Florian Bellows - Aperitifs

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Aperitif – ein Mix bestimmter Spirituosen und Liköre, der vor einem Mahl gereicht wird, mit dem Ziel, den Appetit anzuregen.
Diese Aperitifs bieten einen Vorgeschmack auf das, was kommt. Das schriftstellerische Debüt von Florian Bellows vereint 23 Kurzgeschichten zu einem anregenden Bouquet. Diese Sammlung enthält sorgfältig ausgewählte Texte aus den Jahren 2015 – 2020. Manche locken mit einem verführerischen Aroma, andere sind nur schwer zu verdauen. Zusammen ergeben sie einen herben Blend düsterer Geschmacksfacetten.
Der Hauptgang ist so gut wie angerichtet. Bis dahin überbrückt Aperitifs die Wartezeit. Doch Vorsicht! Wer zu tief ins Glas schaut, wird überrascht sein, was er auf dem Boden findet.

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-4-

Am Morgen schon wieder der gleiche Mist. Aber zumindest eine gute Nachricht hat es gegeben. Die Spüle war kein zweites Mal übergelaufen und bis auf einen feinen Hauch war nichts mehr von faulen Eiern zu riechen. Beim Erledigen meines morgendlichen Geschäfts hat sich meine Laune dann schlagartig verschlechtert.

Pisse von alten Männern ist in den seltensten Fällen geruchsneutral. Eine andere Sache ist es aber, wenn es noch schlimmer stinkt, nachdem man die Spülung gedrückt hat.

Statt dass es mein gelbes Wasser weggespült hat, habe ich mehr gelbes Wasser hinzugefügt.

Ich hätte fast einen Koller bekommen! Jetzt hat auch das Scheißhaus nach faulen Eiern gestunken.

Dann hat mich eine böse Vorahnung ereilt. Im Eifer des Gefechts hab‘ ich mir meine Schlafanzughose einfach aus- statt angezogen und bin als Nächstes durchs gesamte Haus gerannt. Ich hab‘ den Hahn im Bad aufgedreht. Die Dusche. Dann bin ich in die Garage gegangen und hab‘ das Wasser dort angemacht. Ganz zum Schluss den Wasserschlauch im Garten (In der Unterhose, aber das ist mir erst später bewusstgeworden).

Aus jedem einzelnen Hahn ist dieses elendige, stinkende Wasser gekommen. Und wie es beim Hahn in der Küche der Fall gewesen ist, ist es erst einmal ein paar Sekunden schwarz aus der Leitung geflossen.

Der Gestank ist unerträglich gewesen.

Ich hab‘ die Telefonschnur mit nach draußen gezogen und im Treppenhaus Fritz angerufen.

Fritz hat nach dem ersten Läuten abgenommen und gleich gesagt: »Zwei Dumme, ein Gedanke, Josef (niemals Sepp, muss ich an dieser Stelle anfügen)! Gerade wollte ich dich anrufen. Hör zu, ich hab‘ ein bisschen recherchiert! Dieses Gas, das da aus deiner Leitung kommt ist höchstwahrscheinlich Schwefelwasserstoff. Das ist für Menschen zwar nicht giftig, aber höher konzentriert ist es entzündlich!«

Dann habe ich gesagt: »Was interessiert mich, wie der Scheiß da heißt und ob ich’s zum Heizen hernehmen kann? Du Fritz, das Wasser kommt jetzt aus allen Leitungen. Kannst du mir erklären, woher das kommt? Vom Brunnen kann es nicht kommen! Da hab‘ ich schon nachgeschaut!«

»Wie ich dir schon gesagt habe - wenn es nicht am Brunnen liegt, dann kann es nur der Untergrund sein. Besondere Bakterien im Boden können dieses Gas produzieren. Wenn es jetzt aber schon aus allen Hähnen kommt – dann – Josef, ist es wohl eine größere Sache! Es kann sein, dass deine Rohre marode sind und sie deswegen das Gas ins Wasser lassen! Dann kannst du dich gleich nach einem neuen Haus umschauen. Alle Rohre zu richten würde ein Vermögen kosten .«

Als Fritz mit das mitgeteilt hat, hab‘ ich nur noch an das Rathaus gedacht. Das Bauamt, um genau zu sein. Mein Blut hat zu diesem Zeitpunkt angefangen zu kochen. Ich hab‘ den Hörer so fest an mein Ohr gedrückt, dass meine Knöchel weiß geworden sind. Mein Ohr ist eine Stunde nach dem Telefonat noch rot gewesen.

»Hätten die vom Bauamt nicht wissen müssen, dass mein Grund belastet ist?« Meine Stimme zu mäßigen hat mich einiges an Anstrengung gekostet. Auch als mir Lisbeth die Nachricht überbracht hat, dass sie mich verlassen will, hab‘ ich erst einmal ruhig reagiert.

»Ja, du, Josef, ich weiß nicht? Haben die vor 40 Jahren schon so genaue Bodenanalysen gemacht? Vielleicht gehst du mal ins Rathaus und fragst nach?« Genau das war es, was ich hören wollte. »Soll ich dann später noch vorbeischauen? Am Nachmittag hätte ich Zeit. Dann kann ich mir die Leitungen im Keller gleich anschauen!«

»Fritz, ich halte es für besser, wenn ich erst einmal dem Bauamt einen Besuch abstatte. Du hast doch gesagt, dass dieser Schwefelstoff-«

»Schwefelwasserstoff«, hat mich Fritz verbessert.

»Schwefelwasserstoff an sich ungefährlich ist, solange ich nicht abfackle, oder?«

»Ich denke schon. Ich weiß aber nicht, ab wann die Konzentration tatsächlich gefährlich wird.«

»Gut, dann mache ich das jetzt so: Ich schau heute erst einmal im Rathaus vorbei und höre mir an, was die zu sagen haben. Wenn ich mehr weiß, ruf‘ ich dich an und dann können wir uns die Leitungen immer noch anschauen!« Das ist eine glatte Lüge gewesen. Ich habe nicht vorgehabt, Fritz in meinen Keller zu lassen.

»Wenn du meinst«, hat Fritz gesagt. »Dann hören wir uns später!«

Fritz hat aufgelegt.

Ich habe den Hörer auf das Telefon geknallt. Dabei ist das Plastikgehäuse gesprungen. Als ich den Telefonhörer dann nochmal an mein Ohr gehalten habe, ist kein Ton mehr herausgekommen. Ich habe das ganze Telefon auf den Boden geschmettert. So war auch die Sache mit dem Rückruf erledigt. In der Stadt konnte ich mir immer noch ein Neues kaufen. Vielleicht ein schnurloses Telefon mit Basis. So eines hat sich Lisbeth immer gewünscht. Obwohl es niemanden gibt, den sie hätte anrufen können. Kinder haben wir nie gehabt.

Ganz am Schluss habe ich mir noch in die Hand gebissen, bis es geblutet hat. Erst als ich das etwas stark salziges geschmeckt habe, bin ich wieder zur Besinnung gekommen. Im stinkenden Bad habe ich mir die Hand verbunden. Dann hab‘ ich mir den Hut aufgesetzt und bin zum Rathaus in die Stadt gefahren.

Ich bin in das Bauamt gegangen und wollte den Leiter sprechen. Die junge Sekretärin hat mir gesagt, dass der Stadlhuber bis nächste Woche im Urlaub ist und ich mich mit meinem Anliegen an den Stellvertreter wenden könnte. Da habe ich ihr den Mittelfinger gezeigt und sie mit ein paar derber Flüchen belegt.

An die Stunden darauf erinnere ich mich nicht mehr so genau. Jetzt ist es fünf Uhr nachmittags. Um zehn Uhr bin ich ins Rathaus gefahren. Ich weiß noch, dass die Sekretärin irgendwann angefangen hat zu schreien und dass ich im Anschluss aus dem Rathaus gestürmt bin. Wie ich nach Hause gekommen bin, kann ich mir nicht erklären. Mein BMW steht nicht vor der Tür. Bin ich etwa gelaufen? Die ganzen fünf Kilometer? Das erklärt zumindest, wieso sich meine Hüfte so anfühlt, als hätte mir jemand alle Knochen durch einen Haufen Glasscherben ersetzt.

Ein neues Telefon habe ich mir auch nicht gekauft.

Blut ist durch meinen Verband gesickert. Schaut so aus, als hätte ich eine Sau geschlachtet. Auf meinem Hemd sind ebenfalls Blutspritzer. Was habe ich nur getan?

Das ganze Haus stinkt nach Schwefel. Es hat einen weiteren Rückfluss gegeben. Die ganze Küche steht einen Finger breit unter Wasser. Der Boden hat sich dunkel verfärbt. Aus dem Scheißhaus plätschert unentwegt schwarze Brühe. Die Badewanne und Dusche sind mit gelber Flüssigkeit gefüllt.

Ich habe mir gedacht, jetzt wäre es doch eine gute Idee, im Keller nachzuschauen.

Der Geruch, der mir beim Öffnen der Kellertür in die Nase gestiegen ist, war wie der linke Haken eines Preisboxers. Bisher habe ich geglaubt, dass der Gestank nach faulen Eiern schon schlimm genug gewesen ist.

Im Keller riecht es nicht nur nach Schwefel. Sondern nach Fäulnis. Verwesung. Tod.

Lisbeths Körper ist zu einer Mumie geworden. Die Augen sind eingefallen, schrumpelig und schwarz wie Rosinen. Ihre Haut wie altes Wachs, gelb und rissig. Die Haare fein wie Spinnenweben. Eine Ratte muss an ihrem linken Arm genagt haben. Der Knochen darunter leuchtet weiß.

Irgendwann im Sommer muss ich vergessen haben, Lisbeth zu füttern. Jetzt ist es Mai.

Nachdem sie mir gebeichtet hat, dass sie mich verlassen will, habe ich sie vor fast einem Jahr mit Kabelbinder an die Wasserrohre gefesselt. Sie hat mir an den Kopf geworfen, ich wäre cholerisch. Dass es nicht ihre Schuld gewesen ist, dass wir keine Kinder hatten. Sie wäre schließlich fruchtbar gewesen. Ich habe ihr die Zähne ausgeschlagen und sie mit einem Paar alter Socken geknebelt. Alte ungewaschene Socken. Die Reste meiner Mahlzeiten habe ich ihr anschließend vorgekaut. Manchmal hat sie es mir in das Gesicht gespuckt. Dann habe ich ihr in die Visage geschlagen und sie drei Tage lang hungern lassen.

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