Milla Burckhardt - Späte Begegnung

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Ein alter Mann und eine alte Frau begegnen und verlieben sich. Sind es ähnliche Erfahrungen oder eher die Unterschiede, die sie zueinander ziehen? Die Frau will es wissen und schreibt die eigene Lebensgeschichte und die ihres Mannes auf. Eine Freundin, Stimme aus dem Off, kommentiert Kindheit und Schulzeit, Studium, berufliche Orientierung und Liebesbeziehungen. Ein Buch für Jüngere, die Kraft für steinige Wege brauchen. Ein Buch für Ältere, die noch an die Liebe glauben.

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Louises Lehrauftrag wurde nicht verlängert, die akademische Karriere blieb aus. Sie war enttäuscht und zog mit ihrem Sohn nach Washington. Dort, so glaubte sie, würde es leichter sein, eine Stelle zu finden. Außerdem bot diese Stadt auch Finn die Möglichkeit, seinen Sohn zu sehen, da seine Ausbildung teilweise dort stattfand. Finn war es wichtig, Frau und Kind so häufig wie möglich zu besuchen.

Louise fand eine Anstellung als Volkswirtin in einem Ministerium. Sie war glücklich, endlich ihr eigenes Geld verdienen zu können und unabhängiger von Finn zu sein. Auch als Frau blühte sie in Washington auf. Finn war häufig abwesend und sie hatte die Gelegenheit, auszugehen. Sie lernte zunächst bei ihrer Arbeit, dann auch in der Freizeit Männer kennen, die sich für sie interessierten. Manchmal, wenn Finn nicht anwesend war, brachte sie tagsüber auch einen Mann nach Hause. Björn nahm die Veränderungen zur Kenntnis und genoss es, wenn sie über Nacht fort blieb und ihn alleine ließ. Dann fand er Geld auf dem Tisch, von dem er sich zu essen kaufen konnte, was er wollte. Das häufige Alleinsein tat ihm gut, er konnte sich gut allein beschäftigen.

Als Finn wieder einmal kam, war Louise im Haus beschäftigt. Er rief nach ihr, wer kam, war der kleine Björn, der sich über alle Maßen freute, den Vater wiederzusehen. Finn nahm den Jungen in den Arm, warf ihn hoch, Björn jauchzte. Dann betrat Louise das Wohnzimmer. Finn wollte sie in den Arm nehmen, aber ihr Körper versteifte sich. Er konnte nicht anders, als eine Entfremdung zwischen sich und Louise wahrzunehmen, die er nicht ganz verstand. Der Grund, dass sich seine Frau ihm verweigerte und nicht gut gelaunt war, musste seine häufige Abwesenheit sein. Da er Louise liebte, hatte er kein Bedürfnis nach einer anderen Frau und konnte sich auch nicht vorstellen, dass sie andere Bedürfnisse hatte als mit ihm zu leben. Björn registrierte die Zurückhaltung seiner Mutter und war traurig, dass die Eltern nicht mehr so liebevoll und freundlich miteinander waren wie in den ersten Jahren seiner Kindheit. Eine Scheidung gab es in seinem Kinderkosmos nicht.

Clara

Claras Vater Leon wuchs als Sohn eines preußischen Offiziers in Schlesien auf. Seine Mutter hielt sich nicht an die militärischen und auch sonst gültigen Normen – sie betrog ihn, verließ Mann und Sohn und reichte die Scheidung ein. Daraufhin war die Karriere des Vaters beendet, er wurde als Leiter eines Gefängnisses eingesetzt. Im ersten Weltkrieg musste er als Soldat „dienen“ und fiel in Frankreich. Leon hatte nun mit acht Jahren Mutter und Vater verloren. Seine Verwandten wollten ihm eine militärische Karriere ermöglichen und steckten ihn in eine Kadettenanstalt. Die dort praktizierte Erziehung für das Militär bedeutete Zwang zur Männlichkeit mit der Betonung von Zucht und Disziplin auf der einen, der Verdrängung von Emotionalität und Sensibilität auf der anderen Seite. 5Leon war unglücklich in der Anstalt, seine Eltern hatten ihm mehr Entwicklungsmöglichkeiten eingeräumt.

Auch in den Ferien bei seinen Verwandten ging es ihm nicht gut. Diese Menschen waren ihm fremd und vertraten Ansichten, die er nicht teilte: Anerkennung autoritärer Systeme, Verteufelung von Sexualität außerhalb der Ehe, Antisemitismus. Von Vater und Mutter hatte er in den ersten Jahren seines Lebens eine gewisse Freizügigkeit im Denken erlernt. Die Schule, die er verachtete, verließ er ohne Abschluss. Er machte eine Ausbildung als Buchhändler und fand eine Anstellung in einem Verlag.

Sein eigentliches Leben fand außerhalb des Broterwerbs statt. Lesen, denken, diskutieren, eine eigene Meinung zum Sinn des Lebens, zur Gesellschaft, zur Politik zu entwickeln – das machte ihm Freude. Das Berlin der 20erJahre war abenteuerlich und er war politisch überaus interessiert. Er schloss sich den Kommunisten an und verfolgte die politische Entwicklung ab 1930 mit großer Sorge. In Annita, die er auf einem Ball kennen lernte, fand er eine Gesinnungsgenossin. Sie kam aus einem kleinbürgerlichen Elternhaus, in dem sie neben ihrer angeblich schöneren Schwester immer die Zweite war. Mit ihrer Neugier auf geistige Anregungen war sie dort recht alleine gewesen. Wie Leon hatte sie Freude am Lesen und Diskutieren über den Zustand der Welt. Sie erlebte Leon als Befreiung von den Fesseln des Kleinbürgertums. Beide fanden sich im Interesse für neue Strömungen wie der Psychoanalyse und in der Wut auf die beginnende Naziherrschaft. Nie konnten sie begreifen, dass die Deutschen von Hitlers Absichten angeblich nichts gewusst hatten. 6Beide wussten, dass sie ihre Ansichten nun nicht mehr öffentlich äußern durften.

Leon brauchte die Bestätigung durch immer neue Geliebte, das führte zu Spannungen. Sie heirateten trotzdem. Beide planten keine Kinder. Leon lehnte Kondome ab und „sah sich vor“. So aufgeklärt er sich fühlte, so weit war er in diesem Punkt hinter seiner Zeit zurück. Aber Sex mit Kondom widersprach ihm, und die Folgen zeigten sich. Eines Abends, Annita hatte wie meistens etwas zu essen vorbereitet, saßen sie sich gegenüber. „Ich bin schwanger“, sagte sie und sah ihm ernst in die Augen. Leon blickte zurück und war zunächst einmal sprachlos. Dann fragte er: „Bist du sicher?“ Annita, die schon beim Frauenarzt gewesen war, nickte. „Willst du das Kind denn bekommen?“ fragte er, in der Hoffnung, sie würde abtreiben. Aber Annita bejahte und so fand er sich mit seinem Schicksal ab, Vater zu werden. Es war ja noch lange hin bis zur Geburt.

Die Freude der werdenden Eltern hielt sich in engen Grenzen. Ihre Beziehung war nicht stabil, immer wieder fühlte sich Annita von Leons Eskapaden verletzt, der grössten Wert auf seine Freiheit legte. Annita hingegen liebte ihn und konnte ihn nicht verlassen. Schon gar nicht nun, da sie schwanger war. Hinzu kamen die Vorboten und der Ausbruch des Krieges. 7Sie hatten Grund zur Angst vor dem Kommenden, denn dass dieser Krieg auf Dauer nicht mit einem Sieg für Deutschland enden würde, war ihnen klar. Es galt, Überlebensstrategien zu entwickeln.

Zunächst sah alles gut aus. Es gab noch keine großen Dokumentationszentren, wo verzeichnet war, dass Leon einmal Kommunist gewesen war. Er war in der Lage, seine Lebensgeschichte zu „frisieren“ und bekam unter den Nazis eine Anstellung bei einem großen Verlag, den er in besetzten Ländern vertreten sollte. In Dänemark, dann in Brüssel hatte er die Aufgabe, deutsche Literatur zu vertreiben und Propaganda für die Besetzer zu machen. Nebenbei konnte er in seltenen Fällen auch Juden und anderen Gefährdeten helfen, unterzutauchen oder das Land zu verlassen. Aber die Möglichkeiten, seiner Überzeugung gemäß zu leben, waren begrenzt.

Obwohl Annita schwanger war, wollte er sie nicht in seiner Nähe haben, er ließ sie in Berlin alleine. Kurz vor der Geburt des Kindes setzte sie sich in ein Flugzeug und flog zu ihrem Mann nach Kopenhagen. Leon kümmerte sich um ein Krankenhaus, wo Clara zur Welt kam. Er besuchte sie im Krankenhaus und schaute erstaunt auf den Säugling, den er mit ihr gemeinsam in die Welt gesetzt hatte. Einen Bezug dazu hatte er nicht. Clara war Annitas Anhängsel und hatte mit seinem Leben nichts zu tun, außer dass er für die Zeugung verantwortlich war. Annita war enttäuscht und deprimiert: Bedeutete es gar nichts für ihn, dass sie ein Kind geboren hatte, ein Kind, das nun die Fürsorge beider Eltern brauchte? Offensichtlich nicht. Immerhin übernahm Leon finanzielle Verantwortung.

Nach der Entbindung buchte er ein gutes Hotel, in dem sie mit dem Baby ein paar Tage bleiben würde. Annita bat Leon um ein Gespräch. Bei einem abendlichen Treffen im Hotel sprachen sie über die Zukunft. Sie sagte bittend: „Wir haben jetzt ein Kind, wir sind eine Familie. Wir müssten doch zusammenleben.“ Leon senkte den Kopf. Er wusste um ihre Erwartungen. Aber Familie – das war kein Wert, der in seinem Leben eine große Rolle spielte. Der Säugling, den er gezeugt hatte, gehörte zu Annita. „Es tut mir leid, aber ich habe eine Freundin. Du passt nicht mehr in mein Leben.“ Annita hatte es geahnt, aber Freundinnen hatte Leon schon viele gehabt. Sie war schließlich mit ihm verheiratet und nun auch Mutter seines Kindes. Dieses Pfund hatte sie in die Waagschale geworfen, aber umsonst. „Ich möchte nicht mit dir zusammenleben“, sagte er leise, aber bestimmt. „Ich werde für dich und das Kind sorgen, aber leben möchte ich nicht mit dir.“ Annita sah, dass er seinen Standpunkt nicht verändern würde. Sie versuchte gar nicht erst, ihn umzustimmen – es wäre verlorene Liebesmüh (!) gewesen. Sie war zu stolz, um zu weinen oder gar zu betteln und fügte sich seinen Wünschen. Sie trat die Rückreise nach Deutschland an. Von dort zog es sie nach Österreich, wo sie eine Freundin hatte. Leon zahlte ihr genug Unterhalt für ein finanziell sorgenfreies Leben mit ihrem gemeinsamen Kind.

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