Fabian Fischer - Wie sieben Jahre Regenwetter

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"Der Blitz schlägt nicht zweimal an derselben Stelle ein".
Der Roman Wie sieben Jahre Regenwetter beschreibt in zwei miteinander verwobenen Erzählsträngen die Schicksale zweier Familien, die sich über unterschiedliche Zeiträume hinweg in einer deutschen Kleinstadt einfinden. Der Fokus liegt dabei auf ihrem schwierigen Ankommen in einem alteingesessenen, «deutschen» Umfeld. «Der Blitz schlägt nicht zweimal an derselben Stelle ein»? In dieser Kleinstadt trifft das nicht zu.
Marta und Sepp Opitz mussten 1957 – schweren Herzens, schwanger und zusammen mit Martas Mutter – aufgrund von Schikanen und Anfeindungen ihre mittlerweile polnisch verwaltete Heimat in Oberschlesien verlassen. Sie ziehen in eine Kleinstadt in Westdeutschland, in die Nähe von Martas Bruder Günter. Die Vorfreude auf Ruhe und eine harmonische Nachbarschaft wird allerdings bereits kurze Zeit später zerstört. Nachbarn beschimpfen, mustern und beobachten sie. Gespräche bleiben meist oberflächlich. Offenere Nachbarn haben resigniert und treten kaum in Erscheinung.
Die Familie zieht sich in die eigenen vier Wände und den Garten zurück und verhält sich fortan neutral und unauffällig.
Das Vorgehen scheint zu funktionieren, bis 2013 Familie Fakhry aus Syrien in das leer stehende Haus direkt neben Familie Opitz einzieht. Die rechte und ausländerfeindliche Gesinnung mancher Nachbarn kommt erneut zum Vorschein, was sogar in einer Straftat resultiert.
Familie Opitz wird aus ihrer Neutralität gezogen. Dieses Mal schweigen sie aber nicht mehr. Sie entscheiden sich – auch, da sich nichts am Bild mancher Nachbarn ihnen gegenüber geändert hat – dazu, aufzustehen und für eine offenere Gesellschaft einzutreten.

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Birkenweg – 15./16. Juni 2013

Lorenz, dein Vater und ich haben gestern länger gesprochen. Wir glauben, dass diese Paula ... sagen wir mal ...

Wir finden, dass sie nicht so wirklich zu uns passt.

Zu dir.

Irgendwie ist sie so aufbrausend.

Und sie trägt nicht wirklich passende Kleidung. Alles andere als dezent. Wieso muss sie ihren Körper immer so betonen?

Und ihre Eltern sehen aus wie Zigeuner. Also sie sind nicht dreckig, das wäre ja noch schöner, aber ins Theater könnten wir mit ihnen auch nicht gehen.

Findest du nicht auch, dass sie etwas komisch sprechen? Ja, schon klar, andere Länder, andere Sitten, andere Regionen, andere Dialekte.

Aber wenn ich bei jedem dritten Wort nachfragen muss, was das auf Deutsch heißt und sie mich so komisch anschauen und antworten, dass das Deutsch wäre, kann man das ja nicht Konversation nennen?

Vielleicht wäre es besser, wenn du noch einmal Magda zum Essen einlädst? Sie war so ein nettes Mädel. Vielleicht etwas still und auch ein wenig einfach gestrickt, aber besser als zu selbstbewusst.

Und ihre Eltern sind unheimlich vermögend. Meinst du nicht auch, dass das eine gute Idee wäre?

Nein, Mama. Ich finde Paula toll so, wie sie ist. Wieso versteht ihr das immer noch nicht? Sie ist witzig, bringt mich zum Lachen, ist klug. Und ich finde sie sehr hübsch.

Wir kennen uns nun schon zwei Jahre und sind seit über einem Jahr zusammen. Wieso akzeptiert ihr sie und die Tatsache, dass wir ein Paar sind, nicht?

Und vor allem: Wieso andere Länder? Sie ist genauso Deutsch wie wir ...

Ach, Lorenz. Wir wollen doch nur das Beste für dich. Und für uns, das versteht sich.

Du kommst sicher noch zur Vernunft.

Dein Vater und ich haben auch darüber gesprochen, dass wir es heute mal nicht bei Worten belassen sollten. Was hältst du davon, wenn wir dir 10.000 Mark geben, wenn du dich mit Magda triffst und Paula ... sich jemand anderen sucht, zu dem sie vielleicht besser passt?

Vielleicht jemanden aus ihrer Heimat?

Ich fass es nicht, dass ihr das eben gesagt habt. Das ist eine echte Frechheit, ihr könnt euch die 10.000 Mark echt sonst wohin schieben! Ich liebe Paula und wir sind ein Paar.

Akzeptiert das endlich oder ich bin nicht mehr euer Sohn!

Aber Lorenz, ...

Birkenweg – 16. Juni 2013

»Morgen, hast du gut geschlafen?«

Lorenz stand vor dem Bett und blickte in das verschlafene Gesicht seiner Frau. In der rechten Hand hielt er seine Lieblingstasse, die mit einem großen blauen „L“ auf Vorder- und Rückseite. Aus ihr wehte Paula ein intensiver Geruch frischen Kaffees entgegen.

»Morgen, Schatz! Tief, ja. Aber gut? Ich habe von deiner Mutter geträumt! Beziehungsweise von dem, was sie dir mal gesagt hat. Also das war ein Albtraum, ich sag’s dir.«

Paula machte ein Gesicht, das man irgendwo zwischen drei Tage Regenwetter und »Ich bring dich um!« einordnen musste und schaute zum Wecker auf dem Nachttisch: 8:00 Uhr, Zeit zum Aufstehen. »Wie lange bist du denn schon wach, Lorenz?« Paula warf die Bettdecke zur Seite, setzte sich aufrecht an die Bettkante und schlüpfte in ihre Pantoffeln. »Ich bin auch erst vor zehn Minuten aufgestanden. Meine Mutter? Was hat sie denn gesagt? Und wann?« Lorenz überlegte kurz, was Paula damit meinen könnte, denn seine Mutter pflegte zu Lebzeiten tagein, tagaus sehr viel zu erzählen. »Dein Maul muss man nochmal separat totschlagen, wenn du schon unter der Erde liegst!«, hatte sein Vater oft am Tisch gefrotzelt. Ob er das eigentlich gemacht hat, nachdem sie vor vier Jahren verstorben war? Viel Zeit hatte er ja nicht mehr gehabt, bevor ihn selbst das Zeitliche gesegnet hatte. Falls er das nämlich nicht mehr geschafft hat, müsste das ja noch jemand machen und das wäre dann wohl ich , dachte sich Lorenz weiter. Nicht, dass Mamas Mundwerk schon jahrelang die Totenruhe der armen anderen Leichen stört. Lorenz musste kurz über seinen eigenen Witz schmunzeln, bevor ihm bewusst wurde, wie unangebracht es eigentlich war, über seine toten Eltern zu lachen. Auch wenn die Beziehung zu ihnen nie sonderlich gut gewesen war. Paula hatte kurz aus dem Fenster geschaut und daher nicht gesehen, wie sich Lorenz über seine eigenen Witze gefreut hatte. »Dass sie mich damals komisch fanden und so weiter. Und dir Geld geben wollten, wenn du die Beziehung beendest.« Sie presste dabei ihre Lippen aufeinander und schaute zu Lorenz rüber. »Oh weh, das. Wieso träumst du denn davon? Das ist doch dreißig Jahre her! Vergiss es doch bitte einfach mal.« Lorenz hatte ihr damals von der Aktion seiner Eltern erzählt, weil er ihr stets ehrlich gegenüber sein wollte. Er hatte allerdings nicht bedacht, was das in ihr auslösen würde. In den vergangenen Jahrzehnten hatten sie das Thema immer mal wieder besprochen. Jedes Mal hoffte Lorenz, dass es nun das letzte Mal gewesen wäre und sie es abhaken konnte. Jedes Mal wurde er aber eines Besseren belehrt. »So leicht verarbeitet man sowas auch nicht, Lorenz«, hatte ihm dann Paula in einem früheren Gespräch klargemacht. Und sich dann, unbemerkt für die Umstehenden und auch sich selbst, in den kommenden Monaten und Jahren immer mehr zurückgezogen. Ihr Temperament und ihr eher auffälliger Kleidungsstil hatten sich sukzessive ins Langweilige, Biedere gewandelt. »Ja, das sagt sich so leicht. Ach egal. Hast du mehr Kaffee gemacht? Dann stehe ich jetzt auch wirklich auf.« Mit einer kurzen Handbewegung wischte Paula das Thema in Richtung Wohnungstür und damit in Richtung Friedhof, wo ihre ungeliebten Schwiegereltern lagen. Aber komisch ist das schon, dass ich gerade heute Nacht davon geträumt habe. Das letzte Mal, dass ich wirklich aktiv darüber nachgedacht habe, muss zehn Jahre oder länger her sein , dachte sie sich noch, um dann das Thema auch wirklich beiseite zu schieben. »Du, ich weiß ja, dass das eine scheiß Aktion meiner Eltern war. Das haben sie doch aber irgendwann selbst eingesehen und sich dafür bei mir entschuldigt. Ich habe eine ganze Kanne vollgemacht. Warte, ich hole dir eine Tasse.« Eingesehen , dachte sich Paula. Eher haben sie gesehen, dass Magda, obwohl sie aus feinem Hause kam, sich ganz und gar nicht fein benommen hatte. »Maria Magdalena war nichts gegen Magda«, hieß es damals in vielen Freundeskreisen, manchmal ehrfürchtig, meistens aber abwertend gemeint. Passenderweise lief zu der Zeit der Hit von Sandra im Radio und auf Feiern rauf und runter. So bekam für Paula die Songzeile (I’ll never be) Maria Magdalena eine ganz andere Bedeutung. „Matratzen-Magda“ hatte es auch für zwei Tage an der einen Wand bei der Feuerwehr gestanden, in einem gesprayten Warnschild mit zwei großen Brüsten an der Unterkante. Es war einerseits lustig, andererseits aber auch gemein und beschämend. Und jeder in der Stadt lief daran vorbei und damit verbreitete sich auch das Gerede über Magda. In Schutz genommen hatte sie damals niemand. Sie wurde dann von ihren Eltern auf ein katholisches Internat im Westerwald gesteckt, was aber ihres Wissens auch nichts gebracht hatte: sie wurde schon in ihrer Schulzeit schwanger, der Vater des Kindes blieb unbekannt. Hatte sie einen Abschluss gemacht? Da variierte das Wissen der ganzen Klatschbasen im Ort. Mittlerweile lebte sie wohl auch wieder in der Stadt, das hatte Paula des Öfteren gehört. Ohne fertige Ausbildung, ohne wirkliche Familie. Ihr Kind hatte sie in eine Pflegefamilie gegeben. Ihre Eltern müssen wahnsinnig stolz auf sie gewesen sein. Genau diese Entwicklung war auch der Grund gewesen, warum Lorenz‘ Eltern irgendwann zur Besinnung gekommen waren. Definitiv nicht mein Bier , beruhigte sich Paula wieder. Sie ärgerte es aber trotzdem, dass ihre Schwiegereltern ihre Beziehung torpedieren wollten, weil sie eine andere Frau für passender hielten. Das hatte natürlich dazu geführt, dass sie ihren Schwiegereltern immer ablehnend gegenüberstand. Und auch Sepp und Marta, die grundsätzlich mit jedem irgendwie auskamen, wurden mit Lorenz‘ Eltern nie so wirklich warm. Familienfeiern in diesen Konstellationen verblieben sehr oberflächlich und alkoholreich. Mit diesem Gedanken schloss Paula aber auch wirklich das Thema für heute ab. Sie summte gerade die Melodie von „Maria Magdalena“ und schaute dabei aus dem Fenster, als sie in den Thujabäumen links im Garten etwas erblickte. »Lorenz! Komm schnell her, da ist jemand in unserem Garten! Ist das der Papa? Was macht der da im Gebüsch?« Paula machte einen Satz nach rechts und drückte ihr Gesicht an die Scheibe, um mehr vom Garten einzusehen. Aus dem neuen Winkel konnte sie trotzdem nur zwei Beine erkennen. Allerdings war das nicht ihr Vater, da war sie sich sicher. Er besaß nicht so eine Hose und war auf jeden Fall größer. Und warum sollte er dort so komisch auf- und abgehen? »Nein, das ist nicht Papa. Sondern irgendjemand anderes!« Sie wurde etwas schriller im Ton und übertrug den Anflug an Hysterie auf Lorenz. »Was? Moment, ich zieh mir nur schnell Schuhe an und dann schau ich runter. Bleib du hier!« Lorenz stellte seine Tasse auf die Anrichte und eilte ins Treppenhaus. »Pass bitte auf, ich weiß nicht, wer das sein soll. Warte, ich komme mit.« Auch sie stellte ihre Kaffeetasse auf den Tisch und packte noch schnell ihr Handy in die Hosentasche. Lorenz war bereits an der Haustür angekommen. Er rannte zu den Thujabäumen an der Grenze zum Nachbargrundstück, verlangsamte dann seinen Schritt und räusperte sich etwas. Dann rief er in Richtung der zwei sichtbaren Beine: »Hallo? Stopp! Kommen Sie raus aus dem Gebüsch, Sie haben hier nichts zu suchen. Sonst ruft meine Frau die Polizei.« Er schaute zu Paula rüber, die mit beiden Händen ihr Handy umklammerte und ihm zunickte. Sie war bereit, die 110 zu wählen.

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