Georg Hermann - Jettchen Gebert

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Klassiker der Weltliteratur! eBooks, die nie in Vergessenheit geraten sollten.
Die Geschichte führt in bürgerlich-jüdische Kreise Berlins zur Zeit des Biedermeiers. Henriette verbringt eine unbeschwerte Jugend im Haus ihres Pflegevaters Salomon. Sie spürt die geistige Enge ihres Elternhauses erst, als sie dem träumerischen Literaten Kößling begegnet und sich zu ihm hingezogen fühlt.

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Ich stand also auf, geschlafen hatte ich nicht, ich bekam eine Tasche mit den Briefen umgehangen, es war noch grau, es dämmerte gerade und mich fror, mich fror scheußlich.

Erst ritt ich langsam, dann immer schneller, und es kam mir vor, als ob irgend jemand hinter mir auf dem Pferd säße und mir immer in den Hals bliese, und mein ganzer Rücken war kalt und naß. Ganz lautlos trabte mein Gaul durch die Sandwege. Im Nebel standen die Bäume am Weg, und ich weiß noch, auf den Feldern roch es wie frisches Brot vom überreifen Korn. Es hätte ja schon drin sein können, aber es dachte jetzt niemand dran, es einzubringen. Im Osten wurde dann der Himmel rot, ein langer roter Streifen im grauen Himmel, und die Wolken schichteten sich darüber, alle mit roten Rändchen. Ich sah danach und hatte wirklich Tränen in den Augen.

Guck du dir nur da die roten Wölkchen an, sagte ich mir, morgen siehst du sie nicht mehr. Das sprach ich so vor mich hin, so zehnmal – ganz sinnlos. Ich war damals eben ein junger Mensch. Aber wissen Sie, es geschah nichts, gar nichts. Einmal hörte ich drüben so etwas wie Stimmen und schlug rechts 'rüber einen Weg ein. Dann war ein Bauernhaus zwischen den Bäumen. Ich kam fast bis heran. Es schien belegt zu sein, und ich trieb meinen Mullah ganz leise einen Bach entlang hinter den Weidenhecken, um die noch der dicke Nebel lag.

Der Kerl saß aber immer noch hinter mir auf dem Mullah und blies mir ins Genick. Ich war jetzt ein und dreiviertel Stunden unterwegs. Es war inzwischen völlig hell geworden, man konnte mich sicherlich auf fünfhundert Schritt schon sehen; ich hielt mich deshalb möglichst hinter den Bäumen oder im Korn; eigentlich mußte ich auch bald an das Dorf herangekommen sein. Ich glaubte auch schon vor einer ganzen Weile irgendwie drüben Rauch gesehen zu haben, und mir war mit einem Male ganz leicht und froh zumute, daß ich so weit war. – – Halt! Drüben liegt ein Pferd im Acker! – Aufgedunsen und die Beine hoch! Und wie ich recht hinsehe, da sehe ich auch unter ihm eine Uniform liegen. Die Uniform kannte ich, ich trug selbst solch ähnlichen Rock auf dem Leibe. Sie können es mir glauben, ich hatte im Augenblick recht wenig Lust, dem Kameraden da Gesellschaft zu leisten.

Das Pferd lag aber mit dem Rücken nach mir zu. Also von meiner Seite aus hat man dich nicht weggeputzt, alter Junge! sagte ich mir. Von wo denn nur?! Ah so – von da drüben vielleicht, von den Sandhügeln her, die so friedlich gelb und rot in dem beginnenden Tageslicht liegen. – Also, Jason Gebert, halte dich lieber vorsichtig etwas links! Ist auch besser, denn weit drüben auf meiner Seite sehe ich nun schon unsere Truppen vor einem Flecken in der hellen Morgensonne in Aufstellung. Da muß ich hin! Weit ist das nicht mehr. Vielleicht noch an die fünfzehn Minuten scharfer Ritt!

Seltsam, was da mit einem Male auf dem Hügel aber für Dinge sind?! Wie solch ein brauner stachliger Kugelkaktus sieht jedes aus. Sechs, acht Pflanzen nebeneinander.

Ich sehe sie in regelmäßigen Abständen gegen die flimmernde erste Helligkeit, scharf und deutlich oben auf dem Hügelrand. Hagel und Wetter, wie die Hornissen in der Gegend aber fliegen. Schnurr – da ging mir solch ein Tier eben am Ohr vorbei. Surr – schon wieder eins. Und da rappelt's sich mit einem Male auf dem Hügel – gut, daß ich's weiß, das sind also hohe französische Grenadiermützen gewesen – bonjour, messieurs! Wenn ihr klug seid, schießt ihr mir ohne lange Vorrede das Pferd unterm Leib weg und dann komme ich zu Fuß bei Petrus an. Und wenn ich jetzt wende, dann weht mir nachher der Wind in den offenen Rücken+... und ich habe den Zug im Genick sowieso nie so recht vertragen können. Und wenn ich mich vorn aufs Pferd werfe, dann werdet ihr wohl 'ne hübsche Doublette schießen können.

Ob ich mir all das in dem Augenblick gesagt habe, weiß ich nicht mehr, glaube ich auch nicht. Getan habe ich das Rechte. Ich bin nämlich geritten, was die Eisen hergeben konnten. Wissen Sie, englisch, kerzengerade, stolz wie ein Spanier, als ob die ganze Sache mich überhaupt nichts anginge. Und ich habe nicht auf den Ort gehalten, sondern links darüber hinaus. Nie vorher und nie nachher habe ich so die Hornissen um mich summen und brummen hören, als ob ein ganzer Schwarm hinter mir her wäre. Die vorbei ist, kommt nicht wieder, habe ich mir gesagt, und die treffen soll, hörst du nicht mehr.

Und es war mir ganz lustig dabei zumute, so, wie wenn die ganze Sache nur ein Scherz wäre, ein kleiner amüsanter Schabernack, den man nicht mir spielen wollte, sondern irgendeinem anderen, einem entfernten Bekannten.

Jetzt muß ich auch bald heraus sein aus dem Bereich. Ich blickte mich um, ganz kurz; ich sehe, sie sind hinter mir aufgesprungen und ragen da gerade und groß oben auf dem Hügel, sechs Mann in regelmäßigen Abständen dunkel gegen die Sonne, als hätte man sie aus schwarzem Glanzpapier mit einer Schere ausgeschnitten; drei knien und drei stehen. Und – verflucht!! Da hat mich einer von den Kerlen dahinten mit 'ner Nadel, mit 'ner langen spitzen Nadel ein bißchen ins Bein gestochen – hier oben – und im Pferderücken ist eine handbreite, rote blutige Rille. Der Schmerz macht das Tier scheu, es rast los und geht durch. Ich schlage nach vorn und habe noch so viel Besinnung, den Hals meines Mullahs zu umklammern, und dann höre ich ganz verworren Stimmen und sehe, wie einer dem Mullah eine Pistole ans Ohr setzt. Und man schneidet mir die rote Kuriertasche ab, und zwei lange blonde Menschen nehmen mich auf die Schultern und tragen mich zu einem Bauernhaus. Sie dachten erst, ich hätte eins in die Brust bekommen, denn mein ganzer Rock war steif von Blut. Aber das war nur vom Pferd. Und dann wollten sie mir das Bein abnehmen, denn der Knochen da oben – sehen Sie, Kößling, hier! – war ein wenig aus der Fasson geraten. Aber ich sagte, sie möchten es nicht tun, denn ich hätte keine Lust, mit drei Beinen durch die Welt zu springen. Und das haben sie denn auch eingesehen.«

Jason sprach das nicht so, wie das hier niedergeschrieben ist, sondern lebhafter, erregter, er nahm Gebärde und Stimme mit hinzu, und er wurde oft durch Zwischenrufe und Fragen unterbrochen.

Jenny aber war schon bei der ersten Hälfte der Erzählung zu Tante Rikchen hinübergewechselt, wo weniger aufregende und grausige Gesprächsthemen an der Tagesordnung waren. Man wog dort gerade die Vorzüge der Rosinenstraße gegen die der Charlottenburger Chaussee ab, in der doch zuviel Leben sei und wo vor allem zu viel Berliner hinkämen.

Jettchen war nachdenklich und ernst geworden, denn sie dachte bei Jasons Erzählung an jemand, der ihr noch näher gestanden, und bei dem die Kugel höher getroffen hatte. Zwei Jahre später bei Ligny, oben zwischen die kurzen Rippen, wie ihr das Jason so oft vorerzählt hatte.

Kößling merkte nicht die Veränderung in Jettchens Gesicht »Sie haben nichts mehr vom Krieg gesehen?«

»Ich war damals zwei Jahre, ich weiß nichts mehr. Ganz dunkel glaube ich mich aber zu erinnern, daß mich ein Mann in einer roten Uniform auf den Arm genommen hat. Das muß dann mein Vater gewesen sein. Aber Onkel Jason hat mir viel erzählt. Da denke ich manchmal, ich hätte das alles wirklich miterlebt.«

»Na, da haben Sie den Krieg wohl nur von der Franzosenseite kennengelernt, denn Blücher ist ja doch für Ihren Herrn Onkel nicht mehr wie ein Flegel und ein Dummkopf.«

»Kößling! Kößling!« rief Jason, und eine tiefe Unmutsfalte zog sich ihm von der Nasenwurzel zur Stirn hinauf. »Anders habe ich den Krieg erzählt, wie Sie ihn auf der Schule gelernt haben und wie ihn Ihre Kinder je lernen werden. Wir haben uns nämlich als Franzosen – wenn Sie es durchaus noch einmal hören wollen – hier wohler gefühlt. Für uns Preußen und für uns Juden hat es ja leider bis heute noch kein 1790 gegeben. Aber gottlob, noch ist ja nicht aller Tage Abend.«

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