Martin Rose - Amnesia Orange

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26 Jahre lang leidet der Ich-Erzähler an Amnesie, dann erinnert er sich plötzlich: an ein Gewaltverbrechen, das er als Kind nur knapp überlebte. Eine Weile lag er als Neunjähriger im Koma, als er erwachte, wusste er nicht mehr, wer er war, und was geschehen war – und seine Eltern begegneten ihm mit Schweigen. «Amnesia Orange» handelt vom manchmal verwirrenden, manchmal komischen Prozeß der Erinnerung, die sich der Ich-Erzähler als Erwachsener mühsam zurückerobert. Es ist die Geschichte über ein betrogenes Leben, über Lüge und Schuld, über die Macht und die Ohnmacht weißer Flecken in der Geschichtsschreibung eines Menschen. Ein grausiges und brutales Familiengeheimnis prägt das Leben des Erzählers, ohne, daß er es weiß, fast drei Jahrzehnte lang. Erst Zusammenbrüche und Klinikaufenthalte führen ihn auf die Spur seiner Vergangenheit. Es beginnt die Suche nach der eigenen Identität von einem, der keinerlei Erinnerungen an die ersten neun Jahre seines Lebens hat.

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Martin Rose

Amnesia Orange

Roman

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Inhaltsverzeichnis

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Impressum neobooks

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Amnesia Orange

Roman

Martin Rose

What was it that so darkened our world?

I don’t know, dear, I don’t know.”

W. G. Sebald, „Austerlitz”

Ein Mensch, der seine Erinnerung, sein Gedächtnis verloren hat, ist in einer illusorischen Existenz gefangen. Er fällt aus der Zeit heraus und verliert damit die Fähigkeit zu einer eigenen Bindung an die sichtbare Welt. Das heißt, dass er zum Wahnsinn verurteilt ist.“

Andrej Tarkovskij

Es scheint mir nicht, dass wir die Gesetze verstehen, unter denen sich die Wiederkunft der Vergangenheit vollzieht.“

W.G. Sebald, „Austerlitz“

Vor kurzem erst und mehr als 26 Jahre später habe ich erfahren, was mit mir geschehen ist, als ich neun Jahre alt war und einige Wochen im Koma lag. Vermut­lich wäre mir meine Geschichte weiterhin verborgen geblieben, hätte mich nicht eine mehr oder weniger zufällige An­ein­ander­reihung von körperlichen Kaprio­len in das Sanatorium geführt, das, oberhalb des Sees in den Vorbergen idyllisch gelegen, korrekterweise Klinik für Psychosomatik heißt, doch ich nenne die Klinik Sanatorium, weil es harmloser klingt. Nicht viel wußte ich über mich, als ich mich auf die Suche nach meiner Vergan­genheit begab, ich hatte keinerlei Erin­nerungen an meine Kindheit.

An einem frühen, noch dunklen Novembermorgen stieg ich in einen Intercityexpress , der zunächst bis Braun­schweig nach Westen fahren würde, und dann nach Süden, über Frankfurt und Stuttgart nach Ulm. Von dort würde mich ein Regionalbähnchen zum See brin­gen, und dann ein Taxi in die Vorberge, zum Sana­torium. Ich stieg im Hauptbahnhof zu, in seiner unteren Etage, in Haupt­bahnhof tief. Es saßen nur wenige Reisende im Zug, als er auf das Gleis rollte. In einem der wenigen Sechserabteile, die, als seien sie eine Reminiszenz an alte Eisenbahn­zeiten, wie Portier­logen die Großraum­wagen der Intercity­express hüten, saß lediglich ein Mann mit seitlich zum Fenster gerichtetem Gesicht. Er trug grauen Hut und grauen Mantel und mochte um die fünfzig Jahre alt sein.

Ich dachte, dass es nichts zu sehen gebe, dort, wohin der Mann blickte, als ich die Tür aufzog, ein Pilaster aus grauem Beton versperrte die Sicht vor seinem Platz. Es fiel mir auf, wie er mich ansah, nachdem er sich mir zugewandt hatte, er sah mich an mit dem Ausdruck der Verwirrung, des Verlorenseins in den ein oder zwei Sekunden, in denen man aus einer anderen Welt in die Banalität des Hier und Jetzt zurückkehrt, die in diesem Moment für uns beide das kleine Abteil in dem großen, langen Zug war. Ich grüßte und der Mann grüßte zurück, und mir schien, als habe er kurz den Hut gehoben, obwohl ich keine dazugehörige Arm­bewegung gesehen hatte.

Ich verstaute mein Gepäck, setzte mich an den Gang und legte die soeben gekaufte Süddeutsche und die Frank­furter Allgemeine auf den freien Platz neben mir. Ich nippte am Papp­becher mit dem brühheißen Kaffee und bemerkte erst jetzt, dass der Mann, der mir schräg gegenüber saß, Sebald ähnelte, mit Einsteinscher Ferne und Skepsis im Blick, grau der Schnauzer, die Haare, mit Wirbelansatz über seiner linken Seite, den Körper in aufrechter und zugleich weicher Haltung, mit einer sonderbaren Durch­­sichtigkeit, wie mir schien. Ich war nicht erstaunt, ihn am Fenster­platz zu sehen, und je genauer ich schaute, desto mehr mußte ich glauben, dass er es tatsächlich war. Ich hatte seinen letzten Roman bei mir, als mögliche Lektüre für eine lange Reise durch das grau däm­mernde Land.

Der Zug setzte sich mit einem geräuschlosen Gleiten in Bewegung und als die Lüftung zu summen begann, gingen die Lichter an und tauchten das Abteil in ein mattes Gelb. Vor dem Fenster flirrten mit zu­nehmen­der Geschwindig­keit die grauen Pilaster in kürzer wer­den­­den Abständen vorbei. Sebald hatte, wie ich be­merkte, kaum Gepäck bei sich, nur eine Leder­tasche, die wie die Tasche eines Landarztes aussah, wie ich sie mir in einem Heimatfilm vorstelle, mit Strie­men über­zogen, braun oder schwarz, mit un­verhältnis­mäßig riesigen Tragegriffen. Aus Grün­den, die mit mei­ner somatisch vor sich hin dümpelnden, manch­­­­mal, wenn auch selten, anfallartiger Todes­angst zu tun haben, hätte es mich beruhigt, wäre er Arzt gewesen.

Der Intercityexpress glitt durch den Bahnhof Pots­damer Platz, der in seiner neonmatten und menschen­leeren Erscheinung gespensterhaft wirkte. Ich nahm das Sebaldbuch zur Hand und bemühte mich zu lesen. Ich war darüber verwundert, dass die Ge­schichte zum Teil in Belgien spielt, dem Land, in dem ich die ersten achtzehn Jahre meines Lebens verbracht hatte, ohne sagen zu können, dass es meine Heimat ist, und es beglückte mich, als später, als sei es eine geheime Botschaft, ein in Büchern und Zeitungen selten erwähnter Ort vorkam, den ich kannte, dem walisischen Llyn Tegid oder Bala Lake, einem kleinen Binnengewässer, in dem allen Natur­gesetzen zum Trotz sich anfallartig Fluten erheben sollen.

Ich las schon eine ganze Weile, als ich be­merkte, dass mir das kaum mögliche gelang. Zu­nehmend war es mir in den Mo­naten zuvor schwer geworden, zu­sam­men­hängende Wortreihen in ihrer ganzen Tragweite zu erfassen, hier, in diesem Zug, wirkten das Abteil und die ausschleichende Nacht, die sich noch zwei oder drei Stunden halten würde, wie ein ge­schützter Raum, der mich befähigte, mich für eine Weile zu sammeln.

Seit Monaten schon hatte ich keinen Text mehr über­setzt, und obwohl die Presseagenturen immer noch anfragten, lehnte ich unter den unterschiedlichsten Vorwänden ab, und auch Romane zu lesen, war ich seit langem kaum imstande. Manchmal wußte ich auf Seite 8 nicht mehr, welches der Titel war, wer der Verfasser. Ich begann, mir die Buchstaben auf den Seiten, die ich nicht lesen konnte, anzusehen, sie zu betrachten, die schönen von den häßlichen und von den mittelmäßig ästhetischen zu unterscheiden. Ich zählte die ß auf einer Seite, die s und die y und die z, die schönsten Buchstaben, wenn man sie für sich be­trach­tet, und die in Bedrängnis geraten, wenn sie zwischen Konsonan­ten eingeklemmt sind: das y in Synapse, das s in Botenstoff oder das z in Schwanz­flosse; und auch das ß, das stets mit einem Vokal verbunden ist, wird mitunter von einem einzelnen Konsonanten bedrängt, in Schmeißfliege, beispiels­weise, frei und schön neben einem dezenten i, doch zur rechten eingeengt durch ein aufsässiges f. Ich zählte die a auf einer Seite und die o, unterteilte sie in große am Beginn eines Wortes und in kleine mitten­drin. Ich zählte die Zeilen, die Buchstaben in ihnen, bemerkte, dass die Zeilen mit überwiegend flachen Buchstaben – t, f, i, l – auch mehr Zeichen hatten, als die, in denen die bauchigen dominierten: das a, das o, e, q, b und g. Ich konnte mir die Details nicht merken, nie­mals wußte ich am Abend, dass ich am Morgen 208 e, 14 ä und 137 n auf Seite 69 gezählt hatte, doch es gab mir so etwas wie Gewißheit für den Augenblick, es gelang mir, mich auf etwas zu konzentrieren und ein wenig von meiner Welt festzuhalten, die sich zu­neh­mend in Auflösung befand. Ich zählte und zählte nach und war beruhigt, wenn das zweite Ergebnis mit dem ersten über­­einstimmte, so hatte ich ganze Stun­den ver­bracht.

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