Die Folsäureist für Wachstum, Blutbildung und Nervengewebe bedeutsam. Mit einer ausreichenden Versorgung von Folsäure beugst Du somit angeborenen Fehlbildungen und insbesondere Neuralrohrdefekten vor. Das Neuralrohr, aus dem sich während der embryonalen Phase das Zentralnervensystem entwickelt, schließt sich gewöhnlich bereits drei bis vier Wochen nach der Empfängnis. Viele Frauen wissen bis zu diesem Zeitpunkt nicht, dass sie schwanger sind. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, bereits vor der Schwangerschaft auf eine optimierte Versorgung mit Folsäure zu achten. In den meisten Fällen gelingt dies mit der Einnahme von zusätzlichen Folsäure-Präparaten. Hier wird eine tägliche Dosierung von 400 µg Folsäure empfohlen. Mit der Aufnahme solltest Du bereits am besten mit bestehendem Kinderwunsch beginnen und sie bis zu drei Monate nach der Empfängnis einnehmen.
Folsäure ist in tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln vorhanden. Grüne Blattsalate wie Spinat, Grünkohl und Feldsalat enthalten viel des Vitamins. Zudem ist es in Hülsenfrüchten, Tomaten, Zitrusfrüchten, Vollkornprodukten und Beeren zu finden.
Vitamin B12wirkt sich auf die Zellteilung und -differenzierung, zum Beispiel bei der Bildung und Reifung roter Blutkörperchen aus, und ist für den Aufbau der Nervenzellen im Rückenmark verantwortlich.
Sehr gute Vitamin-B12-Quellen sind tierische Produkte wie Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte. Bei allen anderen Lebensmitteln ist der Gehalt an Vitamin B12 gering oder die Verwertbarkeit ist nicht gesichert. Wenn Du Dich rein pflanzlich ernährst, wird es sehr schwierig, den Bedarf an diesem Vitamin über die Ernährung zu decken. In diesem Fall solltest Du ein Vitamin-Präparat in Betracht ziehen.
Vitamin B6ist an der Zellteilung und Zellwachstum sowohl der Schwangeren als auch des Embryos beteiligt. Für unsere Muskeln hat es eine essenzielle Bedeutung, da es zum Aufbau von körpereigenen Eiweißen beiträgt. Des Weiteren ist es an der Blutbildung und an den Immunfunktionen beteiligt.
Dieses Vitamin ist sehr licht- und hitzeempfindlich, weswegen Du B6-haltige Lebensmittel schonend zubereiten solltest. Du findest es überwiegend in Fleisch, Fisch (z. B. Lachs Makrele), Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Kartoffeln, Kohlgemüse, Walnüssen, Avocados und Bananen.
Vitamin D3hat während der Schwangerschaft Auswirkungen auf das kindliche Immunsystem, seinen Hormonhaushalt und seinen Stoffwechsel. Zudem ist es für den Knochenaufbau und die Entwicklung des Gehirns mit verantwortlich. Auch für eine beschleunigte Kalziumaufnahme aus der Nahrung ist Vitamin D geeignet. Dein Baby wird bereits mit diesem wichtigen Vitamin versorgt, noch bevor sich die Plazenta ausgebildet hat. Mithilfe der Sonneneinstrahlung kann unser Körper dieses Vitamin selbst produzieren. Auch wenn dies einfach klingt, haben viele Menschen in Deutschland eine Unterversorgung mit Vitamin D. Daher solltest Du, wenn es Dein gesundheitlicher Zustand zulässt, täglich Zeit an der frischen Luft verbringen oder Spaziergänge unternehmen.
Vitamin-D-Lieferanten sind Milchprodukte (z. B. vollfette Milch und Butter), Fleisch, Leber, Eigelb und fettreiche Fische. In Öl eingelegte Fischsorten wie bspw. Lachs, Sardinen oder Makrelen eignen sich ebenfalls.
Eisenist ein lebenswichtiges Spurenelement, das für die Blutbildung und den Transport von Sauerstoff im Blut benötigt wird. Während der Schwangerschaft wird deutlich mehr Eisen benötigt, da der Körper der Schwangeren eine größere Menge Blut zur Durchblutung der wachsenden Gebärmutter benötigt. Zudem benötigt das Ungeborene Eisen für die Entwicklung seiner inneren Organe. Ein Eisenmangel während der Schwangerschaft kann zu Blutanämie führen. Vor allem zum Ende Deiner Schwangerschaft solltest Du ausreichend Eisenreserven haben, da Du während der Geburt Blut verlieren wirst.
Eisen findest Du reichlich in Fleisch und Schweineleber, Weizenkleie Hülsenfrüchten wie Sojabohnen und Linsen, Spinat, Zucchini, Sesam, Nüssen und in Rote Beete. Um das Eisen besser aufzunehmen, solltest Du es in Kombination mit Vitamin C (z. B. mit Orangensaft) einnehmen. Milch- und Eiprodukte hingegen hemmen die Aufnahme.
Kalziumist für den Aufbau der Knochenstrukturen des Ungeborenen unerlässlich. Es wird dazu benötigt, um starke Knochen und Zähne aufzubauen. Sollte die werdende Mutter über ihre Nahrung nicht genügend Kalzium zu sich nehmen, dann wird das Ungeborene ihr es ihr aus den Knochen entziehen, was später zu gesundheitlichen Problemen der Mutter führen kann.
Milch und Milchprodukte gehören zu den besten Kalzium-Lieferanten. Aber auch grünes Gemüse, Nüsse, Hülsenfrüchte und Vollkorngetreide haben einen hohen Kalziumgehalt.
Jodgehört zu den Spurenelementen und wird für die Entwicklung der Schilddrüse und der Schilddrüsenhormone des Ungeborenen benötigt. Die Schilddrüsenhormone sind unter anderem wichtig für den Aufbau des zentralen Nervensystems.
Das Spurenelement findet sich überwiegend in See-Fisch (Seelachs, Garnelen, Hering), jodiertem Speisesalz, Milch und Hartkäse.
Magnesiumist ein lebenswichtiger Mineralstoff, der die Knochen stabilisiert und zur Funktion von Herz- und Gefäßmuskelzellen beiträgt. Solltest Du trotz magnesiumreicher Ernährung unter Wadenkrämpfen, schmerzhaften Übungswehen oder Verstopfungen leiden, dann kannst Du über ein zusätzliches Magnesium-Präparat diese Beschwerden lindern. Da Magnesium die Muskulatur, also auch die Gebärmuttermuskulatur, entspannt, hilft es ebenfalls zur Vorbeugung frühzeitiger Wehen.
Der Mineralstoff ist mit hohem Gehalt in Lebensmitteln, die reich an Kohlenhydraten und Stärke sind, enthalten. Dies sind zum Beispiel Nüsse, Bananen und Hülsenfrüchte. Zudem findest Du es in Vollkornbrot, Haferflocken, Zartbitterschokolade und in Himbeeren.
Bewusster Umgang mit Lebensmitteln in der Schwangerschaft
Eine gesunde Ernährung während der Schwangerschaft ist besonders relevant, da sie sich direkt auf Dein Baby auswirkt. Das Immunsystem des Kindes ist im Mutterleib und nach der Geburt noch nicht fertig ausgebildet und muss deshalb gegen mögliche Krankheitserreger auf Lebensmitteln geschützt werden. Am besten kannst Du Infektionen durch Krankheitserreger wie Listerien, Salmonellen oder Toxoplasmose bei Deinem Ungeborenen vorbeugen, indem Du auf bestimmte Nahrungsmittel verzichtest und richtig mit Lebensmitteln umgehst.
Bei Listeriosehandelt es sich um eine Infektionskrankheit, die durch den Verzehr von Listerien verunreinigten Lebensmitteln hervorgerufen wird. Um die Erreger abzutöten, müssen bei der Zubereitung der Lebensmittel hohe Temperaturen erreicht werden. Gefährdet sind Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, dazu gehören u. a. Schwangere und Neugeborene. Die Erreger können bei einer erkrankten Mutter über die Plazenta oder unter der Geburt im Geburtskanal auf das Baby übertragen werden. Eine unbehandelte Listeriose-Infektion erhöht die Gefahr einer Fehl- oder Frühgeburt und kann beim Kind zu Blutvergiftung, Abszessen oder Hirnhautentzündung führen.
Bei Salmonellenhandelt es sich um Bakterien, die bei Menschen und Tieren verschiedene Krankheiten verursachen können. Es äußert sich in starkem Erbrechen, Durchfall und hohem Fieber. Für Dein Baby ist eine Salmonelleninfektion nicht direkt gefährlich, da die Erreger nicht von der infizierten Mutter auf das Ungeborene übertragen werden. Eine Gefahr besteht vielmehr darin, dass die Schwangere durch die Symptome viel Flüssigkeit verliert und es beim Baby dadurch zur Unterversorgung oder im schlimmsten Fall zu einer Früh- oder Fehlgeburt kommt.
Die Toxoplasmoseist eine Infektionskrankheit, die durch Parasiten ausgelöst wird. Der Endwirt für diese Parasiten sind Katzen, in deren Darm sie sich verbreiten. Daher kann eine Ansteckung durch Katzenkot erfolgen. Du solltest auch bei Gartenarbeit in der Schwangerschaft Handschuhe tragen, um einen möglichen Kontakt mit Katzenkot zu umgehen. Salate und Obst solltest Du immer gründlich waschen, da diese zum Teil in Bodennähe wachsen. Eine Ansteckung zeigt sich in grippeähnlichen Symptomen und kann für das Ungeborene gesundheitliche Folgen haben. Diese zeigen sich in Missbildungen wie einem Wasserkopf, Entzündungen der Netzhaut, Verkalkungen der Hirngefäße oder Früh-/Fehlgeburt. Solltest Du bereits einmal mit Toxoplasmose infiziert worden sein, dann hat Dein Körper Antikörper gebildet und ist dagegen immun.
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