Stefan Koenig - Der Fremde - Lich, 19. Januar 2022

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Stefan Koenigs neuer Roman »Der Fremde« gleicht einer postmodernen Parabel, versetzt mit Elementen eines mystischen Thrillers – und dreht sich erwartungsgemäß um politische Doppelmoral, um Schuld, um Sühne und um Naturdesaster, von denen wir seit 40 Jahren wissen und die uns heute fluten. Überraschung? Überraschend nimmt Koenigs Geschichte eine Wende, als der jung erscheinende, gut aussehende Fremde sein wahres, uraltes Gesicht zeigt.
Ein Jahrhundertsturm wütet. Und jener Fremde, ein unheimlicher Mensch – wenn er denn ein Mensch ist – hält eine Kleinstadt in Atem. Sein Name ist Niko Lamor, aber er hat kein Dokument, das ihn ausweisen könnte, kein Ausweis, keine Kranken- oder Kreditkarte, einfach nichts. Dafür verfügt er über das Talent eines dämonischen Zauberers mit der Gabe, die Bürger gegeneinander auszuspielen und Misstrauen und Zwietracht zu säen. Ist er der Urheber eines monströsen Zerstörungsprojektes, das sich als Logistikmonster darstellt? Die Gemeinschaft der Bürger wird auf eine harte Probe gestellt. Als mysteriöse Selbstmorde geschehen und das winterliche Unwetter Opfer fordert, hat man Lamor in Verdacht. Der Fremde hat ein Ziel – aber welches? Verlangt er ein Menschenopfer? Er hat ein Auge auf die Kinder der Gemeinde …

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Die Zuschauer sind verstummt, ihre kurze Erregung ist verflogen. Jetzt, wo es wirklich passiert ist, wünschen sie, es wäre nicht geschehen. Tina fällt in den Sprachmodus einer Dreijährigen zurück und fragt: „Wo ist der Turm, Papa? Ist er in die Heia gegangen?“

„Ja, Schatz, ich glaube schon. Der Turm ist in die Heia gegangen“, antwortet Tom und dreht sich nach seiner Frau um: „Hast du das gesehen, Britta? Hast du …“

Aber dort, wo sie gestanden hat, sieht er nur noch ihre Spuren im Schnee.

„Britta? Hallo, Britta?“

Verwirrt, aber noch nicht besorgt oder ängstlich lässt er den Blick über die Reihe der Stadtbewohner wandern. Er sieht Britta nicht.

„Hey, Britta …“, versucht er es erneut.

„Hey, Mama, Maaammmaaa …“, ruft Tina.

Tom sieht Eric Wiese an, der in der Nähe steht. „Haben Sie meine Frau gesehen?“

„Herrje, Tom, ich hab nicht drauf geachtet. Vielleicht ist ihr kalt geworden, und sie ist wieder zum Rathaus zurück.“

Jens Köller und seine Frau Maria stehen dort, wo neben ihnen eben noch Frau Lacroix stand und Jens wendet sich nach dieser Seite, um ihr noch einmal zu versichern, dass der Schutzraum im Rathaus die nächsten Tage geöffnet sei. Aber der Platz ist leer.

„Frau Lacroix?“

Maria schaut sich suchend um. „Gerade eben war sie noch da.“

Tom kommt angestapft. Er hält Tina jetzt an der Hand und ruft noch einmal in das undurchdringliche Weiß hinein: „Britta …?“ – und zu Tina sagt er: „Ich glaube, Herr Wiese hat recht. Ihr ist bestimmt kalt geworden, und sie ist wieder reingegangen.“

In der unregelmäßigen Reihe der Stadtbewohner, die herausgekommen sind, um den Brauerei-Turm einstürzen zu sehen, rufen Tom und Tina nach Britta Kruse, Jens und Maria Köller nach Frau Lacroix und ein paar andere Leute nach Günni – vermutlich der Spitzname des Gebäudetechnikers.

Auf Köllers Gesicht beginnt sich so etwas wie eine furchtbare Erkenntnis abzuzeichnen. Er schaut Hubert an und sieht dort weitgehend denselben Ausdruck. Jens setzt Jansi ab und dreht sich zu den anderen Leuten um.

„Alle rein! Alle wieder rein!“, ruft er im Befehlston.

„Was ist los, Jens?“, fragt Maria.

Er beachtet sie nicht und beginnt, mit besorgter Miene an der Reihe seiner Mitbürger, für deren Sicherheit er zuständig ist, entlangzulaufen.

„Rein! Alle! Sofort! Und bleibt zusammen!“

Seine Angst überträgt sich auf die Bürger, die sich umdrehen und wieder in das Rathaus hineingehen. Jonas Cäsar kommt zu seinem Ersten Stadtpolizisten herüber.

„Was ist denn los, verdammt nochmal?“

„Vielleicht nichts. Gehen Sie jetzt erst mal rein. Nehmen Sie Ihren Mann und Ihre Tochter und gehen Sie rein.“

Während Köller den Bürgermeister zu seinem Mann und zu Clara zurückschickt, kommt Tom Kruse mit Tina an der Hand durch den Schnee gestapft.

In Toms Stimme schwingt allmählich Angst mit: „Herr Köller, haben Sie Britta gesehen? Sie war gerade eben noch hier.“

Der Bürgermeister hat Toms Frage beim Weggehen aufgeschnappt und versteht langsam. Er geht zu Tim und Clara hinüber. Plötzlich will er sie nicht mehr aus den Augen lassen – egal wie aufmüpfig sich Clara verhält.

„Gehen Sie mit Ihrer Kleinen rein, Tom“, sagt Köller.

„Aber …“

„Kein »Aber«! Gehen Sie schon. Na los.“

Während die Leute mit ängstlicher Miene zur Seitentür zurückeilen – sofern man bei dieser Schneehöhe von »eilen« reden kann – versucht Hubert einen Überblick zu gewinnen und überallhin zugleich zu schauen – bei dem dichten Schneetreiben ein unmögliches Unterfangen. Sein Pflichtbewusstsein lässt ihn rufen: „Frau Lacroix? … Britta Kruse? … Günter Brasche? …“

Doch er bekommt keine Antwort. Er sieht plötzlich ein knallgelbes Ding im Schnee. Es ist die Wollmütze von Frau Lacroix. Er hebt sie auf, klopft mit der behandschuhten Hand den Schnee ab und betrachtet sie mit ernster Miene, als Jens zu ihm kommt und die Leute dabei ins Rathaus scheucht. Köllers Blick geht ebenfalls in alle Richtungen. Sie sind Hirten, die eine schrumpfende Herde zu bewachen haben.

Jens nimmt Hubert die Mütze ab und betrachtet sie einen Moment lang. Dann wiederholt er laut seine Aufforderung an die Leute: „Rein! Geht sofort rein! Bleibt zusammen!“

Ich stehe mit Stella in der Versammlungshalle, als die Menschen von ihrem Gaffer-Ausflug zurückkehren.

Als Tom mit Tina an uns vorüber kommt, schaut sich die Kleine verzweifelt um und fragt: „Wo ist Mama? Wir haben Mama draußen gelassen! Papa, wir haben Mama draußen gelassen!“

Tom Kruse beginnt zu weinen und schluchzt: „Komm, meine Kleine, Mama geht’s gut.“

Er schleift Tina beinahe durch den Gang und zu der Tür, die zur Treppe ins »Sonnenschein«-Kinderland führt. Schwerfällig schlurfen eine Menge Leute an uns vorüber – und jedes Gesicht ist von Furcht gezeichnet.

*

Ben sieht Stella und mich im Flur stehen, kommt zu uns und bietet uns eine Runde Entspannung an. „Hey, ihr Zwei! Lasst uns mal die aktuellen Gedanken in den Hintergrund stellen und an etwas Befreiendes denken. Wir schöpfen Überlebenskraft nur aus Humor, aus Hoffnung und Willen, aus Verstand und Kultur, aus Lyrik und Prosa, aus Essen und Trinken.“

„Und was von alledem hast du uns zu bieten?“, frage ich ihn.

„Prosa aus dem Herbst vergangenen Jahres. Dazu einen schönen heißen Trunk. Ich habe für Stella und dich euren Lieblingstee aufgegabelt: Darjeeling, First Flush. Einfach mal mitkommen …“

Wir folgen Ben nach unten in die Ecke mit den zusammengeklaubten alten Sofas. Er hat bereits eine Teekanne und Tassen besorgt und vor sich Zeitschriften und Tageszeitungen aus der schicksalhaften Oktoberwoche jener sonderbaren Berliner Sondierungen und Koalitionsverhandlungen ausgebreitet.

„Damit wir uns noch einmal an damals erinnern – an die schöne Zeit der Illusionen.“

Ben hat an alles gedacht und für Stella Kandis-Zucker aufgetrieben. Sie wirft ein Stückchen von dem kristallenen Krustenkandis in ihren Tee. Obwohl alle Heizkörper auf vollen Touren laufen, empfinde ich eine gewisse Kälte und so tut mir der heiße Tee gut.

„Nun, was ist mit deiner Stimmungsprosa aus dem vergangenen Herbst?“, frage ich Ben.

Ben reicht Stella den abgegriffenen SPIEGEL mit der Aufforderung, sich die Überschrift (»Eckpunkte der Koalitionsverhandlung«) und das Datum anzuschauen und ihn an mich weiter zu reichen. Die Zeitschrift datiert vom Samstag, dem 20. November 2021.

„Und jetzt beginnt eine kleine Vorlesung für meine Freunde. Ich wünsche euch eine ablenkungsreiche Unterhaltung und das erhabene Gefühl, hinweg zu schweben in das Paradies einer schönen neuen Welt.“

Ben schlägt die Zeitschrift auf und beginnt betont langsam vorzulesen:

„SPD, FDP und GRÜNE haben sich auf ein umfangreiches Koalitionspapier mit folgender Präampel geeinigt: Wir können einen Beitrag leisten, politische Frontstellungen aufzuweichen und neue politische Kreativität zu entfachen.“

„Les‘ etwas schneller, sonst schlaf‘ ich ein“, sage ich.

„Okay – und so also legen die drei neu gestylten Altparteien los“, antwortet Ben und trägt die Eckpunkte der Vereinbarung vor: „Sämtliche Logistikzentren in Deutschland werden mit sofortiger Wirkung geschlossen, sofern sich die Betreiber nicht dem hiesigen Steuerrecht unterwerfen und rückwirkend zum Jahresbeginn eine Pauschalsteuer von 70 Prozent entrichten, wovon 40 Prozent direkt an den Einzelhandel und 30 Prozent an das Straßen- und Brückenministerium – zuständig für die von Andy Scheuer (»Ich bin der Andy Scheuer, Scheuer, Scheuer«) hinterlassenen unzähligen Sanierungsfälle – fließen. Das Betreiben solcher Zentren ist unabdingbar an folgende Bedingungen geknüpft:

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