Birgid Windisch - Kurschattenwalzer

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Als Magda Wild und ihr Team zu einem Mord im Kurpark in Bad König gerufen werden, finden sie einen bizarren Schauplatz vor. Einem Mann in den 60ern in Tanzkleidung, wurde die Kehle durchgeschnitten und ein Blumenstrauß hineingesteckt. In den toten Händen hält er ein Schild: «Ich bin ein Gigoloschwein und vögle verheiratete Frauen!» Die Ermittler ahnen noch nicht, dass das erst der Anfang ist.
Als der zweite Mord geschieht, wissen sie, dass sie es mit einem Serientäter zu tun haben, der nach einem bestimmten Schema mordet. Aber wo sollen sie den Täter suchen? Eine fast unlösbare Aufgabe für die Ermittler! Aber sie lassen sich auch diesmal nicht entmutigen und geben nicht auf, bis sie endlich eine Spur haben....

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Birgid Windisch

Kurschattenwalzer

MÜMLINGTALKRIMI

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Inhaltsverzeichnis Titel Birgid Windisch Kurschattenwalzer MÜMLINGTALKRIMI - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Birgid Windisch Kurschattenwalzer MÜMLINGTALKRIMI Dieses ebook wurde erstellt bei

E I N S

Z W E I

D R E I

V I E R

F Ü N F

S E C H S

S I E B E N

A C H T

N E U N

Z E H N

E L F

Z W Ö L F

D R E I Z E H N

V I E R Z E H N

F Ü N F Z E H N

S E C H Z E H N

S I E B Z E H N

A C H T Z E H N

N E U N Z E H N

Z W A N Z I G

E I N U N D Z W A N Z I G

Z W E I U N D Z W A N Z I G

D R E I U N D Z W A N Z I G

V I E R U N D Z W A N Z I G

F Ü N F U N D Z W A N Z I G

S E C H S U N D Z W A N Z I G

S I E B E N U N D Z W A N Z I G

A C H T U N D Z W A N Z I G

N E U N U N D Z W A N Z I G

D R E I ß I G

E I N U N D R E I ß I G

Z W E I U N D R E I ß I G

D R E I U N D R E I ß I G

V I E R U N D R E I ß I G

F Ü N F U N D R E I ß I G

S E C H S U N D R E I ß I G

S I E B E N U N D R E I ß I G

A C H T U N D R E I ß I G

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V I E R Z I G

E I N U N D V I E R Z I G

Impressum neobooks

E I N S

Birgid Windisch

Kurschattenwalzer

Mümlingtalkrimi, Band Nr .4

Birgid Windisch

Kurschattenwalzer

Ein Mümlingtal-Krimi

Für alle Bad König- und Mümlingtalfans

Die Frau des Frühstücks-Cafè-Besitzers zog verschlafen ihre Joggingklamotten an. Ein prüfender Blick aus dem Fenster zeigte ihr, dass es noch leicht dämmrig draußen war und die Luft diesig-grau. Sie zuckte die Achseln. Seit sie ihr regelmäßiges Laufpensum aufgenommen hatte, machte ihr schlechtes Wetter nichts mehr aus.

Eigentlich gab es sowieso kein schlechtes Wetter, fand sie, sondern nur unpassende Kleidung. Bei ihrem Zwiebellook, konnte sie nichts falsch machen. Sollte sie schwitzen, band sie einfach eine Jacke um die Hüften und schon war das Problem gelöst. Sie stopfte ihre langen, dunkelbraunen Haare unter ihre leichte Baumwollmütze, dann band sie die Bauchtasche um, steckte das Handy hinein und lief los. Wie immer startete sie am Bäckerladen und lief geradeaus, an der Therme vorbei, über die Straße, die den Übergang von der Elisabethenstraße in die Schwimmbadstraße markierte und folgte der Schwimmbadstraße bis zur Mündung zu >am Bahndamm<, wo sie sich nach der Einmündung zur Werkstraße, links hielt. Sie betrachtete das imposante Gebäude, das in diesem Jahr, neben einer Gärtnerei entstanden und genau gegenüber dem Eingang zum Minigolfplatz, an den Seen, gelegen war. Ein neues, großes Kurhaus, mit allen Schikanen, eine orthopädische Reha-Klinik für Menschen, die ein neues Knie bekommen hatten, oder sonstigen Gelenkersatz. Gleich daneben, anscheinend vom gleichen Träger, befand sich ein runder Flachbau, ein Seniorendomizil, da konnten sie gleich die, denen in der Gelenkklinik nicht mehr zu helfen war, aufnehmen und schön weiter abkassieren. Kopfschüttelnd dachte sie, dass es kaum zu glauben war, wie schnell der große Bau ausgelastet war. Dadurch, dass die Menschen immer älter wurden, verschliss ihr Körper natürlich auch mehr und der Markt für künstliche Gelenke, meist Knie, oder Hüfte, boomte. Dankbar glitt ihr Blick zu ihren eigenen Knien, die noch brav und treu, fast ohne zu mucken, ihren Dienst versahen. Demnächst, oder besser, irgendwann, wollte sie auf Nordic Walking umsteigen und sich einer Frauengruppe anschließen, die täglich im Park beim gemeinsamen Walken, etwas für ihre Gesundheit tat. Aber noch fühlte sie sich zu jung, um das Joggen ganz einzustellen. Sie war durch ihre Arbeit auch nicht so flexibel und wenn sie den Park verließ, begannen normalerweise die Damen erst mit ihrer Walkingrunde. Sicher konnte sie ihren Knien noch eine Weile zumuten, sie beim Laufen um die Seen zu tragen. Die erste Runde führte sie zu dem kleinen See, wo morgens die Vögel schon um diese Zeit ihr Frühkonzert anstimmten, das sie so liebte. In gleichmäßigem Trab umrundete sie den kleineren See und bog in den Weg zum großen See ein, wobei sie den Blick nicht vom Boden nahm, damit sie nicht in Enten- und Gänsekacke trat. Heute war der Weg zwar relativ sauber, weil die Brutzeit vorbei war und die Wasservögel meist am kleinen See brüteten, aber sie wollte kein Risiko eingehen, dafür waren ihre Turnschuhe einfach zu teuer gewesen. Als sie an einer der zahlreichen, weißen Bänke vorbeikam, geriet ein Fuß in ihr Blickfeld. Als sie, ohne sich etwas dabei zu denken, schon fast daran vorbeigerannt war, registrierte sie unbewusst, dass etwas daran seltsam war. Mit einem Ruck blieb sie stehen und hob den Blick. Ungläubig sah sie, dass der Fuß zu einem älteren Mann gehörte, der auffällig gut gekleidet war, mit einem dunklen Anzug und schwarz-weißen Tanzschuhen. Er saß zurückgelehnt da und hielt ein weißes Schild in Din-a-4-Größe in den weißen Händen. Automatisch entzifferte die Frau die großen Druckbuchstaben:

„ICH BIN EIN GIGOLO-SCHWEIN UND VÖGLE VERHEIRATETE FRAUEN!“

Dann erst bemerkte sie den Schnitt über der Kehle, mit den bereits getrockneten Blutflüssen, die sich ihren Weg am faltigen Hals entlang gesucht hatten und im Kragen des weißen Hemdes versickert waren - sah die bunten Blumen aus dem Hals ragen, als würden sie direkt dort herauswachsen und den entsetzten Gesichtsausdruck, die aufgerissenen, blicklosen Augen des Mannes. Als ihr lauter, panischer Schrei die Morgenluft zerriss, sorgte er dafür, dass die Enten und Gänse, die auf der Wiese mit den Köpfen unter den Flügeln geschlafen hatten, erschrocken aufflogen und ihrerseits laut aufschreiend gegen diese Ruhestörung protestierten.

Z W E I

Das Geschöpf:

Brichst du deines Nächsten Herz, folgt irgendwann dein eigner Schmerz!“

Magda dehnte sich genüsslich und gähnte dabei laut. Automatisch tastete sie neben sich das Kopfkissen ab – nichts. Im Unterbewusstsein registrierte sie die außergewöhnliche Ruhe im Haus. Sie runzelte die Stirn. Wo war denn Herbert? Sie waren doch gestern tanzen gewesen. Sie hatten ein Tanzcafé in Bad König aufgetan – ein Geheimtipp von einer Bekannten. Etwas außerhalb auf der Höhe gelegen – Buchenhöhe, oder so ähnlich, hieß es. Gut besucht und doch genug Platz zum Tanzen da, so wie sie es liebte. Ein Lächeln trat in ihre Augen, als sie an ihre ersten Walzerversuche dachte. Herbert hatte sich gar nicht so blöd angestellt. Irgendwann hatte er zugegeben, dass er das Walzertanzen von seiner Mutter gelernt hatte. Es war wunderschön, in seinen Armen zu liegen und fühlte sich an wie Schweben. Sie lächelte verträumt. Langsam wurde sie wacher und sie versuchte sich zu erinnern, was sie irritierte.

Sie setzte sich auf und warf einen Blick nach unten, wo normalerweise ihr Riesendackel Fränzchen, mit dem Aussehen eines Rauhaardackels, nur überdimensioniert, links neben ihrem Bett, in seinem Körbchen lag. Jedoch, kein Fränzchen zu sehen. Aha, ihre Männer waren bereits unterwegs! Gut so, fand sie und freute sich, dass Herbert sie schlafen gelassen hatte. Ächzend quälte sie sich aus dem Bett. Waren all die schmerzenden Stellen gestern auch schon da gewesen? Plötzlich erklang laute Musik – Bohemian Rhapsody, ihr Lieblingslied, von ihrer Lieblingsband Queen. Hatte sie nicht frei heute? Natürlich! Herbert und sie hatten heute beide Bereitschaft und wollten sich einen Tag zusammen gönnen, von denen es sowieso viel zu wenige gab, weil sie beide in ihrem Beruf oft sehr eingespannt waren. Während sie mühsam die Beine aus dem Bett schwang, sang sie laut mit. „Easy come, easy go, little hight, little low – anywhere the wind blows, doesn´t really matters“, sie nahm das Gespräch an. „Magda Wild!“ Annes aufgeregte Stimme drang an ihr Ohr. Mit gequältem Blick hielt sie das Telefon ein Stück weit weg.

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