Kathrin Brückmann - Halbe-Halbe, einmal und immer

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Halbe-Halbe, einmal und immer: краткое содержание, описание и аннотация

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Sophie Schatz wird demnächst Dreißig. Ihr Leben ist nicht gerade interessant, aber das ist es ja für fast niemanden. Sophie hat auch nicht wirklich viel vor. Ein Winterurlaub in der Karibik, das wäre mal ganz schön … mehr Sport treiben, sich gesünder ernähren, einen besseren Job finden … und ihren langjährigen Freund heiraten und Kinder bekommen, bevor es zu spät ist.
Aber das Schicksal hat eigene Pläne mit ihr. Erst wirft es Sophie eine Erbschaft vor die Füße, und statt in der sonnigen Karibik landet sie in der hinterletzten, tief verschneiten ostdeutschen Provinz. Dann geht für sie erst einmal alles schief, was schief gehen kann. Doch es gibt nichts Schlechtes, das nicht auch für irgendetwas gut wäre.
Allein und auf sich selbst gestellt lernt Sophie, dass eine gute Idee, eine wagemutige Entscheidung, Vertrauen in die eigene Kraft und in einen Fremden mit einem festen Händedruck und schönen Augen mehr und bessere Belohnungen mit sich bringen, als der tollste Urlaub und der beste Job.

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Sie hielt den Beutel hoch. Sophie sah ein altes Portemonnaie, einen Schlüsselbund, eine kleine Damenuhr und zwei Eheringe. »Das ist alles?«, wiederholte sie.

»Das ist alles. Die Menschen, die zu uns kommen, bringen nicht viel aus ihrem früheren Leben mit. Wir haben hier keinen Platz dafür. Aber die meisten bleiben ja auch nicht lange …«

»Ich verstehe«, murmelte Sophie.

»Mein herzliches Beileid«, sagte die Frau plötzlich.

»Danke«, antwortete Sophie automatisch.

»Als alleinige Erbin Ihrer Tante sind Sie ihre, äh, Rechtsnachfolgerin. Verstehen Sie, was das bedeutet?«

»Ich weiß«, sagte Sophie. »Der Nachlasspfleger hat mir das auch schon erklärt.«

Die Frau schien erleichtert. »Gut. Wir müssen nämlich noch ein paar geschäftliche Dinge klären.«

In Sophies Kopf begann eine kleine Alarmglocke zu klingeln.

»Die, äh … Kosten für den Aufenthalt Ihrer Tante hier bei uns«, fuhr die Frau fort, »waren durch ihre Rente und die Pflegeversicherung nicht vollständig gedeckt. Es gibt da ein Defizit, verstehen Sie, das wir, äh … ausgleichen müssen. Eine Forderung, die wir Ihnen in Rechnung stellen müssen.«

Sophie dachte wieder: Oh mein Gott. Die wollen Geld von mir. Sie sagte: »Wie viel ist es denn?«

Die Frau hob suchend einige Papiere auf ihrem Schreibtisch an, bevor sie antwortete: »21.406 Euro. Und 52 Cent.«

Einundzwanzig … tausend … Sophie konnte nicht fassen, was sie hörte. Ihr Magen zog sich zusammen. Einen Moment lang ging in ihrem Kopf alles Drunter und Drüber. Dann war ihr erster klarer Gedanke: 21.000, das ist die Hälfte von allem, was ich besitze, die Abfindung für meinen Arbeitsplatz schon eingerechnet.

»Das muss ich bezahlen?« sagte sie.

»Als Alleinerbin Ihrer Tante, ja.«

»Das heißt, ich habe Schulden geerbt.«

»Man erbt halt auch Schulden«, sagte die Frau. »Aber sie haben ja noch das Haus.«

Die Überraschungen nahmen kein Ende. »Das Haus? Welches Haus? Meine Großtante hatte ein Haus?«

»Wissen Sie das nicht?«

»Ich kannte sie doch gar nicht. Zuletzt getroffen habe ich sie als Kind, vor zwanzig Jahren, und seitdem keinen Kontakt mehr mit ihr gehabt. Dann kam vor Weihnachten ein Schreiben des Nachlasspflegers, und plötzlich war ich ihre Erbin.«

»Ich verstehe«, sagte die Frau. »Wissen Sie, das Ganze wäre für uns alle, für Sie und uns, heute einfacher, wenn Ihre Tante uns ihr Haus einfach überschrieben hätte. Aber sie hat sich geweigert und noch versucht, es zu verkaufen, aber daraus wurde nichts. Keine Ahnung, warum. Währenddessen wuchsen ihre, äh, Verbindlichkeiten immer weiter an. Bevor wir sie pfänden konnten, äh … verschied sie.«

Pfänden … Sophie sagte: »Sie wollten meiner Großtante das Haus weg nehmen?«

»Frau Schatz, wir sind ein Wirtschaftsunternehmen, kein Wohltätigkeitsverein. Wir müssen unsere Kosten gedeckt bekommen und auch noch einen Gewinn machen. Das ist nun mal so. Haben Sie zufällig kaufmännische Kenntnisse?«

»Ja.«

»Nun, dann sollten Sie ja wissen, wie das funktioniert.«

Sophie stand auf. »Gibt es sonst noch etwas, was ich wissen sollte?«

»Wir schicken Ihnen die Rechnung«, sagte die Frau.

Sophie schlüpfte in ihren Mantel und stopfte den Plastikbeutel mit den Sachen ihrer Tante in ihre Schultertasche.

»Hilft mir jemand tragen?«

»Tut mir leid«, sagte die Frau. »Wir haben zu wenig Personal.«

Sophie trug den Umzugskarton zuerst nach unten. Er war nicht schwer. Als sie zurückkam, um den Koffer zu holen, stand er schon im Korridor, und die Tür zum Büro war geschlossen.

Sophie verließ das Gelände des Heims fast fluchtartig. Hätte ihr Wagen einen stärkeren Motor gehabt, wäre sie mit durchdrehenden Rädern angefahren. Sie durchquerte wieder die Ortschaft, an deren Rand das Heim lag, und fand am Ortseingang einen kleinen Parkplatz mit ein paar Hinweisschildern zu Rad- und Wanderwegen und einem Ortsplan. Dort hielt sie, um ihre Gedanken zu ordnen und zu überlegen, was sie als Nächstes tun sollte. Das Erste, das ihr einfiel, war, den Nachlasspfleger anzurufen. Als er sich meldete und sie erkannt hatte, hielt sich Sophie nicht mit langen Vorreden auf.

»Warum haben Sie mir nicht gesagt, dass meine Großtante Schulden hatte?«

»Sie haben nicht gefragt.«

»Aber … was hätte es Sie denn gekostet …«

»Frau Schatz«, unterbrach er sie, »es ist nicht meine Aufgabe, Sie in Erbangelegenheiten zu beraten, und schon gar nicht, Ihnen rechtswirksame Auskünfte zu geben. Das darf nur ein Anwalt. Sie hätten sich eben informieren sollen, bevor Sie den Erbschein beantragt haben. Dann hätten Sie das Erbe noch ausschlagen können.«

Hätte, hätte … Nun ist es zu spät und sinnlos, weiter darüber zu reden, dachte Sophie. Sie atmete einmal tief durch, um ihre Frustration zurückzudrängen, und sagte dann: »Wo steht denn das Haus meiner Großtante?«

»Grobitzer Landstraße 210«, antwortete der Nachlasspfleger, ohne zu zögern.

»Wo ist das?«

»In Grobitz, nehme ich an.«

Sophie fragte nicht, was oder wo Grobitz war. Stattdessen sagte sie: »Wo ist meine Großtante eigentlich beerdigt?«

»Das weiß ich nicht. Das muss das Pflegeheim wissen, das hat die Bestattung organisiert.«

»Okay. Und bei welcher Bank hatte sie ihr Konto?«

»Bei der Volksbank Küstrow. Ich weiß aber nicht, bei welcher Zweigstelle.«

»Das finde ich selbst heraus«, sagte Sophie. »Ich melde mich wieder, wenn ich noch Fragen habe.« Sie unterbrach die Verbindung ohne ›Vielen Dank‹ und ›Auf Wiedersehen‹ . Dann saß sie fest in ihren Mantel gewickelt in ihrem kalten Auto und blickte über die winterliche Landschaft, über verwaiste Viehweiden und leere Felder. Es hatte zu schneien begonnen, aber nur wenig, und der Schnee war fein wie Puderzucker. Er trieb waagerecht im Wind vor ihrer Windschutzscheibe vorbei und in Schlieren über den trockenen Asphalt der Straße.

Nach einer Weile kramte Sophie den Plastikbeutel aus ihrer Tasche und leerte seinen Inhalt auf den Beifahrersitz neben sich. Dann untersuchte sie mit spitzen Fingern die kleine Sammlung. Die Geldbörse war bis auf das hinterste Fach leer. Dort fand Sophie zwei kleine, alte Fotos. Sie waren so abgegriffen, vergilbt und verblichen, dass sich auf ihnen kaum noch etwas erkennen ließ. Mit Mühe machte Sophie aus, dass sie einen Mann in Uniform zeigten. Sie hielt die Bilder nebeneinander und stellte fest, dass es sich um zwei verschiedene Männer handelte, oder jedenfalls zwei verschiedene Uniformen. Die Gesichter waren wegen des Zustands der Fotos und des schlechten Lichts im Inneren des Autos nicht zu unterscheiden. Auf den Rückseiten stand nichts. Sophie schob die Bilder vorsichtig in ihre Brieftasche und steckte die leere Geldbörse wieder in den Beutel.

Die kleine alte Uhr lief nicht. Ihre Vergoldung war größtenteils abgenutzt, das Glas trüb und das Zifferblatt fleckig. Sophie erkannte den Markennamen nicht. Sie klopfte und schüttelte und lauschte an dem kleinen Gehäuse, bevor sie auf die Idee kam, die Uhr aufzuziehen. Und tatsächlich, nach ein paar vorsichtigen Umdrehungen der winzigen Krone nahm der Sekundenzeiger wieder seine Runden auf. Sophie hielt mit angehaltenem Atem die Uhr an ihr Ohr und hörte das Werk leise und fleißig arbeiten. Wie lange tat es das schon? Fünfzig, sechzig, siebzig Jahre?

Zwei Eheringe im Nachlass bedeuteten wohl, dass die Großtante Witwe gewesen war. Die Ringe waren ungewöhnlich breit und dick und deshalb spürbar goldgewichtig, der kleinere der beiden fast zu klobig für eine Frauenhand. Sophie streifte ihn über ihren rechten Ringfinger, und er passte perfekt. Sie besaß nur wenig Schmuck, nichts davon wertvoll, und trug nur welchen zu festlichen Anlässen. Deshalb fühlte sich der Ring ungewohnt an, aber er gefiel ihr auch. Sie drehte die beringte Hand hin und her und mochte den Anblick. Steht mir gut, dachte sie. Als sie den Ring wieder vom Finger ziehen wollte, saß er fest. Nach ein paar vergeblichen Versuchen entschied sie, ihn anzubehalten. Schließlich gehörte er ihr ja; sie hatte ihn geerbt. Sie musste ihn nicht wieder abnehmen. Solange sie ihn am Finger hatte, ging er jedenfalls nicht verloren. Den zweiten Ring verstaute sie in ihrer Brieftasche.

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