Paul-Heinz Schwan - Schaum-Welt-Komfort

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Der Band III legt eine Theorie des gegenwärtigen Zeitalters vor unter dem Gesichtspunkt, dass das «Leben» sich multifokal, multiperspektivisch und heterarchisch entfaltet.
Multifokal: der eine Gott ist sprachlos geworden und viele Stimmen bemühen sich um die Nachfolge;
Multiperspektivisch: die Augen gehen weniger zum Himmel, sondern blicken -oft genug entleert- aus und in alle Richtungen;
Heterarchisch: «Oben» und «Unten» haben ihr Amt niedergelegt, jeder will «König» sein.
Nun artikuliert sich das Leben auf ineinander verschachtelten simultanen Bühnen, es produziert und verzehrt sich in vernetzten Werkstätten. Doch was das entscheidende ist: Es bringt den Raum, indem es ist und der in ihm ist, jeweils erst hervor.
Unter der Metapher des Schaums umschreibt Sloterdijk das als eine Republik der Räume. Weder bei den traditionellen Religionen noch bei den Metaphysikern war die Sache des Lebens- des unschlüssigen Lebens- nicht wirklich in guten Händen. Sie verordneten immer nur das Placebo der Hingabe an eine himmlische Verfassung. Die alteuropäische Denk- und Lebensform Philosophie ist unleugbar erschöpft. Was folgt: Biosophie? Atmosphärentheorie? Immun- und Kommunsysteme? Theorie der Örter? der Situationen? der Immersionen? der Netzwerke? eine globale Wissensgesellschaft? eine neue Weltreligion?
Noch gibt es keine eindeutigen Favoriten. Aber wo man noch den Verlust an Form beklagt, stellen sich doch Gewinne an Beweglichkeit ein.

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Bisher als diskrete Vorleistungen des Seins hingenommen, mussten sie Gegenstände der Sorge geworden sein, bevor sie zu solchen der Theorie gerieten.

Sie mussten als fragil, verlierbar und zerstörbar erlebt werden, ehe sie zu bearbeitbaren Aufgabenfeldern avancierten. Der Hintergrund bricht sein Schweigen erst, wenn Prozesse im Vordergründigen seine Tragkraft überfordern.

Wie weit musste es kommen, das Resonanzphänomene und interpsychische Verschränkungen in Beseelungsräumen zur Sprache gebracht werden konnte? Wieviel Verwüstung hingenommen werden, bis die konstitutiven Bedeutung von hinreichend guten Paarbeziehungen und Familienverhältnissen mit Respekt beschrieben werden konnten?

Alles sehr Explizite wird dämonisch.

Wehe dem, der Wüsten birgt: jetzt muss künstlich nachgebaut werden was früher als natürliche Ressource gegeben schien. Nun wird der Bedarf für Kulturwissenschaft für die Arbeit in Kulturtreibhäusern manifest.

Um absolut zeitgenössisch zu sein, müssen wir voraussetzen, dass kaum noch etwas vorauszusetzen ist. Den Selbstverständlichkeiten wurde der Garaus gemacht. Sie werden zur sozialpolitischer Dauersorge. Wo „Lebenswelt“ war muss Klimatechnik werden.

Revolution, Rotatation, Invasion

Die Dämonie des Expliziten wächst in dem Maße, wie die Moderne den Fortschritt im Bewusstsein der Künstlichkeit vollzieht. Wenn Hintergründiges, bisher Unerwähntes zur Vorlage gebracht und ausgewalzt werden, dann zeugen diese Vorgänge von der radikal veränderten Stellung der Wissenden zu den jetzt gewussten Gegenständen, die früher anders oder nicht gewusst wurden.

Was in diesem Zusammenhang „Revolution“ bedeutet, kann mit einem Blick auf die Durchbrüche und Freilegungen der Anatomen hinsichtlich des menschlichen Körpers erfasst werden. Dem herkömmlichen Dunkel der Eigenleiblichkeit werden nun die Organkarten und Bau-Zeichnungen der inneren Maschinenwelt gegenübergestellt. Ich muss jetzt auf anatomische Karten schauen um ihre Botschaft annehmen: Das bist du!

Und von nun an kann nichts mehr zurück in die Naivität des Daseins vor dem Operieren-Können. Neuzeit ist Anatomenzeit, Zeit der Schnitte, der Invasionen, der Penetrationen, der Implantationen in den dunklen Kontinent, die ehemalige Lethe. Das E x p l i z i t m a c h e n ist kein reiner Diskurs.

In der „Neuzeit“ operieren Subjekt sich selbst mit Karten über das eigene die ihnen Angriffspunkte des Selbst-Eingriffs vorzeichnen. Ein unvermeidlich unvollkommenes doch stets erweiterbares Durchgreifenkönnen in den eigenen somatischen und psychosomatischen Innengrund.

Wenn Implizites explizit wird: Phänomenologie

Der Haushalt des Wissens gerät durch unaufhörliche Invasionen der Intelligenz ins Verborgene in Bewegung: d. h. für die Tradition: das den Menschen die Ankunft der Gegenstände nicht auf einmal enthüllt werden sollten. Das Explizite knüpft am Impliziten an, wird eine Geschichte, eine Erzählung, vom Druck ausführlicher Erwähnung und Entwicklung entlastet, nicht schon im nächsten Augenblick abrufbar,

nicht vom Diskursregime mobilisiert.

Wo sie anspruchsvoll wird, trägt sie einen Namen: Phänomenologie: Gegenstände treten in Erscheinung und machen sich bereit für die logische Würdigung. Der Zeitpfeil des Denkens strebt auf höhere Explizitheit zu, mobilisiert die Argumente, der epistemische Zeitgeist hat zum Einsatz gerufen. Die wahre Geschichte des Wissens hat die Form des Phänomen-Werdens von vormals Nichterschienenem – des Übergangs vom Unbeleuchtetem in Beleuchtendes oder von Schattengegebenheiten in Vordergrund-Thematik. Reales Wissen: So nennen wir die Diskurse, die die lange Nacht der Implikationen durchlebt haben und sich im Tag des Thematisch – Ausgebreiteten tummeln.

Der Glaube des alteuropäischen Wissenszuwachses stützte sich auf die Unterstellung, dass das spätere Wissen nichts anderes ausbreitet als das, was in den frühen Implikationen mitgegeben war. Phänomenologen verbreiteten die gute Nachricht, es gäbe kein Außen, dem nicht ein Inneres entspräche, kein Fremdes das nicht durch Aneignung ins Unsere eingearbeitet werden könnte. Noch im 15. Jhdt dachte Nikolaus von Kusanus an die Symmetrie von „Gott in einem Punkt“ bis zu „Gott als Entfaltung der All-Kugel“ und seinem menschlichen Mit-Denken-Können auf dieser großen Analogie.

Wo der Optimismus in der alten Zeit den Ton angab, war man von der Verträglichkeit des neuen Wissens mit dem alten, erprobten, bewährtem überzeugt. Wie aber, wenn sich zeigen ließe, das mit dem Explizitwerden des Impliziten zuweilen etwas völlig eigensinniges, Fremdes, Andersartiges, etwas nie Mitgemeintes, nie Erwartetes und nie zu Assimilisierendes ins Denken eindringt? Wenn nicht mehr zutrifft, das das Subjekt im Neuen „zu sich“ käme? Ein bis zuletzt Fremdbleibendes, Äußeres, Ungeheures in die Ordnung des Wissens eindringt?

Ungeheures erscheint

Der Haushalt des Wissens gerät durch unaufhörliche Invasionen der Intelligenz ins Verborgene in Bewegung: d. h. für die Moderne: alles Explizit machen, mitgerissen vom Strom der vom Hintergrund in den Vordergrund fließt, heißt Forschung. In dieser Zeit sah sich die Phänomenologie als Rettungsdienst für die Phänomene in einer Zeit, in der die Erscheinungen nicht von selbst auffällig werden.

Nun fällt etwas nicht mehr „von selbst“ ins Auge, sondern wird durch Forschung, invasive Explikationen; Messungen, Maschinen, künstliche Sensoren, zur Sichtbarkeit befördert. Jetzt werden die Sachverhalten zum Erscheinen genötigt: wie etwa die anatomischen Tatsachen die seit dem 16. Jhdt kein Humanismus mehr in das runde Bild vom lesenden Menschen zu integrieren vermochte oder Mikroskope und Teleskope – zwei Höllenmaschinen fürs Auge- die die Vergrößerung –neben der Kartografie- als Erstschlagskapazität der Explikation ermöglichte, durch welche die bisher unsichtbare Welt unter Bildzwang gesetzt wird.

Noch bleibt eine Zeitlang die Suggestion intakt, das Wissen könne die Welt bewohnen wie der Bürger seine Villa. Aber all diese Neusichtbarkeiten: der aufgeschnittene menschliche und tierische Körper, Zellkerne, Atompilze, Innenansichten von Maschinen, Röntgenaufnahmen, Computertomografien, galaktische Fotografien…treten in die menschliche Wahrnehmung ein, als ob sie nur eine Fortsetzung der Unverhülltheit der ersten Tagesnatur wären: Sie sind es nicht!

Sie sind durch einen ontologischen Graben getrennt von der naturwüchsigen, umsichtig-duldsamen Erkenntnisbereitschaft menschlicher Umblicke in mehr oder weniger vertrauten Umständen. All das ist nicht –zumindest nicht für den ursprünglichen- menschlichen Wahrnehmungsapparat bestimmt.

Für dessen „Woher“ findet die Moderne unterschiedliche Erklärungen: aus dem Unbewussten oder der Latenz (dem „Schlaf“); aus dem Unwissen; aus der Verborgenheit in den Innenseiten des Faltenwurfs der Erscheinungen; oder aus irgendeiner anderen Fassung des kognitiven Noch-Nicht.

Infolge dieser Invasion sind das menschliche Gehirn, das menschliche Genom und die menschlichen Immunsysteme so theatralisch auf die epidemische (verbreitete) Bühne gestellt worden, das ihre Bildungs- und Sensationsmöglichkeit die „Modernen“ ständig in Atem hält. Diese Themen weichen so erheblich von dem ab was die idealistische Philosophie Selbstreflexion genannt hat so das die Vorstellung absurd wäre, diese Vorgänge seien Ausfluss menschlicher Bestimmungen.

Die neuen Besitztümer können nie in unser Eigentum übergehen, weil uns für alle Zeiten nichts fremder ist als die „eigene“ explizit gemachte Biomechanik.

Aber, jedes Vordergründigwerden von lange Latentem hat immer seinen Preis.

Denn das Streben nach Erkenntnis liegt ja seit Aristoteles offensichtlich in der Natur des Menschen.

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