Georg Hermann - Jettchen Gebert

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Klassiker der Weltliteratur! eBooks, die nie in Vergessenheit geraten sollten.
Die Geschichte führt in bürgerlich-jüdische Kreise Berlins zur Zeit des Biedermeiers. Henriette verbringt eine unbeschwerte Jugend im Haus ihres Pflegevaters Salomon. Sie spürt die geistige Enge ihres Elternhauses erst, als sie dem träumerischen Literaten Kößling begegnet und sich zu ihm hingezogen fühlt.

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Jettchen Gebert

Georg Hermann

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Jettchen Gebert

Impressum

Vorwort

Man lasse mich hier eine Geschichte erzählen, einfach deshalb, weil es mich gelüstet, es zu tun. Aus keinem Grunde sonst. Ich will mich ganz in ihr verplaudern, mich darin einspinnen wie der Seidenwurm in seine eigenen Fäden. Nehmt es als Laune! Denkt, es ist ein Spielzeug, das er sich da zusammenbaut! Weiß Gott, weshalb! Aber – hört zu! Denn erzähle ich nicht diese Geschichte, so wird niemand sein, der sie euch erzählen wird, und sie könnte verlorengehen, könnte ungeschehen werden – und das wäre schade! Sie selbst nämlich, die an den Vorgängen Anteil hatten, werden nichts mehr von ihnen verraten. Keine Silbe darüber werdet ihr von ihnen vernehmen; denn sie sind ein wenig schweigsam, seitdem sie sich vom Geschäft dieses Daseins vor einigen Jahrzehnten zurückgezogen haben, um ungestört in behaglicher Selbstbeschaulichkeit auf den Tag zu warten, an dem mit Schnur und Meßstange Wege und Straßen durch die lärmumwogte Einsamkeit ihres heutigen Domizils gezogen werden, und man statt ihrer bescheidenen efeubezogenen Hügel, zwischen denen sich nachmittags die Kinder jagen, granitene Bordschwellen und Platten für den Bürgersteig zu Haufen schichtet. Es ist Sage geworden, das Leben all derer, von denen ich sprechen werde. Mehr noch – es hat sich in Nichts aufgelöst, sie sind, wie der Psalmist sagt, dahingegangen, als ob sie nie gewesen wären.

Und deshalb laßt mich von ihnen sprechen! Denn es ist eine Ungerechtigkeit, eine schreiende Ungerechtigkeit, daß etwas, das einmal gewesen ist, so glatt wieder in das Nichts zurücktauchen soll, daß nach uns ... nach unserer Anwesenheit an dieser zweifelhaften Stelle, kaum fünfzig, sechzig Jahre nach unserem Abgang von der Lebensbühne keine Seele mehr fragen soll, kein Huhn gackern, kein Hahn krähen. Leben wir dazu? Weinen wir und freuen wir uns dazu? Tragen wir die Ketten von eisernen Ringen und goldenen Gliedern, die unlösbar miteinander verhakt und vernietet sind, von Glück und Leid, nur dazu? Soll niemand wissen, was wir getragen haben? Warum soll nicht das Wort vom Leben Zeugnis geben? Warum soll nicht der letzte Hall von Menschen und Dingen aufgefangen werden? Warum nicht den Stein noch einmal mühselig bergan wälzen, ehe er für immer von der nächtlichen Tiefe der Schluchten verschlungen wird?

Welch eine Vorstellung verbindet ihr damit, wenn ihr – solltet ihr euch einmal in diese Ecke Berlins verirren – in den geschwungenen Buchstaben, aus denen schon längst die letzte Spur von Vergoldung gewaschen ist, entziffert, »daß unsere teure Nichte, Henriette Jacoby geb. Gebert, am 15. May 1812 das Licht sah und sich am 3. Oktober 1840 allhier zur Ruhe begab«? Welche sonst ... außer der, daß sie nicht dreißig Jahre wurde und daß es vielleicht mit ihrer Ehe etwas haperte, da ihrer als Nichte und nicht als Gattin gedacht wird? Und was sagt euch der Stein schrägüber, auf dem steht, »daß der ehrenwerte und geachtete Kaufmann Salomon Gebert, ein Muster der Nächstenliebe, am 3. May 1775 zu Berlin geboren wurde und ebenda am 10. September 1850 starb«? Was mehr ... als daß der Mann fünfundsiebzig Jahre wurde und vielleicht ein Verwandter jener Henriette Gebert war. Und wenn ihr neben ihm den Stein betrachtet, so meint ihr, daß die mit vielen Tugenden geschmückte Gattin, Friederike Gebert, geb. Jacoby, gewiß jahrzehntelang den gleichen Strang zog; und wenn ihr weiter auf dem Friedhof umherstreift, so reimt ihr euch vielleicht zusammen, daß Jason Gebert, der fünf Reihen dahinter seine bescheidene Wohnstätte fand, und Ferdinand Gebert, der unter einem ganz verwahrlosten Hügelchen seine alten gichtischen Knochen ruht, da auch irgendwie einmal mit zum Bau gehörten. Aber mehr werdet ihr von ihnen nicht in Erfahrung bringen.

Ich weiß mehr von ihnen und will es euch nun erzählen. Ihr seht nicht ein, warum ihr euch, die ihr mit eigenen Sorgen genug zu schaffen habt, noch um fremde Dinge kümmern sollt, und gar noch um solche, die über ein halbes Jahrhundert zurückliegen! Aber ich werde darauf keine Rücksicht nehmen. Ich bin darin wie eine Hausfrau, die es nicht liebt und nicht duldet, daß in ihrer Wirtschaft Reste verkommen; denn ob es nun Brot oder Menschenleben ist – es ist doch Gottesgabel

Georg Hermann

Jettchen Gebert

Es kann sich wohl kaum noch einer erinnern, wie damals Jettchen Gebert die Königstraße entlang ging. Staubwolken blies der Wind vom Alexanderplatz in die Königstraße hinein; denn es war so der erste wirklich schöne blaue Frühlingstag im Jahre. Gerade zwischen den Puppen der Königskolonnaden oben auf dem Dach, zwischen den hastig bewegten Steinfiguren zogen am Himmel weiße Wölkchen hin. In der Neuen Friedrichstraße, in den Gärten hinter der Mauer, wurden eben die Bäume rot und braun; Kätzchen pendelten an den Pappeln, und Blütentupfen überzogen selbst die feinsten Ästchen der Ulmen. Die Fliederbüsche, die sich über den Zaun bogen, hatten sogar dicke grüne Knospen mit zackigen Spitzen, die morgen schon aufbrechen wollten. Um den Turm der Parochialkirche aber flogen, sich jagend und taumelnd wie schwarze verliebte Schmetterlinge, die Dohlen; und die ganze Klosterstraße herunter standen die Planwagen vom Gänsemarkt ... große braune Pilze unter der weißen Sonne.

Die schmalen Häuser jedoch, die unter den rotbraunen Kappen der Dächer, rosig und hell angestrichen, mit ihren schlichten Püppchen von Stuck in der Sonne lagen, mit den Kellerhälsen und den Steinbänken daneben, mit den vielen kleinen blanken Scheiben im weißen Rahmen, mit den Spionen an den Fenstern jedes Stockwerks – sie standen da wie zwei Reihen Grenadiere, die Spalier bildeten und präsentieren, weil die Schönheit kommt.

Und in der Mitte auf dem Fahrdamm, auf dem holprigen Pflaster mit den Steinen, wie Kinderköpfe, zwischen den tiefen überbrückten Rinnen, die den Damm vom Bürgersteig trennten, da zogen mit Halli die Postwagen ... manche alt und verstaubt, manche blank und sauber ... hoch bepackt in die Welt. Und schwere Lastfuhren, gezogen von schweren Pferden mit klingenden Gehängen, die in die Zöpfchen der Mähne eingeflochten waren, sie rollten zur Stadt hinaus. An der Neuen Friedrichstraße aber stand mit einer Hornbrille auf der Nase vor seinem Karren ein alter Lumpenmatz und prüfte seine Leinenrestchen, die ihm die Kinder brachten, wichtig und würdevoll, umzwitschert und umschrien von hellen fordernden Stimmchen. Ja die Passanten mußten sogar hier und da ganz nahe am Rinnstein entlang balancieren, so weit auf den Bürgersteig hinaus standen die Felder blauer und roter Hyazinthen in weißen Tontöpfen, wie die Blumenhändler sie verkaufen.

Es kann sich wohl keiner mehr erinnern, wie an diesem Apriltag 1839 Jettchen Gebert die Königstraße entlang ging. Aber die Leute blieben stehen ... damals, und ein Auskultator, der vom Stadtgericht kam, sah ihr lange nach und schrieb dann unter dem Pseudonym »Eginhard« ein Sonett »an die Holde, die vorüberschwebte«, das in der nächsten »Eleganten Welt« abgedruckt wurde und zu den seltsamsten Vermutungen Anlaß gab. Ein Weißwarenhändler aus der Fischerstraße antwortete ihm darauf gleichfalls in Sonettform und beklagte – wohl zu Unrecht – die schöne Seele des Jünglings, umnachtet vom Wahnsinn einer sträflichen Leidenschaft.

War das ein hübsches Mädchen! Wie sie trendelte und ging auf ihren kleinen Schuhen mit den breiten Schnallen, ganz in Silbergrau, wie ein Frühlingsabend. Die drei Reihen von Volants am weiten Rock glitten, rauschten und zitterten. Die breiten Bindebänder der Schute flatterten ordentlich ... breite silbergraue Seidenbänder mit Rosenknospen drauf; und die langen Fransen des indischen Schals, den sie um die vollen Schultern trug, tänzelten bei jedem Schritt. Sie trug mattblaue Handschuhe, hatte ein Fischnetz in der Hand, einen Sonnenknicker und ein Täschchen, das eine schwarze Lyra in schwarzen Perlen gestickt zeigte – eine Art von Pompadour.

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