Robert Stevenson - Die Herren von Hermiston
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Aber Hermiston war nicht völlig aus einem Holze. Er war auch ein gewaltiger Zecher, der bis zum Morgengrauen beim Wein zu sitzen vermochte und sich dann direkt von der Tafel weg mit fester Hand und klarem Kopf auf den Richterstuhl begab. Nach der dritten Flasche verkündete er in immer größer werdenden Lettern den Plebejer; der breite, gewöhnliche Akzent wurde breiter, der gemeine, schmutzige Humor noch gröber; er wirkte jetzt weniger schreckenerregend, aber unendlich viel abstoßender. Nun hatte aber der Junge von Johanna Rutherford ein mimosenhaftes Zartgefühl geerbt, das sich nur schlecht mit einer Anlage zum Jähzorn paarte. Auf dem Spielplatz unter seinen Altersgenossen vergalt er einen gemeinen Ausdruck mit einem Hieb, an seines Vaters Tisch (als die Zeit kam, da er an dessen Gelagen teilnehmen mußte) erbleichte er und versank in angeekeltes Schweigen. Von allen Gästen, die er dort traf, vertrug er nur einen einzigen: David Keith Carnegie, Lord Glenalmond. Lord Glenalmond war hochgewachsen und hager mit schlanken, zarten Händen; man hatte ihn häufig mit Forbes Statue von Cullodon im Parlamentshaus verglichen, und seine blauen Augen hatten, selbst über die Sechzig hinaus, sich noch etwas von dem Feuer der Jugend bewahrt. Der vollendete Gegensatz, den er zu den anderen Gästen bot, seine Erscheinung, die der eines Künstlers und Aristokraten glich, welcher unversehens in rüde Gesellschaft geraten ist, fesselten des Knaben Aufmerksamkeit; und da Neugier und Interesse diejenigen Dinge sind, die auf dieser Welt den raschesten und sichersten Lohn ernten, fühlte sich Lord Glenalmond auch seinerseits von dem Knaben angezogen.
»Das ist also Ihr Sohn, Hermiston?« fragte er und legte seine Hand auf Archies Schulter. »Er wird mal ein großer Junge werden!«
»Pah!« sagte der gnädige Vater. »Ganz seiner Mutter Ebenbild – wagt nicht, buh zu 'ner Gans zu sagen!«
Aber der Fremde hielt den Jungen fest, verwickelte ihn in ein Gespräch über sich selber und entdeckte in ihm einen Geschmack an Büchern sowie eine reine, begeisterungsfähige, bescheidene jugendliche Seele. Er lud ihn ein, ihn an Sonntagabenden in seinem kahlen, kalten, einsamen Eßzimmer zu besuchen, wo er selbst in der Verlassenheit eines alten, in vornehmer Zurückgezogenheit ergrauten Junggesellen über seinen Büchern saß. Die schöne Sanftmut und Anmut des alten Richters, die Zartheit seiner Person, Gedanken und Sprache redeten unmittelbar in seiner eigenen Zunge zu Archies Herzen. In ihm wuchs der Ehrgeiz, ein ebensolcher Mann zu werden; und als der Tag erschien, da er sich einen Beruf wählen mußte, geschah es in Nacheiferung Lord Glenalmonds und nicht Lord Hermistons, daß er sich für die Jurisprudenz entschied. Hermiston begegnete dieser Freundschaft mit geheimem Stolz, öffentlich jedoch mit der Unduldsamkeit der Verachtung. Nur selten ließ er sich eine Gelegenheit entgehen, das Paar durch groben Spott zu ducken; und das war, um die Wahrheit zu sagen, nicht schwer, denn beide waren nicht schlagfertig. Er hatte ein verächtliches Wort für die ganze Horde von Poeten, Malern, Musikanten und deren Bewunderer: die Bastardrasse der Amateure. Es gab ein Wort, das er wieder und wieder gebrauchte. »Signor Fiedeldumdei«, pflegte er zu sagen. »Um Gottes willen, nichts mehr von dem Signor!«
»Sie und mein Vater sind sehr befreundet, nicht wahr?« fragte Archie einmal.
»Es gibt niemanden, den ich höher achte«, entgegnete Lord Glenalmond. »Er hat zwei unschätzbare Eigenschaften. Er ist ein großer Jurist, und er ist so aufrecht wie der Tag.«
»Sie und er sind so verschieden«, sagte der Junge, und sein Blick ruhte in dem seines alten Freundes wie der eines Liebhabers in den Augen seiner Herrin. »In der Tat«, erwiderte der Richter, »sehr verschieden. Und ich fürchte, du und er seid es auch. Und doch würde es mir sehr mißfallen, wenn mein junger Freund seinen Vater falsch beurteilte. Er besitzt alle Tugenden eines Römers: Cato und Brutus waren Männer seines Schlages; ich meine, ein Sohn müßte stolz sein, von solch einem Manne abzustammen.«
»Und ich wollte, er wäre ein einfacher Bauer!« rief Archie mit plötzlicher Bitterkeit.
»Das ist weder sehr klug noch, glaube ich, ganz ehrlich«, antwortete Glenalmond. »Wenn du es dir recht überlegst, wirst du finden, daß einige dieser Ausdrücke dir wie Reue in der Kehle aufsteigen werden. Sie sind rein literarisch und dekorativ; sie drücken nicht deine wahren Gedanken aus; auch hast du diese Gedanken selbst nicht klar erfaßt. Zweifellos würde dein Vater (wäre er jetzt hier) ›Signor Fiedeldumdei!‹ rufen.«
Mit dem unendlich feinen Takt der Jugend mied Archie von jener Stunde an das Thema. Das war vielleicht schade. Hätte er nur gesprochen – sich frei ausgesprochen – sich selbst in einen Strom von Worten aufgelöst (wie es die Jugend liebt und das ihr gutes Recht ist) – es hätte vielleicht nie eine Geschichte derer von Hermiston zu schreiben gegeben. Jedoch bereits der Schatten einer Drohung von Lächerlichkeit genügte; aus der milden Schärfe jener Worte las er ein Verbot, und es ist nicht unwahrscheinlich, daß Glenalmond es auch als solches beabsichtigt hatte.
Diesen Greis ausgenommen, besaß der Junge keinen Vertrauten oder Freund. Ernst und feurig legte er den Weg durch Schule und Universität zurück und bewegte sich unter einer Schar von Gleichgültigen in dem unsichtbaren Panzer seiner Schüchternheit. Er wuchs heran, ein schöner Mensch, mit offenem, sprechendem Antlitz und anmutigem, jugendlichem Wesen; er war klug, errang sich Auszeichnungen, glänzte im »Speculative Club«. Von Rechts wegen hätte er den Mittelpunkt eines Freundeskreises bilden sollen; allein etwas, das teils seiner Mutter Feinfühligkeit, teils seines Vaters Strenge war, hielt ihn allen fern. Es ist eine Tatsache – und obendrein eine äußerst sonderbare –, daß Hermistons Sohn unter seinen Altersgenossen als ein echter Sproß vom alten Stamme galt. »Sie sind ein Freund Archie Weirs?« bemerkte einst jemand zu Frank Innes; und Innes antwortete mit seiner üblichen Frivolität und mit mehr als gewöhnlicher Einsicht: »Ich kenne Weir, aber mit Archie hatte ich noch nie das Vergnügen.« Niemand kannte Archie, eine Krankheit, die vornehmlich einzigen Söhnen eigen ist. Er segelte unter eigener Flagge, und keiner achtete darauf; es war, als sei er in eine Welt verpflanzt, wo selbst die Hoffnung auf Intimität verbannt war, und er blickte um sich: auf das Treiben seiner Kommilitonen und vorwärts in die Zukunft und sah nichts als banale Tage voll banaler Bekanntschaften, ohne Hoffnung und ohne Interesse.
Als die Zeit verstrich, fühlte sich der alte, zähe Sünder immer mehr zu dem Sohne seiner Lenden und dem einzigen Stammhalter des neubegründeten Geschlechts hingezogen, und das mit einer Weichheit des Gefühls, die er selbst kaum zu glauben vermochte und die auszudrücken er sich völlig außerstande sah. Mit einem Gesicht, einer Stimme und einem Wesen, in vierzig Jahren geschult, Schrecken und Widerwillen einzuflößen, wird Rhadamanth vielleicht groß, niemals jedoch liebenswürdig erscheinen. Daß er Archie zu gewinnen versuchte, ist eine Tatsache, jedoch nicht gering genug zu bewerten, so unauffällig war der Versuch, so stoisch wurde sein Scheitern ertragen. Eiserne Naturen wie die Hermistons dürfen kein Mitgefühl beanspruchen. War es ihm mißlungen, seines Sohnes Freundschaft, ja auch nur dessen Duldung zu erringen – nun, so mußte er seinen Weg aufwärts über die mächtige, öde Treppenflucht seiner Pflicht allein, ungestützt, aber auch unverzagt fortsetzen. Vielleicht hätte er seinen Beziehungen zu Archie ein wenig mehr Freude abgewinnen können, das sah er zu Momenten ein; aber Freude war in der seltsamen Chemie des Lebens lediglich ein Nebenprodukt, auf das nur Narren rechneten.
Schwieriger ist es, Archies Standpunkt verständlich zu machen, da wir inzwischen alle erwachsen sind und die Tage unserer Jugend vergessen haben. Er machte auch nicht den leisesten Versuch, diesen Mann zu verstehen, mit dem er beim Frühstück und beim Abendessen beisammensaß. Scheu vor Schmerz, Gier nach Genuß – das sind die beiden einander ablösenden Pole der Jugend; und Archie neigte mehr zu dem ersteren. Der Wind blies kalt aus der einen Richtung – er kehrte ihr den Rücken, blieb so wenig wie irgend möglich in seines Vaters Gesellschaft und wandte, wenn dort, den Blick, soweit der Anstand das erlaubte, von seines Vaters Gesicht. Viele Hunderte von Tagen spielte das Lampenlicht bei der Tafel über diesen beiden Gesichtern – Mylords, gerötet, finster, geringschätzig; Archies, voll potentiellen Lebens, das jedoch in dieser Gesellschaft stets gedämpft und wie unter einem Schleier erglänzte; vielleicht gab es in der ganzen Christenheit keine zwei Wesen, die einander so radikal fremd waren. Der Vater sprach entweder mit großartiger Einfachheit nur von dem, was ihn selbst interessierte, oder bewahrte ein ungekünsteltes Schweigen. Der Sohn zerbrach sich währenddessen den Kopf nach irgendeinem ganz sicheren Thema, das ihm erneute Beweise von Mylords eingeborener Grobschlächtigkeit oder restloser Inhumanität ersparen möchte. Dabei betrat er die Wege der Unterhaltung zimperlich gleich einer Dame, die auf einer Nebengasse ihre Röcke hochrafft. Machte er einen Mißgriff und floß Mylord über von verletzenden Reden, so straffte sich Archies Gestalt, seine Stirn verfinsterte sich, sein Anteil an dem Gespräch erstarb; Mylord dagegen fuhr getreulich und unbekümmert fort, vor seinem schweigenden und beleidigten Sohne sein schlimmstes Selbst zu entbreiten.
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