Georg Hermann - Jettchen Gebert
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Die Geschichte führt in bürgerlich-jüdische Kreise Berlins zur Zeit des Biedermeiers. Henriette verbringt eine unbeschwerte Jugend im Haus ihres Pflegevaters Salomon. Sie spürt die geistige Enge ihres Elternhauses erst, als sie dem träumerischen Literaten Kößling begegnet und sich zu ihm hingezogen fühlt.
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Indes war Ferdinand auf Jettchen zugetreten, hatte sie umgefaßt und ihr zwei Küsse gegeben, rechts und links auf jede Backe einen. Jason küßte Jettchen nie. Ferdinand tat es stets. Er küßte Jettchen, wo er ihrer ansichtig wurde, zum guten Tag und zum Abschied, beim Mahlzeitsagen und zwischendurch. Er hielt das für sein onkelhaftes Recht und ließ es sich nicht verkümmern. Daß dem Recht auch irgendwelche Pflichten gegenüberstanden, daß es erworben werden muß, davon gab es bei ihm nichts. Er erzählte zwar Jettchen immer, wie sehr er ihren Vater, seinen Bruder, geliebt hätte, aber daß er einmal, gerade das eine Mal, wo es darauf ankam, diese Zuneigung zu beweisen, die Achseln gezuckt und die Hand auf die Tasche gehalten, davon schwieg er. Aber er hätte Jettchen damit auch keine Neuigkeit erzählt.
Tante Minchen trat hinzu.
»Jettchen, – laß dich mal ansehen! Gott, was haste dich fein gemacht! Was kost' der Linon? – Und von wo kaufste den?«
»Bei Salomon Gebert & Co., Tante. Hier gleich unten parterre links.«
»Schelmchen! Ich glaube aber, für mich wär' das nichts mehr. Es ist doch zu jugendlich für mich. Vor zehn Jahren hätt' ich noch so gehen können, aber heute bin ich doch nu 'ne alte Frau geworden. Aber du, Jettchen, du siehst hübsch drin aus, – wirklich schön! Es ist 'ne Freude, dich so anzusehen. Ganz einfach. Du brauchst dir nicht tausenderlei umzuhängen wie deine dicke Tante Hannchen. Einen hübschen Menschen mißkleidet eben nichts. – Haste schon von Minna gehört? Hab' ich dir schon erzählt? ... Komm ich doch gestern 'raus, steht doch das Stück von e Mädchen halbnackt in meine Küche und wascht sich!«
Da trat Jason zu Jettchen.
»Gott, Mädel, du siehst ja aus wie die Schönheit vom Lande beim Erntekranz ... mit deinen goldenen Ähren!
Die Städterin droht euch Dirnen den Krieg,
Und doppelte Reize behaupten den Sieg.«
Stichelte er lustig.
Tante Hannchen trat zu ihnen.
»Tag, Jettchen, ist das das Neue?« Aber sie kam nicht weiter in der Unterhaltung, denn sogleich belegte sie Tante Minchen mit Beschlag.
»Hab' ich dir schon erzählt von Minna? – Ja, also, komm ich gestern 'raus, steht doch das Stück halbnackt ...«
Und hier fand Tante Minchen die erste geduldige Zuhörerin.
Kößling war immer noch bei Salomon, der auf ihn einredete. Kößling blickte verstohlen und verwirrt zu Jettchen hinüber, die er halb vom Rücken sah, mit den weißen Schultern, mit dem schlanken Hals und der hohen Frisur. Gerade noch so sah er sie, daß er einen Teil von Kinn, Wange, Augen und Stirn umfassen konnte, an denen der Kerzenschimmer vorbeischoß und sie mit dünnen, goldenen Linien umzog. Schön und breit kamen die beiden Schultern aus dem Ausschnitt des Kleides, überspannt von zwei weißen, goldbestickten Achselbändern. Kößling war verwirrt und nicht so recht bei der Sache. Er hörte nur halb hin, wie Salomon von Boucher erzählte, dem Sokrates der Violinisten, wie man ihn nannte. Er hätte ihn noch gehört. Es wäre göttlich gewesen. Boucher hätte die Geige sogar auf dem Rücken gehalten und die Air von Bach gespielt. Mancher kann das nicht so, wenn er die Geige vorn hält. Er wisse nicht, was sie jetzt mit Liszt hermachten; ganz verdreht seien die Leute. Und nun die Frauen erst! Liszt wäre gewiß begnadet, aber er für sein Teil zöge Thalberg vor. Er wäre noch aus der Mozartzeit, und wenn er den Don Juan auch nicht so gut wie Bluhme gesungen hätte, er hätte eine ganz nette Stimme gehabt in seiner Jugend, und nur dadurch hätte er auch seine Frau kennengelernt und bekommen.
All das ging Doktor Kößling hier hinein und da hinaus. Kößling fühlte sich in seiner Umgebung nicht recht wohl, denn er erkannte sofort, daß es zwei Welten seien, seine und jene, und daß es nichts gäbe, worin sie sich berührten. Die hier hatten sich eben mit dem Leben als Tatsache abgefunden – wo und in welcher Gestalt es ihnen immer entgegentrat. Sie waren so beleidigend zufrieden alle. Was fehlte ihnen auch? Sie hatten genug, und sie wollten nicht mehr. Essen, Trinken, Musik, Literatur, alles reichte für das Haus hin. Die Unzufriedenheit, die Lebensangst, die ihn trieb, Glück und Stachel zugleich, war jenen fremd. Warum nur war er hierhergekommen?
Da zupfte Tante Rikchen Onkel Salomon, er möchte einmal kommen. Der entschuldigte sich, und Kößling stand allein da.
Auf Jettchen hatten sich Jenny und Wolfgang geworfen, die sich wie zwei Kletten rechts und links an sie gehängt hatten; und das sehr kleine, alte Fräulein mit dem Strickzeug und den Pudellöckchen versperrte ihr schnabbernd den Weg.
Jettchen stand lächelnd zwischen den dreien, die sie hoch überragte, und sah zu Kößling herüber, als ob sie ihn um Befreiung bäte.
Onkel Eli war indes auf dem Sofa leise eingenickt und saß, mit dem Kopf pendelnd, mit offenem Mund – während Tante Minchen still und treu seinen Schlummer behütete.
Der Schwede sprach mit Ferdinand, der so viel Schwedisch konnte wie jener Deutsch; und jedem entgingen die Spitzen und Feinheiten in der Rede des anderen. Sie bemerkten das nicht. Denn man pflegt doch nur gern sich selbst zuzuhören.
Jason wurde durch Tante Hannchen festgehalten; aber er machte sich los, als er Kößling allein sah.
»Na, Kößling, wie gefällt's Ihnen hier? Nicht wahr – ganz nette Leute? Nur einen Fehler haben sie: sie nehmen sich selbst und untereinander so furchtbar wichtig und ernst. Sie legen all ihren Angelegenheiten eine hochpolitische Bedeutung bei. Sehen Sie da, meine Schwägerin da drüben, die Frau von meinem Bruder Ferdinand. Sitzt sie nicht da in ihrem Stuhl – wie Exzellenz bei Boucher? Und dabei hat sie nichts, gar nichts weiter in die Ehe gebracht wie einen Magenkrampf ins Schnupftuch gebunden. Und selbst das Schnupftuch war schon ein bißchen geflickt.«
Kößling lachte.
»Ein Berliner Witz ist doch mehr wert als 'ne schöne Gegend, sagt schon Hegel.«
»Sehen Sie da drüben meinen Bruder Ferdinand? Der da. Na, wir sehen ja alle gleich aus. Nicht wahr, das leibhafte Philistertum meinen Sie! Dabei, Doktor, der ist noch heute ein Durchgänger wie nur einer. Hören Sie, Kößling, wie wir zusammen bei Pinchen in der Klosterstraße wohnten, hat er, wenn er abends nach Hause kam, schon immer im Dunkeln auf seinem Schreibtisch getastet, ob nicht wieder die langen Briefe mit den Alimentenklagen daliegen. So einer ist mein Bruder Ferdinand gewesen.«
»Hören Sie mal, Herr Jason Gebert, Protektor der Musen und Grazien, ich schätze Sie sonst sehr, aber ich glaube, daß hier doch nicht der rechte Ort ist, um mich in alle Ihre Familienintimitäten einzuweihen. Ihre Nichte Jettchen guckt nämlich schon zu uns herüber.«
»Mädchen, komm her, mein Liebling!« rief Jason.
Jettchen kam zu ihm herüber aus ihrer Sofaecke, in die sie die drei gedrängt hatten. Die beiden Kinder zog sie mit, und jedes, Wolfgang und Jenny, muschelten sich mit schrägem Kopf an eine Seite zwischen Arm und Mieder hinein.
»Na, siehst du, Jettchen, ich habe ihn doch noch mitgeschleift; er wollte nämlich nicht. Sehen Sie, Kößling, das sind die Kinder von Ferdinand ... Junge, gibt man dir denn auch ordentlich zu essen? Wie siehst du denn aus«, sagte Jason und legte Wolfgang die Hand auf den Kopf. »Du mußt mal 'raus hier. Den ganzen Sommer. Na, – und was macht denn die Schule? Εστητι Εστητι Εστητι«
Das blasse Gesichtchen von Wolfgang wurde noch einen Grad ernster.
»Na, lassen wir das«, lenkte Jason ein. »Wozu immer vom Geschäft sprechen! Weißt du, wenn du mal nächstens zu mir kommst, kriegst du ein paar hübsche Bücher. Ich gebe dir, ›Hinkel, Gockel und Gackeleia‹. Also hol's dir mal.«
»Wann kann ich kommen?« sagte der blasse kleine Kerl und seine Augen leuchteten. Denn wie alle, die sich hier in dieser Welt nicht zurechtfinden können, lebte er in einer anderen, schöneren, in der es keine Prügel gab, keine unregelmäßigen Verben auf μι, ja, nicht einmal regelmäßige; und die Bücher, die er heimlich las, trugen ihm Bausteine zu dieser zweiten Welt zusammen, in der er Kulissen und Soffitten nach Wunsch und Willen verstellen konnte.
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