Georg Hermann - Jettchen Gebert

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Klassiker der Weltliteratur! eBooks, die nie in Vergessenheit geraten sollten.
Die Geschichte führt in bürgerlich-jüdische Kreise Berlins zur Zeit des Biedermeiers. Henriette verbringt eine unbeschwerte Jugend im Haus ihres Pflegevaters Salomon. Sie spürt die geistige Enge ihres Elternhauses erst, als sie dem träumerischen Literaten Kößling begegnet und sich zu ihm hingezogen fühlt.

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»Sie sind Braunschweiger?«

»Kennen Sie es, Fräulein.«

»Nein.«

Nun stellte sich Kößling zu ihr und begann zu erzählen:

»Es ist eine alte Stadt, Fräulein Jettchen, mit ganz engen Straßen und Höfen. Aber wenn Sie sie des Abends bei Sonnenuntergang vom Windmühlenberg aus sehen, dann ist sie wie ein Mohnblumenfeld so rot. Da habe ich manchen Nachmittag als Junge mit meinen Büchern oben gesessen und immer unten die rote Stadt gehabt, mit den vielen Giebeln und Türmen, ein Feld, ein einziges rotes Feld von Ziegeldächern! Es ist nicht das Leben da wie in Berlin. – Es ist so ruhig. Der Hof, das Theater, – nicht wahr? – Das ist alles. Mir ist es zu eng... ich konnte nicht dableiben. Ich hätte es da wohl zu etwas gebracht, ich hatte Protektion; aber ich konnte es nicht... ich bin nicht der Mann dazu. Lieber soll es mir in Berlin schlecht gehen als in Braunschweig gut!«

Da kam das Mädchen und bot Bier an und Brötchen, und das gab eine Pause im Gespräch.

Die Herren spielten immer noch, legten einen Rubber nach dem anderen auf, trotzdem die Lichter schon ganz niedergebrannt waren und rot zuckten und knisterten. Aber Ferdinand war im Verlust, und das mißfiel ihm.

Wolfgang war schon so müde geworden, daß er mit dem Kopf auf dem Schoß des alten Fräuleins mit den Pudellöckchen eingeschlafen war, die deshalb ganz stocksteif saß und sich nicht zu rühren wagte. Jenny hatte ganz kleine Augen bekommen, und selbst die Eierbrötchen machten ihr keine Freude mehr. Rikchen und Hannchen zogen über Jettchen her, warum sie sich bei den Herren hielte, – das wäre erzkokett von ihr. Aber Minchen nahm sie in Schutz und sagte, sie fände nichts dabei. Sie hätte es seinerzeit mit ihrem Eli ebenso gemacht. – Eli war jetzt ganz frisch und munter und plauderte mit den Frauen.

»Se spielen mit uns Schindluderchen, de Frauensleute, unser Lebelang. Vorgestern – meine Mine – sagt se, se will zu Goldmanns gehen, se haben sie zu e Tasse Tee eingeladen. – ›Minchen‹, sage ich, ›bleib da, – was willste bei dem Wetter? Ich lass' dir 'n ganzen Eimer voll Tee kochen, da kannste trinken, soviel du willst.‹ – Wer geht, is meine Mine. Erst hab' ich mich geärgert, dann hab' ich mich aber doch gefreut, wie se wieder da war, un es ihr nichts geschadet hat. Se spielen eben Schindluderchen mit uns, de Frauensleute. Wenn wer jung ist, tun se's; und wenn wer alt sind, erst recht!«

Hiermit waren Rikchen und Hannchen nicht einverstanden und meinten, es wäre eher umgekehrt. Sie wenigstens hätten gar keinen Einfluß auf ihre Männer. Aber Onkel Eli sagte, man sähe doch, daß das nicht wahr wäre. Sowohl Salomon wie besonders Ferdinand wären vor der Hochzeit die reinen Franzosen gewesen, und jetzt wären se ja noch ganz solide Bürgersleute geworden. Hannchen lächelte mitleidig. Aber da ihr das Gespräch vor ihrem Max peinlich war, ging sie zum Klavier, setzte sich auf den weichen kleinen Stuhl – sie saß darauf breit wie eine Flunder – und sang Casta diva, keusche Göttin aus »Norma«, während sie mit einem spitzen Finger irgendwie auf den Tasten herumstocherte.

Das war böse. Ferdinand fühlte sich dadurch beleidigt und gab seinem Eheweib halblaut zu verstehen, sie möchte doch den Mund halten; sie wären hier nicht unter sich, – was denn Doktor Kößling davon denken sollte! – Ferdinand war eben noch immer im Verlust.

Kößling dachte gar nicht über Hannchens Spiel nach, ja, er hörte vielleicht ihren Gesang nicht einmal. Er fühlte sich wohl in Gegenwart Jettchens, er erzählte ihr von Braunschweig, und sie hörte ihm zu. Er sagte, daß man so etwas wie den Rathausmarkt hier nicht hätte. Man verstände dort den Wackenroder... es wäre wie verzaubert, wenn man des Abends herüberginge und das feine Maßwerk der Lauben wie ein Brüsseler Spitzentuch aussähe. Hier wäre alles so neu, die Straßen, die Menschen und die Häuser, so gerade. Aber ganz Braunschweig sähe aus wie eine unordentliche Kommode und wäre dabei doch schön.

Er sprach und sprach. Jettchen stand vor ihm an dem Spiegel, hatte den einen Potpourritopf geöffnet, dem ein Duft entstieg, süß und scharf zugleich. Und sie wühlte mit der Hand in den Rosenblättern. Ab und zu aber hob sie den Arm und ließ die fein und leise raschelnden Blätter wieder in die Vase zurückrieseln.

Kößling sprach von Jugendfreunden, die er nie wiedergesehen, und dabei hatten sie sich geliebt wie Orest und Pylades, wie Leib und Seele. Und Jettchen sagte, ihr wäre es ebenso gegangen, und sie hätte noch Ergüsse der Liebe und Freundschaft auf dem Papier von eben denen, die sich nie mehr um sie gekümmert hätten, und die sie heute kaum ansprächen, wenn sie sie träfen. Ihre beste Freundin hätte einen Hauptmann hier von der Garde geheiratet, und da wäre nun natürlich an ein Zusammenkommen nicht mehr zu denken. Es wäre ihr manchmal ganz eigentümlich zumute, wenn sie in ihrem Stammbuch blättere.

Ob er das einmal sehen könnte? Ob sie vielleicht so gut sein würde, es ihm zu zeigen? Er hätte solche Lust, es zu sehen.

»Gewiß, ich werde es holen«, sagte Jettchen und ging.

Kößling stand allein.

Jason, der schon eine Weile um den Whisttisch herumgeschlichen war wie der Marder um den Taubenschlag, hatte sich endlich bequemt, den Strohmann in seiner schwierigen Tätigkeit abzulösen.

Jason ließ sich stets nur ungern bewegen, sich an den Spieltisch zu setzen, denn er kannte sich nur zu gut, und er wußte, daß, wenn er einmal an ihm saß, es noch weit schwerer war, ihn zu bestimmen, von ihm wieder aufzustehen. Sein Temperament ging beim Spielen mit ihm durch, und das Lehrgeld, das er in der Jugend gezahlt hatte, hatte ihn gewitzigt, Orte zu meiden, wo Karten fielen und Geld rollte. Aber hier bei diesem häuslichen Whistspiel, unter Brüdern – was konnte da schon Großes herauskommen?

Kößling stand allein.

Er hatte das Gefühl, als ob plötzlich die Kronleuchter ausgegangen wären. Es war mit einem Male fast dunkel geworden, wie die Tür sich hinter Jettchen schloß. Solange sie noch auf der Schwelle stand und er ihre weißen Schultern mit den goldenen Bändern darüber sah, solange er den Hals sah mit dem schönen Ansatz der schwarzen emporstrebenden Haarsträhnen, war es noch ganz hell und festlich gewesen. Und jetzt war es dunstig und trübe im Raum.

Kößling wollte einen Augenblick zu den Damen gehen oder zum Whisttisch, aber er besann sich und ging zu den Büchern. Und während es schien, als ob er die Titel studierte, schielte er nach der weißen Tür, ob sie sich nicht öffne.

Dann kam Jettchen wieder. Sie trug ganz unauffällig ein rotes, schmales Saffianbändchen in der Hand, und die Lichter auf der Krone zuckten plötzlich wieder auf – und der Raum war hell bis in die letzten Winkel.

Und nun standen sie beide niedergebeugt, die Köpfe ganz eng beieinander, am Klavier, und Jettchen blätterte langsam in dem Buch.

Eine Seite trug stets lange, feine Schriftzüge, und auf der anderen war ein Bildchen, eine Oblate, eine Silhouette, eine kleine Malerei, eine Haarlocke am seidenen Bändchen oder ein aufgeklebtes, gepreßtes Blümchen: »Vivons nous trois: vous, l'amitié et moi« – und drüben ein Vergißmeinnicht. –

»Wer ist das?«

»Ein Freund vom Onkel.«

Kößling gab es einen Stich durch und durch. Er hätte weinen mögen.

»Sehen Sie, hier ist sie – die Freundin. Karoline Ceestow. Sehen Sie das nette Tempelchen und die Bäume dahinter? Sie hat auf der Schule hübsch gezeichnet.

›Ich flehte nicht vergebens

Ums höchste Gut des Lebens,

Ums Freundschaftsglück für mich;

Der Himmel gab mir dich!‹

Ist das nicht, als ob man sich nie trennen wollte? Man sollte eigentlich so etwas nicht schreiben, denn es wird doch immer zur Unwahrheit...

Hier ist Hannchen Simon. Sie war so pathetisch und hat Schillers ›Laura am Klavier‹ in der ersten Klasse immer durch die Nase aufgesagt...

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