Georg Hermann - Jettchen Gebert

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Klassiker der Weltliteratur! eBooks, die nie in Vergessenheit geraten sollten.
Die Geschichte führt in bürgerlich-jüdische Kreise Berlins zur Zeit des Biedermeiers. Henriette verbringt eine unbeschwerte Jugend im Haus ihres Pflegevaters Salomon. Sie spürt die geistige Enge ihres Elternhauses erst, als sie dem träumerischen Literaten Kößling begegnet und sich zu ihm hingezogen fühlt.

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›Spinnet langsam, ihr Parzen, denn sie ist meine Freundin! Zur Erinnerung an deine dir ewig treue Johanna. Meyn Symbol: der fünfzehnte May!‹«

»Ach so – also der fünfzehnte Mai? Im schönsten Monat des Jahres und an seinem schönsten Tage! – Aber ich verstehe... jeder andere Tag wäre von der Vorsehung für Sie nur eine Beleidigung gewesen.«

Sie hatten die Köpfe ganz dicht beieinander, und Jettchen wurde rot wie Klatschmohn. Hinter ihr tuschelten Hannchen und Rikchen, und auch das Fräulein mit den Pudellöckchen war mit diesem Benehmen Jettchens keineswegs einverstanden; ja, sie war so erstaunt und erschrocken darüber, daß sie eine Masche fallen ließ, was ihr seit Monaten nicht passiert war.

»Wer ist das hier?« fragte Kößling. »Wer hat denn diesen kleinen Altar mit dem Amor daneben gezeichnet? Das ist ja so sauber wie ein Stahlstich!«

»Ach, das ist Onkel Jason«, sagte Jettchen und schlug schnell um.

»Wie hübsch er zeichnet! Darf ich es nicht noch mal sehen?«

»Onkel Jason wollte ja eigentlich Maler werden, aber sein Vater hat's nicht gelitten. Er hätte eben nachher Großvaters Geschäft weiterführen sollen, – dabei hätte er schon alle seine Fähigkeiten brauchen können. Der war nämlich Hofjuwelier, und all die Silbersachen, die Sie hier sehen – auch die drüben im Schrank –, die stammen noch von ihm. Aber da war Jason doch jahrelang krank mit seinem Bein, und währenddessen ist dann das Geschäft aufgelassen worden. Und Hofjuwelier wäre er ja auch nicht geblieben.«

»Darf ich es noch mal sehen?«

Jettchen schlug zurück, hielt aber die Hand auf die Schrift.

»Darf ich nicht auch lesen, was er für einen Vers eingeschrieben hat?«

Jettchen schob die Hand langsam ein wenig höher auf dem Blatt, so daß unter ihrem Daumen und dem langen, schmalen Zeigefinger mit seiner rosigen Nagelkuppe in reichgeschnörkelten, langen Zügen der Name Jason erschien.

»Und mehr darf ich nicht sehen?«

»Warum nicht«, sagte darauf Jettchen. »Es ist ja eigentlich auch nichts Böses bei. Es ist ja auch nur ein Scherz von Onkel gewesen.« Und sie schob langsam die Hand herunter.

Und beide lasen halblaut, Zeile für Zeile...

»Wenn Teufel beten, Engel fluchen,

Wenn Katz' und Mäuse sich besuchen,

Wenn alle Mädchen keusch und rein,

Dann hör' ich auf, dein Freund zu sein.«

Jettchen schlug damit das Buch zu. Und beide hoben die Köpfe hoch und lachten einander an.

»Dieses Poem werde ich mir merken«, sagte Kößling.

Jettchen schob das Buch vorsichtig auf eine Ecke des Fensterbrettes.

»Wir müssen auch mal zu den anderen gehen; sie reden schon über uns.«

Und sie gingen nebeneinander – fast hätten sie einander untergefaßt –, lustig und guter Dinge durch den Saal hin, dort hinüber, wo Tante Rikchen inmitten ihres illustren Hofstaates thronte.

Minchen sah ihnen entgegen.

»Sieh dir an, Hannchen, was für zwei schöne Menschen!« sagte sie halblaut.

Aber Hannchen schüttelte nur unwillig mit dem Kopf.

»Jettchen, de siehst doch aus heute, – zum Verlieben! Wie de Levinia!«

Jettchen und Kößling standen beide vor der kleinen hochschultrigen Tante Minchen, die wie ein veilchenfarbiges Miniaturgebirge auf ihrem Stühlchen hockte, und sahen lachend auf sie hernieder.

»Was lachen Se, Herr Doktor? Es ist durchaus keine Schande, wenn se so aussieht. De Levinia is doch Raffaels schönstes Gemälde!«

»Und du, Tante«, sagte Jettchen, »siehst in deinem neuen violetten Kleide aus: – wie das Veilchen, das im verborgenen blüht.«

»Schelmchen, ich bin doch 'ne alte Frau heute«, erwiderte die kleine Person und tat verschämt wie ein junges Ding von sechzehn Jahren. »Zu meiner Zeit bin ich auch sehr hübsch gewesen, – aber so hübsch wie du doch nicht. Ich hab' nicht die Figur gehabt... Du bist eben 'ne Gebert!«

»Herr Doktor, wie Sie spielen – göttlich! Sie können nicht glauben, wie ich für Musik schwärme!« sagte Rikchen mit einem seitlichen Blick, wie er ihr vor dreißig Jahren gut gestanden hatte, und lächelte Kößling an.

Jettchen war erstaunt über ihre Musikliebe. Denn in dem nun bald fünfundzwanzigjährigen Zusammenleben mit Tante Rikchen war ihr diese Eigenschaft der Tante völlig entgangen.

»Haben Sie sich gut unterhalten, Herr Doktor?« fragte Hannchen.

»Ausgezeichnet!«

»Schade, daß wir hier gar nichts von Ihnen gehabt haben!« fuhr Hannchen etwas spitz fort.

»Laß nur, der Herr Doktor wird sich mit dem jungen Volk eben besser amüsiert haben«, akkompagnierte Rikchen.

Jettchen standen die Tränen in den Augen, trotzdem sie das eigentlich erwartet hatte. Was sie nur immer von ihr wollten! Ihretwegen war er doch sicher nicht gekommen!

»Ich finde es ganz recht von Jettchen, daß sie den Herrn Doktor für sich genommen hat«, kam Tante Minchen ungeschickt, aber gutherzig zu Hilfe.

»Weibergeklätsch!« polterte Eli. »Se werden sich hinsetzen und sich von Minnas Bräutigam erzählen lassen! Hab' ich nicht recht, Herr Doktor, se spielen mit uns Schindluderchen, de Frauensleute! Sehn Se 'raus nach 'n Galgenberg! Was steht da angeschrieben? – Immer sind de Frauensleut schuld – immer de Frauensleute!«

Kößling verteidigte sich, so gut es ging. Denn er merkte wohl, daß alles auf Jettchen zurückfiel, die hier allein stand, und er beeilte sich deshalb, andere Gesprächsstoffe heranzuziehen. Er fragte, ob und wohin sie den Sommer gingen. Und damit war Tante Rikchen aufgezogen wie eine Spieluhr und leierte ihre Walze ab. Sie setzte Kößling alle Vorzüge der Rosinenstraße als der feineren vor der Berliner Straße ins beste Licht, nachdem sie vorher zwischen Pankow, Schöneberg und Charlottenburg Parallelen gezogen. Und sie sagte, daß sie in dieser Woche noch mieten wollte – sie schwankte nur noch zwischen drei Wohnungen, und sie hoffe, Herrn Doktor auch einmal bei sich draußen sehen zu können.

Hiermit war Kößling einverstanden.

Und nun erging sich Onkel Eli weitschweifig und mit einer Wichtigkeit, als ob er Reden an die deutsche Nation hielte, über Rührei und Spargel – mit einem Versenken in die Details der Zubereitung, mit der Erinnerung an gute und schlechte Spargeljahre, daß Kößling an Brillat Savarin dachte.

Dieses Manöver des alten Nußknackers brachte das Gespräch auf das Essen überhaupt, und Jettchen wunderte sich des Todes, wie Tante Rikchen ihrer Schwester die geheimen Kniffe und Pfiffe des Einmachens preisgab. Einer anderen hätte sie wohl ihre Erfahrungen nie anvertraut. Aber hier konnte sie sicher sein, sie wurden nicht mißbraucht. Denn Hannchen hatte eingemachte Nüsse, die vorher acht Tage im lauen Zuckerwasser wässern mußten und dann mit einer »sauberen« Nähnadel durchstochen werden mußten, bei ihrer Schwester Rikchen billiger.

Endlich taute auch Max auf und machte sich an Kößling mit einem literarischen Gespräch, in dem er Gutzkow einen Esel nannte und Eichendorff einen Faselhans. Vor Heine zeigte er Achtung, sagte aber, daß er sich jetzt auf Abwegen befände. Jedenfalls wäre Langenschwarz ein größeres Genie. Ob Kößling die »europäischen Lieder« von ihm kenne.

Kößling sperrte Mund und Nase auf. Ihm war bisher in literarischen Kreisen so manches Aburteilen vorgekommen, aber keines von so dummdreister Frechheit. Da Max durchblicken ließ, daß auch er sich schriftstellerisch betätige, so riet ihm Kößling, er möchte einmal etwas aus dem Englischen übersetzen; vielleicht Byron. Er lerne dadurch den Dichter kennen und wäre zu Selbstzucht in Form und Rhythmus gezwungen.

»Das habe ich schon getan«, entgegnete Max, zog die Stirn kraus und beschattete mit der Hand die Augen, »und man sagte mir – man sagte mir –, daß meine Übersetzung des ›Child Harold‹ sogar besser wäre wie die von Freiligrath.«

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