er, mit geiler, sadistischer, regelrecht orgiastischer Lust die alten Wunden wieder weit auf. Jan Lübben hatte jetzt wieder Angst vor dem Schulbesuch, gleichzeitig fraßen die nie bewältigten Ereignisse nach dem Tode seines Vaters Wolfrath, in Form einer schleichenden Depression, immer tiefere neuronale Schnellstraßen in sein Hirn. Mit elf Jahren war Jan Lübben nurmehr ein Schatten seiner selbst, er litt ständig an Magenschmerzen, chronischer Blasenentzündung und, vor allem, an Schlaflosigkeit, die nur von quälenden Alpträumen unterbrochen wurde.

Ein Traum, den er immer wieder hatte, war, dass der leblose, von Verletzungen entstellte, bleiche und völlig vernarbte Körper seines Vaters, mittels Lederschlaufen auf einen stählernen Stuhl gefesselt, in eine überdimensionale, bis ins Universum reichende, Maschine eingebracht wurde, aus der unzählige Schläuche, Drähte und Rohre liefen. Dann setzten vermummte, dem Tode ähnliche Gestalten die Apparatur in Gang, woraufhin der Leichnam, einem Golem gleich, wieder zum Leben erweckt wurde. Die vermummten Todesgestalten forderten Jan Lübben nun auf, seinen Vater wieder mit nach Hause zu nehmen. Doch der erkannte seinen Sohn nicht mehr, war nur noch eine dumpfe, seelenlose Hülle. Aus diesem Traum erwachte Jan jedes Mal, von seinen eigenen Schreien geweckt, dabei war sein Pyjama vom Angstschweiß durchnässt und blutbesudelt, denn im Angsttraum zerbiss sich er sich regelmäßig die Innenseiten seiner Wangen.

Auf den dringenden Rat von Johannes Schmal hin, fuhr Juliane Lübben im Herbst 1975 mit ihrem Sohn ins Universitätsklinikum der Nachbarstadt, um Jan dort dem Kinderpsychiater vorzuführen. Der Professor verschrieb, frisch, fromm, fröhlich frei, erlesene Opiate und Antidepressiva, die Jan in den folgenden zwei Jahren zu einem tumben, aufgedunsenen, apathischen Schwamm werden ließen. Mit zwölf Jahren war aus dem einst aktiven, schlanken, kerngesunden und stets fröhlichen Jan Lübben ein feister, fetter Frosch geworden, der, wenn er nachmittags aus der Schule kam, nur noch Schokolade schmatzend im Sessel kauerte, hierbei ein Buch nach dem anderen verschlingend. Die Medikamente hatten ihn träge und antriebslos werden lassen, er hatte sich zu einem Eigenbrötler entwickelt, dem jegliches Interesse an der Außenwelt abhandengekommen war. Seine schulischen Leistungen waren bald nur noch schwaches Mittelmaß, außer in den Fächern Deutsch und Geschichte, wo er nach wie vor zu den Besten zählte. ‚Fünfer’ in Mathematik, Physik und Chemie bedrohten ihn ständig mit dem Sitzenbleiben. Juliane Lübben beschloss jetzt, für ihren Sohn erstmals einen privaten Nachhilfelehrer zu bestallen. Die Medikamente, die Jan Lübben zu seiner Ruhigstellung nach fast zwei Jahren noch immer schlucken musste, hatten seine Körper nun völlig entstellt und dies wurde zunehmend zu einem neuen Problem. Nicht nur, dass er auf dem Schulhof jetzt ständig als ‚Fettsau´ gehänselt wurde; nein, es waren insbesondere die Erwachsenen, Freunde, Bekannte und Nachbarn seiner Mutter, die sich nun über ihn lustig machten, angeführt von seinem Angst-Lehrer Rudi Fuchs. Letzterer ließ keine Gelegenheit aus, ihn auf seinen Status als ´Dicker´ anzusprechen: So pflegte er, beispielsweise, vor versammelter Klasse, zu ihm zu sagen: „Du bist doch so dumm wie die fette Wurst, die du heut’ Morgen wieder in dich reingefressen hast!“ Doch selbst Bekannte und Nachbarn ließen keine Gelegenheit aus, Jan Lübben, ob seiner neuen Leibesfülle, zu piesacken.

Seit er das Neusprachliche Gymnasium Ludwigshausen besuchte, fuhr er des Morgens im roten Volvo-Kombi seines Nachbarn, Dr. Willibert Frank, mit zur Schule, dessen beiden sich etwa in seinem Alter befindlichen Töchter ebenfalls das NGL besuchten. Familie Frank bewohnte ein großzügiges Einfamilienhaus, das sich, schräg gegenüber dem Reihenhausblock der Lübbens, auf der anderen Straßenseite des Truffaud-Rings fand. Dr. Willibert Frank, ein im Grunde genommen sehr simpler, wenn auch durch die Borniertheit seiner Mitbürger reich gewordener, Winkeladvokat war ein im kleinstädtischen Ludwigshausen recht angesehener Spießbürger, der sich in der Ludwigshausner Innenstadt mit einer leicht modrigen Kanzlei der armseligsten aller Wissenschaften, der Jurisprudenz, widmete, während sein rühriges Eheweib den klassisch musizierenden Haushalt führte. Doch Willibert Frank war auch ein Patriarch alter Schule, der sowohl das Leben seiner Gattin, als auch jenes seiner Kinder streng kontrollierte. Am Morgen, bevor es zur Schule ging, klingelte Jan Lübben bei den Franks, die dann, in der Regel, noch im zur Straße hin gelegenen Esszimmer an der großen runden Familientafel beim Frühstück saßen, wobei Dr. Willibert Frank, im Scheine einer grell vom Plafond herunterbaumelnden Schirmlampe, regelrecht Hof hielt und für alle den akribisch ausgearbeiteten Tagesplan festlegte. Währenddessen musste Jan Lübben stets in der Eingangshalle, zwischen dem zur Lüftung in Reih und Glied gepaarten Schuhwerk der Familie ausharrend, ebenso brav wie stehender Weise warten, bis die Franks ihr alltägliches Strategiefrühstück beendet hatten. Die anschließende Fahrt zum Gymnasium, die, aufgrund der morgendlichen Staus etwa 20 Minuten dauerte, war für Jan Lübben stets ein Martyrium, denn Dr. Frank machte sich, vor seinen Töchtern, mit Vorliebe über ihn lustig. Die Tatsache, dass Jan Lübbens Vater sich im Alkoholrausch zu Tode gerast hatte, war für ihn eine Art Freibrief, sich den ungeliebten Fahrgast allmorgendlich zur Brust zu nehmen, er nahm den kleinen, seines Ermessens nach halbverblödeten, Fettsack ohnehin nur seiner Frau zuliebe im Auto mit. So fragte er ihn einmal, ob er denn nicht wisse, dass es „gefährlich für das Gehirn sei, so viel kalorienreiches Essen in sich hineinzustopfen.“ Bei einer anderen Gelegenheit prophezeite Willibert Frank Jan Lübben, dass dieser „niemals bei der Bundeswehr genommen“ würde, denn dort könne man keine „dicken Soldaten“ gebrauchen. Im Autoradio lief dabei eine Kassette mit Mozarts Zauberflöte, und Dr. Frank summte eifrig mit.

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