Artjom Maier
Meister der Pyramiden
Ein Wuxia-Science-Fiction Roman
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Inhaltsverzeichnis
Titel Artjom Maier Meister der Pyramiden Ein Wuxia-Science-Fiction Roman Dieses ebook wurde erstellt bei
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Impressum neobooks
„David Parker“, sprach der Mann seinen Namen laut aus, ohne dass jemand anderes im Raum war, der ihn hätte hören konnte. Er sprach den Namen so aus, als würde er sich auf diese Weise auf die Schulter klopfen. Gleichzeitig brachten diese zwei Wörter den Mann, der schon seit einiger Zeit gedankenverloren an einem offenen Fenster stand, wieder zurück in die Wirklichkeit. Seine Augen wurden von Leben erfüllt und sein Blick glitt zu den Pyramiden, die nicht weit von seinem Standort in das weiche Licht des Sonnenuntergangs eingebettet schienen. David Parker konnte kaum glauben, dass er tatsächlich hier war. Nicht der Ort an sich war für ihn so unglaublich, auch wenn Gizeh doch eine gewisse Faszination ausstrahlte, vielmehr war es der Zweck seiner Reise, der ihn zum lächeln brachte. Die rote Sonnenscheibe bewegte sich unabänderlich weiter hinter den Horizont und es wurde von Minute zu Minute dunkler. In diesen Zeitzonen wird es immer schon früh dunkel. -Umso besser , dachte Parker, -die Magie der Dunkelheit wird uns bei unserem Vorhaben unterstützen.-
Parker drehte sich vom offenen Fenster und dem unglaublich schönen Ausblick weg und ging in Richtung Tür. Auf dem Weg hinaus erblickte er sein Spiegelbild und blieb stehen. Ein älterer Herr, mit beinahe vollständig ergrautem kurzgeschorenem Haar, kantigen Gesichtszügen, sowie nur mit einer hellen Baumwollhose bekleidet, starrte ihm entgegen. Parker schaute auf seinen Bauch, der sichtlich flacher geworden war, ja der Kerl sah richtig frisch aus, nur etwas bleich. Doch zum Sonnenbaden würde er noch genug Gelegenheit bekommen – das Fasten hat mir richtig gut getan- schoss es Parker durch den Kopf. Den Schlüssel vom Hotelzimmer ließ er einfach liegen, heute würde er ihn nicht brauchen. Das Hotel, das sowieso nur für Herrschaften wie ihn, oder hochrangige Politiker errichtet wurde, war schon die ganze Woche über geschlossen. Nur Menschen, denen er voll und ganz vertraute, befanden sich momentan in diesem Gebäude. Auch wenn er manche von ihnen nie gesehen hatte, so wusste er dennoch, dass Brüder einander nicht bestehlen. Er schien der Letzte zu sein, die glamourösen Flure des Hotels waren bereits menschenleer und vollkommene Stille umgab den älteren Herrn. Im Aufzug, welchen er barfuß betrat, drückte er auf Untergeschoss – ein sinnloser Luxus, denn das Hotel hatte gerade mal drei Stationen, an denen der Aufzug halten konnte: Untergeschoss, Erdgeschoss und den ersten Stock. Die alte Maschine setzte sich langsam in Bewegung und seilte sich sanft nach unten ab. Parker versuchte sich zu sammeln, an nichts mehr zu denken und zur Ruhe zu kommen. Doch das fiel ihm alles andere als leicht, ja selbst er verspürte hin und wieder Aufregung, wo man doch meinen könnte ein C.I.A. Direktor hätte Nerven aus Stahl.
Der Aufzug brauchte nicht lange und kam zum Stillstand, die Metalltüren öffneten sich und Parker erblickte einen langen, schmalen Korridor, der mit einem weinroten Teppich ausgelegt war. Seine nackten Füße zerdrückten die weichen Fasern des Teppichs und hinterließen einen kleinen Abdruck nach jedem Schritt, den er machte, der jedoch nach wenigen Sekunden wieder verschwand. Am Ende des Korridors angelangt blieb Parker vor einer dunkelbraunen schweren Tür stehen, nahm einen tiefen Atemzug, klopfte drei Mal und schaute in die Überwachungskamera, die direkt neben der Tür befestigt war. Ein Sicherheitsmann der einem Grizzlybär in einem schwarzen Anzug glich, öffnete mit einem gespielt freundlichen Lächeln auf den Lippen die Tür.
„Bitte, Mr. Parker“, der Sicherheitsmann machte eine einladende Geste. „Die anderen sind schon alle da. Danke, dass Sie so kurzfristig kommen konnten.“
Parker nickte und lief ein Stück hinein. Vor ihm erstreckte sich eine Art riesige Tiefgarage. Der Raum war etwa 30 Meter breit und etwa 50 Meter lang, vielleicht auch länger. Das Ende konnte er nicht sehen, da die Beleuchtung sehr spärlich war. Die Höhe des Raumes betrug etwa fünf bis sechs Meter, doch das war nur die sprichwörtliche Spitze des Eisbergs. Direkt vor ihm befand sich eine mit Hieroglyphen verzierte Wand mit einem weiteren offensichtlich antiken Eingang. Parker ging hindurch und erblickte steile Stufen, die ihn weiter in die Tiefe führten. Er begann damit die Stufen hinunter zu steigen, immer in Richtung des Lichtes, das aus einem Raum am Ende der antiken Treppe leuchtete.
Beim Hinuntersteigen erinnerte sich Parker daran, wie er das erste Mal in diesen Räumlichkeiten gewesen war. Das müsste bereits 15 Jahre her sein. Damals kam er mit seinem Mentor hierher, der ihn in die Geheimnisse der Freimaurerei einführte. Und jetzt? –Jetzt ist es endlich geschafft, wir haben es entziffert,- dachte Parker, womit er seinen im Aufzug gefassten Vorsatz sich zu beruhigen und nicht zu denken brach. –Ein klarer Geist, vollkommen frei von Gedanken ist sehr mächtig und daher wichtig für dieses Ritual.-
Endlich war er unten an der Lichtquelle angelangt. Es handelte sich dabei um einfache Neonröhren, die einen Korridor beleuchteten. Dieser Korridor war noch schmaler als der im Untergeschoss des Hotels, bestand jedoch aus sandfarbenem Stein, genauso wie man es von altägyptischen Anlagen und anderen ägyptischen Bauten aller Art erwarten würde. Er ging hinein in diesen merkwürdigen Tempel, der tief unter dem Hotel verborgen lag und von dem keine Menschenseele, bis auf einige auserwählte Kreise, etwas wusste. Ein geheimer Ort.
Parker war erstaunt darüber wie gut alles restauriert worden war! Doch schließlich hatte das auch eine Menge gekostet. Alleine die richtigen Arbeiter zu finden war schon problematisch, denn sie sollten ihren Mund halten können! Daher konnte man selbst zum Steine schleppen nur Profis engagieren und ja, die meisten waren Amerikaner. -Ein ägyptischer Arbeiter würde sich wohl kaum so brav an eine Verschwiegenheitserklärung halten, wie einer aus „unseren“ Breitenkreisen. Gerüchte würden schnell entstehen und das möchte man ja vermeiden.- Parker sah sich weiter um. Die Wände waren reich verziert mit Hieroglyphen und verschiedenen Zeichnungen von Menschen und Göttern, doch je tiefer man in den Bau ging, desto weniger sah man diese aus jedem Buch über Ägypten bekannten Zeichen. Denn nun mischten sich plötzlich der Ägyptologie gänzlich unbekannte Zeichen und geometrische Figuren hinzu. Es waren Planetenumlaufbahnen zu sehen, Sterne, Menschen in seltsamen Posen und sehr viel Text.
Er betrat einen großen Raum, der von keiner einzigen Säule gestützt wurde. Obwohl die Decke rechteckig war wusste der C.I.A. Mann, dass er sich im Inneren einer kleinen Pyramide befand, die aus vordynastischer Zeit stammte. Überall im Raum sah er Menschen, die genau wie er, nur mit dünnen hellen Baumwollhosen bekleidet waren, und im Schneidersitz hockend auf ein Blatt Papier starrten. Sie lasen etwas, manche bewegten dabei leicht ihre Lippen mit.- Sie üben die Formel.- Einer seiner Brüder kam zu ihm geeilt und wies Parker einen Platz zu. Als Parker sich setzte ging der Mann rasch zu einem anderen und meldete, dass man nun vollzählig sei: „Die Nummer 99 ist eingetroffen.“
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