Georg Hermann - Jettchen Gebert
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Die Geschichte führt in bürgerlich-jüdische Kreise Berlins zur Zeit des Biedermeiers. Henriette verbringt eine unbeschwerte Jugend im Haus ihres Pflegevaters Salomon. Sie spürt die geistige Enge ihres Elternhauses erst, als sie dem träumerischen Literaten Kößling begegnet und sich zu ihm hingezogen fühlt.
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In allem war sie der Schwester ähnlich, nur daß sie ihre Herzensgüte nicht einzig auf die eigene Person beschränkte, sondern daß sie ihre drei Kinder, Max, Wolfgang und Jenny, noch daran teilnehmen ließ, und wenn sie bei Salomon und Rikchen zu Besuch waren, in sie hineinstopfte, bis sie kaum noch vom Platz aufkonnten, und sie immer wieder ermunterte, doch zuzugreifen und sich nicht zu genieren: Rikchen gäbe es gern. In ihrem eigenen Hause war Tante Hannchen keineswegs derart auf das leibliche Wohl ihrer Kinder bedacht und schickte sie manchmal mit einer simpeln Butterstulle zu Bett. Ihren Mann hatte sie wirklich auf dem Gewissen. Denn wenn Salomon und Rikchen sich auch häkelten, so hingen sie doch aneinander wie die Kletten; während Hannchen und Ferdinand wirklich wie Hund und Katz' lebten, und Ferdinand schon lange gewohnt war, alles, aber auch alles außer dem Hause zu suchen, was zu den Annehmlichkeiten des Ehestandes gehört.
Ferdinand stand in allem zwischen Jason und Salomon; im Alter, in der Größe und in der Wohlhabenheit. Er war nicht so intelligent wie Jason und nicht so philiströs wie Salomon. Er feierte die Feste, wie sie fielen. Er war nicht so adrett wie Jason und trug sich doch im Hause eigener als Salomon. Er verkaufte und verlieh Fuhrwerke, Phaethons, Landaulettes, Balards, und er hatte wie Onkel Eli einen Pferdeverstand; trotzdem einer das vor dem anderen nicht wahrhaben wollte, und Neffe wie Onkel von der Unkenntnis des anderen Sachverständigen auf diesem Wissensgebiet überzeugt waren.
Max war im Geschäft des Vaters, liebte es, den Grandseigneur und zukünftigen Chef zu spielen. Er war in einem schlimmen Alter, schlacksig, blaß, käsig und verpickelt. Auch sah er der Mutter ähnlich, mit seinen schwammigen, unklaren Zügen und hatte nichts von jener schönen, schlanken Rassigkeit, die bei allen Geberts in Kopf, Haltung und Gang steckte.
Wolfgang wollte das Griechisch auf dem »Kloster« nicht in den Kopf kriegen. Er war ein kleines, grünlichschlappes Kerlchen von vierzehn Jahren, gedrückt und verprügelt. Denn alle, Vater, Mutter und Max, die Lehrer in der Klasse, die Kameraden auf dem Schulweg, hatten sich über ihn das Züchtigungsrecht angemaßt. Der Junge war nicht schlecht von Wesen und Gemütsart. Wenig begabt, scheu und innerlich verzweifelt. Er fühlte sich nicht zugehörig zum Haus, zur Familie, zur Schule, zu den Stallungen, – einfach zu nichts fühlte er sich zugehörig. Nirgends glaubte er sich bodenständig oder heimatberechtigt.
Nur Jenny, die war wieder eine richtige Gebert. Dreizehnjährig, über ihre Jahre hinaus – geistig und körperlich. Sie hatte den Gebertschen Familienschnitt des Gesichts, das längliche Oval, die gerade Nase mit dem langen, an den Seiten scharf modellierten Rücken und die großen, mandelförmigen Augen mit den schweren Lidern. Auch hatte sie das starke, glanzschwarze Haar wie Atlas. Sie war schon ganz als Dame gekleidet, in rosa Gingang – freilich halblang. Sie fragte gleich, wo Jettchen wäre, denn sie liebte Jettchen mit jener verliebten Zuneigung, mit der sich kleine Mädchen an eine schöne Lehrerin zu hängen pflegen. Sie bewunderte sie; Jettchen erschien ihr als ein höheres Wesen, und sie bewahrte sich entwendete Bändchen und Haarnadeln ihrer Angebeteten auf, mit denen sie einen geheimen Kult trieb.
Als sie hereinkam, war Tante Rikchen plötzlich erstaunt und entsetzt, warum nur die Lichter angezündet waren. Vorher freilich hatte sie auf diesen Umstand kein Gewicht gelegt. Was das von Jettchen wohl bedeuten sollte, Gäste bei Talglichtern zu empfangen! Aber Jettchen war nicht da, um sich zu verteidigen, und Tante Minchen schwieg wohlweislich.
Die zwei Kinder krochen in die Fensterwinkel und drückten die Gesichter an die Scheiben. Jenny zupfte im Vorübergehen noch schnell und gewandt eine Hagebutte aus dem ziegelroten Berg, und nachdem sie sie eine Weile unauffällig in der geballten Hand gehalten hatte, warf sie sie geschickt mit einem Klaps vor ihr Kinn in den Mund. Ferdinand, Hannchen und Max nahmen auf den Stühlen, die an der Wand standen, Platz und saßen nebeneinander wie drei Pagoden. Ferdinand war ungehalten, daß es noch nichts zu essen gäbe, denn dazu und zum Whist wäre er hergekommen. Hannchen hatte viel Stoff zu Mitteilungen, ein neues Mädchen, Anschaffungen in Kleidern, rotem Glas und Porzellan, die Fragen, Schöneberg oder Charlottenburg für den Sommer. In Schöneberg wäre die Luft besser, während man von Charlottenburg doch leichter einmal hereinkäme.
Dann erschien Salomon. Er war über den Hinteraufgang heraufgegangen und hatte sich noch schnell umgezogen. Er hatte eine neue silbergraue Samtweste und eine Halsbinde aus schwarzem Atlas von dem Geschäft mit heraufgenommen und blendend weiße Vatermörder umgelegt. Er hatte jetzt etwas wie ein alter, ausgedienter Offizier: eine steife, ernste Liebenswürdigkeit, eine Art, sich zu geben, die man dem Männchen von vorhin mit dem Samtkäppchen und den Landkarten von Flecken im Rock nicht, zugetraut hätte.
Salomon hatte noch einen Geschäftsfreund gebeten, einen Einkäufer aus Stockholm, einen blonden, hageren Menschen, der wenig Deutsch verstand und zu allem, wonach man ihn immer fragen oder ansprechen mochte, »tak« sagte. Der kam noch und irgendeine Verwandte von Rikchen und Hannchen, ein sehr kleines, altes Fräulein mit drei Pudellöckchen an jeder Seite; – vertrocknet und spitz, unzertrennlich von ihrem Strickzeug, das sie in einem Beutel um den Leib trug und das sie seitwärts an der linken Hüfte hielt, wenn sie die Nadeln umeinanderlaufen ließ. Für wen sie all die Strümpfe strickte, war unergründlich. Sie versah ihren ganzen Umkreis damit. Und wenn ihr die Strümpfe für Wolfgang zu klein geraten waren, so fand sich immer noch ein Paar Beine in ihrer Bekanntschaft, dem sie paßten. Sie liebte Kinder über alles, küßte sie, wo sie sie antraf – was diese peinlich berührte –, und erntete als Dank für ihre Kinderliebe, daß die Gegenstände ihrer zärtlichen Huldigungen sich über sie lustig machten und, nachdem sie die Bonbons mit Behagen aufgelutscht hatten, irgendeinen lächerlichen oder schmerzhaften Schabernack für sie ersannen. Auch jetzt stürzte sie sich auf Wolfgang und Jenny, die entsetzt in eine Ecke flüchteten. Aber wie sie sich auch sträubten, sie entgingen ihrem Schicksal nicht.
Ferdinand, der sich das Hausrecht angemaßt hatte, war sehr ungehalten, wo wieder Jason bliebe und warum Jettchen noch nicht käme. Aber da hörte man schon draußen sprechen; und Jettchen in einem hellen Linonkleid, das mit goldenen Ähren bestickt war und zu dem sie ein Büschel goldene trockene Ähren im Haar trug – Jettchen, Jason und Doktor Kößling kamen. Ferdinand machte erstaunte Augen, wer dieses fremde Gesicht wäre; doch Salomon ging sofort auf Doktor Kößling zu, der befangen vor diesen Lichtern und Menschen fast noch in der Tür stehengeblieben war, und bat Jason, ihn vorzustellen.
Es freue ihn sehr, Doktor Kößling kennenzulernen, und er hoffe, es würde ihm in seinem Hause gefallen. Es ginge ganz einfach zu; geistige Genüsse könne er ihm nicht bieten, das sage er ihm gleich, – aber er hätte gewiß genug von dieser Ware und verzichte gern einmal darauf. Früher wären alle möglichen Literaten und Theaterleute gern in sein Haus gekommen. Saphir und Glasbrenner, drüben sein Nachbar der Angeli, die Wolffs, Rellstab und Liber. Aber jetzt sei es ganz still geworden. »Fragen Sie nur meine Schwägerin da, die wird Ihnen schon Bescheid sagen«, setzte er augenzwinkernd hinzu, auf ein fern zurückliegendes Vorkommnis anspielend.
Jetzt kam auch Tante Rikchen und musterte Doktor Kößling mit einem Blick, den nur Frauen haben, und der sich über tausend Dinge zugleich informiert, tausend Fragen verfänglicher Natur stellt und beantwortet.
»Willst du mich nicht auch mit dem Herrn Doktor bekannt machen, Salomon?« sagte sie ziemlich obenhin, und in dem Ton lag ihr festes und abgeschlossenes Endergebnis über Doktor Kößling, der schon angeklagt, verhört und verurteilt war, ehe er ein Wort zu seiner Verteidigung beigebracht hatte.
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