Georg Hermann - Jettchen Gebert
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Die Geschichte führt in bürgerlich-jüdische Kreise Berlins zur Zeit des Biedermeiers. Henriette verbringt eine unbeschwerte Jugend im Haus ihres Pflegevaters Salomon. Sie spürt die geistige Enge ihres Elternhauses erst, als sie dem träumerischen Literaten Kößling begegnet und sich zu ihm hingezogen fühlt.
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Die Fensterflügel standen jetzt halb offen, die Mullgardinen wehten und bauschten sich leise, und der bittere Duft der jungen Nußblätter vom Hof, der jetzt schon halb im Schatten lag, kam mit dem Luftzug ins Zimmer herein. Jettchen saß ganz still, kein Laut kam von draußen, und nur hin und wieder gluckste der Goldfisch im Wasser. Jettchen war unmutig. Nicht gerade mißgestimmt, aber sie wußte nicht so recht, wohin mit ihren Gedanken. Das tauchte auf und schwand wieder, ohne feste Formen anzunehmen. Sie fühlte etwas wie Verlassenheit, wie Unzufriedenheit, fühlte eine Einsamkeit und Fremdheit zu Haus und Menschen, mit denen sie nun schon über zwei Jahrzehnte hier verbunden war –, oder vielleicht immer? Sie erinnerte sich nur noch in Träumen, daß es einmal anders gewesen. Sie sah sich um. Nichts im Zimmer schien ihr freundlich gesinnt; weder das Bett noch das Sofa, noch die Stühle an der Wand. Jettchen hatte das Gefühl, als ob sie hier zu Gast wäre, auf Logierbesuch. Nur die kleine Servante da, die Sächelchen darin, die Porzellanpüppchen und die Tassen und die paar Töpfe am Fenster und die paar Bücher da unten – eine Freundesschar, die ihr langsam in den letzten Jahren Onkel Jason zugeführt hatte – da er nicht für ihr leibliches Wohl sorgen konnte, war er um ihr seelisches und geistiges doppelt bemüht ... Das gehörte ihr ganz, war ihr gegrüßt und vertraut. Und auf der niederen Servante das zierliche goldige Pappkästlein von kunstvoll durchbrochenen Wänden mit einem Spiegelchen als Boden und einem durchscheinenden Glasbildchen als Deckel... dies Kästchen, mit allerhand Andenken darin – dem Lorgnon und dem Siegelring vom Vater, einem launigen Glückwunsch von Jason, der Locke einer Mitschülerin, einer Nadelbüchse von der Mutter, einer Feder von ihrem selig verblichenen Kanarienvogel und hunderterlei bunten Krams, der sonst für niemand in der Welt Wert hatte –, das gehörte ihr. Und ihre Schönheit gehörte ihr, Gesicht, Haare, Gestalt, alles an ihr bis zur Frische ihrer Haut. Das war etwas, das sie allein besaß. Sie war nicht stolz auf ihre Schönheit, aber sie liebte sie wie eine gute Freundin, bei der uns Lob und Wohlgefallen, das sie einheimst, fast so berührt, als ob es uns selbst beträfe.
Plötzlich stand Jettchen auf, als ob ihr etwas einfiele, nahm vom Tisch die beiden Veilchensträuße, sah sie sich genau an, prüfte sie, band dann den einen auf, ging zur Servante, nahm das Kästchen herunter, stellte es vor sich hin und sah lange auf das Bildchen im Deckel. Das waren zwei Mädchen unter einem lichten Himmel. Eine in Rosa, eine in Hellblau, in einem Garten. Die in Hellblau kniete und brach große Zentifolien vom Strauch, und die in Rosa daneben warf sie in ihr Körbchen – von oben herab. Jettchen sah eine Weile auf das Bild, und dann öffnete sie den Deckel, der in Seidenbändern straff zurückfiel, hob den Arm hoch – wie das Mädchen in Rosa. – und ließ die Veilchen ganz langsam durch die Finger rieseln in das goldene Körbchen hinein. Sie spürte jedes einzeln zwischen den Fingerspitzen. Die violetten Blüten zwängten sich in Spalten und Ritzen und blieben hängen zwischen Lorgnon, Nadelbüchse, Briefen, Wunsch, Federn, Locken und Notizbüchlein. Ein paar jedoch fielen hindurch bis auf die Spiegelscheibe des Bodens – und da lagen sie nun und betrachteten ihre eigenen blauen Blättchen.
Jettchen schloß das Kästchen, still, leise lächelnd, nur ein Vorüberhuschen, ein Wetterleuchten von einem Lächeln war das, und stellte dann das Kistchen feierlich und langsam wieder oben auf die Servante, wo die Luft durch sein goldiges Gitter zog und den süßen Geruch der einzelnen lockeren Blüten, der jetzt stärker war, als sie ihn vordem im Sträußchen aushauchten, durch das Zimmer trug. Und dann zog Jettchen unten aus ihren Büchern ein kleines zerlesenes Heftchen heraus, in einem Umschlag von marmoriertem Papier: ihr Vogelbuch. Es handelte von der Aufzucht und der Pflege der Kanarienvögel nebst einem Anhang über Krankheiten und das sachgemäße Anlegen einer Hecke. Das Büchelchen war im merkwürdigsten Deutsch geschrieben, voller Sprachfehler. Im Dasein Jettchens jedoch hatte es eine seltsame Aufgabe zu erfüllen. Es war wie ein Amulett für sie, es feite, es spendete ihr Beruhigung, Trost; selbst wenn sie traurig war, vergaß sie es darüber. Und so schlug es auch Jettchen jetzt wieder auf und las vielleicht zum hundersten Male: »Acht Wochen nach der Begattung legt das Weibchen die bläulich zartschaligen Eier im Neste.« Und Jettchen ließ dabei ihre Gedanken, wer weiß wohin, wandern.
Dann kam Tante Rikchen herein und sagte, daß Jettchen für den Abend alles nur gut zurechtmachen sollte – sie solle ja nach dem Hecht sehen; sie selbst würde noch etwas ausgehen und einiges mitbringen, auch wolle sie bei Weise einen Apfelkuchen zum Nachtisch bestellen. »Trotzdem sie eigentlich nicht wüßte, für wen das vielleicht nötig wäre«, fügte sie hinzu, um mit dem »Letzten« ohne Wort und Widerschlag das Feld zu räumen: – aber nicht mehr im Morgenrock und Häubchen, sondern aufgetakelt und in vollem Staat. Zu der blauen Robe hatte Tante Rikchen einen gelben Türkenschal um die feisten Schultern gelegt, und dazu hatte sie ein ähnliches Tuch um den Kopf gebunden und in das Haar hineinfrisiert, das ihr mit einem flatternden Ende vorn über die eine Schulter hing. In jungen Tagen hatte ihr diese Mode wohl angestanden, aber heute schien es nur mehr eine Art Maskenscherz von ihr zu sein, sich so zu kleiden und wie die Madame Staël mit hohem Turban als echte Haremstürkin die Spandauer Straße und Königstraße zu durchziehen.
Jettchen stand auf, suchte im Spind unter ihren Kleidern und beschaute ein helles von allen Seiten, ehe sie es säuberlich auf dem Bett ausbreitete. Dann stellte sie ein Kästchen daneben und ging über den Flur in das gute Zimmer.
Das war noch verdunkelt, die Gardinen waren so dicht vorgezogen und zugesteckt, daß durch die Spalten nur dünne Lichtstrahlen rieselten, fein wie blonde Haarsträhnen. Ein paar weiße Überzüge leuchteten matt aus der grünen Dämmerung, und der orientalische Geruch von welken Rosenblättern, der aus den vier dickleibigen Chinatöpfen emporquoll, legte sich Jettchen auf die Brust. Jettchen schlug die Gardinen zurück, öffnete die drei Fenster, die nach außen kreischend aufschlugen, und der helle Nachmittag sah erstaunt in den langen Raum. Die Wände waren hier mit mattgrüner, leichter Seide bespannt, von der man das Licht fernhalten mußte, da sie schon ohnedies halb verblichen war. Um die weiße Decke zog sich eine schmale Goldleiste, und aus zwei gemalten Rosetten hingen Kronen aus Holzbronze mit je sechs Lichten, die schief und schräg in den Armen saßen wie die Bäume nach einem Windbruch.
Wenn Jettchen sich hochreckte, konnte sie gerade heranreichen, und sie richtete eine Kerze nach der anderen aus, bis sie alle ihrem innersten Wesen gemäß kerzengerade und gleichmäßig von den goldenen, gebogenen Armen emporstrebten. Dann streifte Jettchen vorsichtig die weißen Bezüge von den Möbeln und dem Sofa. – Sessel und Stühle schienen von der Hülle befreit sich zu dehnen, als ob sie vom Schlaf erwachten. Es waren weiße Möbel mit blitzenden Widerscheinen auf dem harten Lack. Sie spiegelten sich hell auf dem braunen, gebohnten Fußboden. Alle Formen an ihnen waren gerade, dünn und zierlich. Nur die Seitenlehnen an den Sesseln und an den beiden kleinen Bänken waren Schwanenhälsen nachgebildet ... der gebogene Hals weiß, der Kopf golden, stumpf golden wie die Überzüge der flachen harten Polster neben ihnen, stumpf golden wie das zarte Rohrgeflecht in den Lehnen. Stück für Stück stäubte Jettchen vorsichtig ab. Das Mädchen würde es doch nicht so gut gemacht haben. Sie säuberte auch alle Tassen und das Silberzeug in dem hohen Eckschrank.
Auf dem Konsoltischchen zwischen den beiden Fenstern stand unter dem Spiegel im Glasgehäuse eine Uhr, bewacht von einem bunten, schnurrbärtigen Porzellantürken in Pluderhosen zwischen zwei Chinatöpfen. Der widmete sich Jettchen mit besonderem Eifer. Und die andere Uhr am zweiten Pfeiler auf einem gleichen Tischchen unter einem gleichen Spiegel zwischen den gleichen Töpfen, eine Uhr aus Goldbronze, über der Amor seinen Pfeil schärfte, um sie mühte sich Jettchen mit fast noch größerer Sorgfalt. An einer Stelle rieb sie fünf Minuten lang den blank gebohnten Fußboden, weil er ihr gerade da nicht blank genug erschien. Nur ein geschärfter Sinn konnte hier einen Unterschied zur Spiegelglätte der Umgebung wahrnehmen. Sie gab den Gummibäumen und den Palmen auf dem Blumentisch Wasser, putzte jede Taste des braunen Tafelklaviers – es war eine Freude, sie so herumhantieren zu sehen –, und bei alledem sang sie mit kleiner, angenehmer Stimme:
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