Wilfried Stütze - Die ihre Seele töten

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Die Handlung spielt zwischen 1607 und 1635. Michael war Lateinschüler, kaufmännischer Lehrling, Trossjunge, Söldner, Fernhandelskaufmann. Im Dreißigjährigen Krieg hat er über lange Zeit sein Leben an der Bewusstseinsgrenze geführt – was ihm allerdings zu keinem Zeitpunkt klar gewesen ist. Seine Auseinandersetzungen mit Gott hat er möglicherweise verloren. Mit ihm hat er lange gehadert und sich über Sinn und Unsinn der Seele Gedanken gemacht.
Was geschieht mit einem Menschen, wenn sich das Schicksal für ihn immer wieder brutal wendet? Will der «Held» immer noch das vorher erhoffte Leben fortführen? Kann der vor dem «unausweichlich widerfahrenden» begonnene Lebensweg überhaupt fortgesetzt werden? Hat das Geschehene den Charakter derart verändert, dass die Seele getötet worden ist? Kann ein Mensch seine Seele töten?

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Bleibt der Graf, dachte Michael . Bleibt nach wie vor der Graf. Camann hat recht. Was haben die drei zu besprechen? Was verbindet sie?

„Na, ich denke, wir kommen heute nicht weiter.“ Heinrich stand auf und schaute seinen Sohn an. „Du hast ja sicher auch einen Grund, Onkel Camann einen Besuch abzustatten. Ich geh dann mal.“

Ja, dachte Michael, ich habe einen Grund. Hoffentlich hat er noch Zeit für mich.

Während Camann seinen Vater hinausgeleitete, schaute sich Michael im Raum um. Er war schon oft in diesem Zimmer gewesen, hatte sich ein Buch ausgeliehen oder mit Onkel Camann über Geschichte oder Politik gesprochen. Er war da sehr geduldig, nur musste man eben seine zuweilen langen Ausführungen ertragen. Meistens waren sie aber interessant. Michael hatte das Gefühl, alles wie aus der Entfernung zu betrachten. Wie abwesend.

Es ist die Behausung eines Gelehrten. Eine großbürgerliche Welt, wie ich sie mir eines Tages auch für mich vorstellen kann, dachte Michael.

„Entschuldige. Dein Vater und ich haben uns auf dem Hof noch etwas verquatscht.“

„Ich weiß gar nicht, ob du noch Lust hast mich anzuhören.“ „Aber klar, ich hole uns eine Flasche Wein. Was meinst du? Dauert aber einen Moment. Ich muss erst in die Speisekammer. Im Haus ist nichts mehr.“

Michael betrachtete weiter den Raum und dachte darüber nach, womit er das Gespräch beginnen sollte.

„Mit dem Anfang“, grinste Camann eine Flasche Weißwein und zwei Gläser auf den Tisch stellend. „Du hältst Selbstgespräche, junger Mann.“

Michael errötete leicht, spürte es und ärgerte sich sofort. Wieso habe ich nur einen solchen übertriebenen Respekt vor diesem Mann. Na egal, ich möchte seinen Rat.

„Es geht um Nürnberg“, fing er einfach an. „Ich will versuchen, bei den Fuggern unterzukommen und möglichst viel lernen. Vater wird Ihnen berichtet haben. Ist es ruhig um Nürnberg? Wissen Sie da etwas und überhaupt interessiert mich ihre Meinung zu meinem Vorhaben.“

„Das dachte ich mir schon und ich freue mich, dass du meinen Rat suchst. Weißt du, Michael, du musst tun, was du tun musst. Das hat dir sicher deine Mutter auch schon gesagt. Sie ist eine kluge Frau.“

„Woher wissen Sie das?“

„Ich weiß es nicht, aber ich sagte ja schon. Sie ist eine kluge Frau. Um Nürnberg herum ist es zurzeit ruhig. Aber man weiß natürlich nie. Weißt du, ich werde dir ein wenig Hintergrund zur aktuellen Entwicklung geben. Vielleicht unsere letzte Unterhaltung oder sollte ich sagen mein Vortrag, zur Geschichte und Politik. Ich werde das vermissen. Du warst immer ein geduldiger Zuhörer.“

Michael nahm einen Schluck Wein und saugte jedes Wort des Gelehrten auf.

„Ich will nicht über den Prager Fenstersturz reden, der letztlich 1618 zum Kriegsausbruch geführt hat. Angefangen hat meiner Meinung nach alles schon viel früher. Das Ende der Reformationszeit war wohl endgültig mit dem Augsburger Frieden gekommen. Frieden hat der Reichstag, der im Jahre 1555 in Augsburg abgehalten wurde, offensichtlich nicht gebracht. Seit damals gilt der Grundsatz ‚Cuius regio, eius religio‛.“

„Wessen Herrschaft, dessen der Glaube“, übersetzte Michael mühelos.

„Die Lateinschule scheint dir gut getan zu haben“, versetzte Camann doch etwas erstaunt und fuhr fort. „Also, das bedeutet, dass nicht dem einzelnen Menschen, sondern den Fürsten die freie Entscheidung zwischen dem alten und dem neuen Glauben gesichert wurde. Andersgläubige durften seitdem allerdings das jeweilige Territorium verlassen. Das aber ist in der Regel doch praxisfremd. Seitdem sind auch wir Braunschweiger mal evangelisch - unsere eigentliche Konfession - und aus pragmatischen Gründen, wenn der Herzog es will, auch mal „gut katholisch“. So viel zu den grundsätzlichen Dingen. Na, aber dann kam es eben doch, aus angeblich religiösen Gründen, zum Kriegsausbruch. Das war, als Kaiser Matthias sich anschickte, die Religionsfreiheit aufzuheben, die sein Bruder und Vorgänger Rudolf II. den überwiegend protestantischen Ständen in Böhmen und Mähren gewährt hatte. In Prag begann also 1618 der Krieg.

Ich glaube allerdings, dass dieser Krieg oder besser gesagt diese Kriege, die seitdem geführt wurden, keine Religionskriege sind. Die Religion wird nur benutzt. Benutzt für ganz klare Machtinteressen der Habsburger oder jetzt auch Gustav Adolfs von Schweden, der vorgibt, für die protestantische Sache einzutreten.“

„So auf den Punkt gebracht habe ich das noch nie gehört“, meldete sich Michael.

„Nun noch mal zu deinem Vorhaben.“

Michael, schon etwas weinselig, wurde hellwach. „Was hältst du davon, wenn ich in meiner Funktion als Syndikus der Stadt Braunschweig und Freund der ehrenwerten Familie des Büchsenschmiedes Heinrich Schlachmann, den Fuggern in Nürnberg einen Brief schreibe und dich als einen blitzgescheiten jungen Mann schildere, dem man bitte ein Praktikum gewähren möge.“

Im Grunde habe ich doch noch gar keine endgültige Entscheidung getroffen, ging es Michael rasend durch den Kopf. Lena und … Was will ich eigentlich?

„Das wäre eine große Hilfe“, antwortete Michael etwas steif.

„Wann willst du denn eigentlich aufbrechen?“

Jetzt war es passiert. „Nach der Hochzeit von Anna und Karl. Vermutlich im Juli.“

Michael sollte später noch an dieses Gespräch zurückdenken. Camann hatte versprochen, einen Brief an die Fugger in Nürnberg zu schreiben. Michael hatte einfach zugestimmt und damit die Entscheidung endgültig gefällt. Später sollte er noch oft daran denken, wie sein Leben wohl verlaufen wäre, wenn er den Mut gehabt hätte, nicht einfach zuzustimmen. Aber es war so einfach. Oder war er so labil? Oder wollte er es einfach so?

Nach seiner Zustimmung konnte er nicht mehr zurück. Jedenfalls wollte er es nicht.

Was lasse ich hier gerade mit mir geschehen, dachte Michael. Was wird aus Lena? Will sie mich überhaupt?

Michael wollte, ohne es zu wissen oder vielleicht doch in seinem Tiefsten begreifend, dass ihm die Entscheidung irgendwie abgenommen wird.

Auf jeden Fall treibt es mich hinaus. Ich muss hinaus in die Welt.

14

Ich war noch nie in so einem verdammten Badehaus, schimpfte Michael in Gedanken vor sich hin. Und Wein habe ich auch schon getrunken. Camann ist ein Genießer, man könnte sagen, Camann spuckt auch nicht rein. Dass er eine Empfehlung schreiben will, ist wirklich ein Freundschaftsdienst. Jetzt ist es jedenfalls entschieden und fertig.

„Bruder Michael, du bist ein komplizierter Zeitgenosse. Die Sache ist doch ganz einfach.“

Die Magd kam mit zwei Eimern heißem Wasser in die verquiemte Badestube und goss unaufgefordert einen Eimer in Michaels Holzwanne. Er sah kurz ihr schwitzendes Gesicht und die vollen Brüste, die aus der nur wenig geschnürten Bluse quollen. Hat sie mich eben angelächelt?

Schon war Rita, die Magd, bei Hinrich und goss den zweiten Eimer in seinen Bottich. Der Dunst war so stark, dass Michael Hinrich kaum sehen konnte, obwohl er direkt neben ihm in seinem Zuber saß.

„Dralle Person, was, Michael?“, lachte Hinrich. „Jung und hübsch.“

„Was ist ganz einfach, Hinrich?“

„Brüderchen, Brüderchen. Du gestehst Lena deine Liebe, küsst sie und machst sie glücklich.“

„Wie - machst sie glücklich?“

„Na, schläfst mit ihr! Die wartet schon auf dich. Und wenn du wiederkommst, heiratest du sie. Und wenn sich was anderes unterwegs ergibt, heiratest du sie eben nicht. So einfach ist das. Ist doch nicht schwer, oder?“

„Hinrich, du bist in mancher Beziehung ein … “

„Sag es nicht.“

„Leichtfuß“, schmunzelte Michael.

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