Robert Stevenson - Die Herren von Hermiston
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So genoß nicht nur Mylord, nein auch Mrs. Weir ihre Ferien, wenn sich die Familie auf Hermiston befand. Befreit von dem fürchterlichen Ausblick auf ein verunglücktes Essen, nähte Madame ihren Saum, las ihre Andachtsbücher und machte (auf Befehl von Mylord) ihren Spaziergang, mitunter allein, mitunter aber auch in Begleitung Archies, des einzigen Kindes dieser kaum natürlichen Verbindung. Das Kind war das Band, das sie am innigsten mit dem Leben verknüpfte. Die erfrorene Knospe ihres Gefühls erblühte von neuem, tief sog sie den Atem des Lebens ein, entfesselte in des Kindes Gesellschaft die Ströme ihres Herzens. Das Wunder ihrer Mutterschaft blieb ihr ewig neu. Der Anblick des kleinen Kerls an ihrem Rockzipfel berauschte sie mit einem Gefühl der Macht, während gleichzeitig das Bewußtsein der Verantwortlichkeit ihr das Blut in den Adern gefror. Sie blickte in die Zukunft und sah ihn im Geiste heranwachsen und auf der Weltbühne eine vielgestaltige Rolle spielen: sogleich hielt sie den Atem an und gab mit lebhafter Willensanstrengung ihrem Mute neuen Schwung. Nur in des Kindes Gegenwart vermochte sie sich ganz zu vergessen und wenigstens zu Momenten natürlich zu sein; und doch war es ihr wieder nur dem Kinde gegenüber möglich, konsequent zu bleiben. Archie sollte ein großer und ein guter Mann werden, wenn möglich ein Diener des Herrn, ein Heiliger ganz gewiß. Sie versuchte ihn für ihre Lieblingsbücher zu interessieren: Rutherfords »Briefe«, Scougals »Fülle der Gnade« usw. Es gehörte zu ihren liebsten Gewohnheiten (eine Tatsache, die jetzt wundernimmt), das Kind nach dem Teufelsmoor zu tragen, sich dort mit ihm auf des »Betenden Webers« Stein zu setzen und ihm von den Covenanters zu erzählen, bis ihnen beiden die Tränen über die Backen rannen. Ihre Auffassung der Weltgeschichte war völlig naiv, eine Zeichnung in Schnee und Tinte; liebliche Heilige mit Psalmen auf den Lippen einerseits, auf der anderen Seite die Schar der Verfolger, gespornt, blutrünstig, vom Weine erhitzt: hie leidender Christ, dort rasender Beelzebub. Verfolger: das war das Wort, das der Frau ans Herz griff, das für sie den Gipfel des Bösen bedeutete, und sein Makel lastete auch auf ihrem Hause. Ihr Ururgroßvater hatte auf dem Schlachtfelde von Rullion Green gegen die Gesalbten des Herrn das Schwert gezogen und der Überlieferung zufolge in den Armen des abscheulichen Dalyell sein Leben ausgehaucht. Auch vermochte sie sich der Wahrheit nicht zu verschließen, daß, hätten sie in den alten Zeiten gelebt, Hermiston selbst zu den Reihen des Blutigen Mackenzie und der Schlauköpfe Lauderdale und Rothes, kurz zu der Horde von Gottes persönlichen Feinden gehört haben würde. Dieses Bekenntnis bewegte sie tief im Innersten und peitschte sie zu noch glühenderer Andacht auf; die Stimme, in der sie das Wort »Verfolger« aussprach, erschütterte das Kind bis ins Mark hinein; und als eines Tages der Pöbel sie alle in Mylords Reisewagen auspfiff und verhöhnte und »Nieder mit dem Verfolger! Nieder mit dem Henker Hermiston!« schrie, während Mama die Hand vor ihre Augen hielt und weinte und Papa lediglich die Fensterscheibe herunterließ und den Mob mit seinem drolligen, fürchterlichen, bitteren und doch zugleich lächelnden Ausdruck musterte – dem Ausdruck – so sagten die Leute –, den er mitunter hatte, wenn er jemandem sein Urteil verkündete – ja, da war Archies grenzenlose Verwunderung viel zu groß, um das Gefühl der Furcht aufkommen zu lassen. Kaum jedoch war er mit seiner Mutter allein, als seine schrille Kinderstimme eine Erklärung forderte: Weshalb hatten sie Papa einen »Verfolger« genannt?
»Gott schütz uns, mein Liebling!« rief sie. »Gott schütz uns! Die Sache ist eine politische Sache, mein Schatz! Niemals darfst du nach einer politischen Sache fragen, Archie. Dein Vater ist ein großer Mann, mein Schatz, und es kommt weder dir noch mir zu, ihn zu richten. Es würde uns allen zum Ruhme gereichen, wenn jeder von uns sich in seiner Stellung so führte, wie dein Vater in seinem hohen Amt; laß mich nie wieder eine so unehrerbietige und pflichtvergessene Frage hören! Nicht etwa, daß du die Absicht hattest, unehrerbietig zu sein, mein Lämmchen. Deine Mutter weiß das schon – sie weiß es ganz genau, mein Herzblatt.« Und damit glitt sie zu gefahrloseren Themen über, hinterließ jedoch in dem Kindergemüt ein dumpfes, aber unauslöschliches Gefühl des Unrechts.
Mrs. Weirs Lebensphilosophie ließ sich in ein Wort zusammenfassen: Empfindsamkeit! So wie sich ihr das ganz von der Glut der Höllentore erleuchtete Weltall malte, waren gute Menschen verpflichtet, in einer Art Ekstase der Empfindsamkeit durchs Leben zu gehen. Die Tiere und Pflanzen besaßen zwar keine Seelen, aber sie waren ja nur auf einen Tag geschaffen; mochte dieser Tag ihnen sanft verrinnen! Und was die unsterblichen Menschen betraf – wie abschüssig war der Pfad, den viele von ihnen gingen – wie grausam die Ewigkeit, in die er mündete! »Kauft man nicht zwei Sperlinge –« »So dir jemand einen Streich gibt –« »und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte« »Richtet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet werdet« – diese Texte bedeuteten für sie das A und O des Gottesworts. Sie zog sie morgens mit ihren Kleidern an und legte sich des Nachts mit ihnen schlafen; sie gingen ihr unablässig im Kopfe herum wie eine geliebte Melodie und umschwebten sie gleich einem Lieblingsparfüm. Der Familiengeistliche war ein kerniger Ausleger der Schrift, dem Mylord mit Behagen lauschte; allein Mrs. Weir verehrte ihn nur von ferne, hörte sein nützliches Dröhnen jenseits der Rampen des Dogmas (gleich den Kanonen einer belagerten Stadt) und weilte inzwischen innerhalb wie außerhalb der Schußweite in ihrem privaten Garten, den sie mit dankbaren Tränen wässerte. Seltsam zu sagen, war diese farblose und rückgratlose Frau wahrhaft fromm; sie hätte der Sonnenschein und der Ruhm eines Klosters werden können. Vielleicht kannte niemand außer Archie ihre Beredsamkeit; er allein hatte seine Mutter mit geröteten Wangen und verschlungenen oder bebenden Händen gesehen, ganz sanfte Glut. In dem Parke von Hermiston gibt es einen Winkel, von wo aus man einen unerwarteten Blick auf den Gipfel des Schwarzen Berges hat, der mitunter nichts weiter ist als die grasige Kuppe einer Anhöhe, mitunter aber auch (um Mrs. Weirs eigenen Ausdruck zu gebrauchen) einem kostbaren Juwel in einer Wolkenfassung gleicht. Wenn der Berg an solchen Tagen plötzlich vor ihr auftauchte, preßten ihre Finger sich um die des Kindes, und ihre Stimme schwang sich zu einem Liede auf. »Auf die Berge möcht' ich steigen!« sang sie und fügte hinzu: »Ach, Archie, sind sie nicht wie die Hügel Naphtalis?«, und ihre Tränen strömten.
Auf ein eindrucksfähiges Kind mußte diese ständige, sanfte Begleitmusik des Lebens eine tiefe Wirkung ausüben. Der Frau Quietismus und Frömmigkeit gingen ungeschmälert auf seine völlig verschiedene Natur über; aber während sie dort dem eingeborenen Gefühl entsprangen, waren sie hier nur ein eingepflanztes Dogma. Natur und des Kindes Kampflust lehnten sich manchmal dagegen auf. Ein Proletarierjunge aus der Potterrow schlug ihn eines Tages auf den Mund; er schlug zurück, die beiden trugen die Sache in einer Gasse hinter den Ställen bei den Meadows aus, und Archie kehrte mit einer beträchtlich verminderten Anzahl Vorderzähne nach Hause zurück, wo er in wenig erbaulicher Weise mit den Verlusten seines Feindes prahlte. Das war ein schlimmer Tag für Mrs. Weir; sie betete und weinte über dem jugendlichen Sünder, bis die Zeit von Mylords Heimkehr vom Gericht herannahte und sie die Miene zittriger Ruhe aufsetzen mußte, mit der sie ihn zu begrüßen pflegte. Der Richter war an jenem Tage in beobachtender Laune und bemerkte sehr bald die fehlenden Zähne. »Ich fürchte, Archie hat mit einem der Burschen aus dem Hinterhause gerauft«, sagte Mrs. Weir.
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