Birgid Windisch - Steinbruchpolka

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Als Magda Wild, unkomplizierte und unkonventionelle Kriminalkommissarin und Leiterin des Höchster Polizeireviers, an einem schönen Septembermorgen, mit ihrem Hund Fränzchen im Mömlinger Steinbruch die obligatorische Morgenrunde macht, findet sie die Leiche einer älteren Frau.
Während sie noch mitten in den Anfangsermittlungen stecken, geschieht ein zweiter Mord – wieder in einem Steinbruch – und wiederum an einer alten Dame. Die einzigen Anhaltspunkte, sind die seltsame Wunde – und ein Kränzchen, das den Leichen aufgesetzt wurde. Außerdem finden sie bei der nächsten Toten seltsame Fußabdrücke, die Magda als Tanzschrittmuster identifiziert. Alles deutet auf einen tanzerfahren Mörder hin, der alte Damen hasst, sie aber dennoch, selbst im Tode noch, würdigen und verschönern möchte.
Während die Ermittler noch ratlos im Dunkeln tappen und erste Verhöre durchführen, geht das Morden weiter und setzt die Ermittler unter wachsenden Druck.

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Birgid Windisch

Steinbruchpolka

Mümlingtalkrimi

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Inhaltsverzeichnis Titel Birgid Windisch Steinbruchpolka Mümlingtalkrimi - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Birgid Windisch Steinbruchpolka Mümlingtalkrimi Dieses ebook wurde erstellt bei

E I N S E I N S Im Zwielicht des Waldes herrschte eine seltsame Ruhe. Sogar die Vögel hatten aufgehört zu zwitschern, doch das konnte auch an der brütenden Hitze liegen, die das Land nun schon seit mindestens vier Wochen fest im Griff hatte, obwohl das für den Monat September wirklich nicht normal war. Stöhnend stieg die ältere Dame die Treppe, aus Holz und dunkler Walderde, zum Mömlinger Steinbruch hoch. Sie liebte diesen Weg, den weichen Boden, der bei jedem Schritt nachgab und federte und den tollen Ausblick, als Belohnung für die Mühe des Aufstiegs. Unten lag der Freizeitpark Königswald in tiefem Frieden. Momentan waren keine Besucher da, was im Herbst eher selten vorkam. Sie ließ den Blick über den Grillplatz schweifen und kniff die Augen zusammen, weil sie kurz dachte, eine verdächtige Bewegung gesehen zu haben - anscheinend doch nichts. Sie schüttelte den Kopf. Ihren Augen konnte sie auch bald nicht mehr trauen, sie sah in letzter Zeit immer schlechter. Stoßweise atmend, hielt sie sich die Seiten und stützte sich schwer auf ihre Wanderstöcke, ohne die es im Wald nicht mehr ging. Mit jedem Jahr tat sie sich schwerer, besonders wenn es bergauf ging. Sie musste einsehen, dass ihre Waldwanderungen wohl bald der Vergangenheit angehören würden. Seufzend lief sie langsam weiter und wandte sich nach links, um den Weg über die großen Steinbrüche zu nehmen. Das kleine Tal mit der großen Übernachtungsscheune, Grillmöglichkeiten und Zeltplatz ließ sie rechts unter sich liegen und das Versorgungshäuschen lag auch bald hinter ihr. Versonnen lächelnd, hörte sie einer Amsel zu, die nun doch begonnen hatte, ihr melodisches Lied zu singen. Extra für mich, dachte sie. Besonders schön kam es ihr heute vor. Hoffentlich kein Abschiedskonzert, schoss es ihr wehmütig durch den Kopf, als sie an die Weggabelung kam, wo der eine Weg steil nach unten führte und der andere nach rechts, bergauf. Schwer atmend blieb sie stehen und überlegte kurz, welchen Weg sie nehmen sollte. Dann beschloss sie mutig, den steilen Abstieg noch einmal zu wagen und wandte sich nach links, während sie sich versprach, dass es diesmal aber wirklich zum letzten Mal sei. Sie konnte nicht wissen, dass es tatsächlich kein nächstes Mal für sie geben würde und dass dies nicht mehr in ihrer Macht liegen würde.

Z W E I

D R E I

V I E R

F Ü N F

S E C H S

S I E B E N

A C H T

N E U N

Z E H N

E L F

Z W Ö L F

D R E I Z E H N

V I E R Z E H N

F Ü N F Z E H N

S E C H Z E H N

S I E B Z E H N

A C H T Z E H N

N E U N Z E H N

Z W A N Z I G

E I N U N D Z W A N Z I G

Z W E I U N D Z W A N Z I G

D R E I U N D Z W A N Z I G

V I E R U N D Z W A N Z I G

F Ü N F U N D Z W A N Z I G

S E C H S U N D Z W A N Z I G

S I E B E N U N D Z W A N Z I G

A C H T U N D Z W A N Z I G

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D R E I ß I G

E I N U N D D R E I ß I G

Z W E I U N D D R E I ß I G

D R E I U N D D R E I ß I G

V I E R U N D D R E I ß I G

F Ü N F U N D D R E I ß I G

S E C H S U N D D R E I ß I G

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D R E I U N D V I E R Z I G

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F Ü N F U N D V I E R Z I G

S E C H S U N D V I E R Z I G

S I E B E N U N D V I E R Z I G

Impressum neobooks

E I N S

Im Zwielicht des Waldes herrschte eine seltsame Ruhe. Sogar die Vögel hatten aufgehört zu zwitschern, doch das konnte auch an der brütenden Hitze liegen, die das Land nun schon seit mindestens vier Wochen fest im Griff hatte, obwohl das für den Monat September wirklich nicht normal war.

Stöhnend stieg die ältere Dame die Treppe, aus Holz und dunkler Walderde, zum Mömlinger Steinbruch hoch. Sie liebte diesen Weg, den weichen Boden, der bei jedem Schritt nachgab und federte und den tollen Ausblick, als Belohnung für die Mühe des Aufstiegs.

Unten lag der Freizeitpark Königswald in tiefem Frieden. Momentan waren keine Besucher da, was im Herbst eher selten vorkam. Sie ließ den Blick über den Grillplatz schweifen und kniff die Augen zusammen, weil sie kurz dachte, eine verdächtige Bewegung gesehen zu haben - anscheinend doch nichts. Sie schüttelte den Kopf. Ihren Augen konnte sie auch bald nicht mehr trauen, sie sah in letzter Zeit immer schlechter. Stoßweise atmend, hielt sie sich die Seiten und stützte sich schwer auf ihre Wanderstöcke, ohne die es im Wald nicht mehr ging. Mit jedem Jahr tat sie sich schwerer, besonders wenn es bergauf ging. Sie musste einsehen, dass ihre Waldwanderungen wohl bald der Vergangenheit angehören würden.

Seufzend lief sie langsam weiter und wandte sich nach links, um den Weg über die großen Steinbrüche zu nehmen. Das kleine Tal mit der großen Übernachtungsscheune, Grillmöglichkeiten und Zeltplatz ließ sie rechts unter sich liegen und das Versorgungshäuschen lag auch bald hinter ihr.

Versonnen lächelnd, hörte sie einer Amsel zu, die nun doch begonnen hatte, ihr melodisches Lied zu singen. Extra für mich, dachte sie. Besonders schön kam es ihr heute vor. Hoffentlich kein Abschiedskonzert, schoss es ihr wehmütig durch den Kopf, als sie an die Weggabelung kam, wo der eine Weg steil nach unten führte und der andere nach rechts, bergauf. Schwer atmend blieb sie stehen und überlegte kurz, welchen Weg sie nehmen sollte.

Dann beschloss sie mutig, den steilen Abstieg noch einmal zu wagen und wandte sich nach links, während sie sich versprach, dass es diesmal aber wirklich zum letzten Mal sei.

Sie konnte nicht wissen, dass es tatsächlich kein nächstes Mal für sie geben würde und dass dies nicht mehr in ihrer Macht liegen würde.

Z W E I

Magda genoss ihr umfangreiches Sonntagsfrühstück und las dabei in ihrem neuesten Schmöker, der von Abenteuern und Liebe handelte. Gut, dass die Kollegen keine Ahnung hatten, wie gerne sie romantische Bücher las, dachte sie. Dabei wussten es ihre befreundeten Mitarbeiter natürlich längst alle. Sie gönnten ihr die Entspannung von Herzen und verloren kein Wort darüber. Schließlich standen die zahlreichen Liebesromane in rauen Mengen in ihrem Bücherregal und jeder, der schon einmal in Magdas Haus gewesen war, konnte sich denken, dass sie nicht nur zur Dekoration da waren. Sogar ohne kriminalistischen Spürsinn.

Sie lächelte und blätterte dabei um. Mord und Totschlag gab es bei der Arbeit genug, das musste sie daheim nicht auch noch haben.

Fränzchen, ihr Riesendackel, mit dem Aussehen und den Proportionen eines Dackels in überdimensionalen Ausmaßen, schnarchte derweil in seinem Hundekörbchen neben dem Ofen. Ab und zu öffnete er ein Auge, ob sein Frauchen nicht langsam Anstalten machte, aufzustehen. Nein? Immer noch nicht? Dann schnarchte er eben weiter.

Magda seufzte zufrieden, die Heldin in ihrem Buch brauchte zwar lange, aber nun schien sie endlich zu kapieren, dass sie doch zu ihrem Jugendfreund gehörte. Sie sah sich auf dem Tisch um und bemerkte, dass sie unbemerkt alles aufgegessen hatte. Das leere Müslischälchen und der mit Bröseln bedeckte Teller, zeugten von ihrem guten Appetit. Na und - dachte sie - ich kann es mir schließlich leisten . Sie grinste.

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