Michael Nolden - Der kleine Mordratgeber
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Ohne dabei erwischt zu werden?
Max Heiliger ist im Rentenalter. Seine Frau Emilie ist blind und zeitweise verwirrt. Um die Finanzen ist es schlecht bestellt.
Da scheint es ein Wink des Schicksals zu sein, als Max Heiliger auf einem Flohmarkt eines Tages ein Buch mit dem merkwürdigen Titel «Der kleine Mordratgeber» entdeckt. Die vielfältigen Möglichkeiten, jemanden umzubringen, offensichtlich oder verdeckt, die in dem über tausend Seiten starken Buch geschildert werden, lassen in Max Heiliger eine Idee reifen. Eine verzweifelte zwar, aber eine, seit langem echte, umsetzbare Idee. Max Heiliger will zur Aufbesserung der Rente zum Auftragsmörder werden.
Wollten da nicht ein paar alte Bekannte jemanden aus ihrem Umfeld loswerden?
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Er legte das Buch mit einer fahrigen Bewegung aus der Hand, so dass es mit einem überlauten Knall in der nächtlichen Stille auf der Tischplatte aufschlug. Max horchte nach Emilie. Sie schlief weiter. Er hörte ihre Atemzüge. Sein Gehör hatte in den Jahren nicht gelitten und schien ihm zuweilen schärfer zu funktionieren als jemals zuvor. Ihre beiden Renten zusammengenommen finanzierten das Nötigste, besondere Ausgaben indes waren eine Unmöglichkeit. Geld. Max Heiliger hasste das Wort inzwischen. Geld. Er biss die Zähne zusammen. Der Winter hatte seine ersten Fühler ausgestreckt. Die Wände wurden kalt. Diese Kälte schob sich über seine Gewissensbisse. Mit klammen Fingern drehte Max die Leselampe zur Seite, damit kein Lichtschein über sein Gesicht fiel, sobald er sich zum Fenster wandte, um nach unten in den Hof zu schauen. Es war noch etwas zu früh. Um drei Uhr beabsichtigten er und Maria Deller, sich an der Tür zum Kohlenkeller in verschwörerischer Absicht zu treffen. Die Abenteuerlichkeit der Situation bereitete Max sogar ein wenig Freude. Emilie durfte nicht das Geringste davon erfahren, denn es bestand die Gefahr, sie könne falsche Schlüsse aus solch einem Treffen ziehen und glauben, er habe ein Verhältnis mit Maria. Max schmunzelte. Vorsichtig stand er vom Küchenstuhl auf, griff nach seinem Stock, ganz altmodisch schwarz glänzend, mit einem Griff aus Hirschhorn und metallener Spitze, die er nach der Lektüre des Ratgeberbuches zugefeilt hatte und nun, damit die Arbeit nicht litt, mit einem Korküberzug schützte. Bevor er in die Diele ging, warf er noch einen Blick ins Schlafzimmer. Emilie schlief tief und fest. Ihr weißes Haar bildete ein engelsgleiches Vlies auf dem Kissen. Vorsichtig zog er am Fußende des Bettes die Decke über ein paar vorwitzig freiliegende Zehen. Max verließ die Wohnung.
Unten am vereinbarten Treffpunkt wartete Maria Deller bereits auf ihn. Sie drückte sich in den Eingang zum Kohlenkeller, den Kopf eingezogen, allzu verständlich bei einer Größe von 1,80 Meter. Ihr Auftreten war garstig wie immer, ihr Blick stechend, erstechend beinahe, und hätte Max es nicht besser gewusst, hätte er annehmen können, auch sie wäre in den Bann des »kleinen Mordratgebers« geraten und beabsichtige ihn gleich hier auszuschalten, gab es doch noch eine Lebensversicherung, die auf Emilie wartete, falls er auf halbwegs natürlichem Wege aus dem Leben scheiden sollte. »Zu spät«, sagte sie mit patziger Zurechtweisung, »und du willst ...«
»Still«, unterbrach Max ihre aufkeimende Litanei, die er nicht zum ersten Mal hörte. Sogleich bequemte er sich dazu, gut Wetter zu machen, denn sie war seine erste Auftraggeberin und sollte ihm noch weitere Kontakte vermitteln. »Ich bin da, du bist da, also ...«
»Cornelius fährt in einer Woche in Urlaub«, fiel sie ihm nun ins Wort. »Es muss vorher passieren.«
»Warum?« Max zog die Stirn kraus. Es war nie davon die Rede gewesen, die Angelegenheit übers Knie zu brechen. »Wenn er in Urlaub fährt, könnte die Sache doch umso besser vorbereitet werden können ...«
»Weil«, fuhr sie dazwischen, »ich es nicht mehr mit ihm aushalte. Nicht mehr.« Sie trat aus dem Eingang heraus, behielt ihre gebückte Haltung dennoch bei. »Jeder Tag, den mich mein Sohn weiter bevormundet, ist eine Qual. Das ist kein Leben.«
»Stiefsohn«, warf Max ein.
»Sicher, Stiefsohn! Würde ich mein eigen Fleisch und Blut tot sehen wollen?«, antwortete Maria Deller mit herablassendem Flüsterton.
Max Heiliger zuckte mit den Schultern. Es war ihm einerlei. Er musste über Cornelius Deller nur so viel wissen, wie er wissen musste. V wie Verschwörung, dachte er. Eine meist zeitlich begrenzte Verbindung von zwei oder mehr Personen zu gegenseitigem Nutzen, in aller Heimlichkeit ausgeführt, häufig um den Einflussbereich eines anderen zu untergraben. Oft zu finanziellem Vorteil, zu mehr Machtgewinn in der Geschichte praktiziert. Nicht weniger selten führte der Erfolg einer Verschwörung über den Tod einer oder mehrerer Personen oder Personengruppen.
»Wach auf!«, schnauzte Maria Deller ihn viel zu laut an. »Schläfst du schon wieder? Was soll das werden? Du willst ein Auftragsmörder sein und schläfst schon im Stehen ein ...«
»Ich schlafe nicht«, sagte Max, ganz die Ruhe selbst, »ich habe nachgedacht.« V wie Verschwörung. Mehr als zwei Verschwörer bilden ein unnötiges Risiko. Zwei können sich gegenseitig kontrollieren. Ein Verschwörer muss misstrauisch sein. Gutgläubigkeit führt geradewegs ins Verderben. Hier hatte sich Oberst Entle zu einer Gefühlsduselei hinreißen lassen, wie Max Heiliger fand, unter dem Strich war er jedoch mit dem schweizerischen Offizier einer Meinung. »Wenn es schneller ablaufen soll, kostet das mehr«, fuhr Max mit selbstbewusst klingender Stimme fort. »Weniger Zeit, höheres Risiko.«
»Mehr? Wie viel mehr?«, zischte Maria Deller.
»Das Doppelte«, erwiderte Max ungerührt.
Ein Schütteln lief durch Maria Dellers hagere Gestalt. Ausdruckslos starrte sie ihn an. Endlich nickte sie.
»Die Hälfte davon gleich«, sagte Max.
»Ich habe nur das dabei, was vereinbart war. Glaubst du, ich renne in diesen Zeiten mit wer weiß wieviel Geld durch die Gegend?! Nachts?!« Die alte Frau griff in die Jutetasche.
Max hörte Papier rascheln.
»Hier«, meinte Maria Deller nach einer Minute, als sie sämtliche Geldscheine aus dem Beutel zusammengerafft hatte. »500 Euro. Mehr habe ich nicht dabei«, betonte sie noch einmal.
Max Heiliger hoffte, Maria Deller werde nicht das Zittern in seinen Händen sehen. Umso mehr bemühte er sich um Festigkeit in seiner Stimmlage, eine Spur tiefer, dunkler, selbstsicherer. Der Effekt auf Maria war sofort sichtbar. Der Trick hatte ihm damals in Jugoslawien geholfen. In Rumänien ebenso. Sogar in der ehemaligen DDR. Dort noch besser, da man an den Verladestationen seine geknurrten Worte verstand. Überrascht ließ sie das Geld los. »Ist so gut wie erledigt«, brummte Max und steckte die Scheine in die Innentasche seiner Jacke. »Mach dir keine Gedanken mehr um deinen Stiefsohn. – Ich brauche noch die Schlüssel.«
Maria überreichte ihm drei Schlüssel. »Rot ist für das Tor, blau für die Baracke, grün für die Werkzeughütte. Der Hund wird morgen eingeschläfert«, kicherte sie leise.
»Wie hast du das geschafft?«, fragte Max angewidert von ihrer Begeisterung.
»Ich habe denen gesagt, die Töle hätte mich gebissen.« Maria Deller zog den Ärmel ihres linken Unterarms hinauf. Im spärlichen Licht im Eingang des Kohlenkellers erkannte Max einen mit Blut durchtränkten Verband. »Hab ich selbst gemacht«, sagte Maria stolz. »Hat weh getan. Tut's noch. Aber das isses mir wert. Die verflixte Tetanusspritze auch! Cornelius hat nichts dagegen unternehmen können.«
Auf einmal schien keinem der beiden mehr daran gelegen, die eigene Stärke als Schild vor sich herzutragen. Plötzlich sahen beide alt und müde aus. Sie nickten sich abschließend zu und gingen, nachdem sie sich vergewissert hatten, dass keiner den Hof beobachtete und sich hinter den zahllosen Fenstern der umliegenden Stockwerke nichts rührte, schleichend davon. Max Heiliger verzichtete darauf, sie daran zu erinnern, dass sie nach Erledigung der Arbeit nicht 500, sondern 1500 Euro an ihn zu entrichten hatte. Das würde er zu gegebener Zeit nachholen.
In den letzten beiden Jahren hatte Max Heiliger diese ungewöhnlichen Gedanken gehabt. Böse Gedanken. Wie ein zartes Pflänzchen hatten sie sich durch die Asphaltdecke gegraben, die seine gemütliche Sozialisation bildete, und waren dann zu einem stattlichen Baum geradezu emporgeschossen. Jünger wurde er nicht, doch je älter er wurde, desto mehr verschoben sich die Werte, desto geringer wurden die Gewissenbisse, ein Umstand, der ihm häufiger aufgefallen war, den er allerdings stets erfolgreich an die Rückwand seiner Gedankenwelt gedrängt hatte, denn die Bosheit war zu jenem Zeitpunkt noch unwillkommen. Nach einer Weile ersetzte er Bosheit durch Eigennutz, Rücksichtslosigkeit, giftig glänzenden Egoismus. Ich muss essen, dachte er, auch im Alter. Nun wollen sie mir – uns, verbesserte er sich – die Grundlagen vorenthalten. Was soll mir schon passieren, lautete der nächste Gedanke. Max Heiliger beobachtete Verbrechensfälle und Gerichtsprozesse. Er schaute, wer welche Strafe für welche Tat erhielt und wie alt diese Verbrecher waren. Zwar plante er nun einen Mord, nur war er weit davon entfernt, sich mit diesen Verbrechern in einen Topf zu werfen. Ich bin nicht wie die! Diese Feststellung klang bei jedem Gedanken als Untertitel mit. Die, das waren diejenigen, die sich nie bemüht hatten. Die von Natur aus verkommen waren. Schlechte Menschen waren, wie sein Schwager Jupp. Ewige Drückeberger, die immer die Schuld auf andere schoben. Die das eigene Versagen auf andere schoben. Ein unbequemer Geistesblitz schoss durch Max’ Hirn. Das eine Wort – Versagen – blendete mit der Schärfe und der Endgültigkeit eines Fallbeils vor den übrigen dunklen Gedanken auf. Versagen! Dieses eine Wort verbreitete eine größere apokalyptische Stimmung als das andere unbequeme Wort – Gefängnis –, das Max dem Versagen folgend immer weniger Furcht einflößte. Gefängnis. Ein scheußlicher Ort, mit allerlei Geschichten behaftet, meist grauenhaft, so dass das Wort Gefängnis in seiner Gedankenwelt stets eine schwer vergitterte, aus rußgeschwärzten Steinblöcken bestehende Trutzburg war, hinter deren Mauren unbeschreibliche Dinge geschahen, in Räumen, die im Gegensatz zur Gigantomanie des Gebäudes so klein waren, dass sie es einem Insassen nur erlaubten, sich um die eigene Achse zu drehen und im Stehen zu schlafen. Wie lange mag's dauern, bis ich darin zugrunde gehe, überlegte Max und kam zu einem klaren Ergebnis. Bei besonderer Schwere der Schuld belief sich das gängige Strafmaß für Mord auf maximal 25 Jahre Haft. Die schaffe ich sowieso nicht mehr, zog Max sein Fazit. Und mehrere Morde? Im Zweifelsfall drohte ihm nach der Haft eine Sicherungsverwahrung. Darüber, wie er diesen Gedankensprüngen mit großer Ernsthaftigkeit einst gefolgt war, war ihm mittlerweile schleierhaft, und er konnte sich heute ein Grinsen über sein damaliges Unbehagen nicht mehr verkneifen. Ein Grinsen, das ihm mit der Planung über den bevorstehenden Mord gleich wieder verging. Ich kann das, dachte Max mit der Widerborstigkeit des von seiner Aufgabe Besessenen.
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