Cristina Fabry - Kirche im freien Fall
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Geschichten über Verzweiflung, das Scheitern, erschütterte Beziehungen, krude Träume, kranke Gehirne, unbändige Wut, Rache und das Loslassen.
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Am nächsten Abend waren sie immerhin zu siebt: Carla, Jan-Olaf, die dumme Imke, der stumme Jens, die anstrengende Kerstin, die lahmarschige Silke, die langweilige Annette und der witzige Martin.
Kerstin wollte unbedingt das erste Lied mit der Gitarre begleiten und Carla ließ sie gewähren, obwohl die Barrégriffe regelmäßig danebengerieten und Kerstins Rythmus-Gefühl an übergewichtige, durchs Unterholz stolpernde Kinder erinnerte. Sie selbst war auch alles andere als unrund, aber stetig bemüht, wie ein Bambi-äugiges, scheues Reh zu wirken: elegant, grazil und schutzbedürftig.
Bei der anschließenden Bibelarbeit versuchte sie permanent, sich der theologischen Deutungshoheit zu bemächtigen, stellte alles in Frage, was Carla erklärte, hielt immer dagegen und meinte, alles besser zu wissen, dabei war sie erst sechzehn und offensichtlich nicht außerordentlich belesen; nicht einmal durchschnittlich für eine Gymnasiastin ihres Alters. Am schlimmsten war, dass Jan-Olaf sie viel zu ernst nahm, auf alles einging, was sie absonderte und ihr hin und wieder sogar beipflichtete. Warum verschwendete er seine Aufmerksamkeit an so einen erbärmlichen Fettfleck?
Auf dem Heimweg war er schweigsam. Er blieb noch eine Weile bei ihr, streichelte ihr leidenschaftslos den Rücken und sie tauschten sich über ihre Lernerfolge aus.
Carla legte ein erstklassiges Abitur hin, Jan-Olaf ebenso. Als Carla zum Studium in die nächste Universitätsstadt zog, war Jan-Olaf schon aus ihrem Bundesland verschwunden. Und aus ihrem Leben.
2. Er hatte das alles nicht gewollt: Den Kasernenton, die Uniform, die kurzen Haare und all die Gedankenlosen um ihn herum, die unter Jugend eine Aneinanderreihung von Vollrausch, schnellen Autobahnfahrten, noch schnellerem Sex, Fußballspielen und Science-Fiction-Filmen verstanden. Alles laut und ungestüm wie junge Hunde. So verhielten sie sich auch sonst: kläfften sich gegenseitig an, mussten ständig ausramboen, wer der Chef des Rudels war, pissten an jeden Baum oder markierten ihr Revier mit Kritzeleien an Möbeln. Jan-Olaf tat sich das mit der Bundeswehr nur seinem Vater zuliebe an – einem Offizier aus tiefster Überzeugung. Hätte er den Wehrdienst verweigert, hätte er das Lebenswerk seines Vaters damit zur unzeitgemäßen Sinnlosigkeit erklärt. Auf die Gefühle seines alten Herrn hatte er Rücksicht genommen, dafür hatte es ihn seine letzte Freundin gekostet. Kerstin hatte erklärt, sie könne als überzeugte Pazifistin nicht mit einem Soldaten zusammen sein. Er hatte das zutiefst bedauert und die Trennung von Carla einen Moment lang bereut. Aber dann erinnerte er sich wieder an Carlas Besserwisserei, ihre Humorlosigkeit, ihr elitäres Gebaren. Vielleicht war Kerstin nur in sein Leben getreten, damit er sich von Carla lösen konnte. Jetzt war er frei und alle Türen standen offen.
Wenn die Jungs in seiner Stube nur nicht so unendlich blöd gewesen wären. Der Neue war ganz nett. Hatte sich hierher versetzen lassen, weil seine Freundin in Frankfurt studierte. Lutz hieß er, hörte gute Musik, las interessante Bücher und berichtete von tollen Reisen. Über Politik machte er sich auch Gedanken, nur religiös war er nicht, aber ein deutlicher Abstand zu Carlas Frömmigkeit und Kerstins unbeugsamer Selbstgerechtigkeit tat ihm gut. Als beide gleichzeitig Urlaub hatten, unternahmen sie eine Rucksacktour nach Portugal. Nachts unter den Sternen und im Angesicht der tosenden atlantischen Brandung öffnete Lutz sein Herz. Es gab keine Freundin in Frankfurt, auch sonst nirgends, es gab nie eine und würde nie eine geben. Er hatte sich versetzen lassen, weil er an seinem vorherigen Ausbildungsort gemobbt und verprügelt worden war. Nicht nur die Kameraden hatten ihm das Leben schwer gemacht, vor allem die Vorgesetzten, denn einige in der Kaserne kannten Lutz seit der Grundschule und wussten längst, dass er Männer liebte. Beim Bund sah man das nicht gern; schon gar nicht Ende der Achtziger. Und nun konnte Lutz nicht länger verschweigen, dass Jan-Olaf ihm das Herz genommen hatte und dass er das Gefühl hatte, er erwidere seine Gefühle.
Das tat Jan-Olaf nicht. Aber er war zu anständig, um Lutz brüsk vor den Kopf zu stoßen. „Tut mir leid.“, erwiderte er, „Du bist echt mein bester Freund da in der Kaserne, aber ich liebe Frauen. Mit Männern kann ich das nicht.“
Lutz zog seufzend die Schultern hoch und ließ sie beim geräuschvollen Ausatmen resigniert fallen.
Nach dem Urlaub war es zwischen ihnen nie wieder so vertraut und unbefangen.
3. Lutz brachte den Rest der Bundeswehrzeit unbeschadet hinter sich. Jan-Olaf, der Offizierssohn, schützte ihn. Danach verlor er ihn aus den Augen, auch weil er die Provinz mehr als satt hatte und darum nach Berlin ging, wo es so viel mehr Möglichkeiten gab. Er studierte Wirtschaftswissenschaften, zog in den Wedding und fing endlich an zu leben. Nach zwei Jahren hatte er das Karussell aus Uni, Party, Sex und Drogen gründlich satt, sehnte sich plötzlich nach Ruhe, Solidarität und einer privaten Perspektive. In dieser Zeit lernte er Malte kennen. Klarer Fall von Klemmschwester. Malte gab sich als Hete aus, lebte mit Friederike zusammen, beide studierten Kunstgeschichte und lebten in einer WG mit Lutz' Kommilitonen Jörg und Janine. Die beiden waren total lustig und Malte hatte es auch faustdick hinter den Ohren, darum verstand Lutz auch nicht, was er an der zart besaiteten Friederike fand, die zwar ein hübsches Gesicht und eine grazile Figur hatte, aber immer alles schrecklich ernst nahm und auf die Goldwaage legte, ständig beleidigt war und täglich versuchte, in ihrer WG ein biodynamisches Terrorregime zu errichten.
Es dauerte nicht einmal ein halbes Jahr, da zog er mit Malte zusammen. Zum ersten Mal in seinem Leben fühlte sich alles gut und richtig an. Hätte er Malte einer liebenswerten Person mit Kontaktschwierigkeiten ausgespannt, hätte er vielleicht ein schlechtes Gewissen gehabt, aber nicht gegenüber der unsäglichen Friederike. Heimlich nannte er sie immer F-F-F-Friederike, die frierende, friedensverachtende, frigide Friederike, weil sie ständig in ultradicken Strickpullis durch die Wohnung schlich und sich blass und hohlwangig bei fröstelnd hochgezogenen Schultern über die Oberarme strich, mit jedem Schritt und jedem Wort Zwietracht säte, sich beklagte, stichelte, lästerte und dabei so schmallippig, blutleer und leidenschaftslos im Weg herumstand wie ein ungeliebtes Erbmöbelstück, das mehr Rechte besitzt als sein gegenwärtiger Eigentümer, ein Bleiberecht über Generationen trotz minimalsten praktischen oder ästhetischen Nutzens.
Er hatte Malte aus der Hölle geholt und ans Licht gehoben, das tat ihm nicht Leid. F-F-F-Friederike würde schon jemand Neues finden und wenn nicht, umso besser für die Menschheit.
4. Es war kaum zu ertragen, die Wohnung mit einem glücklichen Paar zu teilen, wenn man selbst gerade verlassen worden war. Janines hysterische Lustschreie waren ihr schon vorher auf die Nerven gegangen. Für dieses demonstrative Hört-alle-her- ich-habe-Sex-und-zwar-richtig hatte Friederike nur Verachtung übrig. Wie gut, dass schon bald das Auslandssemester in Pisa anstand. In der Zwischenzeit würde ein Erasmus-Student in ihr Zimmer ziehen – oder vielleicht auch zuerst in Maltes altes Zimmer, noch zahlte er die Miete, da Lutz ihn kostenlos bei sich unterbrachte, bis sie etwas Größeres für ihre gemeinsame Zukunft gefunden hatten.
Ein paar Wochen später rollte Friederike im österreichischen Sechserabteil durch die Alpen, bewunderte die gigantischen Bergmassive mit den weißen Gipfeln, die satten grünen Almwiesen, die idyllischen Holzhütten an steilen Hängen und wurde das Gefühl nicht los, keine Luft zu bekommen. Wenn sie in dieser verdichteten, düsteren, beengten Berglandschaft leben müsste, würde sie ersticken. Sogar als sie den Brennerpass überquert hatte und sich links und rechts die Obstplantagen erstreckten, empfand sie sich als Flüchtende, als seien die Berge selbst ihre Bedränger, die einfach nicht von ihr abließen, sie bis nach Italien verfolgten und ihr die Luft zum Atmen nahmen.
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