Christian Geiss - Seelenkrieg
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Immer wenn sich die Tür der Hafenschänke öffnete, drangen die Töne eines Akkordeons und die Stimme einer Frau zu mir heraus. Gleichzeitig drifteten meine Gedanken mit den dahinziehenden Wolken in die endlose Ferne, bis ich schließlich einschlummerte.
General Iblis hatte zwischenzeitlich auf einem der Holzstühle in der Gaststube Platz genommen und spielte Poker. Noch einmal betrachtete er die beiden Karten in seiner Hand. Kreuz-Dame und -Bube. Mit den Karten, die auf dem Tisch lagen, ergab dies mindestens zwei Paare und die nicht unerhebliche Chance auf ein Full House. Außer dem Mann, der sich ihm als Óskar Kosningar vorgestellt hatte, war keiner mehr im Spiel.
»Raise«, General Iblis Stimme klang kantig und die Scheine, die er in die Mitte des Tisches schob, belegten seine Zuversicht.
»Wo geht ihre Reise denn hin?«, fragte Óskar Kosningar, unterdessen in gelassenem Ton und zog mit dem Einsatz gleich.
General Iblis musterte den Mann, der ihm schräg gegenübersaß. Dessen Haar bestand aus dichten kleinen Locken, sein Schnurrbart war an den Enden nach oben gezwirbelt. Sein Kinn wirkte gedrungen und ein Ohr vermeintlich kleiner als das andere.
»Wieso sollte ich verreisen?«, erwiderte der General und wischte sich einen Tropfen Whisky von seiner Lippe.
»Ich lebe hier schon sehr lange. Fremde Männer, die sich in einer Schänke im Hafen rumtreiben, sind auf der Durchreise.«
Óskars Stimme klang beinahe gelangweilt. Seine Worte flossen ineinander und keiner konnte sagen, ob er sich wirklich für sein Gegenüber interessierte oder diesen lediglich in der Konzentration stören wollte.
»Turn.« Der Dealer legte die vierte Karte auf den Tisch. General Iblis hätte gerne vor Genugtuung in die Hände geklatscht. Sein Full House war komplett und die Chance, dass sein Mitspieler an dem Tisch ein höheres Blatt als er in seinen Händen hielt, lag beinahe bei null.
»Caen ist mein Ziel.« Vermutlich war es die Kombination aus Zufriedenheit über das gute Blatt und die Unbekümmertheit gegenüber dem Fremden, die ihn zu der spontanen Antwort bewegten.
»All in.« Óskar Kosningar schob die Scheine, die vor ihm lagen, in die Mitte des Tisches. »Das sind dreißig Pfund«, bemerkte er ohne ein Zucken.
Verzückt betrachtete der General die Karten in seiner Hand und wippte dabei mit dem Stuhl. Der Akkordeonspieler gab derweilen ein Repertoire alter Seemannslieder zum Besten, begleitet von einer Frau, die ihre Stimme auf wunderschöne Weise beherrschte.
Das viele Geld in der Mitte des Tisches war nicht zu verachten. Bei dem Blatt zwischen seinen Fingern musste General Iblis gleichziehen.
»Call.« Nun schob auch General Iblis seinen Einsatz nach vorne und beäugte gleichzeitig seinen Gegner. Die anderen Mitspieler schauten gebannt auf das Duell der beiden Männer und warteten auf den Ausgang des Spiels.
Das Akkordeon spielte seinen letzten Ton, die rothaarige Sängerin, die mit ihren feurigen Locken bis dahin die Blicke der meisten Gäste auf sich gezogen hatte, verkam im Duell der beiden Männer zu einer Randerscheinung. Immer mehr Personen drängten sich in die Nähe des Tisches, um das Geschehen verfolgen zu können. Die Sekunden, in denen der Dealer seinen mit Schiffen, Ankern und Meerjungfrauen tätowierten Arm zu dem Kartenstapel in der Mitte führte, fühlte sich für die Zuschauer wie eine Unendlichkeit an. Als er schließlich das leicht vergilbte Blatt mit den abgegriffenen Rändern berührte, war die Spannung so groß, dass jeder im Raum den Atem anhielt. Keiner sprach ein Wort und man konnte jetzt sogar das Zwitschern der Vögel durch die geschlossene Tür hören. Mit Daumen und Zeigefinger drehte der Dealer die Karte um. Als Erstes sah General Iblis, dass es weder ein Herz noch ein Karo war. Die Karte auf dem Tisch, die ihn dann unverhohlen verspottete, war ein Pik-Ass.
»Lassen Sie sich die Reise nicht vermiesen, es kommen auch wieder bessere Tage.« Mit diesen Worten legte Óskar Kosningar triumphierend seine Karten auf den Tisch: Pik-Zehn und Pik-König. Dieses Schlitzohr hatte gezockt und gewonnen. Vor ihm lag ein »Royal Flush«.
Ein greiser Mann mit Seemannshut erhob sich von seinem Platz und pfiff durch seine Zahnlücke. Der Akkordeonspieler, der neben dem Klavier auf der Bühne stand, klimperte einen Tusch und ein Hafenarbeiter, der am Tresen saß, konnte sich ein zynisches Grinsen nicht verkneifen.
General Iblis starrte zähneknirschend auf den Tisch, als der Mann, den er erst seit ein paar Stunden kannte, das Geld süffisant lächelnd mit beiden Händen zu sich zog. Am liebsten hätte er diesem Kerl mit seinem Sichelmesser das feiste Grinsen bis zu den Ohren gezogen. Es juckte ihn in den Fingern. Keiner dieser Winzlinge wäre ihm gewachsen. Niemand könnte ihn aufhalten, und doch durfte er sich jetzt nicht gehen lassen. Er wollte unerkannt bleiben und seine Ziele erreichen. Doch falls er diesem grinsenden Nichts, das ihm dort gegenüber saß, noch einmal begegnen sollte, wäre er fällig. Ab heute stand für Óskar Kosningar eine offene Rechnung zu Buche!
»Mach dir nichts draus«, säuselte ihm eine Stimme sanft ins Ohr. Gleichzeitig spürte er, wie die Hand der rothaarigen Sängerin sich auf seine Schulter legte. »Ich liebe wütende Männer, die ihren Frust abbauen und sich mal austoben müssen.« Dass dabei die Spitze ihrer Zunge sein Ohr berührte, war mit Sicherheit kein Zufall.
Ihm fiel nicht auf, dass sie unversehens zu seinem Mitspieler blickte und ihr Wimpernschlag einen Deut zu lang dauerte. Aber hier lief mehr als nur ein abgekartetes Spiel. Für den Mann, der sich als Óskar Kosningar ausgab, und seine wunderschöne Begleiterin war General Iblis kein Unbekannter. Sie hatten ihn schon des Öfteren beobachtet und als gefährlich eingestuft. Doch auch sie hatten Regeln, an die sie sich halten mussten, und so hieß es für sie, erst einmal die Gründe für diese unerwartete Reise zu erfahren.
Als die Musik und die Stimmen in der Schänke verklangen, dachte ich kurz daran, hinüberzugehen und mir anzuschauen, was dort los sei. Doch dann spürte ich meine ungeheure Müdigkeit und konnte ein mächtiges Gähnen nicht unterdrücken. Erschöpft raffte ich mich von meinem Platz im Gras auf und schlenderte in die Scheune, in der die Kutsche und die Pferde standen.
Schon am Tor stieg mir der Duft des frischen Heus und der Geruch der beiden Pferde in die Nase. Ich hatte den richtigen Ort gewählt. Hier in der Scheune konnte ich mich ausruhen. Damit das Tageslicht mich bei meinem Schlaf nicht störte, kletterte ich über die Leiter nach oben auf die Tenne und ließ mich in das getrocknete Gras plumpsen. Sofort begannen meine Tagträume mit den Gedanken der Nacht zu verschwimmen.
Gerade in dem Moment, als ich in meinem Traum mit ausgebreiteten Armen über die Stadt flog und die Welt von oben betrachtete, mischte sich zu dem Geruch aus Heu und Pferden der Gestank von Tabakrauch und Whisky. Gleichzeitig begannen die Pferde zu schnaufen und unruhig mit den Hufen zu scharren. Ich erwachte. Meine Augen brauchten einen Moment, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Dann robbte ich auf dem Bauch zu dem Loch, durch das man das Heu nach unten werfen konnte.
Ich erkannte die Konturen eines Unbekannten, der sich an der Kutsche zu schaffen machte. Was wollte er dort? Mein Meister würde mit Sicherheit nicht in einer Scheune schlafen, auch passte diese Silhouette nicht zu ihm. Von der Seite erkannte ich unterhalb des Zylinders einen Schnauzer. Der übrige Körper war in einen dicken Mantel gehüllt.
Vor der Abreise hatte ich das Gepäck wie üblich auf die verschiedenen Stauräume der Kutsche aufgeteilt. Ein Teil befand sich in dem Fach zwischen den Rädern, der Rest unter der Bank des Kutschbockes. Die persönlichen Dinge wurden in der Kabine verwahrt.
Wer auch immer sich dort an der Kutsche herumtrieb, er suchte etwas. Achtsam holte der Fremde die Bagage meines Meisters heraus und öffnete diese. Dann drang das Geräusch von sich schließenden Scharnieren an meine Ohren – die Inspektion des Koffers war abgeschlossen. Der Körperhaltung und dem leisen Seufzer nach zu urteilen, hatte der Eindringling bei seiner Suche bisher keinen Erfolg gehabt.
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