Georg Hermann - Jettchen Gebert
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Die Geschichte führt in bürgerlich-jüdische Kreise Berlins zur Zeit des Biedermeiers. Henriette verbringt eine unbeschwerte Jugend im Haus ihres Pflegevaters Salomon. Sie spürt die geistige Enge ihres Elternhauses erst, als sie dem träumerischen Literaten Kößling begegnet und sich zu ihm hingezogen fühlt.
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»Wissen Sie, lieber Herr Doktor. Mürbekuchen kann man noch essen, wenn der Leichenwagen schon vor der Tür steht. – Und, wenn wirklich nicht«, setzte der Alte bedächtig hinzu, »schön – es soll mir also nicht bekommen! Dann habe ich eben noch mal Kuchen gegessen!«
Kößling war mit dieser Philosophie einverstanden. Es hätte sogar wenig gefehlt, so hätte er dem Alten auf die Schulter geklopft und ihm gesagt, daß in dieser Erkenntnis eigentlich die Quintessenz des irdischen Wohlbehagens läge; aber er besann sich und tat es nicht.
Die Gesellschaft schied sich schnell in einzelne Gruppen; in der einen Ecke spielten Ferdinand, Salomon und der Schwede Whist mit Strohmann, denn Jason war noch nicht zu bewegen gewesen, teilzunehmen. Dazu wäre er nicht hergekommen. Onkel Eli hätte ja auch mitspielen können, aber er spielte Ferdinand zu langsam. Eli überlegte immer eine halbe Stunde bei jedem Stich, und das machte Ferdinand kribblig, so daß man in Gefahr lief, er würfe die Karten gegen die Wand, wie er das schon öfter getan hatte.
Ferdinand war ein Spielgenie, er gab mit der Rechten und schrieb nebenher mit der Linken an; er holte aus seiner Karte heraus, was nur drin war, und rechnete nach jedem Spiel aus, wie es gewesen wäre, wenn der andere Herzen klein gezogen hätte und drüben dafür Karo kurz gesessen hätte. Er liebte es nicht, zu verlieren – dann konnte er unangenehm werden; aber er gab auch nie zu, daß er gewonnen hätte, das Spiel wäre nur immer sososo gewesen.
Drüben in der anderen Ecke hielt Tante Rikchen Cercle mit ihrer Schwester, mit Tante Minchen, dem alten Fräulein mit den Pudellöckchen, mit Max und Wolfgang, die nicht stille sitzen konnten und sich räkelten wie Zwickelfiguren Michelangelos, und endlich mit der Anwartschaft auf Onkel Eli, wenn es dem genehm sein mochte, seine Sinekure bei den Mürbekuchen aufzugeben.
Jenny wich nicht von Jettchens Seite. Sie hatte sie umschlungen und muschelte sich mit dem Kopf mal rechts, mal links an. Sie standen beide in einer Nische neben dem Spiegel beim Tafelklavier. Jason war bei ihnen, und Kößling strebte zu ihnen, denn es war nicht abzusehen, wann Onkel Eli sein Werk aufgeben mochte; auch würdigte er – ganz mit sich selbst beschäftigt – Kößling keiner weiteren Ansprache und verhielt sich ablehnend gegen dessen Versuche, eine Unterhaltung zustande zu bringen.
Also Kößling gab Eli auf und schritt zu den Büchern, die in einem Schränkchen an der Wand hingen. Seiner Gewohnheit gemäß studierte er die Titel der kleinen Lederbände, und zu seinem Erstaunen fand er manches darunter, das ihn reizte.
Salomon sah ihn bei dieser Beschäftigung, stand höflich einen Augenblick von dem Kartentisch auf und stellte sich zu ihm. »Na, Herr Doktor, Sie haben gewiß mehr Bücher. Sehen Sie hier, der Mendelssohn ist noch von meinem Vater.« Er nahm das helle Lederbändchen heraus, wies Kößling die zierliche Goldpressung und schlug es dann auf. »Sehen Sie nur, wie sauber das gedruckt ist und wie hübsch die Kupfer. Heute macht: das niemand mehr so. Und hier ist die erste Ausgabe vom Nathan. Wie finden Sie das jetzt mit dem Lessingdenkmal in Braunschweig? Sie sind doch Braunschweiger, sagte mir mein Bruder. Nicht? Unerhört, daß der König die Theatervorstellung verbietet! Na ja, Lessing kann zwar nicht so gut tanzen wie die Taglioni; aber einige Verdienste hat er doch immerhin; – das müßte man doch eigentlich zugeben. Und dann kennen Sie das hier? Den Lorenz Stark und den Thomas Kellerwurm? Das liest heute kein Mensch mehr, und ich versichere Sie, es ist reizend, geradezu reizend!«
»Sie haben da die Werke von Saul Ascher, Herr Gebert.«
»Ich habe sie nicht gelesen – ich lese sie auch nicht, aber man muß den Mann doch unterstützen.«
»So, meinen Sie?!« Das war Kößling so entfahren.
»Na, denn nicht«, gab Salomon zurück, »ich verspreche Ihnen, Herr Doktor, ich lese ihn nicht.«
»Salomon«, rief Ferdinand ungeduldig, »halt 's Spiel nicht auf!«
»Sie entschuldigen schon, Herr Doktor, aber die Pflicht ruft!« Mit diesen Worten verabschiedete sich Salomon. Aber er nahm sich vor, Ferdinand für diese Taktlosigkeit eins auszuwischen.
Doch auch jetzt kam Kößling nicht zu Jettchen herüber. Es war wie verhext. Denn Tante Hannchen verstellte ihm wieder den Weg und fragte, ob er musikalisch sei und ob er vielleicht nachher irgend etwas spielen möchte.
Kößling versicherte, daß er nicht musikalisch wäre, – er log es mit dreister Stirn, und daß er infolge dieser seiner mangelnden Gaben auch nicht spielen würde. Hannchen eskortierte ihn aber, ungeachtet seines Einwandes, zu Jason und Jettchen und empfahl ihn dort zur weiteren Bearbeitung.
»Jettchen, denke dir, der Herr Doktor will nicht spielen! Bitt' du ihn doch mal!«
»Wollen Sie uns denn wirklich nichts gönnen? Onkel Jason erzählt mir immer so viel von Ihrem Spiel.«
»Ach Gott, ich musiziere ja nur ein bißchen für mich – aber nicht gern und nicht gut genug für andere.«
»Na, Jason, dann singst du ein bißchen nachher«, schloß Hannchen und kehrte zu ihrem Cercle und zu der ungelösten Dienstbotenfrage zurück.
»Und – Herr Doktor Kößling, wo haben Sie denn so lange gesteckt? He?! – Man vermißte Sie. Schmerzlich wurden Sie sogar hier von irgend jemand vermißt. Sie mußten wohl statt dessen Onkel Elis Mürbekuchen nachzählen und buchen?«
So Jason. Jettchen stand dabei in der Fensternische, hoch, aufrecht, stand mit dem hellen Kleid gegen die weiße Füllung gelehnt, hatte die Arme, die vollen, bloßen rosigen Arme leicht gehoben und hinter den Kopf gelegt, den sie in den Nacken zurückpreßte. Und ihre Augen sahen an Kößling vorbei in den Saal, halb ernst und halb belustigt.
»Wollen wir nun Pfänder spielen?« rief Onkel Jason.
»Ach ja, ach ja, ach ja!« kreischte Jenny. Aber Jettchen hielt ihr ganz schnell den Mund zu, damit sich die Wolke des väterlichen Zorns, die, weiß Gott weshalb, schon wieder über den Kindern schwebte, nicht entlüde.
»Dich küsse ich auch so«, sagte Jason und zog die Kleine an sich, die das nicht ungern über sich ergehen ließ.
»Du bist ja auch 'ne kleine Gebert, und die da drüben « – er zeigte nach den Jungens, die sich auf den Stühlen räkelten – »das sind Jacobys.«
»Ach nein, Onkel, lieber nicht Pfänder, – musizieren wir ein wenig.«
»Na, wie du willst, Jettchen. Aber das braucht doch auch nicht sofort zu sein. Man stört nämlich damit ja doch nur die Unterhaltung.«
»Sagen Sie, lieber Freund, wie sind Sie eigentlich zu dem Schuß da gekommen?« fragte Kößling.
»Soll ich Ihnen das mal erzählen? Wissen Sie, ich rede nicht gern drüber. Aber wenn Sie wollen, so erzähle ich es Ihnen. Wir hatten da bei Großsieten biwakiert auf der nassen Erde. Kein Mensch hatte auch nur das Koppelschloß aufgemacht und die Patronengurte abgeschnallt. Die Gewehre in der Hand, schliefen die Leute um die kalten Feuerstellen, denn zwischen uns und der Hauptmacht war ein Regiment französischer Grenadiere eingeschoben. Wissen Sie, so wie 'n Keil in einen Holzblock.
Jede Verbindung war unterbrochen, und unsere Estafetten fingen sie ab wie die Hasen. Acht Stück hatten wir vom Vormittag an abgeschickt. Alle zwei Stunden einen, und die schliefen nun schon wohl alle schön und brav zwischen den Feldrainen oder den niedergerittenen Garben.
Ich hatte mich auch gemeldet. Ich war der neunte der Reihe nach. Verstehen Sie, Kößling, ich bin keine Memme. Und wenn sie vorher rechts und links von mir gefallen sind, dann habe ich mir gesagt, das könnte mir ja auch passieren, ebensogut wie denen da. Aber so ganz allein, ohne eine Seele, auf weitem Feld von irgendeinem Kerl da hinten, den man gar nicht sieht, vom Pferde heruntergeblasen zu werden, vielleicht Tage liegen, halb tot, ohne Wasser – ich kann nicht sagen, daß mich diese Aussichten freudig stimmten.
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