Milla Burckhardt - Späte Begegnung

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Ein alter Mann und eine alte Frau begegnen und verlieben sich. Sind es ähnliche Erfahrungen oder eher die Unterschiede, die sie zueinander ziehen? Die Frau will es wissen und schreibt die eigene Lebensgeschichte und die ihres Mannes auf. Eine Freundin, Stimme aus dem Off, kommentiert Kindheit und Schulzeit, Studium, berufliche Orientierung und Liebesbeziehungen. Ein Buch für Jüngere, die Kraft für steinige Wege brauchen. Ein Buch für Ältere, die noch an die Liebe glauben.

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Die junge Mutter konnte allerdings mit einem Kleinkind nicht viel anfangen. Sie selbst war aufgrund einer tiefen Unsicherheit über ihren Wert von dem Bemühen durchdrungen, über Schönheit und Leistung die Anerkennung ihrer Umwelt, besonders von Männern, zu erringen. Sie hatte keine Lust, mit ihrem Kind zu spielen, zu basteln, zu malen – sie wollte selbst mehr Aufmerksamkeit haben. Sie wäre froh gewesen, wenn Clara sich als Überfliegerin entpuppt, wenn sie alles von alleine gekonnt hätte. Aber Clara war wie die meisten Kinder darauf angewiesen, dass eine Person ihr zeigte und mit ihr erprobte, wie die Welt auseinander- und wieder zusammenzusetzen war. Sie brauchte ein wenig Hilfestellung um zu erfahren, was sie selbst mit Bewegung und Fingerfertigkeit erreichen konnte. Dazu war Annita nicht in der Lage: Sie hatte selbst keine solche Person in ihrer Kindheit gehabt. Immerhin hatte Clara einen wachen Verstand, nahm schnell auf und richtete sich nach den Erwartungen der Mutter. Annita liebte ihre Tochter, weil das Kind sie liebte und ihre Hilfsbereitschaft anfeuerte. Aber die erwartungsvollen Augen, mit denen Clara sie anschaute, ihre unausgesprochenen Bitten, immer wieder Aufmerksamkeit von der Mutter zu erhalten, das Bewusstsein, dass Clara mit ihr spielen wollte, das alles stresste ihre Mutter. Und dennoch versuchte das kleine Mädchen so zu sein, wie die Mutter es wünschte: liebevoll, aufmerksam, hilfsbereit, soweit es ihrem Alter möglich war. Aber die Anerkennung der Tochter zählte nicht für Annita, solange sie nicht die Anerkennung ihres Mannes erhielt. Und die blieb aus.

Die kleine Clara spürte die Ambivalenz der Mutter und tat alles, um ihre Liebe zu gewinnen. Da die Mutter ihre Bedürfnisse nach Zärtlichkeit auch mit Clara teilweise befriedigen konnte, gab es Momente der Übereinstimmung und Verbundenheit. Das Wickeln und Waschen des Säuglings, dann die Körperpflege des Kleinkindes waren solche Momente. Die Berührungen durch die mütterliche Hand, die liebevollen Augen und die schöne Stimme der Mutter entzückten sie. Annita ihrerseits freute sich, wenn ihr Kind sie anlächelte, nach ihrer Hand griff, wenn sie die Berührungen und das Streicheln offensichtlich genoss. Wollte die Kleine aber mit der Mutter spielen, verweigerte sich Annita und beendete die glücklichen Momente – sie konnte nicht spielen. In Claras Liebe fand sie für kurze Zeit die Bestätigung, die sie brauchte. Immer wieder war sie in Gefahr, in depressive Stimmungen abzugleiten. Clara erlebte die seelische Abwesenheit der Mutter als Distanzierung und fühlte sich dann allein. Sie war sich bald bewusst, dass sie nicht im Zentrum der Interessen ihrer Mutter stand.

Zum Glück für Annita fand sie bei einem ihrer Ausflüge nach Wien einen Mann, mit dem sich eine Liebesgeschichte entwickelte. Sie ließ Leon wissen, dass sie nun auch einen Liebhaber hatte. Er war nicht eifersüchtig, sondern beruhigt, dass er nun ohne Rücksicht auf Annitas Empfindungen sein Liebesleben gestalten konnte. Erneut war Annita gekränkt und die einzige Gegenmaßnahme, die ihr blieb, war die Ausgestaltung der Beziehung zu Robert, der sie bat, sich scheiden zu lassen, um ihn zu heiraten. Eine Scheidung im Krieg von Österreich aus in die Wege zu leiten, war Annita in der gegebenen Situation nicht möglich, aber sie fand den Gedanken einer Alternative zur Ehe mit Leon durchaus tröstlich. Und Wien, wo sie sich mit Robert traf, war ein Ort, an dem sie alle ihre Sehnsüchte nach kulturellen Events, schönen Restaurants und schicken Geschäften befriedigen konnte. Dies alles mit einem Mann an ihrer Seite, der bemüht war, jeden ihrer Wünsche zu erfüllen. Ein Kind störte da eher.

Eine Kinderfrau nahm sich Claras an, wenn die Mutter fortfuhr. Clara mochte die Frau nicht. Sie war grob, unfreundlich, wenn die Mutter nicht da war, und überfreundlich, wenn sie sich im Haus befand. Clara verstand die Mutter nicht, die zu dieser Frau Vertrauen hatte. Der leise Protest der Dreijährigen gegen das Wegfahren der Mutter blieb ungehört.

Ihren Vater erlebte Clara nur bei seltenen Besuchen. Leon kam nach einem Jahr das erste Mal, um seine Familie, die er großzügig unterstützte, zu sehen und ein paar Tage in den Bergen auszuspannen. Annita kündigte Clara den Besuch an, aber Clara konnte noch nicht begreifen, dass nun der Erzeuger im Anflug war. „Vater“ war ein Fremdwort ohne Bedeutung für sie. Das änderte sich, als Vater und Tochter sich begegneten. Für Leon war die Begegnung mit seinem Kind eine Offenbarung. Er merkte, wie das kleine Mädchen sich freute, wenn er es in den Arm nahm und mit ihm sprach. Er nahm wahr, wie aufmerksam sie lauschte und die Arme nach ihm ausstreckte, sein Streicheln genoss. Annita sah die beginnende Liebesbeziehung zwischen Vater und Tochter mit gespaltener Seele. Auf der einen Seite war die Zuneigung Leons zu Clara eine Bestätigung für sie als Mutter, auf der anderen aber spürte sie Eifersucht auf die vorbehaltlose Liebe, die das Kind von ihrem Mann erhielt und die er ihr vorenthielt.

Leon reiste nach wenigen Tagen ab, kam aber nun jedes halbe Jahr, um seine Tochter zu besuchen. Jedes Mal blühte Clara auf, wenn er sie in den Arm nahm, wenn er mit seiner wunderbaren Stimme mit ihr sprach oder sie streichelte. Oft hörte sie, wie die Eltern stritten. Einmal, Clara lag schon in ihrem Bett, hörte sie Annita im Nebenzimmer weinen: „Wo bleibt deine Verantwortung für deine Familie? Dass du zahlst reicht mir nicht. Du bist doch mein Mann.“ Das sah Leon anders. Er hatte Annita einen Gefallen getan, sie zu heiraten, so dachte er. Und sie konnte wirklich froh sein über die finanzielle Sorglosigkeit, in der sie während des Krieges mit ihrem Kind leben konnte. Clara musste hinnehmen, dass der Vater nie blieb. Die Eltern erklärten ihr, er müsse arbeiten und könne Geld nur an einem anderen Ort verdienen.

Eines Tages kam der Vater und blieb länger. Er musste nicht arbeiten gehen, und die Eltern stritten sich nicht mehr. Es war kurz vor Ende des Krieges und die Wehrmacht zog alle Männer ein, die noch verfügbar waren. Das traf auch Leon, den man ebenfalls zum Dienst an der Waffe verpflichtete. Aber Leon hatte sich geschworen, nie im Krieg eine Waffe auf ihm völlig unbekannte Menschen zu richten. Für die Deutschen und ihren Führer zu kämpfen kam von daher nicht in Frage für ihn, erst recht nicht, sein Leben für das kriminelle Unternehmen „Weltkrieg“ zu riskieren. Er desertierte und setzte sich nach Österreich ab. Dort konnte er sich an Annita wenden: Er brauchte ihre Hilfe, um unterzutauchen.

Es war eine Genugtuung für Annita, dass Leon zu ihr flüchtete. Sie versteckte ihn und richtete sich ihren Alltag so ein, dass die Familie nicht durch Denunzianten gefährdet war. Ein Raum in der Wohnung wurde für Leon eingerichtet und Annita organisierte den Alltag zu dritt, ohne dass Leon nach außen in Erscheinung trat. Robert musste warten, Leon war wichtiger. Zu dritt konnten sie von dem Geld leben, dass Leon Annita immer geschickt und auch noch mitgebracht hatte. Aber es blieb nicht viel Zeit, denn die Deutschen kämpften weiter, obwohl das Ende in Sicht war. Die Gefahr, dass ein Deserteur von deutschfreundlichen Nachbarn verraten wurde, bestand nach wie vor. Sie mussten schnellstmöglich nach Wien, wo die Russen schon Einzug gehalten hatten. Annita packte die Koffer. Zentral für sie waren neben ein paar Kleidungsstücken und Hygieneartikeln die Bettdecken – wer weiß, wie lange sie auf der Flucht sein würden. Die Einigkeit der Eltern in der Vorbereitung der Flucht gab Clara das Gefühl von Ruhe und Geborgenheit.

Mit ihrer fünfjährigen Tochter, zwei Koffern und zwei Taschen verließen die Eltern die kleine Wohnung am späten Abend. Es war dunkel und nach mehreren Stunden erreichten sie den Wald. Dort schienen sie sicher zu sein. Die Bettdecken wurden auf dem Boden ausgebreitet; Clara durfte zwischen den Eltern liegen. Sie schaute zum Nachthimmel auf, den Flugzeuge erhellten. Endlich war sie mit ihren Eltern zusammen. Leon wie Annita gaben ihr einen Gutenacht-Kuss und sagten „Gute Nacht“. Das war der Himmel auf Erden.

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