1 ...6 7 8 10 11 12 ...21 Dort lebten und Arbeiteten fast 25000 Menschen und die Vegetation hatte man auch gleich mitgebracht. Erst nach fast 40 Jahren Bauzeit, also im Jahr 2141, wurde sie endlich in Betrieb genommen. In einer Marsumlaufbahn wurde noch eine kleinere Version gebaut, für 10000 Menschen, die Raumstation „epsilon“ (um die Erde war „delta“).
Nachdem man sich Entschloss ein großes Interstellares Raumschiff zu bauen, die Ares, wurde auch die Röhrenform gewählt. Es gab nur einen großen Unterschied zu den Weltraumhabitaten: um diese um sich selbst rotierende Röhre, wurde eine zweite Röhre gebaut, die natürlich nicht rotierte, wozu auch, sie war nur als „Panzerung“ gedacht. Zum einen konnte der Einschlag von Asteroiden abgemildert werden als auch zum Schutz gegen Waffen eventuell Feindlich gesinnter, anderer Völker im Weltraum. Die Außenhülle der „Ares“ war ebenfalls mit einem Elektromagnetischen Feld gesichert, auch gegen Fremdkörperbeschädigung und Energiewaffen. Gegen den Einschlag von größeren Gesteinsbrocken, Meteoriten, oder eventuellen Feindlichen Raketen, sollten Flugabwehrraketen eingesetzt werden. Diese Devensivwaffen als auch die Offensivwaffen wurden nach dem Abschuss auf fast Lichtgeschwindigkeit beschleunigt. Auf kurzer Distanz gab es dagegen keine Verteidigungsmöglichkeit, weil es so gut wie keine Reaktionszeit gab. Zumindest nach dem derzeitigen Stand der Technik. Die Ares wurde also als Militärisches Raumschiff entwickelt. Aber auch Zivile Forscher aus allen Fachgebieten waren Vertreten.
Die Offensivwaffen waren noch Grausamer konstruiert. Die größte war eine 30 Meter lange Rakete, mit einem Mehrfachsprengkopf von Wasserstoffbomben, der beim Einschlag in einem kleinen Planeten, bei fast Lichtgeschwindigkeit, bis zum Planetenkern durchschlagen würde und dann detoniert. Es würde den Planeten von innen heraus Auseinander reißen. Die Ultimative Waffe, die, so wurde gehofft, niemals angewendet würde. Um das Risiko einer Vollkommenen Vernichtung zu minimieren, wurde als Kommandeur natürlich ein Stabsoffizier gesucht, der leicht Pazifistische Merkmale aufwies. Der einzige den man fand war nun einmal Jan Volz, auch wenn derselbe ein wenig irre war und sowieso keine Befehle befolgen würde. Die Zivilen Mitglieder des Kontrollausschusses, die in der Mehrheit waren, wollten lieber einen irren, als einen sturen Militär, wo in deren Augen, eine Konfrontation viel wahrscheinlicher wäre. Dann doch lieber einen Gestörten…
Das mit dem gestörten und irren sagte die brave Schwester Sophie nun doch besser nicht zu Jan.
Jan wiederum hatte alles erledigt. Helena Schukow hatte sich bereit erklärt, so lange in Jans Habitat zu leben, bis er wieder da wäre. Als sie gestern ankam, sind beide natürlich unverzüglich übereinander hergefallen, weil beide ausgehungert waren. Jan ertappte sich, dass er dabei an jemand ganz anderen dachte….
Er hatte sich noch schnell seine Beförderung, auf epsilon, abgeholt, dann ein kurzes Briefing mit dem Kontrollausschuss und General Henson, dann ging es weiter zur Ares. Den Versprochenen Arschtritt für Henson hatte er noch Vergessen.
Der Einflug in die Ares war kompliziert: Zuerst durch eine diagonale Einflugröhre der Außenhülle, dann, bis zur Synchronisation der Einflugröhren, in die innere Einflugröhre, bis zu dessen Ende. Dann stand das Shuttle auf einer Hebebühne, die nach oben fuhr und man war im Transporthangar. Von dort ging es, mit Manövrierdüsen, zur eigentlichen Parkposition. Dann konnte man Entspannen. Oder auch nicht.
Jan hatte gerade sein Shuttle auf der „Ares“ in einem Nebendeck des Transportgeschwaders abgestellt und begab sich nun auf die Abenteuerliche Suche nach seinem Büro. Sein Gepäck war noch auf dem Shuttle, man wolle es, wie man ihm nach der Landung sagte, zu seinem Quartier bringen lassen. Sein HT hatte er noch im Gepäck, seine Uniform natürlich auch. Ausnahmsweise hatte er aber seinen Truppenausweis dabei. Ansonsten war er in Jeans, Turnschuhe und T- Shirt unterwegs, wie immer. Das gab natürlich Probleme, immer wieder wurde er angepöbelt wer er sei, was er hier mache, warum er seinen Ausweis nicht Sichtbar trage und so weiter. Wenn er dann seinen Ausweis vorzeigte, knallten alle die Hacken zusammen, gingen in Grundstellung und machten Meldung. Bei der Gelegenheit konnte er die gleich nach dem weg fragen. Viele der Offiziere und Unteroffiziere waren anfangs sehr unfreundlich, deshalb ließ Jan die gleich noch Einhundert Liegestützen machen, nachdem sie ihn den weg erklärten. Die „S- Bahn“ fuhr Richtung Ring fünf, da sollte sein Büro sein. Ring fünf, Haltestelle Star City stieg er aus. Wow, alles voller Bars, Cafes und Restaurants , es begann ihm zu gefallen. Zwischen den Gebäuden war alles mit Palmen und anderen tropisches Gewächs bepflanzt. Weil er ja in einer Röhre war, die sich drehte, war über ihn nach fünfzig Meter Schluss, normalerweise hätte er auf die Köpfe der Menschen auf der anderen Seite sehen müssen, aber das zwei Meter dicke Spezialkunststoff leuchtete Blau, was die Illusion eines Himmels erzeugte. Nachdem er noch eine Restaurant Bedienung gefragt hatte, stand er vor ein recht großes Gebäude. Er ging die Eingänge durch. Endlich gefunden „Kommandeur Ares“ stand dort unscheinbar. Jan trat ein. Ein kleiner Vorraum, Daumenabdruck und Netzhautscan des Auges, auch hier wurde überprüft, ob nicht jemand anderes mit seinem Auge und seinem Daumen unterwegs war. Er Öffnete die Tür zum Büro.
„Frau Miller, was machen Sie denn hier, zum Glück“, Jan kannte die Ältere Frau nur zu gut, sie war fast 16 Jahre seine Sekretärin, „ich dachte Sie wären in Rente?“
„Hallo Herr, äh, General, daran muss ich mich erst einmal Gewöhnen.“ Sie Umarmten sich leicht.
„Ist nur ein Kurzeinsatz für mich, keine Angst. Kaum habe ich Sie ein paar Wochen alleine gelassen, machen Sie nur Unfug! Außerdem soll ich noch meine Nachfolgerin einarbeiten. Ich hoffe Sie haben nichts dagegen, habe schon drei Bewerbungsgespräche geführt.“
„Sehr schön.“ Jan war begeistert.
„drei von vierundachtzig, das letzte heute morgen mit der kleinen Nonne.“
„Da haben sie ja noch einiges vor sich. Welche kleine Nonne?“ Jan heuchelte Blödheit vor.
Frau Miller hielt sich die Hand vor die Stirn.
„Die kleine Nonne, die vor zwei Tagen noch bei Ihnen für fünf Tage auf dem Mars war, während des Sturms. Und die gleiche kleine Nonne, die Sie bereits am zweiten Tag für diese Mission überredet hat!“
„Ach die“, simulierte er nun Gehirnrückkehr, „hatte ich gar nicht mehr daran gedacht. Schaffen Sie denn noch die übrigen einundachtzig Bewerbungsgespräche bis zum Abflug? Oder fliegen Sie mit?“ Frau Miller setzte sich erst einmal an ihren Schreibtisch.
„Herr General“, sagte sie sehr Energisch, „in den fast sechzehn Jahren, in denen ich für Sie Arbeite haben Sie mich niemalsSinnlose Tätigkeiten machen lassen. Wollen Sie jetzt etwa ernsthaft damit Anfangen?“ Jan spielte den empörten.
„Natürlich nicht! Aber Sie sagten doch, es seien noch einundachtzig Gespräche?“
Die gute Frau Miller schüttelte den Kopf und hielt sich wieder die Hand vor die Stirn.
„Ja, ein-und-achtzig! Aber wir wissen doch beide, dass Sie sich bereits für die Nonne entschieden haben!“ Frau Miller schien etwas genervt.
„Welche Nonne?“
„Jetzt ist aber gut“, schrie sie ihn an, „so viel Blödheit nimmt Ihnen doch keiner ab!“
„Verzeihen Sie bitte, ich stehe im Moment etwas neben mir.“
„Ach so, wenn Sie das jetzt nicht erwähnt hätten, wäre es mir gar nicht aufgefallen.“
„Was meinen Sie, würden wir keine bessere finden?“
„Als Sekretärin nicht, Nein. Falls Sie aber ein Betthäschen suchen, suche ich auch das für Sie, da führe ich aber keine einundachtzig Bewerbungsgespräche!“
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