Matthias von Hellfeld - Das lange 19. Jahrhundert

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Das lange 19. Jahrhundert beginnt in der Mitte des 18. Jahrhunderts und dauert in seinen Auswirkungen bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs. Dazwischen liegen atemberaubende Entwicklungen, die unser Leben bis heute prägen: technische Neuerungen und Erfindungen, die Bildung von Nationen auf dem europäischen Kontinent und das Ende der absolutistisch regierenden Monarchien, die Durchsetzung von Verfassungsstaaten und Parlamentarismus, die Entstehung von Interessensverbänden wie Arbeiter- und Frauenbewegung, Jugendbewegung und Arbeitgebervereinigungen. Der Anfang war geprägt von Romantik und Biedermeier, das Ende war in Deutschland von einer preußischen Militärmonarchie charakterisiert. Über allem standen die Auswirkungen der Industrialisierung, die von England ausgehend den Kontinent im 19. Jahrhundert vollkommen veränderten. Die ehemals in der Agrarwirtschaft Beschäftigten wanderten in die Städte ab, wo sie oft in Elendsquartieren der Vororte landeten. Sie hofften auf neue und stabile Arbeitsplätze, die durch die Industrialisierung entstehen sollten. Diese Entwicklung löse die Urbanisierung aus, an deren Ende viele Städte ihre Einwohnerzahl verzehnfacht hatten. Und mitten drin versuchten die Deutschen mit einer Revolution, einen demokratischen Verfassungsstaat etablieren, der zum ersten Mal in ihrer Geschichte eine deutsche Einheit in der Mitte Europas herstellen sollte. Die Deutsche Revolution von 1848/49 scheiterte, aber das Ziel eines gemeinsamen deutschen Staates wurde 1871 nach drei Kriegen gegen Dänemark, Österreich und Frankreich durch die Gründung des deutschen Kaiserreichs doch noch umgesetzt. Die nun folgenden Jahre waren geprägt von einer sozialen Spaltung (Katholiken- und Sozialistenverfolgungen) und dem Versuch durch ein ausgeklügeltes Bündnissystem den Frieden in Europa zu bewahren. Diese Politik war verknüpft mit dem ersten Reichskanzler Otto von Bismarck. Dessen Abschied leitete den Beginn einer aggressiveren Außenpolitik ein.

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Im Frieden von Preßburg, den Österreich am 26. Dezember 1805 unterzeichnen musste, ging die Neuordnung Europas im Sinne einer französischen Hegemonie weiter. Tirol und Vorarlberg, Augsburg und Passau gehörten fortan zu Bayern, Vorderösterreich wurde zu Gunsten Badens und Württembergs aufgeteilt, Venetien, Istrien, Cattaro und Dalmatien gehörte zum neu geschaffenen Königreich Italien, dessen König Napoleon seit dem 26. Mai 1805 selbst war. Als „Entschädigung“ bekam Österreich Salzburg und Berchtesgaden. Franz I. musste nicht nur das neue französische Kaisertum, sondern auch die Gründung der Königreiche Bayern und Württemberg anerkennen. Sein politischer Handlungsspielraum war ohnehin eingeschränkt, denn Napoleon herrschte als französischer Kaiser und italienischer König in unmittelbarer Nähe des österreichischen Kaisers. Nach der Flurbereinigung bei den Nachbarn westlich des Rheins und der Machtdemonstration gegenüber Österreich ging die Neuordnung Europas in Preußen, das seit 1797 von dem als Zauderer bekannten König Friedrich Wilhelm III. regiert wurde, weiter. Der preußische König sah die geostrategischen Veränderungen in Europa mit einem lachenden und einem weinenden Auge, denn Preußen hatte beim „Reichsdeputationshauptschluss“ zwar große Gebiete im Nordwesten des Deutschen Reichs bekommen, gleichzeitig aber sorgte sich Friedrich Wilhelm III. vor einer Abhängigkeit von Frankreich und schmiedete erfolgreich eine Koalition mit Russland und Sachsen. So gestärkt forderte der Preußenkönig ultimativ den Rückzug der Franzosen vom rechten Rheinufer und die Auflösung des soeben beschlossenen Rheinbunds. Aber Friedrich Wilhelm III. hatte sich verkalkuliert, denn Napoleon schlug zusammen mit Louis-Nicolas Davoût ein preußisch-sächsisches Heer in der Doppelschlacht von Jena und Auerstedt am 14. Oktober 1806 so vernichtend, dass der Krieg nach nur einem Tag mit der sofortigen Kapitulation wieder beendet war.

Die königliche Familie floh aus Berlin, Königin Luise versuchte mit großem persönlichem Einsatz den französischen Kaiser zur Milde zu bewegen. Ihr Engagement brachte ihr zwar große Anerkennung bei der preußischen Bevölkerung ein, nützte aber nichts. Napoleon marschierte am 27. Oktober 1806 unter dem Jubel einer großen Menge in Berlin ein, während Friedrich Wilhelm III. das Friedensdiktat des französischen Kaisers erwartete. Im Frieden von Tilsit, den Napoleon in zwei Verträgen mit Russland und Preußen anschließend aushandelte, wurde Osteuropa in eine französische und eine russische Interessenssphäre aufgeteilt, während Preußen auf den Status einer unbedeutenden Mittelmacht reduziert wurde. Ursprünglich wollte Napoleon Preußen gänzlich auslöschen. Aber in den Verhandlungen mit dem russischen Zaren Alexander gab er sich mit einer entscheidenden Schwächung zufrieden. Friedrich Wilhelm III. musste alle Besitzungen westlich der Elbe und jene Gebiete abtreten, die Preußen in den drei polnischen Teilungen zwischen 1772 und 1795 annektiert hatte. Die preußische Armee wurde auf 40.000 Soldaten reduziert. Damit war Preußen de facto aus dem Konzert der europäischen Großmächte ausgeschieden. Napoleon machte fortan gemeinsame Sache mit dem Zaren, was sich in der Kontinentalsperre gegen England ausdrückte, die unmittelbar vor den Friedensverhandlungen von Tilsit schon Ende 1806 verkündet worden war. Seit der verheerenden Niederlage in der Schlacht von Trafalgar ein Jahr zuvor, hatte Napoleon versucht, England durch einen Handelskrieg zu bezwingen. Jetzt sollte es eine Kontinentalsperre richten, die von Norwegen bis Südspanien sämtliche Handelsrouten auf die Insel blockierte. Um Schaden durch den ausfallenden Handel mit England von Frankreich anzuwenden, wurden vor allem die Rheinbundstaaten herangezogen. Je länger dieser Zustand andauerte und je größer die Opfer wurden, die Frankreich verlangte, desto stärker wurde der Widerstand in der Bevölkerung. Eine der Folgen der Kontinentalsperre war das Erstarken der anti-französischen, nationalen Bewegung in Deutschland.

Preußen war zerschlagen, spielte im europäischen Machtpoker keine Rolle mehr. Der deutsche Rheinbund war französisches Protektorat und Russland machte gemeinsam mit Frankreich Front gegen England. Um alle europäischen Küsten unter Kontrolle zu haben und die Insel hermetisch abzuriegeln, marschierten französische Truppen in Portugal und Spanien, in den Niederlanden, in Norddeutschland und in den Kirchenstaat ein. 1810 stand Europa von Portugal im Westen über Spanien, die Balearen, Korsika und das Königreich Italien im Süden, über Kroatien, Österreich, dem Großherzogtum Warschau und dem Königreich Preußen im Osten sowie den Königreichen Dänemark und Norwegen im Norden unter französischer Herrschaft. Der europäische Kontinent war aufgeteilt zwischen Frankreich und Russland, das an seiner westlichen Grenze von Finnland über Estland und Lettland bis nach Bessarabien reichte und von Tauroggen bis Galizien eine gemeinsame Grenze mit dem französischen Imperium hatte.

Reformen in Preußen

Nach anfänglichem Zögern entschloss sich der preußische König 1807 zu Reformen. Friedrich Wilhelm III. war nach der Niederlage gegen Napoleon ein geschlagener Mann. Der einzige Ausweg aus diesem Dilemma schien in einer reformerischen Radikalkur zu bestehen. Die preußischen Reformen waren nicht vergleichbar mit denen der Revolution in Frankreich. Sie waren nicht Ergebnis einer Souveränitätserklärung durch das Volk oder eines Staatsstreichs. Sie entstanden in den Köpfen der Reformer als Mittel zum Zweck. Preußen sollte wieder machtvoll und wehrhaft werden, dazu waren umfassende Veränderungen unerlässlich. Gemeinsam mit einer Gruppe von Reformern machten sich Heinrich Reichsfreiherr vom Stein und Karl August Graf von Hardenberg daran, den preußischen Staat zu modernisieren. Dabei schreckten sie nicht davor zurück, die Errungenschaften der französischen Revolution zu übernehmen. Die nach den beiden benannten „Stein-Hardenbergschen Reformen“ seien ein „Griff in das Zeughaus der Revolution“, hieß es kritisch. Aus dem preußischen Söldnerheer wurde ein Volksheer, dessen große Wirkungskraft man bei der französischen Armee hatte bewundern können. Der veraltete Ständestaat und die Leibeigenschaft der Bauern wurden abgeschafft. Die Staatsverwaltung wurde umstrukturiert, eine Städte- und Justizreform durchgeführt, „Judenemanzipation“ und Gewerbefreiheit verkündet sowie ein Ministerkollegium eingeführt. Höhepunkt war eine Bildungsreform, die dem Staat gut ausgebildete und den Prinzipien des Humanismus verpflichtete Beamte zuführen sollte. Napoleon beobachtete diese Entwicklung mit Sorge, da er die mittelfristige Wirkung solcher Reformen aus Frankreich nur allzu gut kannte. Sein Statthalter in Preußen beobachtete den Reformprozess und die Reformer genau und zog sie - wenn es sein musste – aus dem Verkehr. Dennoch konnte Napoleon die Reformen, die in wenigen Jahren Preußen modernisierten, nicht verhindern.

Derweil machten sich zu Beginn des zweiten Jahrzehnts die Konsequenzen der Kontinentalsperre gegen England bemerkbar. Die Länder des Rheinbundes litten unter den ökonomischen Zwängen, die dieser in ihren Augen „totale Krieg“ mit sich brachte. Dadurch dass es an jenen Waren mangelte, die bisher aus England importiert wurden, war der Krieg auch auf den zivilen Bereich der Bevölkerung ausgeweitet worden. Die Not wurde noch größer, weil die eigenen Produkte nicht mehr nach England exportiert werden durften. Die Konsequenz war ein blühender Schmuggel über Nord- und Ostsee, Dänemark und Schweden. Bis nach Frankfurt oder Leipzig führten die Schmugglerrouten, die vor allem überseeische Kolonialwaren nach Deutschland brachten. Bestechung und Korruption blühten und öffneten immer neue Wege, verbotene Waren ins Land zu holen. Die französische Reaktion ließ nicht lange auf sich warten und steigerte den Hass gegen die Besatzer weiter: französische Truppen übernahmen die Überwachung der deutschen Küstenstreifen, 1810 annektierte Napoleon Holland und wenn das alles nichts half, dann wurden englischen Waren mit derartig astronomischen Zöllen belegt, dass sie unerschwinglich wurden (Nipperdey, 1983).

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