Er war schon auf dem Alleenring Richtung Westen unterwegs.
„Braunfels, da war ich ewig nicht. Hört sich gut an. Und in Limburg kann ich was einkaufen, dann muss ich das nicht anschließend tun.“
„Wir haben also viel Zeit heute Abend?“ Als keine Antwort kam, schob er nach: „Wie sieht dein Programm aus?“ „Ich bin mir noch nicht sicher“, wich sie aus.
Dabei wusste sie genau, was sie wollte. Sie wusste nur noch nicht, ob sie damit rausrücken würde.
Eine Stunde später schlenderten sie durch Limburg.
Im Parkhaus hatte Pat liebevoll über die Karosserie gestreichelt. „Sie kann erstaunlich gut mithalten auf der Autobahn, ist schön gefahren.“ „Du magst Autos wirklich.“ „Klar, wenn sie solche Kurven haben. Sie wird sich gut machen auf der Corniche.“ „Ich glaube, ich muss dir nächste Woche was Besseres bieten als Braunfels.“
Sie lächelte ihn an. „Fürs Wochenende bin ich mit dem Taunus voll und ganz zufrieden. Wenn die Sonne so wie heute scheint, ist es sowieso überall schön. Und mit der richtigen Gesellschaft …“ „Grad wollt ich’s sagen.“ „Ja, klar“, lachte sie.
„Wirklich. Ich fahre gerne mit dir, Triets. Es macht dir Spaß. Das ist ansteckend.“
„Willst du einen Blick in den Dom werfen?“, wollte er wissen. Sie schüttelte den Kopf. „Da war ich schon zweimal drin. Das reicht. Aber wenn du willst …“
„Ich kenne ihn auch. Lass uns zum Markt gehen. Wir könnten eine Bratwurst essen, anstatt ins Restaurant zu gehen. Ich lade dich dann heute Abend ein.“ „Können wir gerne tun, da bekomme ich auch meine Sachen. Aber dann gehe ich besser auf dem Hinweg in das Spielzeuggeschäft. Nicht dass sie nachher Mittagspause haben.“
„Spielzeug?“ Er sah interessiert aus. „Freu dich nicht zu früh, ich meine Kinderspielzeug.“ „Schau mal“, er blieb vor einem Schaufenster stehen, deutete auf die ausgestellten Dessous. „Hier gibt’s auch Spielzeug für Erwachsene.“ „Du meinst für Männer.“ „Na ja.“
In Braunfels schlenderten sie durch die Stadt, dann zur Burg hinauf.
„Kannst du mich mal festhalten, Dom?“ Sie hatte sich weit über eine Mauer gebeugt. „Ich trau dem Balken nicht so.“
„Ich kann dich nicht halten, wenn du dich da runterstürzt.“ „Habe ich auch nicht vor. Ich will aber mal schauen. Ich passe schon auf, du sollst mich nur im Notfall zurückziehen. Am Gürtel oder so.“
Statt den Hosenbund zu greifen, glitten seine Finger unter ihre Bluse, über ihren Rücken aufwärts, kreisten über ihre Schulterblätter, spürten, wie sich ihre Muskeln anspannten, wollten mehr nackte Haut. „Mach schon. – Bitte“, fügte sie hinzu. „Ich mach doch“, erwiderte er sanft, während seine Hand ihre Wirbelsäule entlang und unter den BH fuhr.
Sie blitzte ihn so böse an, dass er sie schließlich doch am Hosenbund hielt.
„Ich glaube, der Balken hält.“ Sie beugte sich weit über die Brüstung. „Da unten grasen Ziegen.“
Sie richtete sich wieder auf. „Können wir da hin?“ Fragend drehte sie sich zu ihm um.
Seine Finger, die sich notgedrungen von ihrem Bund gelöst hatten, glitten daran entlang, verweilten eine Weile auf ihrer Taille, wollten auf ihren Bauch. Wieso präsentierte sie ihm auch ihre nackte Haut? Sie trat einen Schritt von ihm weg. Er kam ihr nach, wollte weiter streicheln, sie an sich ziehen.
Sie entwand sich. „Ich mag das nicht in der Öffentlichkeit.“ „Komm schon, Triets“, lockte er mit tiefergelegter Stimme, ihr weiter nachkommend. „Es ist doch niemand hier.“ „Ich möchte das nicht.“ Sie schob seine Hand sanft, aber bestimmt, weg.
„Nur bei mir nicht oder nie?“ „Nie.“
„Stimmt das oder willst du mich bloß hinhalten?“
Sie sah ihn überrascht an. „Nein, wie kommst du darauf?“ „Vielleicht machst du mich an, damit ich richtig scharf auf dich bin, damit ich heute Abend alles tue, was du willst.“
„Habe ich dich irgendwie provoziert? Dann tut es mir leid. Ich halte dich ganz sicher nicht hin. Ich kann solche Spielchen nicht leiden. Ich mag es direkt und unkompliziert.“
Er zog sich ein Stück zurück. „Unkompliziert. – Du suchst wirklich nur einen Sparringpartner, oder?“
„Ich dachte, das wäre klar“, meinte sie ehrlich verwundert. „Ich habe überhaupt keine Lust auf Beziehungsstress. Keine rumliegende dreckige Wäsche, kein Streit“, stellte sie klar.
Sie fühlte sich unbehaglich. Wechselte das Thema: „Wollen wir gehen? Ist ja noch ein ordentliches Stück zu fahren, wenn du über den Feldberg willst.“
„Wolltest du nicht zu den Ziegen?“ „Ach, ich glaube, da kommt man eh nicht hin. Lass uns gehen.“
Nebeneinander zum Auto zurücklaufend, achtete er darauf, sie nicht zu berühren. Hing wie sie seinen Gedanken nach.
Im Gegensatz zu sonst war das Schweigen zwischen ihnen angespannt.
Dominic fing sich zuerst, aber es dauerte, bis er sie aus der Reserve locken konnte. Nur ganz allmählich entspannte sich Pat. Lachte aber am Ende über die Geschichten, die er ihr von seinen Winterabenteuern auf dem Feldberg erzählte.
„Hast du auch was beizusteuern?“, schloss er seinen Bericht.
„Ich bin fast immer bei uns zu Hause schlittengefahren. Hier war ich immer nur bei braven Familienspaziergängen zum Fuchstanz.“ „Brav?“ „Ja, ich war immer sehr brav. Bin. Ich bin brav. Ein bisschen zu sehr.“
„Ich helfe dir gerne dabei, deine wilde Seite zu entdecken.“ „Ich weiß gar nicht, ob ich die habe.“ „Die hast du, sonst hättest du damals nicht, ohne zu überlegen, rot geantwortet.“
„Das habe ich sofort bereut. Ich bin nur in meiner Fantasie rot, nicht im richtigen Leben.“ „Denkst du das tatsächlich?“ „Ja.“
Er grinste in sich hinein. ‚Wir werden sehen, Triets.‛
Kaum waren sie über den Feldberg am Sandplacken vorbei, kamen sie schneller in der Stadt an, als gedacht, und nach einem Abendessen in lockerer, netter Atmosphäre landeten sie auf seinem Sofa.
„Und? Was hast du dir für heute ausgedacht, Triets?“
Er hatte sie zappeln lassen wollen, hielt es aber nicht länger aus. Seit sie im Restaurant aus dem Bad gekommen war, hatte sie eindeutig einen Knopf zu viel an ihrer Bluse geöffnet.
Ihr schwarzer Spitzen-BH schob sich immer aufs Neue in sein Blickfeld, und das, obwohl er knapp geschnitten war. Er müsste den Stoff nur ein winziges bisschen zur Seite schieben und schon könnte er … „Du magst meinen Busen?“, riss sie ihn aus seinen Gedanken. Er sah etwas verlegen aus, als er den Blick widerwillig von ihrem Décolleté löste, um ihr in die Augen zu sehen. ‚Was trägst du auch solche Wäsche, Triets.‛
„Du willst wissen, was ich für heute Abend geplant habe? Ich denke, es könnte dir gefallen.“ Sie schob ihren Busen etwas nach vorne, etwas näher in seine Richtung. Seine Augen gingen sofort auf Wanderschaft, sein Blick senkte sich erneut in ihren Ausschnitt, seine Hände wollten folgen. Ihr Brustkorb schob sich ihm im Rhythmus ihrer Atmung, die sich zu vertiefen schien, entgegen.
Dunkel und lockend drang ihre Stimme an sein Ohr: „Ich habe gelesen, dass Frauen nur durch die Berührung ihres Busens einen Orgasmus hatten.“
Seine Augen versanken in ihrem erwartungsvollen Blick. „Du willst, dass ich dich streichle, bis du … ?“ Seine Rechte tastete sich über ihre Seite nach oben, verharrte auf Höhe ihrer Brust.
„Es muss ja nicht nur streicheln sein. Ich weiß auch nicht, ob es funktioniert. Ich liebe es, am Busen berührt zu werden, aber einen Orgasmus hatte ich bisher noch nicht dabei. Vielleicht braucht es etwas Geduld.“ „Geduld? Du hast Ideen.“ Seine Hand wollte loslegen, schob sich, mehr verlangend, über ihre Rundung, sein Daumen strich über ihre Brustwarze, die sich deutlich unter der Spitze abzeichnete und die er nur ein, zwei Zentimeter zur Seite schieben müsste, um endlich … Sein Glied begann sich zu regen und erinnerte ihn daran, dass es nicht nur um ihre Ideen ging.
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