Cristina Fabry - Kirche im freien Fall
Здесь есть возможность читать онлайн «Cristina Fabry - Kirche im freien Fall» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Kirche im freien Fall
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:3 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 60
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Kirche im freien Fall: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Kirche im freien Fall»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Geschichten über Verzweiflung, das Scheitern, erschütterte Beziehungen, krude Träume, kranke Gehirne, unbändige Wut, Rache und das Loslassen.
Kirche im freien Fall — читать онлайн ознакомительный отрывок
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Kirche im freien Fall», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
Er würde ja auch mit denen beginnen, die er noch am ehesten zu verstehen glaubte. Er ging einfach zu Carlos Geburtstagsparty. Paul war eigentlich ganz in Ordnung, auch wenn seine Perle nicht hellste Kerze auf der Torte war und nur für Schmink-Tutorials und Kochshows lebte. Paul ging malochen, kam niemandem auf die krumme Tour, trank gern einen über den Durst, dachte nicht so viel nach und klopfte gern Sprüche. Kiel legte ihm freundschaftlich den Arm um die Schulter und sagte: „Komm Paul, lass uns mal auf die Zukunft trinken.“
„Jau.“, sagte Paul. „Das klingt doch mal nach ‘nem guten Plan. Trinken wir darauf, dass uns auch in Zukunft das Pils nicht ausgeht. Prost.“
„Und darauf, dass uns die Luft nicht ausgeht und die Wärme und das Licht und das Wasser und das Essen und dass alle endlich schnallen, dass das nur funktioniert, wenn wir endlich weniger Fleisch fressen, Auto fahren, einkaufen, Strom verballern und Plastik benutzen. Dass man keine Nazis wählt, muss ich dir ja zum Glück nicht erklären.“
„Nee.“, sagte Paul. „Aber lass mich in Ruhe mit der Ökoscheiße, ich will feiern.“
„Na gut.“, sagte Kiel. „Dann musst du wohl an deinem Schnitzel ersticken. Und deine Kinder gleich mit. Schade eigentlich. Ich fand, du warst ein prima Kerl.“
Den Sonntag verbrachte er im Bett. Er musste Kräfte sammeln. Am Montag fuhr er mit der Straßenbahn zu den Stadtwerken. Er verlangte Pressesprecher Schumann zu sehen. Das erwies sich als schwierig, man wollte ihn mit Jakobs abspeisen, einem harmlosen Erfüllungsgehilfen, dem hatte er aber nichts zu sagen. Als er sich endlich zu Schumanns Büro hindurch gekämpft hatte, war es bereits früher Nachmittag.
Schumann sah ihn müde an. „Kennen wir uns?“, fragte er halb abwesend.
„Flüchtig. Von früher.“, antwortete Kiel. „Aber das ist irrelevant. Ich will nur ein paar Sätze loswerden. Mit denen können Sie dann machen was Sie wollen. Danach bin ich wieder weg. Folgendes: Nicht jeder Zweck heiligt die Mittel und nicht jedes Mittel, das einem hehren Ziel dient, ist damit zu rechtfertigen. Ich wette, Sie wissen das, aber sie ignorieren es beharrlich, betrügen und lügen, dass sich die Gasleitungen biegen. Irgendwann wird Ihnen das alles um die Ohren fliegen, wenn Sie nicht umkehren. Also gehen Sie in sich und benutzen sie nicht nur ihren Verstand, sondern auch ihr Herz.“
Kiel machte auf dem Absatz kehrt und verließ Schumanns Büro, ohne eine Reaktion abzuwarten. Er würde darüber nachdenken oder den Vorfall einfach ignorieren. Er würde sich ändern oder weitermachen wie bisher. Das hatte Kiel nicht in der Hand.
Der Tag war noch nicht zu Ende und er beschloss, die Mittelständler vorerst in Ruhe zu lassen. Lieber gleich in die örtliche Schokoladenfabrik, die noch immer keine utz-zertifizierten Produkte lieferte, geschweige denn fair gehandelte. Doch wenn er geglaubt hatte, nur den Hauch einer Chance zu haben, zur Konzernleitung vorzudringen, hatte er sich geschnitten. Die wussten schon, warum sie sich abschotteten, denen hätte sonst schon längst jemand den Kopf gewaschen, den Hintern versohlt und die Eier rasiert. Aber so wichtig, dass sie Personenschutz erhielten, waren sie auch wieder nicht. Die Privat-Adresse der Familie hatte er längst ermittelt und so musste er sich nur an der Einfahrt auf die Lauer legen. Als Heribert keuchend vom Joggen aus dem Wald kam, stellte Kiel sich ihm unversehens in den Weg und sagte: „Sie werden jetzt zuhören, was ich Ihnen zu sagen habe. Es dauert nur eine Minute, danach können Sie damit machen was Sie wollen.“
„Gehen Sie mir aus dem Weg Sie unverschämter Flegel!“, schnaubte Heribert und versuchte, Kiel beiseite zu schubsen. Aber Kiel war kampferprobt und willensstark und das Überraschungsmoment war auf seiner Seite. Er nahm den Unternehmer in den Schwitzkasten und sprach ruhig direkt in sein Ohr: „Auf den Plantagen Ihrer Bezugsquellen für Kakaopulver arbeiten sich Kinder zu Tode, die von ihren Eltern entführt wurden, um sie als Sklaven auszubeuten, darum ist der Rohstoff so billig. Obwohl Sie das wissen, wechseln Sie nicht den Lieferanten. An ihrer Schokolade klebt das Blut tausender Kinder, genauso wie an ihrem Vermögen. Ändern Sie das oder fahren Sie zur Hölle.“
Er ließ Heribert los und verschwand in der Dunkelheit.
Am Dienstag fuhr er mit der Bahn in die Landeshauptstadt. An die Politiker heranzukommen, erwies sich als unmöglich. Da musste er sich schon informieren, wann wer wo öffentlich auftrat und wenn er sich einmal einer Person unrechtmäßig genähert hätte, würde er das kein zweites Mal tun können. Also verlegte er sich auf E-Mails und Videobotschaften. Aber das konnte ja nicht funktionieren, er brauchte den unmittelbaren, menschlichen Kontakt. Nur so konnte er seine Adressaten erreichen.
Eine Woche später lag Hoberg in seinem Blut. Etliche waren alles andere als betroffen, denn er hatte als die Reinkarnation des Bösesten aller Bösen gegolten. Aber trotz allem war es ein Mensch, der getötet worden war. Kiel hatte es nur aus einem Grund getan: damit sie ihm endlich zuhörten, damit seine Botschaft ankam, damit sie umkehrten, sich auf das besannen was wirklich wichtig war: Wahrheit, Gerechtigkeit, Mitgefühl, Barmherzigkeit, Verantwortung, das Leben und die Liebe. Dafür war ein Opfer nötig gewesen und er hatte ein Opfer gewählt, bei dem der Schmerz über den Verlust am geringsten wog.
Sie sperrten ihn weg. Niemand hörte ihm zu. Es saßen längst zehn neue Hobergs in den Startlöchern. Das Martyrium ihres Parteifreundes hatte ihnen nur Aufwind beschert. Kiel hatte nichts erreicht. Der Schokoladenonkel rieb sich erfreut die Hände, als er sein Foto in den Nachrichten sah. Pressesprecher Schuhmann atmete erleichtert auf, dass er die Begegnung unbeschadet überlebt hatte.
Paul aß heute Margherita. Er hatte nicht mehr so viel Zeit im Internet zu shoppen, weil er seit neuestem mit der Straßenbahn zur Arbeit fuhr. Seine Frau war angenervt, aber sie würde sich schon daran gewöhnen, genauso wie Paul sich ihrer neuesten Leidenschaft beugte: Gepa-Schokolade.
Epilog in der Hölle
Tobi: Was machst Du denn hier? Wieso bist du nicht im Himmel?
Grete: Hab' mich freiwillig gemeldet. Dass ich so einen wie dich auf die Welt gebracht und großgezogen habe, werde ich mir nie verzeihen. Außerdem kann man dich ja nicht eine Minute allein lassen. Am Ende machst du noch Terror in der Hölle, als wenn es hier nicht schon ohne dich schlimm genug wäre.
Tobi: Wieso Terror? Ich hab' aufgeräumt. Neun auf einen Streich. Das soll mir mal
einer nachmachen.
Grete: Lieber nicht. Und zählen kannst du auch nicht.
Tobi: Wieso?
Grete: Weil es elf Menschen waren. Schließlich hast du erst mich und dann
dich selbst erledigt.
Tobi: Das musste ich tun. Ich musste dich schützen.
Grete: Mich schützen?! Wovor denn?
Tobi: Vor dem linken Mob, der dir die Schuld gegeben hätte.
Grete: Ich hätte nichts zu befürchten gehabt, wenn du dich nicht so feige aus dem
Staub gemacht hättest.
Tobi: Ich bin nicht feige!
Grete: Bist du wohl. Schon immer gewesen. Hattest nie den Mut, dich dem Leben zu stellen. Immer war alles zu schwierig. Keine Ausbildung hast du zu Ende gebracht, keine Frau gefunden, der du gefallen hast, hast noch mit über vierzig Jahren an meinem Rockzipfel gehangen...
Tobi: Ohne mich wärst du doch nicht klargekommen!
Grete: Wäre ich bestens! Du hast mir nur Arbeit gemacht. Kochen musste ich für dich, deine stinkenden Klamotten waschen, deine miefige Hundehütte wenigstens ab und zu mal saugen und überall feucht durchwischen, damit mein Haus nicht von Parasiten heimgesucht wurde. Beizutragen hattest du gar nichts, nicht einmal die klassischen Männerjobs wie Dachrinne reinigen, Auto reparieren, Terrassenplatten auswechseln oder wenigstens Rasen mähen. Das konnte ich alles besser als du.
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Kirche im freien Fall»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Kirche im freien Fall» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Kirche im freien Fall» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.