Birgid Windisch
Maispuppentango
Mümlingtalkrimi
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Inhaltsverzeichnis
Titel Birgid Windisch Maispuppentango Mümlingtalkrimi Dieses ebook wurde erstellt bei
E I N S
Z W E I
D R E I
V I E R
F Ü N F
S E C H S
S I E B E N
A C H T
N E U N
Z E H N
E L F
Z W Ö L F
D R E I Z E H N
V I E R Z E H N
F Ü N F Z E H N
S EC H Z E H N
S I E B Z E H N
A C H T Z E H N
N E U N Z E H N
Z W A N Z I G
E I N U N D Z W A N Z I G
Z W E I U N D Z W A N Z I G
D R E I U N D Z W A N Z I G
V I E R U N D Z W A N Z I G
F Ü N F U N D Z W A N Z I G
S E C H S U N D Z W A N Z I G
S I E B E N U N D Z W A N Z I G
A C H T U N D Z W A N Z I G
N E U N U N D Z W A N Z I G
D R E I S S I G
E I N U N D D R E I S S I G
Z W E I U N D D R E I S S I G
D R E I U N D D R E I S S I G
V I E R U N D DR E I S S I G
F Ü N F U N D D R E I S S I G
S E C H S U N D D R E I S S I G
Impressum neobooks
Birgid Windisch
Maispuppentango
Mümlingtalkrimi - Band Nr. 3
Für alle Brombachtal- und Mümlingtalfreunde
Maispuppentango
Ein Mümlingtal-Krimi
von Birgid Windisch
Mühsam hievte sich der alte Bauer auf seinen Traktor und warf den alten Fendt-Motor an. Seine beiden Söhne brauchten ihn heute ausnahmsweise einmal wieder, zum Mais einbringen. Zufrieden lächelnd betrachtete er seinen Bulldog. Er vermisste die Arbeit auf dem Feld, wenn er auch einsah, dass es in seinem Alter und bei seinen vielen Alters-Wehwechen, zu anstrengend für ihn geworden war. Trotzdem tat es ihm gut, ab und zu noch gebraucht zu werden. Seinem über 50jährigen Traktor würde die Bewegung auch nicht schaden, zumal er die meiste Zeit nur ungenutzt in der Halle stand, weil die Herren Söhne es vorzogen, mit größeren Maschinen zu fahren. Traurig schüttelte er den Kopf. Sein Bulldog, wie er ihn nannte, war genau wie er, ein Überbleibsel von früher. Sie hatten beide ausgedient und durften nur noch, wenn Not am Mann war, einspringen. Gnadenarbeit, anstatt Gnadenbrot, dachte er traurig und zuckte mit den Schultern. Stirnrunzelnd warf er einen Blick zum klaren Himmel. Morgenrot - registrierte er automatisch . Morgenrot – schlecht Wetter droht – er lenkte vorsichtig aus Wenigumstadt heraus und bog kurz darauf in Mosbach links ein.
Ihm sollte es recht sein, er saß im trockenen Führerhaus und für die Silage war er nicht mehr verantwortlich. Die Söhne benutzten sein Silo nicht mehr, das er mit seinen eigenen Händen miterbaut hatte. Wahrscheinlich war es für die Foliensilage, bei der der gehäckselte Mais, meist noch mit einem Corn-Cracker zerquetscht und danach in einem Fahrsilo verdichtet wurde, sogar unerheblich, ob es regnete, oder nicht. Danach würden sie die Pflanzenmasse in einer Folie luftdicht abdecken und in einem Erd-Silo, bis zum Verbrauch lagern. Hoffentlich klappte das auch mit der milchsauren Gärung, sonst würden die armen Kühe, das nach Essigsäure schmeckende Futter fressen müssen. Früher hatten sie es besser gehabt. Sie waren den ganzen Sommer über auf der Weide gewesen, aber dafür hatte ja niemand mehr Zeit und Platz – leider.
Heute sollte er den bereits gehäckselten Mais, der abgedeckt, in einem Fahrsilowagen am Ackerrand stand, zum Erd-Silo zu bringen. Die Söhne waren noch unterwegs, im Nachbarort den Mais abmachen und das Erd-Silo vorbereiten, deswegen war er als Erster am großen Feld angekommen.
Hier in Mosbach, war zum Glück alles eben und so musste er sich nicht plagen. Die Söhne ließen ihn nur noch auf ungefährlichen Äckern und wenn Not am Mann war, helfen, weil sie ihn mit seinen 79 Jahren für zu tüdelig hielten, um schräge oder unebene Äcker zu befahren. Wenn er ehrlich war, riss er sich auch nicht mehr darum. Zu gut war ihm noch sein letzter Sturz in Erinnerung, als er beim Holz abfahren im Wald, den Traktor umgeworfen hatte und um ein Haar darunter geraten wäre. Dann wäre er jetzt ganz sicher nicht mehr hier, um mit seinem geliebten, alten Bulldog, leichte Hilfsarbeiten zu verrichten. Er seufzte schwer und fuhr an den Ackerrand. Dort ließ er den Traktor stehen, ging an den zwei bereitstehenden vollen Silowagen vorbei und ein Stück um das Feld herum, auf dem die Hälfte Mais noch stand. Das machte er immer so, aus alter Gewohnheit. Seine Söhne würden später sicher weiter den Mais abmachen und häckseln wollen.
Einige Male schon, hatte er dabei Wildschweine aufgestöbert und einmal war ihm sogar ein Reh, mit halbwüchsigem Kitz, entgegengesprungen. Aha, dachte er selbstgefällig, im guten Gefühl, recht gehabt zu haben mit seiner Vorsichtsmaßnahme, die seine Söhne immer nachsichtig belächelten. Eine mannsbreite Spur führte vom Feldweg aus, hinten in den Acker hinein. Vorsichtig bog er darin ein und lief ein Stück auf den niedergetretenen Maispflanzen entlang. Komisch , dachte er, das sieht gar nicht aus, als hätte es ein Wildschwein oder Reh verursacht .
Der Trampelpfad beschrieb eine leichte Kurve und von weitem schon, sah er etwas Seltsames auf dem Boden - fast wie ein Frauenfuß sieht das aus - dachte er erschrocken. Aufgeregt rannte er los und zog dabei automatisch das Handy aus der Tasche, ohne das ihn seine Frau nirgends mehr hinließ, seit er vor einem halben Jahr einen Schlaganfall gehabt hatte. Außer leichtem Stottern und ab und zu Wortfindungsstörungen war zum Glück nichts zurückgeblieben. Er wählte zitternd ihre Nummer, dann war er auch schon an dem merkwürdigen Objekt angelangt.
Entsetzt erkannte er, dass der Frau, die da makaber auf dem Boden sitzend drapiert war, nicht mehr zu helfen war, dann sank er vor ihr zu Boden.
Die Stimme seiner Frau am Telefon, hörte er bereits nicht mehr.
Magda war gerade am Höchster Polizeirevier angelangt und öffnete die Heckklappe, um ihren Riesendackel Fränzchen herauszuheben. Der sah sie freundlich an, bevor er einen Schritt nach vorn trat, damit sie ihn besser umfassen und herunterheben konnte. „Du wirst auch immer schwerer, mein Butzelchen,“ schimpfte sie liebevoll mit ihm. Dabei konnte er gar nichts dafür – er fraß schließlich nur, was ihm Magda und ihre Mutter Rosi, vorsetzten. Magda zauste ihm liebevoll das Köpfchen und marschierte mit ihm zum Eingang des Reviers, als ihr Telefon klingelte.
Eine Frau schluchzte aufgeregt: „Magda, bist du´s? Ich brauche deine Hilfe, schnell!“ „Ganz ruhig,“ sagte Magda automatisch mit ihrer beruflichen Beruhigungsstimme. „Wer spricht denn überhaupt?“
„Hier ist eine Freundin deiner Mutter, die Andrea Reining, aus Wilschenumscht! Moim Monn is wos bassiert!“ Vor Aufregung verfiel sie in ihren Dialekt. „Ich komme,“ antwortete Magda, ohne zu überlegen. „Wo ist er denn?“ „Er muss uffm Acker soin, in Moarsbach, des is doch Hesse, do deffste doch ermitteln!“ Magda war inzwischen im Revier drinnen und Fränzchen hatte sich schon in seinem Körbchen niedergelassen. Sie stellte das Telefon laut und winkte Ben zu sich. „In Mosbach,“ wiederholte Magda geduldig. „Und wo in Mosbach?“ Die Frau schluchzte noch mehr.
„Wenn de von Wilschenumscht kimmst, fährste links, Rischdung Woldrond. Do soin e poar Maisäcker, du musser soin. Er hott geruffe, do is e douri Fraaa, donn hou isch en stehne hearn un en Plumps un donn nix mej.“ Magda brummte: „Wir kümmern uns, bleiben Sie ruhig,“ dann legte sie auf.
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