Levi Krongold - Viktor

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Viktor: краткое содержание, описание и аннотация

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Levi Krongold, ein Psychiater und Mitarbeiter einer staatlichen Personenkontrollbehörde, dessen Aufgabe es ist, Abweichler auf ihre geistige Zurechnungsfähigkeit zu überprüfen, findet sich über eine attraktive Patientin plötzlich mit einem geheimen Netz von Dissidenten konfrontiert, in dem ein mysteriöser VIKTOR das Sagen hat. Mehr und mehr gerät er in den Bann dieser Gruppe, was ihn schließlich selbst zum Gejagten macht im tödlichen Kampf der Ideologien.
Eine düster, optimistische Extrapolation unserer heutigen gesellschaftlichen Entwicklungen.

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Meine eigene Stimmung verbesserte sich dadurch jedoch auch nicht. Denn eigentlich fühlte ich mich nackt und in einem Maß aus dem Sozialleben gerissen, wie ich es nie zuvor erlebt hatte.

Immerhin wies ein Sozialarbeiter, der in diesen Fällen hinzugezogen werden muss und den ungewöhnlich altmodischen Namen Erwin trug. »Hallo ich bin Erwin, wir können uns duzen!«, darauf hin, dass die PC-Punkte, die ich sammelte, wenn ich fleißig online sei, auf mein persönliches Konto übertragen werden könnten. Besonders, fügte er verschwörerisch hinzu. »Wenn du die Werbeblocks nicht vorzeitig wegklickst, sammelst du sowas von Punkte, ganz im Vertrauen. Brauchst ja nicht die ganze Zeit hinzuschauen.«

Der Typ ging mir eindeutig auf die Nerven, zumal es ihm nicht einging, dass ich nicht vom ihm geduzt werden wollte und somit der letzte Rest meiner Würde vor die Hunde ging.

»Die Gesichtserkennung?«, gab ich zu bedenken. »Was ist mit der Gesichtserkennung, die kontrolliert, ob du in den Bildschirm schaust oder woanders hin guckst?«

Da hatte er mir unter dem Siegel der Vertraulichkeit zu verstehen gegeben, dass man einfach ein zweites Programm in einem parallelen Frame aufmachen muss, in dem das läuft, das man eigentlich sehen möchte, das würde dann nicht stören.

Ich dankte ihm herzlich, weil ich ihn loswerden wollte.

Sei. »Ich werde dich alle zwei Tage aufsuchen, damit wir die Auflagen erfüllen, allerdings meist über den Screen. Wir können dann alles weitere besprechen!«, löste bei mir Mordlust aus.

»Ich freu mich drauf!«, log ich, insbesondere weil ich seinen Tipp mit den zwei Fenstern gedachte bei ihm direkt selbst auszuprobieren. So verabschiedeten wir uns vordergründig herzlich, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen.

Die Verabschiedung aus meinem Krankenhausgefängnis verlief hingegen unerwartet unspektakulär. Nach bereits zwei weiteren Tagen fühlte ich mich soweit wiederhergestellt, dass mein Kreislauf sogar die stehende Position einigermaßen aushalten konnte. In Ermangelung eines Chips und eines Arm-Pads hatte ich beides in Form eines vorläufigen Applets au. »Knastbasis« erhalten, sprich mit eingeschränkten Funktionen.

Der Sozialstaat ist bis heute insoweit intakt, dass er noch nicht rechtskräftig verurteilten Verdächtigen ein Mindestmaß an sozialem Komfort zugesteht, insbesondere wenn es sich um bisher unbescholtene Bürger mit höherem sozialen Status wie mich handelt. Insofern war die Haft erträglich, konnte sie doch weitgehend von zuhause erledigt werden. Ich hatte jedoch auch den Verdacht, dass meine erfreuliche Bewegungsfreiheit, die man mir trotz des Terrorverdachtes zugestand, nicht ganz uneigennützig sein könnte, weil man vielleicht hoffte, ich könnte die Sicherheitskräfte eventuell zu wichtigen Kontakten führen, die ich bislang nur heimtückischerweise erfolgreich verschwiegen hätte.

Nur Erwin war nicht abzuschütteln. Er verfolgte mich wirklich auf Schritt und Tritt, wenn auch nur virtuell. Seine unrasierte Visage gratulierte mir zur Haftentlassung ebenso wie beim Verlassen des Sicherheitstraktes. Er war der Ansprechpartner, als ich ein AuTaX nach Hause bestellen wollte, er oder sein ebenso unrasiert wirkendes virtuelles Abbild gab die Freigabe bei der Eingabe der Zielkoordinaten des Gefährts, sendete das Okay bei der Abbuchung der Transaktionsgebühr für den Fahrpreis, protokollierte den Eingangscode in mein Appartement und loggte sich auch beim Gebrauch des Netzcomputers mit ein. Mit einem Wort, er war nach kurzer Zeit für mich ein noch größeres Übel als Dr. Dr. habil. Arschloch Eschner. Er wurde zu einer ernsten seelischen Bedrohung für meinen ohnehin bereits angeknacksten seelischen Zustand. Ich begann mich nach dem Tag meiner Gerichtsverhandlung zu sehnen und mir sogar ernsthaft meine Verurteilung zu wünschen. Paradiesisch stellte ich mir die Einsamkeit meiner dunklen Einzelzelle vor. Allerdings war ich mir durchaus bewusst, dass dies ein Zerrbild der Wirklichkeit war, denn bei meinen beruflichen Besuchen in derartigen Hafteinrichtungen erlebte ich, dass von Romantik dort keine Spur zu finden war. Im Gegenteil wurden die Häftlinge, soweit sie psychisch dazu noch in der Lage waren, zu den stupidesten Tätigkeiten gezwungen, die der Reintegration in die Gesellschaft dienen sollten, meist aber in die Abgeschiedenheit des Wahnsinns mündeten.

Schon wenige Stunden nach meinem Wiedereintritt in den häuslichen Orbit erwartete mich auf meinem Mail-Server die Mitteilung, dass ich bis auf Weiteres von meinen beruflichen Tätigkeiten entbunden sei und ich sogar das Verbot zur Kenntnis nehmen müsse, dass ich das Amt bis zur Aufklärung meiner Angelegenheit nicht aufsuchen dürfe.

»Kenntnisnahme dieser Mitteilung durch Daumenabdruck und Irisscan bescheinigen!« Ich kann zwar nicht sagen, dass ich dies zuerst als einen tragischen Schicksalsschlag empfunden hätte, die Kränkung, die dies beinhaltete, nagte jedoch einige Tage an mir. Mit einem Mal wurde mir die Fragilität meiner bürgerlichen Existenz bewusst. Nur durch die tägliche Routine vom Selbstmord abgehalten, schlug jetzt die Tatenlosigkeit, zu der ich verurteilt war, umso härter auf mein Gemüt. Niemand, mit dem ich hätte mein Leid teilen können außer einem Psychoprogramm. Keine Person mit natürlicher Körperwärme in der Umgebung, mit der ich hätte zumindest streiten können. Nur die eigenen inneren Feinde, unausgelebte Dialoge mit den verhasstesten Personen, die nach kurzer Zeit begannen, ein munteres Eigenleben zu führen. Erschwerend kam hinzu, dass die Schuldenlast mir zunehmend Sorgen über meine Zukunft bereitete, auch wenn sie unverschuldet durch Ausrauben meines Kontos entstanden war. Der Überziehungskredit lag bleischwer auf dem Limit. So sind die Zahlen auf meinem Konto, auch wenn sie einen geringen taktilen Reiz haben, doch ein wichtiger Anker meines Selbstbewusstseins und meines Stolzes, ja integraler Bestandteil meiner gesellschaftlichen Rolle und Wertigkeit. Nach wenigen Tagen begann ich auf den Monitor zu stieren wie ein enthirnter Affe in der Hoffnung, einige PC-Payback-Quians anzusammeln und so teilweise in echtes Geld zu verwandeln, um meine Schuldenlast dadurch zu minimieren. Der soundsovielte Anruf bei meinem Rechtsverdreher, wann endlich mit einem Fortgang der Anklage gerechnet werden konnte, verhallte unbeantwortet, bis ich schließlich die leicht genervte Reaktion bekam, auch wenn ich persönlich zweimal täglich ins Anwaltsbüro käme, könne der Fortgang der Ermittlungen gegen mich nicht anwaltlich beschleunigt werden. Er riet mir, einfach abzuwarten. Außerdem müsse die Kostenfrage noch geklärt werden. Es folgten zwei Tage, an denen ich nicht einmal das Licht anschaltete, sondern es vorzog, bewegungslos in der Dämmerung zu sitzen, zumal auch die Fenstermonitore ausgeschaltet blieben. Ich wollte weder virtuelles Wellenrauschen, fröhliche Frühlingslandschaften noch andere irgendwie stimulierende Visionen der Wirklichkeit vorgespiegelt bekommen, ich wollte mich nur einfach bedauern können und mich so richtig mies fühlen.

Dann begann mit einem Mal mein Körper zu schmerzen. Erst war es ein feiner, ziehender Schmerz in einigen Muskeln der Arme und Beine, oder des Nackens und des Brustkorbs. In Ermangelung anderer Stimuli vertiefte ich mich in diesen Schmerz, bis er meine Aufmerksamkeit völlig in Anspruch genommen hatte. Ich kam zu der Überzeugung, ein schweres Rheumaleiden sei zum Ausbruch gekommen. Jedes Gelenk, welches ich bewegte, erzeugte einen scharfen ziehenden Schmerz, der nur langsam wieder abklang. In meinem Kopf bewegten sich dann stundenlang nur wenige unsinnige Worte hin und her, wie auf einer Schiffsschaukel. »Geh da weg Suzanne!« Immer wieder dieser Satz, bis ich völlig erschöpft einschlief. Ich wusste nicht mehr, ob es Tag und Nacht war, wann ich zuletzt etwas gegessen oder getrunken hatte, als mich mein Arm-Pad unsanft aus meiner Lethargie weckte. Erwin war diesmal persönlich auf dem Screen zu sehen.

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