Victor Hugo - Les Misérables / Die Elenden

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Les Misérables / Die Elenden: краткое содержание, описание и аннотация

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Der ehemalige Sträfling Valjean vollzieht eine Wandlung zum Guten und nimmt sich des Waisenkinds Cosette an. Er wird aber immer wieder von seiner Vergangenheit eingeholt. Cosette verliebt sich in den jungen Anwalt Marius, der ebenso wie Valjean in den Pariser Barrikadenschlachten von 1832 für mehr soziale Gerechtigkeit kämpft. Durch Güte und Menschlichkeit überwindet Valjean alle äußeren und inneren Widerstände und stirbt am Ende versöhnt mit sich und der Welt.
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Dann, zu dem Hirten gewandt, fuhr er fort:

»Geh' schlafen. Du hast vorige Nacht gewacht. Du bist müde.« Der Knabe ging in die Hütte hinein.

Der Greis sah ihm nach und sagte halblaut, als spreche er mit sich selbst:

»Während er schläft, werde ich sterben. Der eine Schlaf wird den andern nicht stören.«

Dem Bischof war nicht so feierlich zu Muthe, wie wohl zu erwarten gewesen wäre. In dieser Art zu sterben lag nichts, was ihn Gottes Gegenwart ahnen ließ. Zudem – wir müssen dies offen heraussagen, denn auch die kleinen Widersprüche großer Seelen dürfen nicht übergangen werden – fühlte er sich, er, der gern über den Titel »Bischöfliche Gnaden« spottete, verletzt, weil er mit »Mein Herr« angeredet wurde, und war versucht, das Conventsmitglied »Bürger« zu tituliren. Er hatte nicht übel Lust, einen unceremoniellen derben Ton anzuschlagen, wie er Aerzten und Priestern ziemlich gewöhnlich ist, in seiner Art aber nicht lag. Der Mann da vor ihm, dieses Conventsmitglied, dieser Volksvertreter war einer der Mächtigen dieser Welt gewesen, und zum ersten Mal vielleicht in seinem Leben fühlte sich der Bischof geneigt, strenge zu verfahren.

Der Sterbende dagegen hatte etwas Bescheidenes, fast Demüthiges in seinem Wesen, als gehöre sich das so, wenn man nahe daran ist, in Staub zu zerfallen.

Der Bischof seinerseits, dem sonst Neugierde als eine Art Beleidigung erschien, beherrschte sich dieses Mal nicht und betrachtete das Conventsmitglied mit einer Aufmerksamkeit, die ihren Ursprung nicht in der Sympathie hatte und die sein Gewissen sonst getadelt hätte. Stand doch für ihn ein Conventsmitglied eigentlich außerhalb der Gesetze, ja sogar außerhalb des Gesetzes der Liebe.

G., mit seiner würdevollen Ruhe, seiner aufrechten Haltung, seiner kräftigen Stimme, war einer jener Achtzigjährigen, über die der Physiologe erstaunt. Die Revolution hat viele solche Männer gehabt, deren körperliche Kraft im Verhältniß stand zu der geistigen Kraft ihrer Zeit. Man merkte, daß der Greis ein Mann von erprobter Tüchtigkeit war. Er besaß, nahe wie er seinem Ende war, noch alle Merkmale der Gesundheit. Sein klarer Blick, seine feste Sprache, seine kräftigen Schulterbewegungen hätten den Tod in Erstaunen setzen können. Asrël, der mohamedanische Engel des Grabes, wäre umgekehrt und hatte geglaubt, er sei nicht vor die rechte Thür gekommen. Es war, als stürbe dieser Mann, weil es ihm so beliebte. Sein Todeskampf hatte etwas Freiwilliges. Nur die Beine waren unbeweglich und todt, der Kopf dagegen war voller Lebenskraft. G. glich in diesem feierlichen Augenblick jenem König in Tausend und eine Nacht, dessen Unterkörper in Marmor verwandelt war.

Der Bischof setzte sich auf einen Stein, der in der Nähe lag und begann ex abrupto:

»Ich muß es loben« – aber aus seiner Stimme klang ein Tadel, »daß Sie wenigstens nicht für den Tod des Königs gestimmt haben.«

Sein Gegner schien das Wort »wenigstens« nicht gehört zu haben. Er antwortete, indem er nicht mehr lächelte:

»Freuen Sie Sich nicht zu sehr: Ich habe für den Tod des Tyrannen gestimmt.«

»Welchen Tyrannen meinen Sie?«

»Der Mensch hat einen Tyrannen, die Unwissenheit. Gegen diese Tyrannei habe ich gestimmt. Denn diese Tyrannei hat das Königthum, die falsche Autorität, geboren. Die Wissenschaft ist die wahre Herrin des Menschen. Nur von ihr soll er sich lenken lassen.«

»Und von seinem Gewissen«, ergänzte der Bischof.

»Das ist dasselbe. Das Gewissen ist angeborene Wissenschaft.«

Der Bischof hörte mit einigem Erstaunen diese für ihn ganz neuen Gedanken.

Das ehemalige Conventsmitglied fuhr fort:

»Was Ludwig XVI. anbetrifft, so habe ich gegen seine Hinrichtung gestimmt. Ich halte mich nicht dazu befugt, einen Menschen zu töten, aber meine Pflicht gebietet mir, das Böse auszurotten. Ich habe für die Beseitigung der Tyrannei gestimmt. Die Prostitution des Weibes, die Sklaverei des Mannes, die Unwissenheit, die den Geist des Kindes umnachtet, soll ein Ende nehmen. Dies habe ich bezweckt, indem ich für die Republik stimmte. Brüderlichkeit, Eintracht, eine neue Zeit habe ich begründen wollen. Ich habe Vorurtheile und Irrthümer vertilgen helfen. Die Vernichtung der Vorurtheile und Irrthümer hat die Entstehung des Lichtes zur Folge. Wir haben die alte Weltordnung gestürzt, und indem die alte Welt, dieses Gefäß voller Leid und Elend, umstürzte, ist eine Freudenurne daraus geworden.«

»Die Freude ist eine sehr gemischte«, warf der Bischof ein.

»Sprechen Sie lieber von gestörter Freude, und gegenwärtig nach der verderblichen Wiederkehr der Vergangenheit im Jahre 1814 ist die Freude sogar verschwunden. Ja leider! Das Werk ist unvollendet geblieben, ich gestehe es. Wir haben die konkreten Institutionen der alten Weltordnung gestürzt, die Ideen, auf denen sie begründet war, haben wir nicht ganz austilgen können. Mißbräuche abschaffen genügt nicht, man muß die Menschen ändern. Die Mühle ist nicht mehr, aber der Wind weht immer noch.«

»Ihr habt das Alte zerstört. Das mag sein Gutes gehabt haben, aber ich habe kein Zutrauen zu einer Zerstörung, die der Zorn angestiftet hat.«

»Das Recht darf auch einmal in Zorn gerathen, denn der Zorn des Rechtes ist ein Element des Fortschritts. Gleichviel, man sage, was man wolle, seit dem Erscheinen Christi hat das Menschengeschlecht keinen so gewaltigen Schritt vorwärts gethan, als durch die große französische Revolution. Sie hat alle sozialen Uebelstände klar gelegt. Sie hat die Gemüther sanfter gestimmt; sie hat beruhigt, versöhnt, aufgeklärt; sie hat Ströme höherer Gesittung über alle Lande ausgegossen. Sie ist voller Güte gewesen. Die französische Revolution ist die Weihe der Menschheit.«

»Wirklich? Aber 1793?«

Der Mann des Convents richtete sich in seinem Stuhle mit erhabener Feierlichkeit auf und rief, so laut ein Sterbender irgend sprechen kann:

»Aha, da haben wir's! Ich wußte, daß Sie mir mit 1793 kommen würden. Nun, es war einmal eine Wolke, die fünfzehn Hundert Jahre gewartet hat, ehe sie geplatzt ist, und nun klagen Sie den Blitz an.«

Der Bischof fühlte vielleicht, ohne daß er sich dessen klar wurde, daß seine Ueberzeugungen etwas erschüttert waren. Aber er wehrte sich noch:

»Der Richter spricht im Namen der Gerechtigkeit, der Priester im Namen des Mitleids, das nur eine höhere Art von Gerechtigkeit ist. Der Blitz soll sich nicht irren.« Und indem er den Mann des Convents fest ansah, fuhr er fort: »Z. B. Ludwig XVII.?«

Sein Gegner streckte die Hand aus und faßte ihn beim Arm.

»Also Ludwig XVII.? Sehr wohl. Worüber beklagen Sie sich? Daß ein unschuldiges Kind zu Tode gemartet worden ist? Gut, das beklage ich auch. Daß ein Königskind gemartert worden ist, das bitte ich mir erst überlegen zu dürfen. Für mich ist der Bruder Cartouche's ein unschuldiges Kind, das auf dem Grève-Platze unter den Achseln aufgehängt wurde, bis es starb, – blos weil es der Bruder Cartouche's war, eben so sehr ein Gegenstand des Mitleids, als der Enkel Ludwigs XV., das unschuldige Kind, das in dem Thurm des Temple zu Tode gemartert wurde, blos weil es der Enkel Ludwigs XV. war.«

»Herr, ich verbitte mir solche Zusammenstellungen.«

»Wem thut mein Vergleich Unrecht: Cartouche? Ludwig XV.?«

Es trat eine Pause ein. Der Bischof bedauerte fast, gekommen zu sein und doch fühlte er sich seltsam ergriffen.

Der Sterbende fuhr fort:

»Ja, ja, Herr Priester, Sie lieben die Derbheiten der Wahrheit nicht; Christus aber liebte sie doch. Er nahm eine Geißel und trieb das Gesindel zum Tempel hinaus. Diese Geißel sagte unangenehme Wahrheiten. Als er sprach: Lasset die Kindlein zu mir kommen, machte er keine Unterschiede. Er hätte keinen Anstand genommen, den Sohn des Barabbas und den Sohn des Herodes zusammen einzuladen. Ich meine, die Unschuld ist an sich eine Krone. Sie bedarf keiner hohen Titel und ist in Lumpen ebenso achtunggebietend, wie im Königsgewande.«

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