Stefan Koenig - Der Fremde - Lich, 19. Januar 2022

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Stefan Koenigs neuer Roman »Der Fremde« gleicht einer postmodernen Parabel, versetzt mit Elementen eines mystischen Thrillers – und dreht sich erwartungsgemäß um politische Doppelmoral, um Schuld, um Sühne und um Naturdesaster, von denen wir seit 40 Jahren wissen und die uns heute fluten. Überraschung? Überraschend nimmt Koenigs Geschichte eine Wende, als der jung erscheinende, gut aussehende Fremde sein wahres, uraltes Gesicht zeigt.
Ein Jahrhundertsturm wütet. Und jener Fremde, ein unheimlicher Mensch – wenn er denn ein Mensch ist – hält eine Kleinstadt in Atem. Sein Name ist Niko Lamor, aber er hat kein Dokument, das ihn ausweisen könnte, kein Ausweis, keine Kranken- oder Kreditkarte, einfach nichts. Dafür verfügt er über das Talent eines dämonischen Zauberers mit der Gabe, die Bürger gegeneinander auszuspielen und Misstrauen und Zwietracht zu säen. Ist er der Urheber eines monströsen Zerstörungsprojektes, das sich als Logistikmonster darstellt? Die Gemeinschaft der Bürger wird auf eine harte Probe gestellt. Als mysteriöse Selbstmorde geschehen und das winterliche Unwetter Opfer fordert, hat man Lamor in Verdacht. Der Fremde hat ein Ziel – aber welches? Verlangt er ein Menschenopfer? Er hat ein Auge auf die Kinder der Gemeinde …

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Frau Steegher folgt Cäsar in den todbringenden See. Als nächste kommen Anja Kühn und der kleine Moritz.

„Tut mir leid. Uns beiden tut’s leid, nicht wahr, Moritz?“

Mit dem Kind in den Armen macht Anja einen Schritt über den Rand des Floßes hinaus. Nun kommt Maria mit dem kleinen Jan an die Reihe.

Ich sehe in diesem Moment aus den Augenwinkeln, wie sich Jens Köller auf seinem Feldbett hin- und her bewegt. Er wird immer unruhiger … und ich denke: Wer würde das nicht werden, wenn er solch schreckliche Nachrichten im Fernsehen verfolgen müsste.

„Nein … nicht, Maria …“, stößt er stöhnend hervor.

Dann ist wieder die Stimme des Predigers zu hören: „Denn um so wenig wurdet ihr gebeten – sprecht mir nach: Halleluja … und dennoch, wenn ihr eure Herzen verhärtet, eure Ohren verschließt und euch mit den Gegebenheiten nicht abfindet, dann sollt ihr bezahlen. Ihr sollt als Undankbare gebrandmarkt und fortgeschickt werden.“

Auf dem Bildschirm sehe ich Maria auf dem Floß stehen. Sie ist genauso hypnotisiert wie die anderen, aber der kleine Jan ist wach und hat Angst.

„Wir haben unsere Herzen verhärtet. Wir haben unsere Ohren verschlossen. Wir haben gegen ein Monster demonstriert, das in Wahrheit ein Segen für uns ist – Halleluja. Und jetzt bezahlen wir dafür. Es tut mir leid, Herr Lamor.“

Ich sehe, dass Maria mit diesen abschließenden Worten zum Absprung bereit ist.

Aber Jan schreit: „Papa! Papa, Hilfe!“

„… wir hätten Ihnen geben sollen, was Sie wünschen“, sagt Maria zerknirscht. Sie springt mit dem schreienden Jansi auf den Armen über den Rand des Floßes ins schwarze, aufgewühlte Wasser.

Jens Köller wacht abrupt auf und schnappt nach Luft und sieht – wie ich – den Fernseher an. Wir sehen nichts als Schnee. Der Sender hat entweder den Sendeturm an den Sturm verloren oder den Sendebetrieb für die Nacht eingestellt.

Jens setzt sich aufrecht hin und versucht, wieder zu Atem zu kommen.

„Jens?“ Hubert Seifried kommt mit schweren Schritten herüber. Er sieht völlig zerknittert aus. Sein Gesicht ist verschwollen vom Schlaf, die Haare in seinem Nacken stehen hoch.

„Mann, oh Mann“, sagt er an mich und Jens gewandt. „Ich hatte gerade einen absolut schrecklichen Traum … dieser Reporter …“

Jetzt gesellt sich Udo Müller zu uns und sagt: „Auf der Gießener Straße … hat erzählt, alle seien verschwunden …“ Er hält inne. Seifried und er sehen einander in wechselseitigem Erstaunen an.

„Wie in Dorf Güll, vor langer Zeit“, sagt Seifried.

Vor uns bewegt sich ein Vorhang, der die Frauenabteilung vom Gemeinschaftsschlafraum abtrennt. Petra Müller, die Frau des RUWE- Chefs, kommt hervor. Sie steht dort in ihrem Nachthemd und sagt: „Sie träumen es alle. Versteht ihr? Sie träumen alle, was wir geträumt haben!“

Sie schaut nach hinten und wir schauen mit ihr dorthin. Die Schlafenden bewegen sich langsam in ihren Betten. Sie winden sich, stöhnen und protestieren, wachen aber nicht auf.

„Aber wohin könnten dreihundert Menschen verschwinden?“ Petra schaut uns fragend an.

Ihr Mann und Hubert Seifried schütteln den Kopf. Michaela Wiese kommt halb die Treppe herunter. Ihr Haar ist zerwühlt; sie sieht völlig schlaftrunken aus.

„Besonders in einer Kleinstadt!“, sagt sie. „Wo wir doch durch einen starken Sturm völlig abgeschnitten sind.“

Jens steht auf und schaltet den Fernseher aus und sagt beiläufig: „In den Badesee.“

Michaela reagiert schockiert: „Was?“

„In den See. Massenselbstmord. Wenn wir ihm nicht geben, was er will.“

„Wie könnte er …?“ Hubert bleibt die Frage im Hals stecken.

Sein Vorgesetzter schaut ihn an und sagt: „Keine Ahnung … aber ich glaube, er kann.“

Maria kommt zwischen den Vorhängen hervor. Sie trägt Jan auf den Armen. Der Vierjährige schläft tief und fest, aber sie bringt es nicht fertig, ihn loszulassen und auf die Couch zu legen.

„Aber was will er denn? Jens, was will er?“, fragt sie.

„Ich bin sicher, wir werden es erfahren. Wenn es soweit ist.“

Wenn Sie, verehrte Leser, jetzt über den Schlossparksee hinweg- und in den schwach erleuchteten Brauerei-Turm auf der anderen Seeseite hinein schweben könnten, würden Sie in einem der zerbrochenen Fenster im obersten Geschoss eine Gestalt stehen sehen. Dort steht Lamor, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Er schaut auf die Stadt hinab. Er hat etwas von einem Herrscher, der den Blick über sein Königreich schweifen lässt. Schließlich wendet er sich ab.

Im Inneren des Brauerei-Turms blinken die Kontrolllämpchen am Computerbildschirm in rotem Licht. Bevor Lamor den kreisrunden Raum durchquert und die Tür zur Treppe öffnet, schaut er noch einmal zufrieden den Desktop an. Die Warnung wegen des sturmbedingten Stromausfalls und des Temperaturabsturzes in den Braukesseln ist durch eine Botschaft ersetzt worden, die sich in vielfacher Variation über den ganzen Bildschirm zieht: „Macht mir ein Geschenk – Lasst mich nehmen, was ich will – Findet euch damit ab.“

Lamor sieht vor sich die schwindelerregende Treppenspirale und steigt schnell hinab. Er kommt heraus, den Merkurstab mit den Engelsflügeln am Knauf in der Hand; und am Schaft des Stabes winden sich die beiden Schlangen umeinander. Er geht in den Schnee hinein. Kein Mensch weiß, wohin er unterwegs ist und welches Unheil er wieder anrichten wird.

*

Der Schnee fällt so schnell und so dicht wie zuvor. Die Gebäude sind halb begraben. Stromleitungen verschwinden im Schnee. Es sieht genauso aus wie in der Nachrichtensendung in den Träumen, nur dass der Sturm nicht im mindesten nachgelassen hat. Das Gedenkmonument an der evangelischen Stadtkirche neben dem Rathaus ist fast schon im Schnee verschwunden, und der historische Altbau des Rathauses selbst sieht gespenstisch aus. Der Wind heult ungemildert weiter.

Ungefähr die Hälfte der Leute, die im Rathaus Schutz gesucht haben, sitzen auf den Bierbänken mit Tellern vor sich, essen Pfannkuchen und trinken Kakao, Kaffee oder Tee. Im hinteren Teil der Halle haben die Wirtsleute Tom und Britta Kruse sowie das Ehepaar Müller eine Art Buffet aufgebaut und organisieren das Ganze. Außer Pfannkuchen gibt es noch Müsli mit wahlweise kalter oder warmer Milch.

Die Frühstückenden sind sehr still … nicht griesgrämig, aber in sich gekehrt und ein bisschen furchtsam. Sämtliche Familien mit kleinen Kindern sind auf den Beinen – kein Wunder, kleine Leute wollen früh raus aus den Federn. Unter ihnen sehe ich die Seifrieds und die Schmidts in einer sechsköpfigen Frühstücksrunde und setze mich neben Stella zu ihnen. Ich habe nur vier Stunden geschlafen und fühle mich entsprechend unausgeschlafen. Nach einem Guten-Morgen-Kuss von Stella und zwei Kaffee kehre ich langsam wieder in das bewusste Leben zurück und schüttele alles Erlebte als irrsinnige Traumwelt von mir ab.

Jens füttert Jansi mit Pfannkuchen-Stückchen, obwohl Jan lieber selbst essen würde und es natürlich auch blendend könnte. Hubert macht so ziemlich dasselbe bei Charly. Die Frauen trinken Kaffee und unterhalten sich leise. Die Seitentür geht auf und lässt das Heulen des Windes, wirbelnde Schneeflocken und einen aufgeregten Rettungssanitäter, den jungen Martin Kurz, ein.

„Herr Köller! Heh!“, ruft er laut. „So einen Sturm hab‘ ich im Leben noch nicht gesehen! Ich glaube, der Bier-Turm der Brauerei verabschiedet sich! Ehrlich!“

Eine Bewegung geht durch die Reihen und leises Gemurmel ertönt. Jens setzt den kleinen Jan seiner Frau auf den Schoß und steht auf. Seifried ebenfalls, und die meisten anderen auch.

„Wenn ihr rausgeht, Leute, dann bleibt in der Nähe des Gebäudes! Denkt dran, da draußen herrscht dichtes Schneetreiben!“ ruft Köller in den Saal hinein. Die vor vierundzwanzig Stunden erst geräumte Unterstadt, die an der Hof-Apotheke vorbei zum Schlosspark führt, ist mit einem halben Meter Schnee bedeckt, durch den sich nun die Menge mühsam fortbewegt. Man will den einstürzenden Turm der Brauerei sehen.

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