Georg Hermann - Jettchen Gebert

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Klassiker der Weltliteratur! eBooks, die nie in Vergessenheit geraten sollten.
Die Geschichte führt in bürgerlich-jüdische Kreise Berlins zur Zeit des Biedermeiers. Henriette verbringt eine unbeschwerte Jugend im Haus ihres Pflegevaters Salomon. Sie spürt die geistige Enge ihres Elternhauses erst, als sie dem träumerischen Literaten Kößling begegnet und sich zu ihm hingezogen fühlt.

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Jason sollte tranchieren, sagte aber, das würde er nicht tun: es wäre doch hier nicht wie in England, wo der Hausherr die Keule am Knochen fasse, sie fünfmal unter Geheul um seinen Kopf schwenke und dann jeden einmal abbeißen ließe.

Hannchen fragte erstaunt: »Ist das wirklich so?«

Ferdinand mußte wieder raten, wieviel der Braten wog, und Rikchen wurde fast doppelt so breit vor Stolz und Freude, als er ihn noch um zwei Pfund zu niedrig abschätzte.

Von jetzt an war die Stimmung weniger kriegerisch, denn eine gute Scheibe Braten pflegt weit beruhigender als ein Stück Fisch auf das Gemüt eines jeden Cholerikers zu wirken – und es waren hiervon zufällig einige beieinander.

Man sprach vom Theater, und Ferdinand sagte zu Kößling, er würde wieder ins Königsstädter gehen, den Tag, wo sie da kein Stück aus dem Französischen aufführten, und mit dem Schauspielhaus wäre es doch auch nichts mehr. Immer, wenn man denkt, sie werden »Nathan den Weisen« spielen, spielen sie ausgerechnet »Er requiriert« von Ludwig Schneider. Das einzige, was ihm gefiele, wäre das Theater in Steglitz, da könne man wenigstens ruhig rauchen. Und die Oper wäre jetzt nur noch ein permanenter Lärm; ohne Pauken und Trompeten und Elefantengetrampel ginge es gar nicht mehr. Gluck hätte das nicht gebraucht, und die Iphigenie wäre trotzdem ganz gute Musik. – »Oder ist vielleicht Mozart schlecht?«

Ferdinand sagte das in einem Ton, als ob Kößling selbst Nurmahal und Olympia geschaffen oder zum mindesten Spontini hierzu inspiriert hätte, während Kößling versicherte, hieran kinderunschuldig zu sein, da er als Verehrer Beethovens auf einem anderen Boden stehe.

Trotzdem Ferdinand auch hiermit nicht einverstanden war, so mußte er doch vorerst seine Einwendungen etwas zurückdrängen, weil zwischen Jenny und Wolfgang eine Meinungsverschiedenheit sich ausbreitete, die über dem Tisch mit bösen Blicken und unter dem Tisch mit Fußtritten sich kundtat. Denn Wolfgang behauptete, und nicht zu Unrecht, daß Jenny sich in die Gunst des Fräuleins mit den Pudellöckchen geschlichen und sie so bewogen hätte, ihn mit dem Kompott zu benachteiligen. Und es wäre doch keine Kleinigkeit, wenn man statt der eingemachten Mohrrüben, die man zu Hause bekäme, hier in gezuckerten Erdbeeren, schwarzen Nüssen und säuerlichen Quitten sich baden könne. Aber, wie das so geht, die höhere väterliche Instanz gab Wolfgang unrecht, ohne erst den Sachverhalt lange zu prüfen, und wollte den Frevler mit einem Katzenkopf vom Tische schicken. Nur dem mannhaften Eintreten Jasons gelang es, daß ihm wenigstens der Rest seiner Strafe erlassen wurde. Den Katzenkopf aber hatte er, und keine Gewalt der Erde hätte ihn ungeschehen gemacht. Aber Wolfgang war auch schon mit diesem Erfolg zufrieden.

Max hatte sich während der Tafel sehr zurückhaltend gezeigt und am Gespräch kaum teilgenommen. Nur, sobald von Literatur die Rede war, hatte er mitleidig gelächelt, denn er hielt sich für den kommenden Mann. Diese seelische Zurückgezogenheit war einzig einer erhöhten Anteilnahme gewichen beim Anblick des Hausmädchens, das mit bloßen rosigen Armen die Schüsseln herumtrug. Und seine ernsten, weltschmerzlichen Züge erhellten sich jedesmal, sowie sie wieder in das Zimmer trat.

Nun bemerkte Jason, daß er nicht mehr länger sitzen könne; man möchte in Rücksicht auf sein lahmes Bein und auf Ferdinands Magen die Session etwas abkürzen. Auch müßte Ferdinand sonst aus seinem Betrieb den Hebebaum herumholen lassen. Und Salomon sagte, Rikchen möchte Gnade vor Recht ergehen lassen und Kuchen, Obst und Speise und was sie sonst noch im Hinterhalt hätte, bis nachher versparen. Man würde es auch im guten Zimmer essen und sich bemühen, es nicht auf den frisch gehöhnten Fußboden zu werfen.

Und man ging herum und schüttelte sich die Hände und wünschte einander gesegnete Mahlzeit und noch sonst alles Gute, geradeso, als ob man etwas Besonderes getan hätte; und Ferdinand versäumte nicht, Jettchen auf natürliche Art den Mund zu wischen, was ja gar nicht nötig war, da sie es schon vorher mit der Serviette besorgt hatte. Jettchen aber ließ diese Prozedur über sich ergehen, so ungefähr, wie ein vernünftiger Mensch sich ruhig vom Zahnarzt behandeln läßt. Jedoch als Jenny an ihr hochsprang und nach einem Kuß haschte, war sie schon weniger spröde und drückte und herzte sich mit dem Kinde herum, daß es eine Freude war, es zu sehen.

Kößling hielt sich in der Nähe von Jettchen. Jason, der erst seine Schwägerin Hannchen beruhigen mußte und sie seines unverbrüchlichen Wohlwollens versicherte – denn es ist immer besser, man steht sich mit den Frauen gut, als man hat sie zu Feinden –, kam dann zu Kößling, der schon wieder allein war. Jettchen und Jenny waren nämlich in die gute Stube gegangen, die Lichter anzuzünden.

»Na, lieber Freund«, rief er, »wie fühlen Sie sich hier? Wenn die Menschen so gut wären wie das Essen – nicht wahr? Aber es ist nichts mehr; mit den Geberts geht's 'runter! Von uns ist schon keiner mehr das, was der Vater war. Es hat auch keiner mehr das Ansehen in Berlin; sie haben sich eben verplempert – meine Herren Brüder. Das sehen Sie ja an den Jungens. Was ist denn das für 'ne Gesellschaft? – Wie Braunbier und – –«

»Ich weiß schon, Herr Gebert, ich weiß schon!« fiel Kößling ein, da Jason wieder dabei war, seine Stimme zu heben. Aber der ließ sich nicht einschüchtern. »Keine Rasse mehr, gar keine Rasse mehr!« rief er. »Und alles nur durch diese verfluchten kleinen litauschen Pferdchen da.«

Da kam Tante Rikchen und fragte Kößling, ob er auch satt geworden wäre. Es gäbe nicht mehr viel. In ihrem Hause müßte sich jeder selbst bedienen. Sie hoffe, daß Kößling das getan habe, sonst wäre es eben diesmal sein eigener Schade.

Kößling versicherte, daß Madame Gebert keinen Grund hätte, zu befürchten, daß er den virtuosen Proben ihrer Kochkunst zu wenig Ehre angetan hätte. Da aber stieß Jettchen die Tür weit auf, stellte sich auf die Schwelle, so daß der Schein von den Kronen und von den Lampen hell an ihr vorbei in das Eßzimmer drang, und bat, man möchte doch hereinkommen.

Das tat man. Allen voran Onkel Eli. Auf dem Fußboden glänzten hundert Lichter, und die weißen Möbel spiegelten sich in dieser Glätte. Der weite, hellgrüne Raum mit seinen seidenbespannten Wänden war ganz von Kerzengold erfüllt, und alles sah schön blank, hübsch und freundlich aus. Die Uhren mit dem Pfeil schleifenden Amor und dem sentimentalen Türken tickerten geschäftig, und auf dem braunen Tafelklavier sammelte sich aller Schimmer und alles Blitzen. In der einen Ecke stand jetzt ein breiter Spieltisch, während auf dem Eßtisch und den Konsolen an der Wand umher die Tassen, die feinen zerbrechlichen Teetäßchen aufgestellt waren neben den Obstkörben von durchbrochenem, blätterüberranktem Porzellanwerk, und bei den silbernen Kuchenschalen mit stolzen Pyramiden aus Mürbekuchen.

Onkel Eli ging sofort auf die Kuchenschalen los, faßte bei ihnen Posto und nahm ein gelbbraunes Blättchen mit spitzen Fingern, dem er in gemessenen Zwischenräumen weitere folgen ließ.

»Ich esse gern Kuchchen«, sagte er zu Kößling, der an ihm vorüberging, um mit Jettchen zu plaudern – denn Onkel Eli fühlte sich genötigt, den Gast auch einmal ein wenig zu unterhalten. – »Wirklich, Herr Doktor, ich esse gern Kuchchen. Erstens bekommen se mir gut, ich kann sie noch am späten Abend essen. Zweitens schmecken sie mir gut – nicht alle zwar... aber die hier! – Und drittens sind sie billig. – Die hier zum Beispiel kosten mir gar nichts – nehmen Sie doch auch ein Kuchchen, Herr Doktor!«

Kößling sah erstaunt und belustigt dem Dauerlauf Onkel Elis zu. »Na, Herr Gebert! – hier hieß alles Herr Gebert –, »wenn sie Ihnen nur bekommen werden.«

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